Zig Zag

Hallo,

ich habe von meiner Oma eine Zig Zag Nähmaschine übernommen.

Diese stand offensichtlich schon viel zu lange unbenutzt rum, sämtliches Öl war total verharzt und die Rädchen wären höchstens noch mit Gewalt zu bewegen gewesen.

Also hab ich (angehender Maschbau Ingenieur, also nicht ganz mit zwei linken Händen) angefangen die Mechanik zu zerlegen, alle Teile in Aceton gebadet und mit ner Zahnbürste geschrubt bis sie wirklich wie neu waren, abgeschmiert und wieder verbaut.

Dann hab ich das ganze Zeugs wieder zusammengebaut, das Timing für den Fadentransport unten eingestellt (hing erst im falschen Zahn, sprich der Greifer kam zur falschen Zeit, das hab ich korrigiert) und die Nähmaschine hat wieder prima genäht.

Ab und zu mal einen Stich ausgelassen, aber wirklich selten.

Und dann hat sie - warum weiß ich nicht - von einem auf den anderen Moment nahezu sämtliche Stiche ausgelasen und tut das bis heute.

Sprich der Oberfaden wird unten nicht mehr von dem Greifer aufgenommen und somit auch nicht mehr um den Unterfaden gewickelt.

Die nadel hab ich getauscht ohne Erfolg, jetzt bin ich ratlos und hoffe, ihr könnt mir hier weiterhelfen

Liebe Grüße,

Philipp

Fotos! Wir wollen Bilder sehen

Ich habe vermutlich zu wenig Ahnung, aber der Greifer könnte verstellt sein. Entweder vom Timing oder auf der Achse, so dass er vielleicht zu weit hinten sitzt, oder so.

Bis denn

Foxi

Hallo Philipp,

ich kann mich Foxis Bitte nur anschließen ...

Ist die Nadel richtig eingesetzt? Ausrichtung, Tiefe/Höhe?

Für solche völlig verharzten Maschinen ist eine Demontage meiner Ansicht nach übrigens nicht erforderlich: Petroleum, ein Pinsel und Liebe zum Detail sollten meist reichen.

Sehr viel Liebe zum Detail hab ich ihr entgegengebracht, aber der Pinsel und Petroleum hätten nicht gelangt.

Das Rad um die Nadelposition zu verstellen (Links - Mitte - Rechts) war zum Beispiel im Prinzip nur noch mit Zange oder Stemmeisen zu bewegen.

Hier ein paar Bilder:

Das gute Stück

Detail: Nadel unten, Greifer kommt

Es geht weiter

Jetzt wird's spannend

Noch mal von schräg vorne

Und von ganz vorne

....und vorbei

Hoffe das hilft schon mal halbwegs.

Die Nadel ist laut Anleitung eingesetzt und so, wie es mal funktioniert hat.

Sollte wenn der Greifer kommt der Oberfaden stramm sein oder schon gelockert?

Vielleicht stimmt im oberen Teil das Timing nicht, sprich der Spannarm geht zu schnell zu weit runter, mein Oberfaden ist jedenfalls komplett entspannt wenn der Greifer kommt.

Philipp

Die Spannung sollte passen. Erst wenn die Nadel hoch geht, zieht er die Schlaufe stramm. (Ist bei meinen Maschinen so).

Frage:

Ist da ein Umlaufgreifer drin? Die Spule sieht so typisch nach CB-Greifer aus.

Was das Timming angeht, kannst du hier auch mal im Forum suchen. Die Profis haben das schon für verschiedene Maschinen erklärt.

Bis denn

Foxi

Wonach muss ich denn da suchen?

Habe in einem Thread gefunden, dass die Nadel etwa 2,5mm hochgehen sollte wenn der Greifer da ist, und das passt bei mir zu 100%.

Was ist denn ein Umlaufgreifer und was ein CB und was heißt CB?

Die Unterfadenspule habe ich so ausgesucht (war keine mehr dabei), dass sie prima in die Halterung passt und sich da gut drehen kann.

Ich denke auch nicht, dass da das Problem liegt, weil soweit kommt's ja gar nicht, der Oberfaden wird ja schon nicht mitgenommen...

Hi,

hast Du die Spule in der richtigen Laufrichtung eingelegt?

Wenn vorher alles geklappt hat und dann plötzlich nicht, wäre es unter umständen möglich, dass die Spule von der falschen Seite abrollt.

Leider kenne ich das Modell nicht. Aber danke für die Bilder.

Vielleicht kann noch jemand weiterhelfen.

Gruss

Claudi

... da fällt mir noch was ein.

Beim nähen der ersten Stiche ist es oft hilfreich, die Fäden festzuhalten.

LG

Claudi

Habe in einem Thread gefunden, dass die Nadel etwa 2,5mm hochgehen sollte wenn der Greifer da ist, und das passt bei mir zu 100%.

Dann scheint das Timing ja zu stimmen (bei einem doppelten Umlaufgreifer zumindest).

Was ist denn ein Umlaufgreifer und was ein CB und was heißt CB?

umlaufgreifer, cb-greifer,...? - Seite 2 - Hobbyschneiderin + Forum

Die Unterfadenspule habe ich so ausgesucht (war keine mehr dabei), dass sie prima in die Halterung passt und sich da gut drehen kann.

Ich wollte gerade fragen, wo die Spulenkapsel ist, aber das ist ein Vertikalgreifer. Ich habe nichts gesagt, so etwas hatte ich noch nicht zwischen den Fingern.

Bis denn

Foxi

Danke für den Link - das war wirklich interessant, wenngleich es mir bei meinem Problem nicht so wirklich weiterzuhelfen scheint.

Ich habe gesehen, dass der Elna Service hier im Forum dabei ist, vielleicht sollte ich da mal um Hilfe bitten.

Vielleicht ist mein Greifer ja auch irgendwie abgenutzt und ich kann probieren so viel ich will, ohne Erfolg.

Wobei dann vermutlich eine neue Maschine günstiger ist, was schade wäre, weil das Ding ja an und für sich prima tut... :-(

Auf jeden Fall danke schon mal, dass ihr mich so freundlich unterstützt, ich bin's von anderen Foren gewohnt dass man dann "benutz die Suche und Google und belästige uns nicht mit Fragen" an den Kopf geworfen bekommt.

Liebe Grüße,

Philipp

Hallo Forum, hallo Philipp!

Die Maschine besitzt einen Umlaufgreifer mit vertikaler Achse.

Daß CB Spulen verwendet werden, ist Zufall!

Die Schlingenbildung (Greifereinstellung) ist ein vierdimensionales Problem.

Die Greiferspitze muß zum richtigen Zeitpunkt die Nadelspitze passieren, und die Nadel muß sich in der richtigen (3D) Position befinden.

Tauchtiefe (wird oft durch aufschlagende Nadel/Nadelbruch verändert)

Symmetrie

Abstand zur Greiferspitze

Letzteres wird bei der Lotus (und sicher auch bei diesem Modell) über eine exzentrische Lagerfassung des Greifers eingestellt.

Alles Gute!

Ramses298.

Abstand zur Greiferspitze [..] wird [..] über eine exzentrische Lagerfassung des Greifers eingestellt.

Das klingt interessant, kannst du mir dazu mehr sagen?

Gibt es da (halbwegs allgemeingültige) Vorgaben für?

Gruß,

Philipp

Auf jeden Fall danke schon mal, dass ihr mich so freundlich unterstützt, ich bin's von anderen Foren gewohnt dass man dann "benutz die Suche und Google und belästige uns nicht mit Fragen" an den Kopf geworfen bekommt.

(Das können wir auch. Allerdings vor allem dann, wenn jemand eine Frage stellt, die in der Forenübersicht gerade zwei Positionen drunter schon steht und/oder wenn das Anfangsposting aus drei hingerotzten Worten besteht, aus denen man die eigentliche Frage bestenfalls erraten kann. Dafür hast du dich nicht qualifiziert. )

(Das können wir auch. Allerdings vor allem dann, wenn jemand eine Frage stellt, die in der Forenübersicht gerade zwei Positionen drunter schon steht und/oder wenn das Anfangsposting aus drei hingerotzten Worten besteht, aus denen man die eigentliche Frage bestenfalls erraten kann. Dafür hast du dich nicht qualifiziert. )

Okay, nächstes Mal versuche ich es dann mit:

Hap isch Nehmaschiene. Ist sisch kabudt.

Nein, ganz im Ernst, ich hab mir lange überlegt ob ich hier nachfragen soll, davon ausgehend, dass jede zweite Frage hier so in etwa lautet wie meine.

Hallo Philipp,

ich habe deine Fotos mal mit meiner Elna Supermatic verglichen: Es schaut für mich so aus, als wäre deine Unterfadenspule falsch, auch wenn sie scheinbar passt. Sie sieht auf den Bildern zu „hoch“ (= breit) aus, d.h. wenn sie eingelegt ist, steht der obere Rand etwas über – und nicht einmal überall, wie es scheint. Vielleicht liegt es an dem inneren Wulstrand, der an deiner Spule vorsteht (nicht so bei den Elna-Spulen, die sind seitlich ganz glatt). Vielleicht sitzt sie deshalb nicht richtig, hat zuviel Spiel, geht aus der Achse, etc. Die Spule müsste komplett eingefasst sein, d.h. der Rand darf nicht zu sehen sein.

Ui, danke für den Hinweis, hatte bei Karstadt keine Original Elna gefunden.

Wenn der Greifer den Oberfaden mal mitnimmt dann funktioniert's eigentlich gut, trotz der kleinen Bördelung im Spulenzentrum.

Aber ist dann sicher keine schlechte Idee sich, wenn sie ansonsten mal wieder geht, nach den original Spulen umzusehen.

Vielleicht finde ich sowas auch noch bei meiner Oma in der Nähkiste, Ende des Monats bin ich wieder da.

(Meine Oma ist leider hochgradig dement, von daher kann sie mir leider nicht weiterhelfen. Wenn ich sie nach ihrer Nähmaschine frage behauptet sie, die regelmäßig zu benutzen und das sie tadellos funktioniert... )

Hier ein paar Fotos, ich bitte den Dreck zu entschuldigen ... bin noch nicht zur Reinigung gekommen.

Ja, die sehen schon so aus, wie meine vermutlich aussehen sollten.

Wie gesagt, wenn ich die Maschine wieder zum Nähen bringe schaue ich danach!

Hallo Philipp!

Das klingt interessant, kannst du mir dazu mehr sagen?

Gibt es da (halbwegs allgemeingültige) Vorgaben für?

So nah wie möglich an der Nadel - aber ohne sie zu berühren.

Alles Gute!

Ramses298.

Nähmaschinenspulen kann man übrigens auch im Fachhandel kaufen... Wenn es wirklich "Fach" und nicht nur "Handel" ist haben die oft die überraschendsten Sachen in der Schublade.

eine exzentrische Lagerfassung

Noch mal dazu, kannst du mir genauer sagen, wo ich diesen Exzenter finden kann/ könnte?

Mein Greifer berührt die Nadel recht deutlich - beziehungsweise schon vorher der Teil vor dem Greifer, dann gibt's ein kleines Klick wenn die Nadel von diesem Teil runterrutscht und wird dann vom Greifer angeschlagen.

(Ich hab den Bereich mal rot angemalt damit man besser sieht wo ich meine)

Gruß,

Philipp

Hallo Philipp!

Noch mal dazu, kannst du mir genauer sagen, wo ich diesen Exzenter finden kann/ könnte?

 

Mein Greifer berührt die Nadel recht deutlich - beziehungsweise schon vorher der Teil vor dem Greifer, dann gibt's ein kleines Klick wenn die Nadel von diesem Teil runterrutscht und wird dann vom Greifer angeschlagen.

(Ich hab den Bereich mal rot angemalt damit man besser sieht wo ich meine)

Eigentlich müßte die Greiferspitze die Nadel streifen.

Bevor Du aber überhaupt ans Schrauben denkst, solltest Du auf jeden Fall eine frische und unbenutzte Nadel verwenden.

Ich würde außerdem ausschließen (also nachschauen), ob das Problem nicht an der Führung der Nadelstange (oben) liegt.

Jetzt fällt mir gerade ein, daß ich das mit einer Singer verwechselt habe.

Aber rein theoretisch müßte es bei dieser Elna genauso sein.

Der Greifer mit der Spitze besitzt eine Achse, um die er sich dreht.

Diese Achse befindet sich in einer Lagerbuchse.

Diese Buchse ist im Rahmen eingebaut.

Diese Buchse kann man drehen. Bei der Singer wird die Buchse allerdings noch durch eine Schraube fixiert.

Ich stand bei der Singer vor genau dem gleichen Problem wie Du, allerdings war die Nadel zu weit von der Greiferspitze entfernt.

Ich kenne die Mechanik der Elnas (Deine Maschine kenne ich gar nicht) nicht auswendig.

Ginge es um eine Veritas, dann könnte ich Dir sicher im Schlaf helfen.

Du mußt auf jeden Fall die Spule und die Kapsel entfernen.

Womöglich auch das Zahnrad auf der Unterseite.

Tu nur das, was Du Dir zutraust!

Alles Gute!

Ramses298.

Yippieh yippieh yippieh, juhu, sie tut wieder!

Im Prinzip war's der Hinweis mit dem Abstand vom Greifer zur Nadel.

Der Greifer kam zu früh, die Nadel muss noch deutlich weiter wieder draußen sein - und schon tut sie wieder.

Sprich das Timing stimmte nicht, nachdem ich die Spulenkapsel einen Zahn weiter zurück eingesetzt hatte schlug diese nicht mehr so an die Nadel, der Greifer holt den Faden exakt am Nadelöhr ab (Auf meinen Bildern sieht man, dass er vorher zu früh ankam) und sie näht sämtliche zwei Stichmuster, die sie kann

Jetzt muss ich mal noch rausfinden, wie ich die Oberfadenspannungs-Spannung justieren kann, da scheint noch was zu klemmen, die Skala geht von 1-10, bei 2 näht die Maschine, ab drei reißt der Faden ab.

Sauber ist da jetzt zumindest alles, ansonsten kommt halt ein wenig Silikonöl dran.

Danke Foxi, haca und nowak für den freundlichen Empfang hier und dass der Tipp mit dem Fachhandel mich noch mal auf die Idee gebracht hat Google zu bemühen - anscheinend gibt es hier in der Gegend doch noch zwei Fachgeschäfte, mir waren sie bislang nicht bekannt, drum war ich bei Karstadt gelandet, danke Ramses für den entscheidenden Hinweis!

Ihr werdet dann in Zukunft von mir hören, ich mache demnächst mal noch ein paar Bilder wie's richtig aussehen muss, damit der Thread dann noch einen gewissen Informationsgehalt hat falls jemand das gleiche Problem hat.

Ganz liebe Grüße,

Philipp

Freut mich, dass es jetzt wieder funktioniert.

Kein Silikonöl an die Nähmaschine! Feines Nähmaschinenöl ist weißes/klares, flüssiges Paraffin, aber bitte nicht dieses gelbe Fahrrad- und Nähmaschinenöl nehmen.

Bis denn

Foxi

Silikonöl dachte ich zum Faden ölen.

Da werde ich im Zweifel eh nicht drum rum kommen, wenn da ich damit u.a. Drachen nähen möchte, wo es Usus und eine deutliche Vereinfachung ist, die Nähte vorher zu verkleben (Gibt dafür superdünnes doppelseitiges Klebeband). Und da braucht man's, weil man sonst die Nadel total verklebt.

*freu freu freu* *hüpf*

Trinke jetzt zur Feier des Tages ein Leffe und mache dann Kopfkissenhorchdienst