peterle Geschrieben 4. Dezember 2018 Teilen Geschrieben 4. Dezember 2018 Heute im Adventskalender: Hinter den Kulissen ... oder der Weg ist manchmal beschwerlich, bis es wieder heiter wird. wie immer unter: Adventskalender der Community Hobbyschneiderin 24 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
3kids Geschrieben 5. Dezember 2018 Teilen Geschrieben 5. Dezember 2018 Ich hab's ja nicht so mit Gott und schon gar nicht mit dem organisierten Kirchenwahnsinn. Als evangelisch getauftes Kind in den 60ern in einer zu tief katholischen Gegend aufzuwachsen war kein Zuckerschlecken und auch später wurde meine Abneigung von den Vertretern beides Religionsgemeinschaften immer wieder befeuert. Das mag heute anders sein, aber mir hängen die Erfahrungen in den Kleidern. Meinem Mann war die Kirche in der gelebten Form lästig, als seine Eltern noch lebten, wurde von ihm verlangt, dass er in die Kirche geht. Zu sagen, er habe es gehasst, geht vielleicht zu weit, aber es hat ihm auch nichts gegeben - und das sollte es doch. Vor seinem Tod hat er festgelegt, dass es keinen Gottesdienst geben soll. Aber in der Halle auf dem Friedhof wird ein Vertreter der Kirche sprechen. Ich hadere noch mit mir, ob ich mit dem vorab spreche, eigentlich sollte das jemand anders machen, aber ich wüsste schon gern, was mich erwartet, nicht dass ich plötzlich so wütend werde werde, dass ich die Veranstaltung sprengen muss. Denn wenn es einen guten Gott gäbe, denn hätte er meinem Mann das niemals zugemutet, was er durchmachen musste. Das hat nämlich niemand verdient - und sei er noch so abtrünnig. Andererseits sollte jeder von uns bei sich selbst bleiben, denn schließlich machen wir uns unser Erleben selbst. Wie ich mich in einer Situation fühle, ist in erster Linie meine Sache. Genau die Worte, die mich zu tiefst verletzen, mögen an jemand anderem abperlen wie lästige Regentropfen. Um mich aber in einen Zustand zu versetzen, in dem ich mit allem umgehen kann, hilft es, zu wissen, was kommen wird. Unerwartetes hatte ich in den letzten Jahren zu viel. Und genau dieses "bei sich bleiben" passt wie die Faust auf Auge zu peterles Text. FRagt euch jeden Tag "Was kann ich gut", lobt euch mal dafür. Sich selbst zu lieben ist der erste Schritt auch von anderen Geliebt zu werden. Habt einen tollen Tag Rita Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
mzw Geschrieben 5. Dezember 2018 Teilen Geschrieben 5. Dezember 2018 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
peterle Geschrieben 5. Dezember 2018 Autor Teilen Geschrieben 5. Dezember 2018 Liebe Rita, es gibt Momente, da ist es schwer Worte zu finden. Fühl Dich bitte Es ist nicht immer einfach herauszufinden, was wir für uns brauchen und bei Beerdigungen ist das meiner Erfahrung nach alles noch viel schwerer. Ich wünsche Dir von Herzen, daß Du es herausfindest und so gestalten kannst, wie Du es brauchst und wie es für Dich und deine Lieben richtig ist. Wenn es Dir hilft zu reden, kannst Du mich gerne anrufen oder anschreiben. Auch wenn Du damit nicht soviel anfangen kannst, wünsche ich Dir, Euch und deinem Mann, Gottes reichen Segen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Lehrling Geschrieben 5. Dezember 2018 Teilen Geschrieben 5. Dezember 2018 mir war von Jugend an mein Gewissen eine höhere Instanz als alle Kirchengebote, denn das Gewissen hab ich von Geburt an, die Kirchengebote sind von Menschen gemacht. Und im täglichen Leben habe ich endlich gelernt, daß ich jeden Tag neu anfangen kann, also mir meine Fehler von gestern verzeihen, aber allen um mich herum auch ihre Fehler verzeihen. Dafür hab ich lange gebraucht - heute frag ich mich: warum eigentlich? Ich bin gelassener geworden und habe mehr Freude am/im Leben und bin dankbar dafür. liebe Grüße Lehrling Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
sikibo Geschrieben 5. Dezember 2018 Teilen Geschrieben 5. Dezember 2018 Aber in der Halle auf dem Friedhof wird ein Vertreter der Kirche sprechen. Ich hadere noch mit mir, ob ich mit dem vorab spreche, eigentlich sollte das jemand anders machen, aber ich wüsste schon gern, was mich erwartet, nicht dass ich plötzlich so wütend werde werde, dass ich die Veranstaltung sprengen muss. Denn wenn es einen guten Gott gäbe, denn hätte er meinem Mann das niemals zugemutet, was er durchmachen musste. Das hat nämlich niemand verdient - und sei er noch so abtrünnig.Rita, mein Beileid. Ich habe das selber in diesem Jahr erlebt und öfter an dich gedacht. Normalerweise kommen die Pfarrer vorab zu einem Gespräch. Sie wollen ja etwas wissen über den Menschen, den sie beerdigen. Mit dem guten und dem bösen Gott ist das so eine Sache - auch bei meinem Mann - er ist Anfang Juli gestorben - denke ich: Wie kann einem Menschen soviel zugemutet werden? Trotzdem glaube ich eher an einen guten Gott, eine höhere Macht, konfessionslos. Für mich sind schon einige wirklich existenzielle Lebenssituationen gut ausgegangen, ich kann es mir nicht anders vorstellen. Alles Gute für dich. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
3kids Geschrieben 5. Dezember 2018 Teilen Geschrieben 5. Dezember 2018 kurzes update, ich war im Pfarramt wegen eines Termins und der Kaplan hatte zufälligerweise gerade Zeit. Das Gespräch war okay. Er hätte sich gemeldet, hatte aber noch keine Zeit, weil er aktuell alleine ist, sich um alles kümmern muss. Glaube und Gott haben mehr Konflikte verursacht, als alles andere. Daran muss ich immer mitdenken, nicht nur an die persönlichen Verletzungen, die ich erlitten habe. Mein Gedanke ist, mich daran zu erfreuen, dass - voraussichtlich - viele kommen werden, die ich lange nicht gesehen habe LG Rita Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
flocke1972 Geschrieben 5. Dezember 2018 Teilen Geschrieben 5. Dezember 2018 Rita auch von mir mein Beileid. Im ersten Moment konnte ich nicht wirklich was mit Peters Vormulierung anfangen. Dann habe ich Ritas Text gelesen.... Meine Mutter ist Silvester 2017 gestorben, der Tag an dem mein Sohn Geburtstag hat. Anfang Januar war dann die Beerdigung. Meinen Vater hat das alles sehr mitgenommen - was ich sehr gut verstehen kann. Für uns (mich, meinen Mann und unsere Kinder) war es eine Erlösung für sie. Sie war über 7 Jahre absoluter Pflegefall, war halbseitig gelähmt und ich bin auch der Meinung dass sie mich (und auch andere) nicht erkannt hat. Es gab nur einmal eine winzige Sekunde, ganz am Anfang, da bin ich mir 100% sicher, dass sie wußte wer ich war. Aber was ich erzählen wollte. Die Beerdigung wurde nicht vom Pfarrer, sondern vom Diakron gehalten. Jemand mit dem ich mich sehr gut verstehe, der selbst auch schon viel durchgemacht hat. Normalerweise hat er bei allen kirchlichen Dingen sein Handy immer aus....jetzt hielt er vorne sein "Rede" (ich weiß nicht wie ich es besser ausdrücken soll). dabei hat er etwas falsches erzählt was auch einige gemerkt haben und just in diesem Moment klingelte sein Telefon. Ihm war es sichtlich peinlich und er hat sich dafür entschuldigt und ich mußte mir trotz meiner Tränen das Lächeln verkneifen, denn ich dachte Das war meine Mutter. Die wollte nur mitteilen dass das, was er gesagt hat nicht stimmt. Und jetzt sitze ich hier am Computer und mir laufen die Tränen, denn zwei Monate später standen wir am selben Grab, bei der Beerdigung meines Vaters, der immer nur das Betse für meine Mutter wollte, aber auf sich selber nie aufgepaßt hat. Ich bin nicht gläubig im Sinne von ich gehe jeden Sonntag in die Kirche. Aber in meiner Vorstellung sind meine Eltern an einem guten Ort, können sich endlich wieder unterhalten und all die vergangen Dinge bereden. Etwas, was sie über Jahre ja schon nicht mehr konnten. Sie sind zusammen und glücklich. Lernen vielleicht sogar meine Schwiegermutter kennen, die ich nie kennengelernt habe und sehen all die wieder, die vor ihnen gegangen sind. Ich wünsche euch allen die Kraft, die ihr benötigt. flocke1972 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
bricabä Geschrieben 6. Dezember 2018 Teilen Geschrieben 6. Dezember 2018 Liebe Rita, ich wünsche Dir viel Kraft. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Elnafan Geschrieben 6. Dezember 2018 Teilen Geschrieben 6. Dezember 2018 Und im täglichen Leben habe ich endlich gelernt, daß ich jeden Tag neu anfangen kann, also mir meine Fehler von gestern verzeihen, aber allen um mich herum auch ihre Fehler verzeihen. Wie schön und wie einfach klingt das! Danke dafür! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
unusual1984 Geschrieben 6. Dezember 2018 Teilen Geschrieben 6. Dezember 2018 Rita, ich wünsche dir viel Kraft und starke Nerven weiterhin... Mein herzliches Beileid... Flocke1972, danke für deinen Beitrag. Ich muss zwar weinen, aber dein Beitrag hilft mir grad. Danke! Liebe Grüße Unu Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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