Singer Problemchen

Folgendes hatte sich abgespielt: Ich besitze meine Overlock 14SH733/14CG744 seid August, war ein Geburtstagsgeschenk. Ich war auch super glücklich, auch als ich im Theater (beim Praktikum) zufällig aufschnappte dass Singer wohl billiges, brüchiges Material für ihre Maschienen verwenden. Aber sie funktionierte ganz gut, nur hab ich letztens eine Nadel abgebrochen. Ich geh also in den Nähmaschienenladen hier in Hannover nähe Bahnhof. Kaum drück ich der Verkäuferin die Bediehnungsanleitung in die Hand um ihr zu zeigen welches Modell ich hab, fasst sie sich ans Herz und sagt teatralisch: "OH MEIN GOTT!". Weiter: "Mit der werden sie nicht glücklich, die würde ich zurückgeben!"

Meine erste Frage ist also: was soll ich davon halten? Soll ich echt versuchen die wegzugeben?

Und dann haben sie mir aber doch neue Nadeln verkauft. Und jetzt beim wechseln merk ich, die rechte Nadel ist etwas länger als die linke, bzw steht sie weiter raus. Dabei dürfte das doch nicht sein, hab beide bis zum Anschlag reingesteckt. Trau mich nicht mit verschieden lang rausstehenden Nadeln zu nähen, nachher bekomm ich alles kaputt!

Es würde mich echt freuen wenn mir da jemand mir Neuling einen Rat geben könnte, denn ich möchte meine Ovi auch gern wieder benutzen.

Hallo Dopamina,

zum einen ist es völlig normal das eine Nadel weiter raussteht als die andere. und zum anderen ist deine Verkäuferin schon ein bisschen unverschämt: Eine Geschichte dazu. ich hatte viele Jahre die Singer Ultralock 754 und war immer zufrieden mit ihr. Ich habe sie einer Freundin geschenkt weil ich eine mit Coverfunktion wollte. Auch diese Freundinn hat lange mit ihr genäht bis auch sie eine Covermaschine wollte.

Die Overlock von Singer sind nicht so schlecht wie ihr Ruf (und brüchiges Material verwenden die sicher nicht-das wäre ja sogar eine Gefahrenquelle; wer hat dir den so einen Mist erzählt?) . Sicher waren die früher mal besser und Qualitätsunterschiede gibt es schon (aber brüchiges Material-wenn das so wäre könnten die einpacken) aber wie gesagt ich hatte lange Freude mit ihr und sie ist für den Anfang auch eine gute und nicht zu teure Einsteigermaschine.

Das bei einer Overlock mal eine Nadel abbricht ist völlig normal und hat nichts mit der Overlock an sich zu tun sondern eher mit der Beanspruchung der Nadeln. Nadeln brechen auch häufiger wenn man am Stoff zieht während der Transporteur den Stoff weiterführt.

Du musst auch nicht in den Spezialhandel gehen um Nähmaschinennadeln zu kaufen. Ich empfehle allerdings schon Schmetz Nadeln aber die gibt es ja fast überall. Ob du nun Universal Flachkolbennadeln oder die echten Overlocknadeln ELx705 verwendest ist auch nicht relevant.

Ich habe hier momentan einen Threat laufen unter der Forumsrubrik Pfaff und Die Coverlock 4.0 möchte sich gerne vorstellen. Da gibt es einige Bilder zusehen und auf einem oder zwei siehst du ganz deutlich dass die Nadeln nicht auf einem Niveau sind. Schau es dir an wenn du willst. Ansonsten lass den Kopf nicht hängen. Hier gibt es ganz viele die dir helfen und mir Rat und Tat zur Seite stehen.

Gruß Max

Puh, ja jetzt bin ich echt erleichtert! Besonders weil ich die Overlock aus dem Laden meines Vertrauens bekommen hab. Die Verkäuferin kenne ich weil ich mit ihrem Sohn in die Grundschule gegangen bin. Hätte auch echt nicht gepasst dass die meiner Mum was verkauft was man nicht gut gebrauchen kann. Dass ich mit der Nadel selbst schuld war ist auch keine Frage, hab etwas gezogen. Muss mich auch noch etwas an das Maschinchen gewöhnen, der 4 Faden Stich ist ja schon super, den kann ich so gut gebrauchen dass ich noch gar keinen Rollsaum probiert hab, aber das mach ich auch demnächst.

Danke und gute Nacht :-)

Das freut mich dass es dir schon besser geht jetzt. Wenn du fragen hast oder technische Problem dann kannst du sie hier ganz offen aussprechen. Dazu ist das Forum ja u.a. auch da.

Es gibt hier ganz erfahrene Menschen und Nähmaschinenmechaniker-alle zusammen haben ein unglaubliches Wissen...also nicht zögern und fragen fragen fragen.

Wenn du einen Rollsaum nähen willst denke bitte daran das dieser sich nur für sehr leichte fluffige Stoffe eignet und stell die Stichbreitenzunge auf deaktiviert. Also oft von N auf R (so war das bei meiner Singer damals). Die Stichlänge eher kurz wählen dann wird das Ergebnis schöner. Ohne diese Maßnahme gelingt dir kein Rollsaum. Für den Rollsaum kannst du in den Obergreiferfaden auch Ziergarn einspannen dann hast du einen schönen dekorativen Effekt. Für die Nadel und den Untergreifer normales Garn verwenden (hier der 3-Faden Rollsaum). Für den 2-Faden Rollsaum Ziergarn in den Untergreifer und für den Obergreifer den Konverter bzw. Ausbreiter (heisst glaub ich so bei Singer) anbringen. Folgende Stoffe sind gut geeignet: dünnes Leinen und Baumwolle, Voile, Organza, Krepp, Batist uvm. Probiere den Rollsaum unbedingt auf einer Stoffprobe aus bevor du loslegst.

Und auch bitte daran denken die Nadeln regelmäßig auszutauschen. Eine Overlock braucht öfter mal eine neue und nicht erst wenn sie bereits gebrochen ist.

Wenn du einen Fotoapparat besitzt ist es auch immer sehr hilfreich Fotos von Probemen oder Maschinenteilen bzw. Stichresulat zu machen und hier mit reinzustellen.

Nicht aufgeben und immer dran denken: hier werden Sie geholfen!

Max

Hab dir noch das Bild angehängt auf dem du gut siehst das die Nadeln nicht die gleiche Höhe haben (und auch nicht haben dürfen). Auch wenn hier drei Nadeln (3-fach Coverstich) in einer Reihe eingesteckt sind gilt das auch für die Overlockstiche z.B. 4-Faden Overlocknaht wo eine der beiden Nadeln nach hinten versetzt ist.

besser hätt ichs auch nicht erklärt

gruß josef