Alte Rast+Gasser - lohnt sich das? Oder lieber gleich neu?

Hallo liebes Forum,

wieder mal eine typische Anfrage :-) - bin eine fast-totale Anfängerin (hab seit der Schule nichts mehr genäht), hätte jetzt aber große Lust damit wieder anzufangen. Ich möchte hauptsächlich kleinere Änderungen machen (Jeans kürzen usw.), aber auch mal eine Tasche nähen, Vorhänge usw., vielleicht auch ein einfaches Kleidungsstück nach einem Schnittmuster aus diesem Forum Und ganz konkret Polsterbezüge für unser schäbiges Sofa, ganz simple, aus festerem Stoff. Overlock, viele Zierstiche usw. brauche ich zumindest zum derzeitigen Zeitpunkt nicht.

Nun habe ich mir die alte Nähmaschine von meiner Mutter ausgegraben, die seit 30 Jahren unbenützt rumgestanden ist. Es handelt sich um eine Rast+Gasser-Maschine von ca. 1970, natürlich rein mechanisch und komplett aus Metall. Gleich als erstes hab ich brav alles geölt und geputzt, was ich laut Gebrauchsanweisung ölen und putzen konnte. Das Gerät funktioniert grundsätzlich, allerdings verhaspelt sich der Unterfaden alle fünf Minuten und der Transporteur dürfte auch nicht mehr so recht wollen.

So, und nun die Gretchenfrage: Was ich aus der Kaufberatung und vielen vielen Forumsbeiträgen, die ich gelesen habe, gelernt habe, ist, dass ja so eine ältere Maschine generell einer neuen Billigsdorfermaschine vorzuziehen ist. Aber: Eine Generalüberholung kostet nach Auskunft des Reparaturbetriebs ab 60 bis 200 (?) Euro, festlegen wollte sich der gute Mann ohne die Maschine gesehen zu haben verständlicherweise nicht. Und auch dann hat man keinerlei Garantie auf die Funktion, und natürlich gibt es auch keine Ersatzteile mehr (Rast+Gasser ging laut Google 1972 in Konkurs ...).

Daher frage ich mich jetzt ernsthaft, ob es sich lohnt, der alten Dame eine Frischzellenkur verpassen zu lassen, bzw. ob ich das schwere Teil überhaupt zwecks Kostenvoranschlag zum Doc schleppen soll. Grundsätzlich bin ich ja dagegen, funktionierende Sachen wegzuschmeißen, aber ... dank diesem Forum weiß ich, dass es um 200-300 Euro schon sehr vernünftige neue Basis-Maschinen gibt (Janome, Elna).

Also, der langen Rede kurzer Sinn, was würdet Ihr an meiner Stelle machen? Alte Maschine generalüberholen oder auf die Suche nach einer neuen machen? Eine gebrauchte würd ich mir nicht kaufen wollen, dann kann ich auch gleich meine alte behalten Ich weiß schon, dass es kein Patentrezept gibt, aber Eure Meinungen würden mich interessieren.

Viel mehr als 250 Euro würd ich zum jetzigen Zeitpunkt jedenfalls nicht ausgeben wollen.

Vielen Dank schon mal an alle Erfahrenen für Eure Zeit

Liebe Grüße

rainqueen

Hmmmm ... vielleicht fällt doch noch jemandem was dazu ein?

danke!!

lg rainqueen

Hallo,

ich würde erstmal versuchen alle Fehlerquellen auszuschließen, bevor ich die Machine zur Reperatur bringen bzw. mir eine neue kaufen würde.

Hast du eventuell ein Bild von der Maschine, speziell vom Einfädelweg und der eingefäldten Spulenkapsel ?

Funktionierte die Maschine noch, bevor sie deine Mutter verstaut hat ?

Ist die Nadel alt oder falsch eingesetzt ? Vielleicht mal eine neue versuchen, bw auch mal eine anderes Garn probieren.

Steht eventuell etwas in der Bedienungsanleitung über den Transporteur, ob man ihn versenken kann ? Wenn ja, den Hebel nach oben stellen oder wie in der Anleitung beschrieben den Transporteur nach oben stellen.

Vielleicht mal unter der Stichplatte putzen, sofern noch nicht geschehen.

Mit anderen Garn könnte man es auch einmal versuchen.

Eine andere Idee wäre es mal die Fadenspannung zu verändern, vom Ober- und vom Unterfaden ( meist Schraube an der Spulenkapsel).

Achja wenn die Spule in die Kapsel eingelegt ist, muss sich die Spule im Uhrzeigersinn drehen wenn man am Faden zieht.

Gruß Nadine

irgendwo im hinterkopf erinnert ich der name rast & gasser an austria

denn einen hersteller dieses namens gab es nie. kann es sein, daß das ein händler war, der blos seinen namen auf die maschinen gepappt hat ?

bitte unbedingt ein bild der maschine einstellen

dann schaumermal

gruß josef

Liebe Nadine, lieber Josef,

vielen Dank für die Antworten Hätt ich mir ja gar nicht gedacht, dass ich da vielleicht selber noch was machen kann!

Bild(er) stell ich gerne ein sobald ich kann, bin gerade nicht zuhause.

Schon mal danke, Nadine, für die guten Tipps ... kann dazu Folgendes vermelden:

> Funktionierte die Maschine noch, bevor sie deine Mutter verstaut hat ?

Sie sagt: Ja. Hat aber auch nie wirklich viel genäht damit.

> Ist die Nadel alt oder falsch eingesetzt ? Vielleicht mal eine neue versuchen, bw auch mal eine anderes Garn probieren.

Also ich habs mit den verschiedenen Nadeln probiert, die dabei waren, und auch mit verschiedenen Garnen, die ich halt zuhause hatte ...

> Steht eventuell etwas in der Bedienungsanleitung über den Transporteur, ob man ihn versenken kann ?

Jup, Transporteur ist oben. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er anfangs beim Nähen noch prima funktioniert hat, mit der Zeit aber immer weniger Druck drauf war, falls Ihr versteht was ich meine.

Außerdem hängt die Rückstichtaste, sprich, nach dem Drücken lässt sie sich nicht mehr zurückstellen. Mein Freund hat dann entdeckt, dass sich da in den Innereien der Maschine irgendwas verhakt. Das lässt sich zwar jedes Mal beheben, ist aber auch irgendwie doof auf die Dauer.

> Vielleicht mal unter der Stichplatte putzen, sofern noch nicht geschehen.

Hmmm ... werd mal schauen ob ich da noch wo dazukomme ...

> Eine andere Idee wäre es mal die Fadenspannung zu verändern, vom Ober- und vom Unterfaden ( meist Schraube an der Spulenkapsel).

Ja, das hab ich versucht und ziemlich viel dran rumgedreht, es aber irgendwie nicht geschafft, das dauerhaft richtig zu regulieren. Es ist als ob sich das von selbst irgendwie verstellt. Erst passt es für 30 cm, dann ist die Spannung plötzlich wieder viel zu gering und ich kriege ein reizendes Schlaufenmuster auf der Stoffunterseite, und wenn ich sie dann minimal raufstelle, ist sie gleich wieder viel zu hoch und der Unterfaden schaut oben bei der Naht heraus oder der Faden fädelt sich überhaupt gleich aus. Aber vielleicht stell ich mich auch einfach nur blöd an ...

> Achja wenn die Spule in die Kapsel eingelegt ist, muss sich die Spule im Uhrzeigersinn drehen wenn man am Faden zieht.

Ja genau, so ist es. (Die Maschine hat glücklicherweise eine ziemlich tolle bebilderte Gebrauchsanweisung, sonst wär ich sicher schon am Einfädeln gescheitert ...)

Ad Rast & Gasser: jaja, oute mich hiermit als "Ösi" ;-)

(Quelle: AEUIO)

Mehr ist hier unter Google Buchsuche nachzulesen.

liebe Grüße

rainqueen

Ja. Kann ich bestätigen.

Ich stamme aus einer österreichischen Familie die über viele Generationen SchneiderInnen hervorbrachte - und der Name Rast und Gasser klingt mir noch aus meiner Kindheit in tiefer Ehrfurcht ausgesprochen in den Ohren

Muss wirklich sehr wertvoll gewesen sein. Meine Großmutter liebte und verehrte Ihre Maschine und meine Mutter hauchte den Namen nur.

Bitte rainqueen, stell doch mal ein schönes Foto ein!!

 

irgendwo im hinterkopf erinnert ich der name rast & gasser an austria

 

denn einen hersteller dieses namens gab es nie. kann es sein, daß das ein händler war, der blos seinen namen auf die maschinen gepappt hat ?

 

bitte unbedingt ein bild der maschine einstellen

 

dann schaumermal

 

gruß josef

nach austria

ich nehme hiermit meine zweifel mit dem größten bedauern zurück

aber nun wollen wir hier foddos sehen

gruß josef

@Banni: Echt?? Ich hatte ja keine Ahnung, dass ich da so eine ehrfurchtgebietende Rarität ausgegraben habe. Vielleicht ist sie ja deshalb so eine Diva und spinnt sich aus

Also, hier ist das gute Stück:

Falls jemand mehr sehen mag, hab ich ein kleines Album gemacht:

http://pix.tix.at/albums/3076

Da sieht man auch den verhaspelten Unterfaden usw. ...

War jedenfalls schon ein guter Tipp von Nadine, unter der Stichplatte zu putzen, da hatte sich schon einiges angesammelt.

Wär echt cool, wenn ich sie selber wieder in Gang kriegen könnte

lg rainqueen

Hallo rainqueen,

für mich sieht es so aus als wenn die Spulenkapsel nicht ganz richtig sitzt bzw nicht "tief" genug.

Ist beim einsetzen ein klacken zu hören ? Versuch mal vorsichtig, gegen den oberen Bereich der eingesetzten Kapsel zu drücken ( Nadel in die höchste Position bringen).

Dann mal versuchen langsam zu nähen, am besten erstmal übers Handrad.

Grüße Nadine

hmmm, die Spulenkapsel sollte passen ... hab jetzt nochmal testhalber 30 cm genäht und diesmal hat sich der Oberfaden unten reingewurschtelt *grrrrzzz*

Naja, schau ma mal ... Gute Nacht einstweilen

lg rainqueen

Hallo Forum!

Hmm! Auch so'n mitgehender CB Greifer!

Alles Gute!

Ramses298.

sone konstruktion hatte ich doch schon mal in den fingern ...

aber da stand Quelle Ideal drauf

da ham also die österreicher auch für die versandhäuser gebaut ...

"mitgehende" CB-greifer zicken gerne rum, auch aus altersgründen sind die gelenke gerne ausgeschlagen

wenn du zu dieser maschine eine "beziehung" hast, lohnt sich das herrichten aus nostalgie-gründen, dann spielt auch das geld keine sooo große rolex

ansonsten : es gab seit 1920 schon bessere konstruktionen

gruß josef

hinweis : untersuche mal ob der greifer von abgebrochenen nadel eventuell kratzer hat

dann kann nämlich der faden nicht mehr darüber "gleiten", sondern bleibt hängen

mit polieren ist manchmal was zu retten

gruß josef

Hinweis: bei Bild 11 ist der Unterfaden unter der Klappe eingeklemmt. Das sollte nicht so sein.

Ja, genau, Ika.

Und ich finde, der sieht auch aus, als ob die Spule falsch rum in der Kapsel liegt, bin aber nicht sicher. Bei den Maschinen, die ich kenne, muss der Faden z-förmig ablaufen, also ein bisschen quasi falschrum die Spule reinlegen. Irgendwie.

Hinweis: bei Bild 11 ist der Unterfaden unter der Klappe eingeklemmt. Das sollte nicht so sein.

richtig, das ist definitiv falsch

außerdem ist die kapsel in einer falschen pisition

Ja, genau, Ika.

Und ich finde, der sieht auch aus, als ob die Spule falsch rum in der Kapsel liegt, bin aber nicht sicher. Bei den Maschinen, die ich kenne, muss der Faden z-förmig ablaufen, also ein bisschen quasi falschrum die Spule reinlegen. Irgendwie.

es ist sowieso ein bisserl komisch

"rainqueen" hat doch geschrieben, daß eine originale bedienanleitung da ist

gruß josef

Hallo liebe Leute,

erst mal vielen vielen Dank für die Antworten und Entschuldigung für die Funkstille. Ich fahr am Freitag auf Urlaub und weiß momentan ned wirklich wo mir der Kopf steht. Sobald ich wieder ein bisschen mehr Muße habe, werd ich weiter experimentieren und mir die Spulenkapsel mit der Bedienungsanleitung ganz genau anschauen, ob ich da doch irgendwas falsch eingefädelt habe ... und das Greifer-Teil-Dingsda polieren.

Danke an Josef für die Info, dass die ganze Konstruktion von der Maschine offenbar nicht ganz das Gelbe vom Ei ist. Falls alle Versuche nix nützen sollten, werd ich in das Gerät wohl nicht mehr viel reinstecken und mir im Zweifelsfall lieber was Neues suchen (dann geht die Qual der Wahl los )

Liebe Grüße aus Wien und bald aus Nizza

rainqueen

Ich hab noch was gesehen

Auf diesem Bild sitzt die Spulenkapsel richtig drin.

Aber hier nicht mehr, da ist die Nase nicht eingerastet. Seht ihr was ich meine

Jetzt ist nur die Frage, war sie da vorher richtig drin und ist von alleine so rumgerutscht, oder war sie nicht so drin wie auf Bild 1

dann wäre das eine mögliche Fehlerquelle

wie auch immer ...

nun lassen wir die rainqueen erstmal urlaub in nizza machen

danach meldet sie sich sicher wieder

gruß josef