stofftier Geschrieben 22. Juli 2011 Melden Geschrieben 22. Juli 2011 der Sinn von Krawatten hat sich mir noch nie erschlossen, wegen mir könnte man die getrost abschaffen. Muss denn ALLES einen "Sinn" haben? Ich oute mich hiermit als absoluter Krawatten-Fan: diese Farben, diese Muster, und wenn dann auch noch der Knoten so perfekt sitzt ... Schade, wenn man diese Hingucker (bzw. Diskussionsstoffkandidaten:D) ganz und gar abschaffen würde...
Canvas Geschrieben 22. Juli 2011 Melden Geschrieben 22. Juli 2011 wenn man nur noch mit dem Inhalt des Gesagten agieren könnte? Ich kann das jetzt natürlich nur für mich sagen, aber ich orientiere mich ausschließlich am "Inhalt des Gesagten". Es gibt wirklich eine Menge Anzugträger, die zwar viel reden, aber überhaupt nichts sagen. Susn hat das hier ganz gut in einem Satz zusammengefasst: mir ist es wichtig, die bedeutung meines tuns zu kennen, nicht alleine die kleidung betreffend. nur dann kann bewusstes handeln letztlich möglich sein. Solange ich eine Übereinstimmung zwischen "bewusstem Handeln" und "Inhalt des Gesagten" erkennen kann, ist für mich grundsätzlich jede Kleidung zu jedem Anlass denkbar.
Susn/Wien Geschrieben 26. Juli 2011 Melden Geschrieben 26. Juli 2011 Ein Ärmel kann entweder gut sitzen oder Bewegungsfreiheit bieten - wurde in meiner Ausbildung vermittelt. Das Ideal ist wohl, mit Fingerspitzengefühl die Feinabstimmung dazwischen vorzunehmen. Regionale Unterschiede bestehen, trotz Globalisierung. Grade zwischen Deutschland und Österreich gibt es die oft mehr als gedacht. Letztere legen vielfach Wert auf, wenn auch altmodische, korrekte Kleidung. Ich mag wie gesagt gute Kleidung, an anderen , persönlich steh ich weder auf Dresscode noch Uniform, umgehe das so gut es geht. Bevorzuge gar dreckige Arbeitskleidung (bei der Arbeit). In dem Bereich ist Sicherheit oft der wichtigste Gedanke. Beruflich muss ich mich glücklicherweise keinen Vorschriften beugen. Mir ist daher der Wohlfühlfaktor am wichtigsten, nichts darf drücken, zwicken, reiben. Durch den Beruf meines Mannes bin ich gut informiert über die aktuellen Businessgepflogenheiten und kann also gut aus dem Nähkästchen plaudern. In bestimmten Momenten im Leben nimmt man aber sicher gerne Rücksicht - zb. war ich mal in einem Militärcamp in Krisengebiet - keine Frage, dass ich Makeup, Röcke und ausgeschnittene Teile daheim ließ. Genauso wenig wird jemand teuer gekleidet ein Armenviertel besuchen oder ohne lebensmüde zu sein, aufgemotzt durch gefährliche Gegend im Ausland streifen. Dass jemand nur das gesagte Wort betrachtet halte ich für ein Gerücht, ja sogar unmöglich. Wir alle tragen unbewusste Informationen, die bewerten/kategorisieren/ablehnen/bevorzugen, ohne dass wir davon wissen. Die Krawatte und die Löwenmähne nannte ich nur stellvertretend. Gleiches gilt für Schulterpolster, Absätze, etc. Unzählige Gründe/Sinn gibt es aber bei allem zu finden, will man es wissen. Und das ist Tatsächlich eine rein persönliche Entscheidung. Kleidung hin oder her - nicht einmal ohne sind wir gleich, so sehr man es auch versuchen will. Aber nicht nur im Geschäftsleben sind Regeln einzuhalten, beim Besuch eines Gebetshauses wird man sich aus Respekt für Gläubige vermutlich auch als nicht religiöser Mensch daran halten.
Fieberlein Geschrieben 27. Juli 2011 Melden Geschrieben 27. Juli 2011 angeregt durch einen anderen thread habe ich mal eine frage. wie wichtig ist es euch, dass die obrigkeit (politiker jeglicher art u. dergleichen) gut und korrekt gekleidet sind? kürzlich ging eine meldung durch die presse, dass seehofer beim landtagsempfang keine krawatte trug. muß eine ministerin z.b. besser als ihre sekretärin gekleidet sein? oder sollte die sekretärin darauf achten, dass sie der ministerin nicht die schau stehlt. ist so etwas wichtig? ich bilde da sicher die ausnahme mit meiner meinung. von mir aus können alle, auch beim staatsempfang und wann immer sie wollen, in jeans und t-shirt daherkommen. mir ist es wichtiger, dass das resultat ihrer arbeit stimmt. ich habe auch nicht mehr vertrauen zu einem banker im anzug als zu einem in jeans. diese gedanken beschäftigen mich. warum brauchen wir diese unterschiede zwischen ministerkleidung und sekretärinnenchic? gruß benzinchen Kleider machen Leute- ich denke, dass wir ganz unbewusst von der Kleidung der Menschen beeinflusst werden, selbst wir bewusst nicht drauf achten und es uns egal ist. Mir ist es auch sehr schnuppe und ich fühl mich wohler, wenn mir jemand in Jeans und Shirts gegenüber steht.. Aber ich bin mir auch sicher, dass ich vom Äußeren beeinflusst werde... Anzug wirkt geschäftsmäßiger, so sind wir einfach von Klein auf geprägt von dem was so angesagt ist.
Gast Itsab Geschrieben 27. Juli 2011 Melden Geschrieben 27. Juli 2011 ich fühl mich wohler, wenn mir jemand in Jeans und Shirts gegenüber steht.. Da schau her also wirst du sogar hier ganz bewusst beeinflusst, sonst würdest du dich ja nicht wohler fühlen WENN jemand in diesem Outfit vor dir steht
Isebill Geschrieben 27. Juli 2011 Melden Geschrieben 27. Juli 2011 Immer wenn jemand behauptet, dass ihn oder sie Kleidung des Gegenüber nicht beeinflusst und es immer und überall überhaupt völlig egal ist, was einer anzieht, solange er oder sie nur kompetent ist .. dann frage ich mich, ob die Milliarden an Menschen, die das nicht so sehen und zwar seit Jahrtausenden nicht, einen Denkfehler gemacht haben. Man könnte natürlich auch behaupten, dass Sex keinen Spaß macht und Süsses nicht besser schmeckt als Saures - aber das ist dann ein anderes Thema. Auf den Punkt gebracht: Ich vertrete hier und jetzt die These, wer den Einfluss der Kleidung leugnet, der lügt entweder uns oder sich selbst an. I.
elkaS Geschrieben 27. Juli 2011 Melden Geschrieben 27. Juli 2011 Ich denke, es kommt darauf an, wie klar man sich darüber ist, dass die Kleidung des Gegenübers einen beeinflusst. Wenn man sich dessen bewusst ist, kann man der Person dahinter eine Chance geben, den Eindruck zu verändern, der durch die Kleidung entstanden ist oder wenigstens bemerken, dass Kleidung und Dahinter nicht zusammenpassen. Der Einfluss der Kleidung nimmt vermutlich ab, je besser man einen Menschen kennt.
Canvas Geschrieben 27. Juli 2011 Melden Geschrieben 27. Juli 2011 Auf den Punkt gebracht: Ich vertrete hier und jetzt die These, wer den Einfluss der Kleidung leugnet, der lügt entweder uns oder sich selbst an. Also mich lenkt die Kleidung nicht vom INHALT des Gesagten ab. Damit lüge ich weder mich selbst, noch andere an. Natürlich empfinde ich oft eine Art Diskrepanz zwischen Kleidung und Gesagtem, insofern kann sich sicher niemand vollkommen der Wirkung des Äußeren entziehen. Das hatte ich allerdings auch nicht behauptet - womit wir wieder beim INHALT des Gesagten wären
Strickforums-frieda Geschrieben 27. Juli 2011 Melden Geschrieben 27. Juli 2011 Ein Ärmel kann entweder gut sitzen oder Bewegungsfreiheit bieten - wurde in meiner Ausbildung vermittelt. Das halte ich so für nicht unbedingt korrekt. Hier mal ein kurzes Experiment: frieda-freude-eierkuchen: Das Armloch - und wie es die Bewegungsfreiheit beeinflusst Grüßlis, frieda
Strickforums-frieda Geschrieben 27. Juli 2011 Melden Geschrieben 27. Juli 2011 I Man könnte natürlich auch behaupten, dass Sex keinen Spaß macht und Süsses nicht besser schmeckt als Saures - aber das ist dann ein anderes Thema. Man könnte aber auch behaupten, das Pauschalaussagen immer pauschal sind und einzelne Individuen beliebig weit von den darin gemachten Beschreibungen abweichen können. Grüßlis, frieda
benzinchen Geschrieben 27. Juli 2011 Autor Melden Geschrieben 27. Juli 2011 das fazit, das ich jetzt mal für mich aus dem thread ziehe ist: die kleidung der 'obrigkeit' interessiert uns. im großen und ganzen lassen wir uns lieber von einem gut angezogenen anzugträger über den tisch ziehen, als von einem schlecht angezogenen jeansträger gut beraten. oder habe ich da was falsch verstanden? oh,oh, habe ich jetzt öl ins feuer gegossen? gruß benzinchen
Susn/Wien Geschrieben 1. August 2011 Melden Geschrieben 1. August 2011 Die betreffende Ausbildung war ein Meisterkurs für Maßschneider und war hyperstreng. Die Regel ist sicher überzeichnet. Etwa vergleichbar mit einer plakativen Gegenüberstellung von Dirigentenfrack und kleinem, engem Kostümjackerl ohne was drunter berechnet. Dein Experiment ist eine gute Idee. Es ist nicht einfach, den Blick nur auf den Ärmel zu konzentrieren. Insgesamt ist die Ähnlichkeit der Modelle für den starken Aha-Effekt zu groß oder. Es zeigt schon, das es etwa hin kommt mit dem alten Wissen. Die schöneren Ärmel in der englischen Schneiderei machen bei Action bauchfrei. Um den Unterschied wirklich zu begreifen, muss man vermutlich selbst anprobieren. Die Konstruktionsweise ist für mich nicht wesentlich. Es geht um ein paar Regeln beim einsetzen, die aus jedem Ärmel ein gutes Ergebnis zaubern. Allerdings stecke ich das erste Mal immer am Kunden. Das halte ich so für nicht unbedingt korrekt.
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