Bernina 730 – Deckel lässt sich doch öffnen

Hallo,

seit einigen Wochen wohnt bei mir eine zweite Bernina 730 record. Ich hatte es noch nicht verraten, weil’s nicht klar war, wie es ausgeht.

Mit meiner eigenen Bernina hatte ich schon etwas länger ein kleines Problem mit dem Motor: Der Lüfter auf der Achse drehte leer, was vor allem ein ätzendes Schepper-Geräusch bedeutete. Mir war klar, dass das nicht allzu schlimm ist, aber es verleitet eine doch dazu, die Kleine sehr zu schonen. Der Lover (vor mehreren hundert Jahren mal gelernter E-Mechaniker, Motoren- und Generatorenbau) war erst mal lieber vorsichtig, weil er Angst hatte, den Motor zwar auseinander genommen aber nicht wieder zusammen zu kriegen. Bernina-Mechaniker in Darmstadt ist schon länger nicht mehr und ich ohne Auto …

Und dann gab’s diese Maschine auf dem Flohmarkt! Darf man sagen, für wieviel? Nee, darf man eigentlich nicht: Es ist unanständig.

Doch, darf man doch, weil es ist ein Riesen-Glück!

Also: Der Anfangs-Preis vom Verkäufer war 20 Euro. Und weil das ein Flohmarkt ist, wo die Verkäufer beleidigt sind, wenn mensch nicht handelt, sind hinterher 18 dabei rausgekommen. Und noch ein nettes Schwätzchen über die qualitätsbewusste Schwiegermutter, die auf Bernina geschworen haben soll.

Damit war klar: Probieren, ob sie geht. Im Falle eines Falles liefert sie den Ersatz-Motor für meine Maschine. Und im schlimmsten Fall ist sie ein willkommenes Ersatzteillager für einen ambitionierten Bernina-Schrauber. – Und im besten Fall kriegt der Lover die Maschine als die seine. Kennt ihr dieses gewissen Leuchten in den Augen???

Seit Sonntag schnurrt mein Maschinchen wieder ohne Lüfter-Scheppern, es ging also alles gut.

Und jetzt ging es eben dran, die Neue für ihn herzurichten. Das Problem war, dass wir den Deckel erst mal nicht aufgekriegt haben. Und auf Dauer sollte mensch sie ja schon mal ölen können …

Das Problem ist, dass da so ein Metall-Nippsi ist, wo der Deckel dann einrastet. Wie ein Schnapper an einer Schranktür (Bild unten, rote Pfeile). Und das ging eben alles zu stramm.

Ich habe dann mit dem Deckel von meiner Maschine verglichen, wo der Deckel auch recht schwer auf geht. Dabei hab ich einige Kratzspuren im Deckel gefunden (Bild unten, grüner Pfeil). Das heißt: Da wurde die Aussparung im Deckel mal mit einer Metallfeile nachgearbeitet! Und das heißt: Es ist also ein „bekanntes Problem“.

Nachfeilen geht ja noch, wenn mensch den Deckel nur überhaupt mal auf kriegt! (Auf dem Bild liegt die Maschine schon „auf dem Rücken“, damit die Metallspäne beim Feilen nicht in die Maschine purzeln. Ist nicht so lecker.

Ich hab dann schon mal hier im Forum gestöbert, aber ich habe nur einen einzigen Hinweis gefunden in diesem Thread: Greise Bernina record 730 – linthhof möchte seine / ihre Maschine auch ölen und kriegt aber den Deckel nicht auf. Es ist sein / ihr erster Post gewesen, keine Antwort und seither nie wieder was gehört … – Übrigens, „Frühling“ Karin, kann es sein, dass das „Schlangenzischeln“ auch vom Lüfter kam?

Ich hätte dann schon hier im Forum nochmal nachgefragt, aber es ging auch so. Mir ist eingefallen, dass Metalltüren im Winter sehr viel leichter gehen als im Sommer. Das Material dehnt sich bei Wärme … Also habe ich die Maschine eine Nacht lang vor der geöffneten Balkontüre auskühlen lassen. Und siehe da: heute morgen ging sie auf!

Also heute die Aussparung im Deckel nachgearbeitet (auf dem Bildchen unten noch nicht, da sieht mensch dann auch die Unterschiede in der Form). Der Lover durfte meine beste Schlüsselfeile benutzen und hat es auch ganz ohne unschöne Kratzer hingekriegt. Er hat das sehr vorsichtig gemacht, nicht dass nachher der Deckel zu leicht aufgeht und beim Nähen anfängt zu klappern!

Dann alles schön sauber gemacht und an alle Ölstellen ein Pinseltupfer Petroleum. Es geht noch nicht alles ganz einwandfrei (Transporteur versenken, Umstellen auf Zierstiche), aber ich glaube, es ist wirklich nur ein bisschen verharzt und lässt sich mit Geduld und liebevoller Pflege schon hinkriegen.

Jetzt muss sich nur noch zeigen, ob ich pädagogisch begabt genug bin, dem jungen Mann das Nähen mit der Maschine beizubringen. Beim Handnähen stellt er sich schon (und ganz ohne meine Anleitung) ganz geschickt an.

Unten noch ein „Angeberbildchen“ mit den beiden Berninas.

Liebe Grüße

Cochlea

Hallo Cochlea!

Habe eben erst dein neues Schätzchen entdeckt.

Na, da hast Du wirklich Glück gehabt.

Herzlichen Glückwunsch!!!!

Lassen sich Zierstichhebel und Transporteur jetzt bewegen?

Der Zierstichhebel hing bei einer meiner 530er auch fest. Ich habe es nach Tagen (Wochen?) Mit Terpentinersatz und einem gezielten Schlägele geschafft. Mir macht das ganz viel Spass so ein Dornröschen wieder zum Leben zu erwecken. Die vordere auf dem 2. Bild ist glaube ich ein etwas neueres Baujahr, weißt du etwas darüber? Vielleicht war die Orginal-Bedienungsanleitung noch dabei? Da ist hinten eine Jahreszahl aufgedruckt.

Meine 2 sehen eigentlich genauso aus wie deine :

die von 1968 sieht aus wie die vordere und die von 1964 wie deine hintere auf dem Foto.

Habe heute ganz viel mit meiner 730er mit Tisch genäht.

Ich habe lauter gesammelte (hauptsächlich) Cord-Klamotten zerschnitten bei denen der Stoff noch neu war und habe alles gemischt und farblich neu zusammengestellt in 45 cm langen Streifen zusammengenäht. Daraus will ich Taschen nähen. Da hätte ich eine Absauganlage gebraucht, so hat das gefussellt.

Hat mir total Spass gemacht mit der Maschine.

Einfach ein schönes Teil!

Hallo Andrea (und natürlich alle anderen, die mitlesen),

Na, da hast Du wirklich Glück gehabt.

Herzlichen Glückwunsch!!!!

Danke.

Lassen sich Zierstichhebel und Transporteur jetzt bewegen?

Der Zierstichhebel hing bei einer meiner 530er auch fest. Ich habe es nach Tagen (Wochen?) Mit Terpentinersatz und einem gezielten Schlägele geschafft. Mir macht das ganz viel Spass so ein Dornröschen wieder zum Leben zu erwecken.

Nein, bis jetzt geht es noch nicht. Aber ich bin da auch ganz ruhig und gelassen und denke, sie soll sich erst mal hier eingewöhnen und sich an das neue Futter gewöhnen (nicht so viel fettes Öl, sondern eben auch mal was dünnflüssigeres wie Petroleum oder Terpentin, das du nimmst …) Irgendwann müssen wir dann vielleicht schon nochmal mechanisch nachhelfen. Bei deinen „gezielten Schlägen“ war wahrscheinlich der Impuls das entscheidende.

Jedenfalls näht der Lover schon ganz fleißig damit, viel fleißiger als ich gerade.

Die vordere auf dem 2. Bild ist glaube ich ein etwas neueres Baujahr, weißt du etwas darüber? Vielleicht war die Orginal-Bedienungsanleitung noch dabei? Da ist hinten eine Jahreszahl aufgedruckt.

 

Meine 2 sehen eigentlich genauso aus wie deine :

die von 1968 sieht aus wie die vordere und die von 1964 wie deine hintere auf dem Foto.

Es sind bei beiden Maschinen Original Bedienungsanleitungen dabei, die aber im Format etwas unterschiedlich sind. Inhaltlich habe ich es noch nicht genau überprüft. Und es sind auch bei beiden Maschinen die Original-Garantie-Karten dabei. Demnach und nach den Seriennummern hinten dran ist die vordere Maschine auf dem Bild Baujahr 1968 und auch in dem Jahr gekauft worden, die hintere ist meine, die ist Baujahr 1966 und 1967 gekauft worden.

Habe heute ganz viel mit meiner 730er mit Tisch genäht.

Ich habe lauter gesammelte (hauptsächlich) Cord-Klamotten zerschnitten bei denen der Stoff noch neu war und habe alles gemischt und farblich neu zusammengestellt in 45 cm langen Streifen zusammengenäht. Daraus will ich Taschen nähen. Da hätte ich eine Absauganlage gebraucht, so hat das gefussellt.

Hat mir total Spass gemacht mit der Maschine.

Einfach ein schönes Teil!

Ich hab ehrlich gesagt noch nie den Tisch dran gehabt. Habe mir aber ganz fest vorgenommen, das jetzt endlich mal auszuprobieren, wenn neue Bettbezüge anstehen.

Taschen aus zerschnippelten Cord-Klamotten (viel Hosen?) ist auch eine gute Idee.

Ich hab viel von meinen Stoffresten vom Hosennähen in einem Crazy-Patchwork verarbeiten können, mit dem ich eine alte Untermatratze versehen habe. Mit Zick-Zack-Stich von Hand, direkt auf die Untermatratze aufgebracht, also im Prinzip Flicken an Flicken auf den alten zerschlissenen Bezug aufgebracht.

Für die Wiederholung des Prinzips hab ich dann die Teile mit der Maschine zusammengezackelt. Das gab einen neuen Bezug für das Keilkissen auf meinem Stuhl.

Übrigens: Dein voriges Avatar-Bildchen gefällt mir besser. Die Blume ist zwar toll, vor allem die Farbe (*leucht*). Aber das Bild mit den Händen war / ist so schön sinnlich, ich stell mir dabei immer vor, mit beiden Händen in den flachen Sand zu tatschen …

Liebe Grüße

Cochlea

Übrigens: Dein voriges Avatar-Bildchen gefällt mir besser. Die Blume ist zwar toll, vor allem die Farbe (*leucht*). Aber das Bild mit den Händen war / ist so schön sinnlich, ich stell mir dabei immer vor, mit beiden Händen in den flachen Sand zu tatschen …

Liebe Grüße

Cochlea

Ja, mir auch . Aber irgendwie war es mir gestern abend zu persönlich. Ich wollte gestern auf einmal irgendwie "anonymer" unterwegs sein. Das Bild mit meinen Händen im Sand (in Dänemark übrigens) ist sehr dicht an mir dran. Vielleicht nehm ich es irgendwann wieder. Ich wollte einfach weniger zeigen. Die Blume habe ich vor 4 Wochen in meinem Garten fotografiert. Ich finde die macht sich als kleines Bild so gut. Sie ist nett, aber sagt eigentlich nichts groß aus. Tarnblume sozusagen.

Ich habe übrigens nicht den kleinen Anschiebetisch gemeint , sondern einen großen Holztisch in dem man die Maschine versenken kann.

Ich hab den mal eben geknipst, weil ich sowieso grade heute Früh ein paar Fotos von meinen zusammengesetzten Stoffen gemacht (ja es sind alles selbstgenähte Hosen und Jacken der letzten Jahre und einige Anfangsufos) habe, um sie einer guten Freundin zu schicken. Sie kann sich dann aussuchen welche Farbgruppe sie für die Tasche will, die ich ihr schenken möchte.

Die eine Tasche auf dem Bild habe ich für mich genäht, ich mag sie sehr, sie hat auch einen RV und viele Innentaschen.

Ich setz die Fotos mal hier rein.

Ja, der große Nähmaschinentisch ist richtig gut!

Ich werde jetzt nicht gerade ein Loch in meine Tischplatte sägen, aber die Idee werde ich mir auf jeden Fall merken. Vielleicht gibt’s ja mal die Gelegenheit, sich so einen Nähplatz einzurichten.

Die Tasche ist sehr schön geworden und die Zusammenstellungen für die beiden anderen gefallen mir auch gut. Jedes ist ein bisschen eigen, das ist schön.

Herzliche Grüße

Cochlea