Zum Inhalt springen

Partner

Wie man ein Sakko näht - SWR Handwerkskunst


KarLa

Empfohlene Beiträge

Ich habe viel gelernt durch den Film, auch wenn manches nur ansatzweise Darstellung fand.

 

Ich habe mir die Stelle 44:30 nochmals angesehen: Also mein Mann wäre mit so etwas nicht zufrieden, an der Schulter zu viel Stoff und am Oberarm auch.

 

Aber vielleicht ist das dem muskulösen Oberkörper des Kunden geschuldet, quasi Bewegungsweite.

Schaut aber an dieser Stelle dadurch nicht typisch italienisch aus. Herr Samba hat kein Maßsakko, aber sein letztes von Tagliatore sitzt besser, obwohl nur gehobene Konfektion.

Zum Preis: In Mailand hätte ein Maßsakko genau 1000 Euro gekostet, exklusive Stoff. Allerdings sicher nicht handpikiert.

 

Das Revers hat Herr Hildebrandt sehr schön gemacht, die ganze Vorderansicht fand ich gelungen.

Ist schon beeindruckend, wie er arbeitet, noch dazu in diesem Alter. Kompliment!

Tolle Sendung!

 

Samba

(die noch immer davon träumt, Herrn Samba irgendwannmal mit 'nem selbstgenähten Sakko zu beglücken :))

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Werbung:
  • Antworten 70
  • Erstellt
  • Letzte Antwort

Top-Benutzer in diesem Thema

  • KarLa

    11

  • sewing Adam

    11

  • samba

    7

  • peterle

    5

Top-Benutzer in diesem Thema

Veröffentlichte Bilder

Das mußt Du auch nicht sein.

Bei ca. 44:30 sieht man eine Anprobe und das Sakko von hinten. Hinten links die Naht des Armauschnitts und der Oberarm - wobei man allerdings nie weiß, was da genau passiert ist.

 

Vielleicht werden wir ja aufgeklärt, wär doch schön. Mir ist das auch sofort ins Auge gefallen.

 

Für (Hobby)schneiderinnen war das eine unterhaltsame Sendung, ich seh so etwas immer gerne.

Ein wenig habe ich mich allerdings gewundert, dass gar kein Nesselmodell vorher angefertig wurde.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo ihr Lieben,

 

ich konnte mir die Sendung leider noch nicht ansehen. Bin seit gestern Abend sowas von erkältet :(. Ging ganz plötzlich und nun hält mich nur noch Aspirin complex halbwegs auf dem Deckel.

 

Hoffe, euch geht es gut :hug:,

Karin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

.......

Ein wenig habe ich mich allerdings gewundert, dass gar kein Nesselmodell vorher angefertig wurde.

 

Macht man das heute?

 

Ein Nesselmodell habe ich in der Maßschneiderei meiner Eltern niemals gesehen, aber das ist zwei Generationen her....

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Was hält Dich davon ab?

 

Zu wissen, dass mein Können und theoretisches Wissen nicht ausreichen. Jetzt noch.

 

Ich habe zwar schon einige Sakkoschnitte gesammelt, trau mir aber die Schnittanpassung noch nicht zu.

Außerdem hab ich noch nie pikiert.

Dabei habe ich im Sommer eine tolle Quelle für Traumstoffe angezapft und schon einen Stoff mit Herrn Samba ausgesucht.

Das Original-Etikett gab es um 2 € dazu.

3749921_20161015_194125_resized(2).jpg.b6332bb6f442b17e489437065c712bdf.jpg

Mein Respekt vor einem toll verarbeiteten, gut sitzenden Herrensakko ist enorm. Ich hege große Bewunderung für italienische Herrenmaßschneider, die es zusätzlich noch verstehen, einem klassischen Kleidungsstück schnittige Raffinesse einzuhauchen und figurtechnische Imperfektionen des Trägers nahezu verschwinden zu lassen.

Wobei ja heutzutage sehr leicht gearbeitet wird, d. h. ohne schwere Einlagen, Polster etc. Auch oft mit Halbfutter, wodurch auch das Innenleben sichtbar wird.

 

Vielleicht sollte ich mal mit einem Sweatshirtstoff-Sakko anfangen, dann ein Sommersakko.

Die Königsdisziplin ist wohl eines aus feiner Wolle, mit Pikieren, Dressur und allem Pipapo.

 

Samba

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@samba

 

Fang doch mit dem Nessel an, da ist der Verschnitt nicht so schlimm.

Ich habe einige Designer und Schneider kennengelernt, die erst mit einem Nesselmodell arbeiteten.

 

Ich glaube allerdings, je älter und im Modell und Kunden erfahrener, desto weniger.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der klassische Maßschneider macht wohl eher kein Nesselmodell.

 

Zum einen kennt er seine Schnitte, zum anderen wird mit viel Nahtzugabe gearbeitet (das wurde ja auch so gezeigt) und es wird erst mal geheftet und probiert.

 

Und die klassischen Anzugstoffe aus Wolle vertragen es ja auch, ein paar Mal geheftet und getrennt zu werden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

nun, wenn man bei google "Maßschneider Nesselmodell" eingibt und ich richtig lese, ist es so, dass die meisten Maßschneider welche dort aufgeführt sind, erst ein Nesselmodell anfertigen. Ob das die Schneidermeister in der Savile Row auch machen, weiß ich allerdings nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Also ich habe noch keinen Maßschneider getroffen der ein Nesselmodell angefertigt hätte. Das ist, wie Marion erklärt hat, auch nicht nötig. Wer als Maßschneider selbstständig arbeitet sollte das ohnehin nicht oder nur bei sehr komplizierten Modellen brauchen.

 

Bei Designern ist das was anderes, da werden oft Nesselmodelle (Toiles) gefertigt um zu testen ob die Idee überhaupt funktioniert.

 

LG

Adam

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich weiß von einer Damenschneiderin, die aufgrund der Maße der Kundin einen Grundschnitt erstellte, davon ein Nesselmodel fertigte, am Körper der Kundin exakt anpasste und dann erst in medias res (Wunschmodell) ging. Sie hob die Grundschnitte auf, so dass wenn die Kundin wiederkam, sie nur noch die dann aktuellen Maße mit den alten verglich und gleich im Entwurf des neuen gewünschten Kleidungsstücks berücksichtigte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe mir die Sendung nun auch endlich angesehen und muss sagen, dass ich sehr beeindruckt war. So ein junger Mann uns schon so eine beachtliche Laufbahn- Hut ab!

 

Sein Atelier hat mir sehr gefallen. Es ist hell und luftig. Ich kenne Schneiderateliers aus meiner Kindheit. Das war eher dunkel und überladen.

 

Das fertige Sakko hat mir gut gefallen. Es war tailliert aber nicht wie Presswurst so eng. Man hat gesehen, dass es auf den Körper maßgerecht angepasst war. Apropos Maßnehmen: Das fand ich sehr interessant. Man soll locker stehen und nicht in Habt Acht Stellung, wie ein Offizier. Das macht auch Sinn. Es verfälscht nicht kleine Besonderheiten, wie z.B. eine tiefere Schulter. Das bedeutet für mich als Hobbyschneiderin, dass ich jemand brauche, der fachgerecht Maß nimmt. Das ist für mich zumindest gar nicht so einfach.

 

Was sich mir nicht ganz erschließt, ist das Bügeln mit Heiß- und Kaltdampf. Heißdampf ist klar. Aber was ist Kaltdampf? Dampf entsteht doch erst bei einer Temperatur ab 90° - 100°. Kann mir jemand erklären was Kaltdampf bedeutet?

 

Das Pikieren fand ich sehr interessant. Ich weiß zwar, dass man bei hochwertigen Teilen die Einlage von Hand pikiert. Gemacht habe ich das noch nie. Noch nicht einmal aus Faulheit sondern aus der Angst heraus, dass man es nachher sehen könnte. Ich weiß nicht ob ich das so unsichtbar hin bekäme.

 

Auch die Schnitterstellung hat mich beeindruckt. So frei Hand einen Schnitt nach den Maßen zeichnen finde ich faszinierend. Ich wäre froh, wenn ich das könnte.

 

Ich finde auch den Preis für das Sakko ok. Ich musste zwar schlucken- 3500 Euro ist schon eine Hausnummer. Aber wenn man bedenkt, dass er 50 Stunden dafür benötigt macht das 70 Euro pro Handwerksstunde. Das finde ich dann wieder nicht zu teuer. Wenn die Waschmaschine defekt ist und der Handwerker kommt, wird es teurer.

 

Mir hat der Beitrag gefallen und mir ist klar geworden, dass ich wirklich nur mit Wasser koche. Von perfekt trennen mich Welten. Aber trotzdem ist es für mich ein schönes Hobby.

Bearbeitet von KarLa
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich weiß von einer Damenschneiderin, die aufgrund der Maße der Kundin einen Grundschnitt erstellte, davon ein Nesselmodel fertigte, am Körper der Kundin exakt anpasste und dann erst in medias res (Wunschmodell) ging. Sie hob die Grundschnitte auf, so dass wenn die Kundin wiederkam, sie nur noch die dann aktuellen Maße mit den alten verglich und gleich im Entwurf des neuen gewünschten Kleidungsstücks berücksichtigte.

 

Das ist interessant, ich kenne nur die Vorgehensweise den Schnitt auf Papier zu zeichnen und dann eventuelle Änderungen einzuarbeiten.

 

@KarLa: Zum Thema Heiß- und Kaltdampf kann ich leider nichts sagen, hier fände ich aufklärung auch interessant.

 

Die Pikierstiche erscheinen i.d.R. nur an Stellen die man wenn das Teil normal getragen wird nicht sieht, z.B. am Unterkragen oder unter dem Revers.

 

Zum Schnitterstellen: Wer ständig Sakko-Schnitte zeichnet hat die Konstruktion irgendwann verinnerlicht, so das er nur noch die Maße tauschen muss. Und die Grundzüge sind zumindest bei M&S für alle Oberteile gleich. Meine Lehrmeisterin hat die Schnitte oft direkt auf den Stoff gezeichnet...

 

Grüße

Adam

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bei den Preis ist auch der Stoff und Knöpfe drin. Nicht zu vernachlässigen bei Wolle mit Kaschmir. (Da bekäme ich das Flattern beim Zuschnitt)

Ich fand den Film auch schön- vielen Dank für die Vorstellung hier.

lg

heidi

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bei den Preis ist auch der Stoff und Knöpfe drin. Nicht zu vernachlässigen bei Wolle mit Kaschmir.

 

Ich war mir gar nicht sicher ob das Material schon im Preis inbegriffen ist. Da finde ich den Preis wirklich in Ordnung. Klar, 3500 Euro ist ganz schön happig. Aber wenn man bedenkt, wie sonst die Preise im Handwerk sind, ist es zumindest kein Wucher. Ob man es sich leisten kann oder will, ist eine andere Sache.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... bei M&S ...

 

Was ist denn M&S?

 

Kaltdampf ist IMHO ein Oxymoron, aber es gibt unterschiedliche Methoden "Dampf" zu produzieren.

 

Die, die beim Bügeln eingesetzt wird und die wir kennen, erhitzt Wasser über 100° und erzeugt entsprechenden Dampf, der zweifelsohne sehr hohe Temperaturen haben kann.

 

Man kann aber im Klimabereich auch die Luft befeuchten in dem man mit hohen Frequenzen Luft anregt, dann Wasser einspritzt und das Gemisch unter Druck nach außen befördert.

Wie hier z.B. erklärt: KDG AGKaltdampfgeneratoren

 

Das Bügeln mit "Druckdampf" sorgt dafür, daß der Dampf das Bügelgut leicht befeuchtet und durch die Maschen drückt und diese ggf. auflockert, wenn verknittert/verzogen. Das Bügeleisen selber trocknet und plättet das Bügelgut dann und fixiert es in entsprechender Form.

 

Wenn man das nun mit "Kaltdampf" macht, hat man erst mal feuchtes Bügelgut, welches ich dann auch wieder trocknen und fixieren muß, wofür ich ein heißes Bügeleisen brauche ...

 

Sinn macht das IMHO eigentlich nur beim Bedämpfen von empfindlichen Materialien, die keine Hitze vertragen.

 

Mal so aus der hohlen Hand hergeleitet und mit Erfahrung garniert

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

M&S = Müller & Sohn, das ist das in Deutschland gebräuchlichste Schnittsystem - zumindest im Handwerk. ;)

 

Vielleicht ist Kaltdampf auch 100° C heiß und "Heißdampf" noch heißer? :confused:

 

LG

Adam

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vielen Dank für den Link, ich habe es mir gerade angesehen.

 

Das Format der Sendung gefällt mir richtig gut. 45 min. lang, kein unnötiges Blabla der Kommentatoren, ruhige Kameraführung und aussagekräftige Bilder.

 

Die Erklärung des Dressierens, Durchschlagens, Pikierens usw. fand ich gut; über die Passform will ich mangels meines Wissens als Laie kein Urteil geben.

 

Ich finde es jedoch immer klasse, wenn Fachleute uns ihre Arbeitswelt zeigen. Die Filmaufnahmen stören den normalen Betrieb enorm und man gibt so manches von sich selber preis (eigene Erfahrung).

 

Über den Preis bin ich zuerst auch gestolpert, habe aber beim Durchrechnen sofort wie KarLa gedacht: ca.60/65€ die Stunde+ Material hört sich anders an als 3500€ für ein Sakko.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mal eine blöde Frage:

In dem, zugegeben, sehr informativen Film hat der Maßschneider viele Heftfäden in die zugeschnittenen Stoffteile genäht.

Welchen Zweck verfolgt er damit ?

Es sieht so aus, als wenn die Nahtzugaben damit markiert würden. Kann das sein ?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Weniger. Die Heftfäden markieren die wichtigsten Körperlinien (vordere und hinter Mitte, Taile, Taschen, Knöpfe etc.) und im Fall der Herrenschneiderei werden die Einlagen relativ lange nur durch die Heftfäden fixiert. Die klassische Herrenschneiderei verwendet i.d.R. keine Bügeleinlagen sondern Roßhaar und Steifleinen die (unsichtbar) eingenäht werden.

 

LG

Adam

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es sieht so aus, als wenn die Nahtzugaben damit markiert würden. Kann das sein ?

 

Wie @Adam schon erklärte, es werden auf diese Art und Weise wichtige Linien markiert. Ich kenne es unter dem Begriff *Durchschlagen*. Wenigstens das habe ich mit dem Maßschneider gemein: Ich schlage auch die Abnäher und andere Linien mit Heftfaden durch. Das zeitsparende kopieren der Linien, mittels Kopierpapier, mag ich nicht.

 

Übrigens: Es gibt keine blöden Fragen. Nur dumme Antworten ;).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Peter,

 

Wasser wird also unter hohem Druck versprüht und gar nicht erst erhitzt. Das heißt, es entsteht feiner Wassernebel. Sehr interessant. Vielen Dank für den Link. Nun habe ich wieder etwas gelernt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden



×
×
  • Neu erstellen...