Herren Troyer
An Weihnachten nahm mich meine Mutter zur Seite und fragte, ob ich nicht einen bequemen, warmen Sweater für meinen Vater nähen könnte. Sie waren wohl Einkaufen gewesen um Ersatz für ein paar abgetragene Pullover zu finden und fanden nur "zu schmal, oder an den Schultern sackartig, oder 100% Polyester". Sie gab mir einen abgelegten Pullover meines Vaters mit, der gut passte, damit ich mich daran orientieren konnte.
Ich entschied mich für das Schnittmuster für den Troyer Kvill und kaufte es als Ebook. Es war auch eine Beamer Datei dabei. Schon vor einigen Monaten hatte ich an der Decke über meinem Zuschneidetisch einen günstigen Beamer befestigt und auch soweit eingerichtet (ich bin ein ziemliches Opfer für solche technischen Spielereien). Nun war es soweit und ich benutzte das Gerät zum ersten Mal zum Abpausen eines richtigen Schnittmusters. Es gab hilfreicherweise eine Ebene mit einem 5x5cm Raster, so dass ich ein gutes Gefühl hatte, dass das Schnittmuster größengetreu auf den Zuschneidetisch geworfen wurde. Zudem hatte ich ja auch den abgelegten Pullover, um es abzugleichen und die richtige Größe zu finden. Es hat ganz gut geklappt mit dem Abzeichnen, ich denke das mache ich jetzt öfter.
Als Stoff wollte ich ursprünglich einen grauen Sweat nehmen, dem ich im Hilco Fabrikverkauf gekauft hatte. Leider hatte der nach der Vorwaschen dermaßen gepillt, dass ich ihn nicht für daa Projekt nehmen wollte. Ich habe das Pilling mit einem Fusselrasierer runter rasiert und werde vermutlich eine zweite Jogginghose für den Heimgebrauch nähen, da stört es mich nicht so wenn es pillt.
Für den Troyer für meinen Vater kaufte ich online den "Heavy Jogging Sweat Hanni" mit 80% Baumwolle. Der sah auch nach dem Vorwaschen gut aus und hatte beim Anfassen eine sehr gute Qualität und war auch wirklich sehr "heavy".
Für das Projekt wurde meine neue W6 Overlock (das neue Modell mit dem starken Servomotor) ihrem ersten Härtetest unterzogen. Jersey hatte sie zuvor schon zufrieden stellend genäht, aber wie würde sie nun mit 3 Lagen dickem Sweat (und mehr an den Quernähten) umgehen? Hier hatte ich mit meiner bisherigen Overlock solche Probleme, dass ich Sweat wirklich eher ungern genäht habe in letzter Zeit. Was soll ich sagen? Es hat wirklich gut geklappt. An den Quernähten musste ich ein oder zweimal mit anschieben, sonst glitt sie über alles drüber. An einigen besonders dicken Stellen konnte sie auch nicht mehr komplett abschneiden. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass das Projekt mit meiner alten Overlock entweder gar nicht umsetzbar gewesen wäre, oder nur sehr mühsam.
Das aufwendigste an dem Pullover war definitiv der Kragen mit Reißverschluss. Ich hatte mich bewusst für diese Variante entschieden, da mein Papa solche Troyers sehr häufig trägt. Es war mit der bebilderten Anleitung aber sehr gut nachzunähen und ich bin zufrieden. Ich habe den Kragen mit der normalen Nähmaschine angenäht, da man an den Ecken stoppen und einschneiden muss und das war mir mit der Overlock zu riskant. Versäubert habe ich den Kragenansatz auch mit der Nähmaschine, ich denke das nächste Mal versuche ich das mit der Ovi, sieht einfach schöner aus. Da mir die Versäuberung nicht ao gut gefiel, habe ich nachträglich noch einen "Streberstreifen" angenäht, so dass zumindest die Kragenansatznaht wo man von außen drauf schaut einigermaßen sauber aussieht. Fazit: Schrägbandeinfassung ist echt nicht wo meins, aber es erfüllt den Zweck.
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