Der Stoff reicht nicht mehr!

Hallo zusammen!

Eigentlich stille Mitleserin melde ich mich mit einer Frage.

Ich möchte einen Kapzenpulli aus Sweat nähen, Modell Ginger aus der Ottobre 2010. Dort steht, man soll für Größe 38 1,35m bei 1,45m Breite Stoff kaufen. Da der Schnitt etwas kurz ausfällt hat mir die Verkäuferin extra noch etwas (5 oder 10 cm) dazugegeben. Sie hat den Pullover selbst auch genäht, daher wusste sie das.

Ich habe den Stoff dann vor einiger Zeit gewaschen und wollte mich nun daran machen, das Schnittmuster zu übertragen - und nun reicht der Stoff nicht mehr. Und ist auch nur noch 1,40 * 1,30 breit. Menno.

Ich hatte selber nicht mehr an ein eventuelles Einlaufen gedacht (und die Verkäuferin wohl auch nicht, grr. Die Ottobre hatten wir beim Zuschnitt zurate gezogen). Wie viel sollte ich zukünftig zusätzlich kaufen, um nicht wieder dieses Problem zu haben, 10%? Bin ich damit auf der sicheren Seite?

Wenn ich nun nur Vorderseite und Rückseite im Fadenlauf zuschneide und den Rest eher schräg, wäre das eine etwas unsaubere Alternative? Die Ärmel müssen sich ja nicht so sehr dehnen.

Danke und Grüße

Amaris

Das ist natürlich super-ärgerlich! Aber sei froh, dass Du den Stoff vor dem Nähen gewaschen hast!

Ich kalkuliere bei solchen Stoffen immer etwas Schwund ein - 10% mehr sind schon OK.

Wenn ich nun nur Vorderseite und Rückseite im Fadenlauf zuschneide und den Rest eher schräg, wäre das eine etwas unsaubere Alternative? Die Ärmel müssen sich ja nicht so sehr dehnen.

Nein, das geht gar nicht! Das ist Pfusch, den man immer sehen wird.

Meistens kann man sowas retten, indem man entweder die Schnittteile geduldig hin- und herschiebt, bis es doch passt oder indem man kreative Teilungsnähte einbaut oder Bündchen an Ärmeln und Saum macht oder Belege und Taschenbeutel aus einem anderen Stoff oder , oder...

Wo fehlt es denn? Zeig doch mal den Schnitt und den Auflageplan!

Grüsse, Lea

Oh ja, das habe ich auch schon gedacht .

Beleg und Taschen sind schon aus nem anderen Stoff.

Ich mache morgen ein Foto bei besserem Licht. Danke für Deine schnelle Antwort!

Hast Du denn tatsächlich schon aufgelegt? Auch wenn es elendig viel Extraarbeit ist, könntest Du ja die Schnittmusterteile auf Deiner Folie/schnittmusterpapier nochmal aufzeichen: ALLE-nicht im Bruch und auch 2 Ärmel. Dann voll ausgeklappt auflegen und dabei Puzzle spielen...

Mir ist es schon ganz oft so gegangen, daß ich letztlich weniger gebraucht habe als angegeben, weil ich z.B. die um 180° gedreht aufgelegt habe, solange sie keinen Flausch o.ä. haben.

Außerdem, wie ist denn der Schnitt genau..kannst Du die Ärmel z.B. kürzen und statt dessen Bündchen ansetzen..und selbst wenn das nicht reicht, zusätzlich zu z.B. kontrastierenden Bündchen aus diesem Kontraststoff dann auch die Kaputze..damit sichs farblich wiederholt. Geht auch als Mittelstück des Ärmels auf Ellenbogenhöhe....

Was ich schon gemacht habe als der Stoff EXTREM:( knapp war: die Ärmel zweiteilig zuzuschneiden. In meinem Fall war es dann eine senkrehte 1/3-2/3 Teilung...den schmalen hinteren 1/3 Teil habe ich dann um 180° gedreht auf einem schmalen Stück des Stoffes untergebracht...

LG

Kathrin

Ja, ich würde auch Schnittmustertetris vorschlagen, das kann schon ein paar Zentimeter rausholen. Der Vorschlag mit Bündchen oder ähnlichem finde ich auch eine gute Idee.

Wenn Tetris nichts bringt, geh mal in die Google Bildersuche. Ich habe unter Ottobre Ginger z.B. roten Kapuzenpulli mit schwarz/grauen Ärmeln gesehen. Sah gut aus.

Ich habe mir das Modell nun nicht angesehen, aber wenn dir Lagenlook steht, ist das auch immer ein ganz dankbarer Ausweg (also an ein normaler Weise zu kurzes Oberteil ein fake Lagenlook-Stück setzen). Das kann ein ganz anderer Stoff sein und notfalls auch breiter als ein normales Bündchen, keine Ahnung, ob das überhaupt in Frage kommt ...

Mir ist mal ein Fehler unterlaufen und die Ärmellänge stimmte nicht.Ich habe bei 2/3 Länge abgeschnitten,einen Kontraststoff gekräuselt eingesetzt.

Sah gewollt aus und wirkte sogar.

Schnittmustertetris! Was für ein schönes Wort!

Manchmal hilft es, Belege, statt aus einem Stück aus zwei oder mehreren Stücken zusammenzusetzen,

Säume nicht umzuschlagen, sondern mit Beleg zu versäubern,

Innere Taschenbeutel in Mustergegenrichtung zuzuschneiden,

Bündchen in anderen Farben,

eine Schulterpasse andersfarbig zuzuschneiden, wenn oben an der Schulternaht Stoff fehlt.

Röcke weniger weit auslaufen zu lassen, damit zwei Rockteile auf eine Stoffbreite passen (geht aber meist nur bei Zuschnitten bis Gr. 38).

An der Nahtzugabe sparen (0,8 cm statt 1,5 cm), wenn man mit Overlock arbeitet.

Auf jeden Fall würde ich mir den Schnitt incl. NZ rauskopieren und dann die Schnittteile auf dem Stoff hin- und herschieben.

Manchmal kannst Du auch Glück haben, wenn Du bei manchen Teilen den Stoffbruch verschiebst (also erst mal alle großen Schnittteile ausschneiden) und dann deinen Stoff auseinanderfalten und ggf. anders übereinanderlegen.

Viel Glück

Carola

Vielleicht kannst Du auch einfach die Kapuze weglassen und einen Rolli draus machen? Dieses Dilemma hatte ich auch schon mal ...

Seit dem kaufe ich meistens einen halben bis einen Meter mehr Stoff als eigentlich benoetigt - ein Loop geht ja bekanntlich immer (sollte man doch nicht alles verbrauchen )

Ihr seid super, vielen vielen Dank für die zahlreichen tollen Ideen!

Tetris-Spielen lag mir früher schon ganz gut, ich habe tatsächlich ALLE Teile ausgeschnitten und hin- und hergeschoben bis es passt.

Ist mein erstes Kleidungsstück für mich, bin gespannt wie es weiter geht :-).

Nochmal: DANKE!

Viele Grüße

Amaris

Freue mich sehr für Dich, daß es doch noch so problemlos geklappt hat!

Halte uns auf dem laufenden, natürlich wollen wir jetzt auch bald das fertige Stück sehen;)

VG

Kathrin

Ja, ich würde auch Schnittmustertetris vorschlagen

Der Begriff ist klasse, den muss ich mir merken.

Für den kann ich aber nicht die Urheberschaft beanspruchen, ich habe ihn mir auch nur angeeignet.