elkaS Geschrieben 3. August 2011 Melden Geschrieben 3. August 2011 Soooo, willkommen zur ersten monatlichen Bearbeitung eines technischen Nähthemas! Nachdem das Grundsätzliche hier geklärt wurde, bereite ich ab sofort regelmäßig das technische Thema aus der monatlichen MoMo-Umfrage auf und eröffne dazu jeden Monat einen Thread. Wer sich mit der vorgestellten Technik beschäftigen und/oder seine Erfahrungen beitragen möchte, kann das der Einfachheit halber in dem Thread tun. So stelle ich mir das jedenfalls bisher vor und bin gespannt, wie sich das entwickelt. Momentan gehe ich noch nicht davon aus, dass der Thread dadurch zu unübersichtlich würde. Aber vielleicht irre ich mich ja. Um Missverständnissen vorzubeugen: Das richtige MoMo-Thema wird nach wie vor mit der Umfrage bestimmt und von Marion verkündet. Die Aufbereitung des technischen Themas läuft praktisch parallel dazu. Jetzt zum Thema: Aufgesetzte Taschen kann man an Oberbekleidung gebrauchen, aber auch an Wandaufbewahrungen oder auf Taschen. Wo genau die Taschen zum Einsatz kommen, ist für uns hier unerheblich. Hier geht es um die Anfertigung der Tasche selbst und um das Aufsetzen. Grob unterscheidet man zunächst flache Taschen und solche mit Volumen. Flache Taschen werden einfach oder gefüttert gearbeitet. Die einfachen Taschen kann man in allen erdenklichen Formen gestalten und ein Schnittmuster dazu anfertigen, dieses flach auf den Stoff legen, Nahtzugabe dazu und zuschneiden. Wenn man eine Verzierung auf die Tasche bringen will, sollte man das jetzt vor den weiteren Arbeitsschritten tun. An die Eingriffkante der Tasche kann man einen separaten Beleg nähen oder diesen gleich mit anschneiden. Die anderen Kanten werden versäubert und nach innen geschlagen. Für die genaue Form kann dabei eine nach dem Schnittmuster der Tasche angefertigte Pappschablone zum Einsatz kommen, um welche man die Nahtzugaben herumbügelt. Wenn das allein z.B. bei Rundungen nicht so gut klappt, sollte man die Rundung vorher mittels Einhaltefäden auf der Nahtzugabe formen. Die Eingriffkante wird entweder auch versäubert und einmal eingeschlagen oder zweimal eingeschlagen (würde ich von der Dicke des Stoffes abhängig machen) und dann von rechts abgesteppt. Dann geht es ans Aufsetzen. Dazu sollte man auf dem Untergrund genau markieren, wo die Tasche sitzen soll. Nun steckt man die Tasche an den Markierungen ausgerichtet auf den Untergrund. Wenn die Tasche gesteckt nicht genug Halt hat, heftet man sie noch an, bevor man sie fest annäht. Sichtbar mit der Maschine wird knapp an der Umbruchkante entlang angenäht. Nach Belieben oder auch Stil des Kleidungsstücks kann man parallel noch eine weitere Naht nähen. Wenn die Tasche obenauf keine sichtbare Naht haben soll, kann man sie von Hand anstaffieren. Für die Ecken an der Eingriffkante kann sich eine Verstärkung empfehlen. Auch hier geht, was gefällt. Man kann es bei ein paar Rückstichen belassen, ein Dreieck in die Ecke nähen oder einen Zick-Zack-Riegel. Dieser wird nach Belieben senkrecht, waagerecht oder diagonal angebracht. Letztlich soll die Verstärkung in allen Fällen das Ausreißen der Tasche unter Belastung verhindern. Wer also ständig die Hände in den Taschen hat oder die Tasche tatsächlich benutzt, um viel gebrauchte Dinge darin zu verstauen (ich bin da kein Experte, ich benutze fast nie Taschen an Kleidungsstücken), braucht das vermutlich eher als jemand, bei dem die Tasche reine Zierde ist und ansonsten unbenutzt bleibt. Das war das erste kleine Häppchen zum Thema. Weiter geht es später mit den gefütterten Taschen. Bilder gibt es jetzt noch keine, weil die einfache aufgesetzte Tasche wirklich der allereinfachste Teil des Themas ist, den ich jetzt nicht extra praktisch nachvollziehen wollte. Das Thema bietet später besonders im Bereich der Taschen mit Volumen noch ausreichend Gelegenheit für ein Probeteil. Spätestens da gibt es dann auch was zu zeigen bzw. zu sehen.
Gast thimble Geschrieben 3. August 2011 Melden Geschrieben 3. August 2011 Schön, dass du eine so ausführliche Einleitung geschrieben hast. Da ja auch Nähanfänger mitlesen, liefere ich mal den Link zu einem Burdavideo. Mal abgesehen von der Qualität der dort gezeigten Overlockversäuberung, vermittelt es doch einen guten Eindruck von der grundsätzlichen Verarbeitungsweise.
Bineffm Geschrieben 3. August 2011 Melden Geschrieben 3. August 2011 Und hier sind noch zwei Links auf Artikel aus der Thread zum Thema aufgesetzte Taschen. Not Your Traditional Patch Pocket - Threads How to Make a Piggyback Pocket - Threads Sabine
Gabis_Korsagen Geschrieben 3. August 2011 Melden Geschrieben 3. August 2011 (bearbeitet) ...ich steuer gleich mal ein Foto bei von der Tasche der Hose, die ich gestern fertiggestellt habe, zu. Ich habe die Kanten umgebügelt, oben den Saum abgesteppt, dann die Taschen auf die Hose plaziert und knappkantig aufgenäht. Da ich es nicht mag, wenn die kleinen Ränder rundum abstehen, befestige ich die Tasche noch zusätzlich dort mit kleinen Handstichen (auf dem Foto noch ungebügelt). Nach nochmaligem bügeln ist das dann nicht mehr zu sehen. Bearbeitet 3. August 2011 von Gabis_Korsagen
TU1981 Geschrieben 3. August 2011 Melden Geschrieben 3. August 2011 Nachdem ich sowieso gerade eine aufgesetzte Tasche als Innentasche für meine Tasche gebraucht habe, habe ich die Vorgehensweise einfach fotografiert und stelle sie Euch zur Verfügung. 1. Tasche versäubern 2. Oberkante umbügeln und feststeppen 3. Seitenkanten und untere Kante umbügeln - bei rechteckigen einfachen Taschen bügel ich einfach immer Briefecken, dann brauch ich keine Vorlage innen reinlegen 4. Tasche aufstecken 5. knappkantig feststeppen - FERTIG!
Ankabano Geschrieben 3. August 2011 Melden Geschrieben 3. August 2011 Oh, da kann ich wahrscheinlich auch was beitragen! Fotos folgen!
akinom017 Geschrieben 3. August 2011 Melden Geschrieben 3. August 2011 Hallo zusammen Schade, ich hätte auch noch was gehabt, die Taschen sind aber alle schon drauf Na dann halt nur eine Kleinigkeit (Bild ist aus meinen UWYH) Die Münztasche ist auch eine einfache aufgesetzte Tasche mit der Besonderheit, daß die Kanten die unter dem Hosenteil verschwinden nur versäubert und nicht nach innen umgelegt werden. Die obere Kante nähe ich auch etwas anders als hier gezeigt, ich verstürze die Blende an den Schmalseiten, wenn da Interesse besteht zeige ich daß mal an einem Stoffrest.
Black Lab Geschrieben 3. August 2011 Melden Geschrieben 3. August 2011 Klasse Thema!! Mich würde ein "Spezialfall" interessieren. An meiner Handtasche habe ich eine Vortasche mit Reissverschluss, der sich noch ein paar cm in die Seitenteile zieht. Der eine Teil des RV ist direkt auf den Taschenkörper genäht. An den Seiten sind keine sichtbaren Nähte, die Unterkante verschwindet hinter einer Blende. Könnt ihr euch da was drunter vorstellen? Sonst kann ich später auch ein Foto hochladen. Ich weiß nicht, wie oft ich schon auf diese Tasche gestiert und gegrübelt habe, aber ich komm einfach nicht dahinter, wie sowas gearbeitet wird...
elkaS Geschrieben 3. August 2011 Autor Melden Geschrieben 3. August 2011 Hier ist ja richtig was los! Vielen Dank für Eure Beiträge. Mir fiel gerade ein, ich hatte hier vor längerer Zeit mal im Rahmen eines Kinderhosen-WIPs aufgesetzte Taschen gezeigt. Da sieht man ganz gut, was ich gerne mache: Ich steppe vor dem Aufsetzen der Tasche nicht nur an der Eingriffkante entlang, sondern auch gleich einmal füßchenbreit an den anderen Kanten. So ist die Nahtzugabe fixiert, was mir das Aufsetzen erleichtert. Dann wird die Tasche einmal knappkantig angenäht. Außerdem kann man dort auch noch eine Variante von aufgesetzten Taschen sehen: nicht rundherum aufgesetzt, sondern an in der Seiten- und in der Teilungsnaht mitgefasst. Die Variante ist vielleicht eher ein bisschen ungewöhnlich, sehr verbreitet dürfte aber diese sein, bei der die Tasche in der Seitennaht und am Bund mitgefasst wird: Mich würde ein "Spezialfall" interessieren. An meiner Handtasche habe ich eine Vortasche mit Reissverschluss, der sich noch ein paar cm in die Seitenteile zieht. Der eine Teil des RV ist direkt auf den Taschenkörper genäht. An den Seiten sind keine sichtbaren Nähte, die Unterkante verschwindet hinter einer Blende. Könnt ihr euch da was drunter vorstellen? Nicht so recht. Ist die Tasche außen auf die Handtasche aufgesetzt? Wahrscheinlich hilft da wirklich nur ein Foto zum besseren Verständnis.
elkaS Geschrieben 3. August 2011 Autor Melden Geschrieben 3. August 2011 Ich schmeiß gleich mal die Theorie zu den gefütterten Taschen hinterher: Bei dicken Stoffen und bei allen gefütterten Kleidungsstücken wird die Tasche gefüttert, sagt Burda in Nähen leicht gemacht auf Seite 77. (Was nicht heißt, dass das sonst niemand sagt. Im Gegenteil. Ich hab nur nicht alle meine Bücher danach überprüft.) Außerdem bietet sich das Füttern auch an, wenn sich die Form der Tasche so exakter arbeiten lässt. Denn manche Formen lassen sich nur sehr schwer mit dem Umbügeln der Nahtzugabe erreichen. Für die gefütterte Tasche schneidet man eine Tasche mit angeschnittenem Beleg zu. Das Futter wird um den Beleg verkürzt zugeschnitten und rechts auf rechts an die Belegkante der Tasche genäht. Dann werden die noch offenen Kanten von Futter und Beleg rechts auf rechts aufeinandergelegt. So kommt man, wenn man dann bügelt, auch zur Umbruchkante am Tascheneingriff, wenn man die nicht markiert hat. An den Kanten entlang werden nun Futter und Tasche aufeinander genäht. Wendeöffnung nicht vergessen! Nahtzugabe, Ecken und Rundungen müssen vor dem Wenden entsprechend zurück, ab- oder eingeschnitten werden. Nach dem Wenden Wendeöffnung von Hand verschließen, bügeln und Tasche aufsetzen (siehe oben). Wenn man die Tasche knappkantig mit der Maschine aufnäht, kann man sich das Schließen der Wendeöffnung von Hand vielleicht auch sparen. Eine Möglichkeit, auf die ich noch nicht gekommen war, findet sich bei Alison Smith auf Seite 214: Man schneidet im Bruch, Stoff rechts auf rechts, zu, wobei die Eingriffkante der Tasche am Bruch liegt. Dann näht man die offenen Kanten aufeinander (wieder Wendeöffnung nicht vergessen) und wendet. Wendeöffnung von Hand schließen, Tasche bügeln und aufsetzen, fertig. Genauso könnte man auch Tasche und Futter genau gleich zuschneiden und verstürzen, also ohne Beleg. Jedenfalls ist mir noch nichts eingefallen, was dagegen spräche, außer dass das Futter und die direkt damit verstürzte Eingriffkante eventuell nicht so strapazierfähig ist. Ob das ein Problem darstellt, hängt dann wieder von der individuellen Nutzung der Tasche ab. So, die Theorie zu den einfachen Taschen wäre damit erledigt. Wie sieht es mit Bedarf nach Bildern zur gefütterten Tasche aus?
Minga Geschrieben 3. August 2011 Melden Geschrieben 3. August 2011 Das Futter wird um den Beleg verkürzt zugeschnitten und rechts auf rechts an die Belegkante der Tasche genäht. Dann werden die noch offenen Kanten von Futter und Beleg rechts auf rechts aufeinandergelegt. So kommt man, wenn man dann bügelt, auch zur Umbruchkante am Tascheneingriff, wenn man die nicht markiert hat. An den Kanten entlang werden nun Futter und Tasche aufeinander genäht. Wendeöffnung nicht vergessen! Ich nähe die Tasche OHNE Wendeöffnung und trenne dann an der Ansatznaht Oberstoff/Futter ein paar cm auf. Die Stelle kann man nach dem Wenden auch leicht von Hand schließen. LG Inge
elkaS Geschrieben 3. August 2011 Autor Melden Geschrieben 3. August 2011 Das ist vielleicht sogar die beste Stelle, weil es da auch nichts macht, wenn man die Handnaht sieht, die verschwindet ja nachher in der Tasche. Ich meine, ich hätte das so in dem Buch von Lieselotte Kunder gesehen. Dort wird der Beleg gleich nur an den Seiten ein paar Zentimeter weit an das Futter genäht und in der Mitte eine Öffnung gelassen.
Black Lab Geschrieben 3. August 2011 Melden Geschrieben 3. August 2011 Die Fotos von meinem "Spezialfall". Die Abnäher und die Kellerfalte für das Volumen sind mir klar, nur: Wie krieg ich die Tasche auf die Tasche?
akinom017 Geschrieben 3. August 2011 Melden Geschrieben 3. August 2011 Nur mal eine Idee Die Außentasche vorbereiten, mit RV etc. die Seitenteile dabei an der zukünftigen Innnekante schon verstürzt arbeiten. Die Ansatzlinie markieren, die geschlossenen Seiten annähen, das sollte wegen der Größe des Stücks so gehen. Dann den RV öffnen und den von innen auf die Tasche nähen, die Nähte treffen die vorher genähten Stellen an den Seitenteilen. Die Unterkante ist problemlos, da diese in der Teilungsnaht verschwindet.
Black Lab Geschrieben 3. August 2011 Melden Geschrieben 3. August 2011 Danke Monika, ich hab eine ungefähre Ahnung, was du meinst . Klingt aber nicht wirklich anfängerkompatibel *seufz*, aber wenn ich mal wieder Ruhe hab probier ich's vielleicht mal an meinem Probenessel aus.
akinom017 Geschrieben 3. August 2011 Melden Geschrieben 3. August 2011 (bearbeitet) Da ich eh grad keine Lust auf irgendwas hatte, hab ich mal ein paar Reste rausgesucht und meine Idee probiert. Also los: Ein paar Reste und ein Stück endlos RV und ein Zipper erstmal die Enden einpacken Sorry der weitere Text kommt später, ich muß noch mal weg so bin wieder da Ein Ende ist ja schon verpackt nun das zweite einen Stoffstreifen so unter den RV legen zuklappen und die Kurze Seite nähen nach aussen gewendet sieht das dann so aus nun den Streifen an die oberen und seitlichen Kanten der Außentasche stecken und nähen, ggf vor dem nähen heften die offenen Kanten der Rv verpackung zeigen nach aussen so sieht das fertig aus, ich hab das Teil mit einem Futterstoff verstürzt. Dabei liegt der Rv zwischen den beiden gleich großen Teilen Die Ansetzlinie auf der Haupttasche markieren, hier nochmal per Grafikprogramm nachgemalt. erst die eine untere Seite stecken und annähen, das ist noch ganz einfach dann die zweite, das sit etwas friemelig, geht aber. Dann den RV öffnen, das Band auf der Nahtlinie feststecken, so daß von innen genäht werden kann. Bearbeitet 3. August 2011 von akinom017
akinom017 Geschrieben 3. August 2011 Melden Geschrieben 3. August 2011 So letzte Runde Die Unterkante noch festheften, die seitenteile hab ich dabei nach innen unter die Aussentasche gefaltet. Fertige Aussentasche geschlossen und von innen andere Blickrichtung
Gabis_Korsagen Geschrieben 3. August 2011 Melden Geschrieben 3. August 2011 prima monika - das hast du toll gezeigt. Was machst du denn nun aus dem Probeteil? ist viel zu schade um es so liegen zu lassen
akinom017 Geschrieben 3. August 2011 Melden Geschrieben 3. August 2011 Dankeschön von dem Orangen Stoff ist noch was da, das könnte eine Tasche werden. ich muß mal gucken was das Zubehör so hergibt für Schultergurt etc. Rv hab ich noch genug
Black Lab Geschrieben 3. August 2011 Melden Geschrieben 3. August 2011 Boah Monika, du bist ja unglaublich!!! DANKE!!!
Myrin Geschrieben 3. August 2011 Melden Geschrieben 3. August 2011 Vielen Dank, sehr anschaulich und verständlich geschrieben! Gruß Myrin
akinom017 Geschrieben 4. August 2011 Melden Geschrieben 4. August 2011 Dankeschön Das Probeteil kann Tasche werden, die restlichen Teile sind zugeschnitten.
3kids Geschrieben 4. August 2011 Melden Geschrieben 4. August 2011 So letzte Runde [ATTACH]120618[/ATTACH] Du bist der Wahnsinn Boah Monika, du bist ja unglaublich!!! DANKE!!! genau!!!! So eine ähnliche Vortasche hatte ich mal ausprobiert, war aber nicht zufrieden. Mal gucken, ob es das Teil noch als Ufo gibt ... LG Rita
elkaS Geschrieben 7. August 2011 Autor Melden Geschrieben 7. August 2011 Guten Abend! Nachdem ich bisher nur erzählt habe, während ihr schon jede Menge umgesetzt und gezeigt habt (herzlichen Dank dafür!), komme ich jetzt auch mal zu einem Thementeil, dem ich mich nicht nur in der Theorie gewidmet habe: Taschen mit Volumen Taschen mit erweitertem Volumen werden Blasebalgtaschen genannt (wegen der unter den Kanten der Tasche eingearbeiteten Falten, durch die die Tasche wie nach dem Prinzip des ursprünglichen Blasebalgs auseinandergezogen und zusammengedrückt werden kann). Im Prinzip ist es also eine aufgesetzte Tasche mit zusätzlichem „Unterbau“. Für diesen „Unterbau“ gibt es verschiedene Möglichkeiten: Man kann ihn mit zwei Blenden oder mit einem Stoffstreifen ansetzen oder gleich an das Taschenschnittteil anschneiden. Letzteres empfiehlt sich nur bei eckigen Taschen. Da eine Erklärung ohne Bilder wortreich, aber vermutlich eher unverständlich ausfallen würde, habe ich mir gedacht, ich fertige zu den verschiedenen Varianten der Blasebalgtasche Werkstücke nach Anleitung an und dokumentiere das. Angefangen habe ich mit der Variante, bei der der Unterbau aus zwei Blenden gearbeitet wird. Das Schnittteil für die beiden Blenden fertigt man anhand des Taschenschnittteils an: In meinem Fall ist die Blende 3 cm breit. Dann habe 1 cm Nahtzugabe angezeichnet und das Taschenschnittteil einmal, das Blendenteil zweimal (hier doppelte Stofflage) zugeschnitten. Ich habe nach der Anleitung aus Burdas „Nähen leicht gemacht“ gearbeitet. Hiernach werden zunächst nur die oberen Kanten von Taschenteil und Blenden versäubert, umgebügelt und von rechts festgesteppt. Danach wird noch die Außenkante einer Blende versäubert und ebenfalls umgebügelt, aber nicht festgesteppt. Hier sieht man Taschenteil und eine Blende von rechts, die andere Blende von links. Nun werden beide Blenden rechts auf rechts aufeinandergelegt und an der Innenkante zusammengenäht. Ich habe da gesteckt und geheftet und dann erst mit der Maschine genäht. Danach werden die Nahtzugaben der Innenkante gemeinsam versäubert. Gleich geht's weiter.
elkaS Geschrieben 7. August 2011 Autor Melden Geschrieben 7. August 2011 (bearbeitet) (So, ich musste mir erstmal einen Umweg über ein Profilalbum einrichten, weil mir beim direkten Hochladen der Bilder in den Beitrag dauernd der Firefox abschmiert. Solltet ihr keine Bilder sehen, bitte melden. Ich kann sie in der Vorschau sehen.) Die Blende soll jetzt mit der unversäuberten Außenkante rechts auf rechts an das Taschenteil genäht werden. Die Blende mit der versäuberten Kante liegt also zwischen den beiden zu nähenden Lagen und muss entsprechend aus dem Weg „geknubbelt“ werden, damit sie nicht versehentlich in die Naht gerät. Ich habe dann wieder erst gesteckt und geheftet, bevor ich mit der Maschine zusammengenäht habe. Danach habe ich die Rundungen eingeschnitten. Das Zurückschneiden der Nahtzugabe habe ich mir gespart, die war mir für diese Zwecke hier schmal genug. So schaut’s dann aus: Ich hoffe, die vielen Fadenenden stören euch nicht. Ich war zugegebermaßen zu faul, das alles ordentlich abzuschneiden. Der nächste Schritt in der Burda-Anleitung lautet: Blende nach innen umheften. Da ich also nicht wusste, was Burda mir damit sagen will, hab ich einfach mal alles so gewendet, dass es von außen wie eine Tasche aussah. Die versäuberte Kante, die man hier sieht, ist diejenige, die zuunterst liegt. Diese wurde am Anfang umgebügelt, damit man jetzt an ihr die Tasche aufsetzt. Das heißt, diese versäuberte Kante wird an dem eingebügelten Umbruch nach hinten gefaltet, damit dann die ganze Tasche an dieser Kante aufgesetzt wird. Ich habe mit meinem Taschenschnittteil einen Umriss auf den Untergrundstoff gezeichnet und die Tasche daran ausgerichtet. Dann habe ich wieder gesteckt, geheftet und genäht. Beim Annähen muss man darauf achten, wirklich nur die untere Blende anzusteppen. Die obere Blende darf nicht mitgefasst werden, sonst wird es keine Blasebalgtasche. So sieht es dann aus: Keine Sorge, gleich ist es geschafft. Bearbeitet 8. August 2011 von elkaS
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