Junipau Geschrieben 30. November 2022 Melden Geschrieben 30. November 2022 Gerade in der Mediathek bei Arte entdeckt: Erzählstoffe Ist noch bis November 2023 abrufbar. Quilt-Kunst, Stickerei, Kunst aus und mit Stoff, Ausstellungstipps - eine anregende halbe Stunde! Viel Spaß!
Marie-Arlette Geschrieben 30. November 2022 Melden Geschrieben 30. November 2022 Danke für den Filmtipp. Während dem Gucken wurde mir klar, upps, ich hab die 8. Europäische Quilt-Triennale verpasst, wollte doch eigentlich dorthin... Für alle, die die Triennale auch verpasst haben. Das Textilmuseum hat die ausgestellten Kunstschaffenden aufgelistet und verlinkt, so dass man sich durch viele Fotos und noch mehr völlig unterschiedliche Techniken klicken kann. https://www.textilmuseum.ch/quilt-8/ Viel Spass beim Staunen.
Junipau Geschrieben 3. Dezember 2022 Autor Melden Geschrieben 3. Dezember 2022 Dankeschön für die weiterführenden Links, @Marie-Arlette! Das ist schön, weil man noch besser Details schauen kann. Im Film sind sie meistens an den Sachen vorbei gerannt, die ich gerne genauer angeschaut hätte... Aber die Moderatorin finde ich insgesamt ziemlich anstrengend.
Marie-Arlette Geschrieben 3. Dezember 2022 Melden Geschrieben 3. Dezember 2022 (bearbeitet) Ein entschleunigender Beitrag aus den 60ern zu St. Galler Stickereien. https://www.srf.ch/play/tv/tips-fuer-sie/video/st--galler-spitzen?urn=urn:srf:video:384fd501-8cd1-4c7e-abc2-5e83cdd0a9d0 Die Doku aus den 69ern nimmt sich bisschen mehr Zeit zu paar Punkten, die in Erzählstoffen in gefühlten Sekundenbruchteilen erwähnt wurden und ich hatte Aha-Erlebnisse. Wer den Beitrag für die Brokatwebmaschinen in Venedig sah, wird wieder auf Lochkarten treffen. Bearbeitet 3. Dezember 2022 von Marie-Arlette
Junipau Geschrieben 3. Dezember 2022 Autor Melden Geschrieben 3. Dezember 2022 Schade, der Beitrag ist außerhalb der Schweiz nicht zugänglich. Aber trotzdem dankeschön!
Marie-Arlette Geschrieben 4. Dezember 2022 Melden Geschrieben 4. Dezember 2022 (bearbeitet) Erzählstoffe fand ich erfreulich fürs Auge, die Doku von 1969 finde ich die perfekte Ergänzung, weil sie vieles näher erklärt. Deswegen möchte ich dir wenigstens eine Zusammenfassung geben. Einige Punkte, die in der Doku angesprochen sind, bzw. von dem ausgegangen wird, dass es den damaligen Zuschauern irgendwie bekannt ist. Die Herstellung von Textilien hat in der Ostschweiz (St. Gallen, Appenzell, Thurgau) eine lange Geschichte. Die textile Heimarbeit zuerst von Leinen, dann Baumwolle war eine zusätzliche finanzielle Einnahmequelle. Es gab viele Kleinbauern und in Heimarbeit, vielfach als Nebenerwerb, der vorm Verhungern rettete, wurden Stoffe von Hand gewoben, bedruckt oder bestickt. Auch in dieser Region galt, dass die Beschäftigung mit Textilien je nach Vermögen eine komplett unterschiedliche Bedeutung hatte und der Spruch zutraf: Spinne am Morgen bringt Kummer und Sorgen, Spinne am Abend erquickend und labend. In den Kantonen St. Gallen und Zürich nutzte die Textilindustrie die Wasserkraft zum Betreiben ihrer Maschinen. Die industrielle Revolution in der Textilbranche hielt in diesem Raum relativ früh und rasch Einzug. Leopold Iklé war ein passionierter Sammler von Spitze. Er vereinte mit seiner Begeisterung sozusagen Hobby und Beruf, denn er entstammte einer Industriellenfamilie. In den Worten dieses Forums, sein Stoffhamster raste um die Welt und durch die Jahrhunderte, wobei der Nager mehr ein Drache war, denn dem Textilmuseum St. Gallen wurde ein Hort an Schätzen von Spitzen 1904 übergeben. In heute als entschleunigender Langsamkeit empfundenem Tempo wird eine Reise durch die Jahrhunderte dieser Sammlung gemacht. Eine Bildersuche im Internet zeigt, was für eine Menge an faszinierenden Textilien Iklé zusammentrug. Material genug für Fachbücher um eine ganze Bibliothek zu füllen oder ein Museum über Jahre hinaus für zig Ausstellung mit Exponaten zu versorgen. Ein Herr erklärt der Reporterin warum bestickte Stoffe, die wie Spitze wirken, trotzdem keine sind. Spitze entstehe quasi aus der Luft und Garn, wie z.B. Klöppeln. Bei einer Stickerei werde mit Nadel und Faden auf ein Trägermaterial gestickt, entweder von Hand oder mit einer Maschine. Das Trägermaterial (aus tierischem Material z.B. Seide) könne chemisch aufgelöst werden und übrig bleiben die Fäden (aus pflanzlichem Material). Der Prozess wie in einem Industriebetrieb aus einer Handzeichnung am Ende Lochmusterkarten für eine Stickmaschine rauskommt und wie sie bedient wird, war wirklich informativ. Es ähnelte aus meiner Sicht stark dem System beim Brokatweben, wobei ich jetzt nirgends auf die Schnelle etwas annähernd gut erklärtes Vorgehen fand, wie in diesem Film von 1969. Leider. In Erzählstoffen wird ganz kurz eine Stickmaschine gezeigt, wie sie zur Heimarbeit angemietet werden konnte. 1969 waren derer noch 600 Maschinen im Einsatz. Bei einer Breite von 4,5m und einem Gewicht, dass Statiker wohl sagen lässt. Keller ok, Dachboden nein. Es wurde gezeigt, wie eine Gattin die Taschentücher in einen Rahmen einspannt und der Gatte, das für 15.- pro Monat gemietete Gerät bedient. Das Gerät sah in etwa so aus: https://sachsen.museum-digital.de/singleimage?imagenr=33846 Auf die Schnelle fand ich kein vergleichbares Material, weder für den Heim- noch Industriebetrieb. In den 1960ern, war die Textilindustrie in der Schweiz noch kein serbelnder Wirtschaftszweig, sondern er florierte. Um eine ungefähre Vorstellung zu erhalten, wie es damals war, stell dir dieses Video in schwarz-weiss, mit gut 50 Jahre ältere Technik und noch nicht aus Europa ausgelagerten Arbeitsplätzen vor. Das maschinelle Prinzip ist ziemlich gleich geblieben, wenn die Arbeit am Computer gefühlt 4 Berufe ersetzt: Hunderte von Nadeln mit einem Öhr in der Mitte der Maschine stechen durch den Stoff und erledigen innert Sekunden die Arbeit von hunderten von Stickerinnen. Bei den heutigen Stickmaschinen sind es wohl tausende Nadeln und die Geschwindigkeit hat noch mehr zugenommen... Bearbeitet 4. Dezember 2022 von Marie-Arlette
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