Animal Geschrieben 3. August 2022 Melden Geschrieben 3. August 2022 Hallöchen! Gibt es hier im Forum zufällig jemanden, der Nähmaschinen repariert und etwas zur Robustheit und Reparaturfreundlichkeit der beiden Maschinen sagen kann? Ich stehe ja auf viel Metall und wenig Plastik, also na klar Tipmatic 1037. Bei der Select/6152 kann man aber so schön stufenlos Nadelposition und Zickzackbreite einstellen und die Nadel geht auch nach rechts, nur ist dafür mehr Plastik an der Maschine. Aber macht das überhaupt wirklich etwas aus? Also nicht vom Feeling her betrachtet, sondern in der Werkstatt? Grüße, Animal
Nopi Geschrieben 3. August 2022 Melden Geschrieben 3. August 2022 (bearbeitet) es gibt Leute hier im Forum (zB @kledet) die solche Maschinen häufiger reparieren und dazu etwas sagen werden. Ich frage Dich, warum Du nach Maschinen fragst, die schon voll in den "harten Jahren" auf den Markt kamen. Wenn es Dir um einen optimale Balance zwischen Haltbarkeit und Komfort und Technik geht... Baujahre von 1935 -1955 (bei den westdeutschen bis max 1964 - wegen der Haltbarkeit - in der DDR ging es viel länger mit guter Haltnarkeit) Adler, Altenburg, Anker, Bernina, Elna, Gritzner, Husqvarna, Meister, Pfaff, Phoenix, Singer, Textima, Vesta, Veritas es sind jetzt nicht alle guten Namen aufgezählt, aber die wichtigsten und viel genug. Such Dir davon was aus und Du brauchst nie wieder eine "neue" Nähmaschine. Bearbeitet 3. August 2022 von Nopi
det Geschrieben 3. August 2022 Melden Geschrieben 3. August 2022 (bearbeitet) Hallo, da Josef, der viel mehr Erfahrung mit diesen Maschinen hat, gerade nicht da ist, gebe ich mal meinen Senf dazu. Ich würde ja eine Tipmatic "Made in Germany" vorziehen, z.B. die 6122 oder 6152 wegen der fast stufenlos einstellbaren Nadelposition. Die gibt es zwar nur noch in gebraucht, aber oft in gutem Zustand. Wenn die Stichauswahl der 6122 ausreicht, dann eher die nehmen, da die 6152 einen weiteren Stichmusterblock mit Einstellrad hat, den ich ungerne einstelle. Das betrifft auch die 1035 vs. 1037. Muss man eher selten einstellen, aber wenn, dann finde ich es "frickelig". OK, was geht kaputt bei den Maschinen: - der Nähfuß bleibt oben kleben, wenn nach Jahrzehnten(!) das Fett in der Drückerstange hart geworden ist - dito bei der Rückwärtstaste, auch da verklebt die Mechanik gelegentlich - dito das Handrad klebt beim Spulen und nimmt dann die Armwelle, Nadelstange etc. mit. alle drei Punkte kosten etwas Zeit, einen Putzlappen und ein paar Tropfen Öl. Bei härterer Nutzung kann auch schon mal eine neue Stichplatte fällig werden und/oder das Spulenkapselanhaltestück kaputt gehen, wenn man Fadensalat hat und zu kräftig an den Fäden zieht. Ansonsten sollte man die Gehäuse alle paar Jahre mal aufmachen und die angesammelten Faden- und Stoffreste ausfegen und natürlich regelmäßig den Greifer ölen. Die Fadenreste können auch für Schwergänge sorgen, wenn sie sich hinterm Handrad (z.B. vom Spulen), am Fadenhebel oder unten am Greifer verfangen. Bei den neuen Select muss man höllisch aufpassen, falls man weitere Pfaff-Maschinen hat. Die alten Anlasserstecker der Widerstandsanlasser passen in die Select, aber sie grillen die eingebaute LED-Leuchte. Diese darf nur mit den neueren elektronischen Anlassern betrieben werden. Habe ich leider mal falsch gemacht, die neue LED hat knappe 40,-. Euro gekostet. Die Qualität der alten Anlasser scheint auch besser zu sein als die der neueren, so mein persönlicher Eindruck. Für alt und neu gilt: Es gibt einen Schiebeschalter, mit dem man langsam/schnell einstellen kann. Dadurch lässt sich die Geschwindigkeit nochmal besser regulieren als sowieso schon. Dann noch Unterschiede Select/61x2 zu 1035/1037: Die Freiarmabdeckung bei der neueren Bauform ist aus Kunststoff und hat zwei Gewinde aus eben Kunststoff. Wenn man da mal etwas zu forsch die Schrauben von unten anzieht, dann bricht das gerne mal ab. An der Stelle sind die alten 10xx Tipmatiken und auch die Gritzner 103x aus Metall. Auch die Gehäusehälften der neueren Bauform werden mit Plastikzungen/-nasen zusammengehalten. Wenn man da nicht aufpasst und ungeduldig wird dann kann da schon mal eine Nase wegbrechen. Ich habe diese Tipptastenmodelle gerne auf dem Tisch, da sie ziemlich robust und echte Schäden eher selten sind. Gruß Detlef Bearbeitet 3. August 2022 von det
Animal Geschrieben 8. August 2022 Autor Melden Geschrieben 8. August 2022 (bearbeitet) Am 3.8.2022 um 22:44 schrieb det: da Josef, der viel mehr Erfahrung mit diesen Maschinen hat, gerade nicht da ist, gebe ich mal meinen Senf dazu. Ganz vielen Dank, Detlef! @josef: Wenn du irgendwann wieder da bist, würde mich auch deine Meinung sehr interessieren. Am 3.8.2022 um 22:44 schrieb det: Wenn die Stichauswahl der 6122 ausreicht, dann eher die nehmen, da die 6152 einen weiteren Stichmusterblock mit Einstellrad hat, den ich ungerne einstelle. Das betrifft auch die 1035 vs. 1037. Muss man eher selten einstellen, aber wenn, dann finde ich es "frickelig". Das ist ein sehr interessanter Gedanke. Die 1035 hat leider einen der wenigen Stiche nicht, die mich bei einer Nähmaschine außer "gerade" und "zickzack" interessieren: Der Blindstich mit der "Zacke nach links" (für einen Blindsaum) fehlt wohl, wenn ich das richtig sehe. Mit der "Zacke nach rechts" (Muschelsaum) ist er vorhanden. Bei der 6122 gibt es beide, was dann wohl doch eher für die 6122 spricht. Oder eben doch die 1037 mit dem weiteren Stichmusterblock, die auch beide hat. Grübel ... Bearbeitet 8. August 2022 von Animal
Animal Geschrieben 9. August 2022 Autor Melden Geschrieben 9. August 2022 Am 3.8.2022 um 21:16 schrieb Animal: Bei der Select/6152 kann man aber so schön stufenlos Nadelposition und Zickzackbreite einstellen und die Nadel geht auch nach rechts Sorry, hier hatte ich Quatsch gedacht und geschrieben. Bei der 1037 kann man die Nadel auch nach rechts stellen: Einstellung "HI". Es geht nur nicht stufenlos.
josef Geschrieben 19. August 2022 Melden Geschrieben 19. August 2022 grundsätzlich sind die Tipptasten-Maschinen immer "nur" eine Weiterentwicklung des Basismodells von 1978 das Baukastensystem dieser Konstruktion erlaubt auch in Zukunft weitere Möglichkeiten natürlich muß man sich in die Logik "hineindenken" dann ist da auch nix "frickelig"
Animal Geschrieben 19. August 2022 Autor Melden Geschrieben 19. August 2022 vor 5 Stunden schrieb josef: natürlich muß man sich in die Logik "hineindenken" dann ist da auch nix "frickelig" Ganz vielen Dank für deine Einschätzung, Josef!
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