Capricorna Geschrieben 17. Januar 2014 Melden Geschrieben 17. Januar 2014 Stephan Kiste schrieb: Puhhh, ich dachte ich wäre da alleine mit meiner Blockade. Genau so ist es wie Ihr das beschreibt. Die Antwort auf die Frage "Bin ich eigentlich der einzige, der....?" lautet grundsätzlich Nein. Zitat aber dabei bin ich halt extrem verunsichert was und wie ich es mache, ob es richtig ist, mir fehlt da noch das Vertrauen und Kontrolle. Wenn du das ganz alleine machst, ist das ja auch kein Wunder. Dazu gibt es ja sonst die Ausbildung - alternativ haben wir hier das Forum; wir haben hier auch einige Leute, die sich in dem Bereich auskennen. Also immer her mit konkreten Fragen. Zitat Im Prinzip suche ich nach Regeln, die wichtig sind, zB: "Das Futter wird in der gleichen größe wie die Aussenjacke zugeschnitten und an der Schneiderbüste angepasst". Psst, das Futter ist bei Jacken idR größer als der Oberstoff... Zitat Gibt es so eine Liste mit "Secrets", also zB Merksätzen und Tricks? Nö, die erstellt sich jeder selbst. Das Thema ist einfach zu umfangreich; wie dick sollte so ein Buch sein? Es gibt, wie gesagt, einige englische Bücher mit sog. Couture-Nähtechniken, die über die deutschen Grundlagen-Bücher etwas hinausgehen. Und die Bücher aus dem Rundschau-Verlag könnten in deine gewünschte Richtung gehen, wenn du das Geld investieren möchtest. (Erstmal Fernleihe ist ein guter Tipp.) Zitat Ich weis ja das das eine richige Ausbildung ist, jedoch hab ich so viele Ideen und weis nicht sie umzusetzen? Jo, ganz normal. Ich glaube, jeder von uns hier hat mindestens im Kopf eine Liste an Sachen, die man gerne mal machen würde - sofern einem das Leben Zeit dazu lässt.... Zitat Ihr meint also es ist kein Bug, sondern ein Feature, wenn man nächtelang mit Büchern, einem Glas Rotwein und mehreren Capuchini vor der Näma sitzt und sich nicht entscheiden kann? Quasi, ja. Ein Freund von mir pflegt zu sagen, wenn man sich nicht entscheiden kann, sind beide Entscheidungen gleich richtig/wichtig, und es ist quasi egal, was man dann tut. Probiere einfach eine der beiden Möglichkeiten aus, und wenn es dann doch die falsche war, nimmst du beim nächsten Mal die andere Option. Beim Nähen geht das gsd einfacher als im "richtigen Leben". Liebe Grüße Kerstin
Rumpelstilz Geschrieben 17. Januar 2014 Melden Geschrieben 17. Januar 2014 Stephan Kiste schrieb: Mein letzter Vogue Schnitt (V8940) hatte alle Teile für das Futter enthalten, war also super genau. Wenn ich jedoch den Rollenschneider benutze, kann ich alles zusammen schneiden. So habe ich alle SM Teile ausgeschnitten, gebügelt, mit Kopierrädchen auf festes Papier, alle Änderungen vom Aussenjacken SM übertragen etc.... Das ist ne menge Arbeit. Wenn für Futter und Oberstoff je ein extra Schnitt vorhanden ist, dann kann man es nicht zusammen ausschneiden. Das ist sowieso heikel, weil einer der Stoffe leicht verrutschen kann. Und ja, es ist viel Arbeit. Das bleibt es auch. Mit der Zeit geht es leichter von der Hand. Stephan Kiste schrieb: Ihr meint also es ist kein Bug, sondern ein Feature,wenn man nächtelang mit Büchern, einem Glas Rotwein und mehreren Capuchini vor der Näma sitzt und sich nicht entscheiden kann? Naja, das gehört dazu. Manchmal muss man dann aber auch einfach mal machen - und sich Fehler erlauben. Denn daran lernt man m.E. eher als durch reines lesen und denken.
nowak Geschrieben 17. Januar 2014 Melden Geschrieben 17. Januar 2014 Nähen ist, wie die meisten Handwerke, eine "Erfahrungswissenschaft". Sprich man lernt durch Zusehen, Machen, selber beobachten: was passiert mit Y, wenn ich X mache? Gerade am Anfang hat das viel mit Trial and Error zu tun, nicht jedes Stück wird gelingen, schon gar nicht perfekt. Ich hatte ja den Vorteil, daß ich so mit 16 angefangen habe zu nähen und in dem Alter keine Probleme hatte, auch nicht so perfekt sitzende Teile zu tragen. (Außerdem waren das die 80er... Paßform war immer oksay, so lange es ein Sack war. ) Will man das nicht, dann muß man eben testen, probieren, noch mal machen,... Und was man selber macht: dokumentieren, dokumentieren, dokumentieren. Aufschreiben, was habe ich wie und wo, welches Ergebnis, was hat funktioniert, was nicht? (Ich habe Kladden, gut beschriftete Schnittmuster mit farblich dokumentierten Änderungsstufen und schreibe eine Zusammenfassung für mein Blog. Wo ich es dann auch wieder finde. ) Nähkurse und auch Nähtreffen können zum Beispiel hilfreich sein zu sehen, wie andere arbeiten. Blogs lesen, wo der Schreiber oder die Schreiberin recht detailliert beschreibt, was er oder sie macht. Und sich die Zeit nehmen, auch zu verstehen, was da steht. Nicht nur überfliegen. (Wenn man "Nähkontakte" sucht, wo man sich gegenseitig unterstützen oder eben auch mal was abschauen kann, dann ist es nützlich, in seinem Profil hier den Ort oder die Gegend wo man ist anzugeben. ) Dabei und auch bei den Büchern über Nähtechnik nicht auf den Bereich "Herren" konzentrieren. Die Techniken sind nicht anders. Wenn du English kannst wäre ein Threads-Abo vielleicht auch eine Option. Zusätzlich zu Nähbüchern. "Tailoring" vom Taunton Verlag etwa. Oder wenn du irgendwo antiquarisch die alten Singer Nähbücher auftust, die waren in Deutschland teilweise von Ravensburger als "Freude am Nähen" veröffentlicht. Und Probieren, Scheitern wieder probieren,... Das Futter schneidet man übrigens bei klassischen Jacken und Blazern mit Mehrweite zu, mindestens am Rücken, aber gerne auch an den Ärmeln. (Irgendwo in meinem Blog habe ich das auch mal gezeigt, jetzt habe ich aber gerade keine Zeit zu suchen...) Der zweite Grund, der dagegen spricht, das Futter als "Probeteil" zu nehmen ist, daß man damit bestenfalls eine sehr grobe Näherung bekommt, weil der Futterstoff ja dünner ist, anders fällt und eine andere Dehnbarkeit hat, als der spätere Stoff. Und Belege hat er in der Regel auch keine. Am besten einen Stoff, der eine ähnliche Dicke und auch sonst ähnliche Eigenschaften hat, wie der endgültige Stoff. Wenn es nicht tragbar sein soll, dann darf es ja gerne eine völlig bescheuerte Farbe sein.
Luthien Geschrieben 17. Januar 2014 Melden Geschrieben 17. Januar 2014 z. B. seiner Schwiegermutter alte Bettwäsche abschwatzen Baumwollsatin ist super für Probemodelle.
nowak Geschrieben 17. Januar 2014 Melden Geschrieben 17. Januar 2014 Muß nicht mal Satin sein (je nach Nähmaschine ist der ja wieder etwas rutschig und dadurch schwieriger), jedes Betttuch tut es, zumindest für dünnere Kleidung. Beim Wintermantel wird man aufgrund der Stoffdicke das "Feintunig" dann entweder am endgültigen Teil oder mit einem dickeren Stoff machen müssen. Letztlich führt aber kein Weg am nähen - trennen - nähen - trennen -... Prozess vorbei.
Luthien Geschrieben 18. Januar 2014 Melden Geschrieben 18. Januar 2014 Das war auch nicht so gemeint, dass es Satin sein muß. Ich habe meiner Schwiegermutter nur zufällig Satinbettwäsche abgeschwatzt Baumwollsatin ist übrigens nie rutschig, jedenfalls keiner, den ich bisher in die Finger bekommen habe (und ich habe oft Baumwollsatin in den Fingern, weil ich ihn erstens gern zu Kleidung verarbeite und wir auch ausschließlich Baumwollsatinbettwäsche kaufen).
nowak Geschrieben 18. Januar 2014 Melden Geschrieben 18. Januar 2014 Rutschiger als Nessel (der ja realtiv rauh ist) ist auch Baumwollsatin. Wobei nichts dagegen spricht, ihn zu verarbeiten, wenn man ihn hat. Ich nehme auch immer mal alte Bettwäsche, im Moment ist ein Satz Flanellbettwäsche dran.
Stephan Kiste Geschrieben 28. Januar 2014 Autor Melden Geschrieben 28. Januar 2014 Hallo Ihr Lieben, ist wohl eher so eine Philosophische Frage geworden, ich hab die zeit mal nachgedacht und nebenbei ne Wachscottonjacke genäht. Ich glaube, wenn ich das hier mal so weiterspinnen darf? Also bisher hab ich alles intuitiv gemacht, Jeans zerschnitten und nachgenäht, Einfache Jackenschnitte mehrfach wiederholt und immer wieder was verändert. Bei dem Vogue Schnitt habe ich komplett kein Gefühl für die Formen und Verarbeitung gehabt, war wohl zu komplex, falsches Material (Statt Wolle war es Etaproof) und guterletzt das Vertrauen in das SM das so abzuarbeiten. Hat letzten Endes keinen Spass gemacht und irgendwie das Vertrauen geraubt. Die Wachcotton jacke hab ich wieder nach einen bewärtem Schnitt gemacht und bin ganz zufrieden. Ihr habt natürlich recht, wenn man selber konstruieren möchte ist man in nem ganz neuen Beruf und kan das nicht mal ebend mitmachen. Hab mir das Buch "Schnittentwicklung" aus dem Stiebner Verlag geholt und werde mich jetzt näher damit beschäftigen. Vielen Dank für Euer tolles Feadback, hat mir sehr geholfen!!!!
Stephan Kiste Geschrieben 2. Februar 2014 Autor Melden Geschrieben 2. Februar 2014 Tannennäher schrieb: Nochmal zum Thema Schnittmustersoftware, ich hatte heut schon zu einem anderen Thema was dazu geschrieben und auch auf die Gefahr hin zu viel "Werbung" zu machen. Es gibt seit Dezember das Valentina-Project (also der Projektiniziator programmiert schon länger dran, aber seit Dezember gibt es eine Version zum testen). Ich bin gerade dabei die nächste Version zu sichten und Bugs zu listen. Ich hab dafür ein kleines Schnittmuster angefangen und muss sagen, es geht verdammt einfach und sehr schnell ein Schnittmuster damit fertig zu machen (wenn man die Bugs mal noch ausklammert) - gut Grundlagen der Schnittmustersoftware braucht man um zu wissen, in welchen Abhänigkeiten da ein Schnittmuster gebaut werden muss. Dort kann man seine eigenen Maße rein schreiben und abändern. Das heißt, du kannst (wenn der Schnitt an sich es zulässt) sowohl deine Maße als auch dann die deines Mannes eingeben und den Schnitt jeweils ausdrucken - und du musst es nur einmal zeichnen. Das Programm ist Open Source und sogar kommerziell nutzbar (die Lizenz unter der es entwickelt wird lässt das zu). Falls Interesse besteht, würde ich mich melden, sobald die nächste Version released ist. (Die gibt es dann auch in deutsch ) Das heißt, du brauchst dann nicht mal einen Kopierer um dein Schnittmuster zu vervielfältigen Liebe Grüße Tanne Hi Tanne, ich glaube das ist etwas, das mcih langfristig interessieren könnte. Hört sch nach nem Arbeitstitel an, kannst Du anklopfen wenn es so weit ist? Danke und Grüße Stephan
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