Heike.S42 Geschrieben 15. Mai 2021 Melden Geschrieben 15. Mai 2021 Hallo zusammen, wir haben die Maschine incl. Motor gut geölt. Wenn die Maschine aus dem Ruhezustand kommt, läuft sie sehr leicht und ohne komische Geräusche. Durch das Nahen (ca. 2 - 3 Meter Naht) wird der Motor kontinuierlich langsamer und es fängt leicht an zu riechen. Im langsamer werden muss man auch zum Starten der Naht das Handrad mit drehen, welches dann auch sehr viel schwergängiger ist. Hat die Maschine wieder ein paar Stunden Ruhe, ist alles wieder wie weggeblasen, bis es wider anfängt langsamer zu werden. Hat da jemand eine Idee, was das sein könnte?
Ramses298 Geschrieben 15. Mai 2021 Melden Geschrieben 15. Mai 2021 Hallo Forum! Merkwürdiges Problem! Du solltest ersteinmal herausfinden, ob das Problem am Motor oder der Maschine liegt. Motor eher unwahrscheinlich, aber weil es so ungewöhnlich ist, sollte man es auf jeden Fall näher untersuchen. Sonst sucht man sich einen Wolf an der falschen Stelle! Wenn der Schwergang eintritt, dann den Zahnriemen lösen und die Maschine per Hand drehen. Liegt es an der Maschine/Mechanik, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß sie irgendwo warm wird. Eine Stelle, der man in solchem Falle Aufmerksamkeit schenken sollte, ist der Gleitstein der Stichlängenregelung. Normalerweise ist der Schwergang dann aber periodisch. Oder an der Nadelstangenkinetik... Es gibt durchaus mehrere Stellen, die einen Schwergang verursachen können, die nicht an einem schwergängigen Lager liegen! Wenn Du kein Problem mit Justierung hast, dann kannst Du auch die Schnurkette lösen und die Armwelle von der Greiferwelle entkoppeln. Läuft die Armwelle leicht, liegt es mit hoher Wahrscheinlichkeit an der Greiferwelle. Bleibt der Schwergang, dann ist die Greiferwelle eher unverdächtig! Aber Achtung! Dann muss der Schlingenhub neu eingestellt werden! Vielleicht hat jemand anderes hier aber einen zündenden Gedanken... Alles Gute! Ramses298.
Heike.S42 Geschrieben 15. Mai 2021 Autor Melden Geschrieben 15. Mai 2021 Vielen Dank für die Informationen. Wenn man das Handrad dreht, geht es recht leicht. Wir werden es mal probieren.
Ramses298 Geschrieben 16. Mai 2021 Melden Geschrieben 16. Mai 2021 Ach, habe ich ganz vergessen! Nähe mal solange, bis der Schwergang eintritt. Dann löse das Handrad wie zum Spulen und prüfe, ob der Motor wieder schnell läuft. Wenn nicht, dann liegt es mit hoher Sicherheit am Motor.
Heike.S42 Geschrieben 16. Mai 2021 Autor Melden Geschrieben 16. Mai 2021 Das ist eine gute Idee - den Riemen hatte mein Mann schon abgemacht - wir vermuten was im Motor, aber das werden wir probieren. Einen Motor für die alte Maschine zu bekommen ist nicht so einfach. Da gibt es nur einen für ein anderes Modell. Ich habe mir ja im Dezember die neue Rubina gekauft, aber die hat aktuell auch ein Problem mit den Servomotoren und ist in Garantie Reparatur
Ramses298 Geschrieben 16. Mai 2021 Melden Geschrieben 16. Mai 2021 Prüf mal zuerst, ob es wirklich am Motor liegt! Die Motoren sind nicht SO selten! ASPA Typ KN-6b mit 70 Watt. Der 6a hat, meine ich, nur 60 Watt. In der Bucht wird ab und an einer angeboten, ansonsten mal in Wittenberge anfragen.
Heike.S42 Geschrieben 16. Mai 2021 Autor Melden Geschrieben 16. Mai 2021 Oh ja gute Idee danke. Ggf. Haben die bei Veritas da Ersatzteile.
Ramses298 Geschrieben 16. Mai 2021 Melden Geschrieben 16. Mai 2021 Es sollte auch ein 80 Watt Motor (ASW 22-8) funktionieren, die man für andere Modelle (Victoria Lady z.B.) bekommt. Nur Finger weg von Motoren für die Elektronik, also Famulas 48xx! Die frühen Exemplare haben 5 Anschlüsse und passen elektrisch nicht, die neueren Exemplare haben zwar nur zwei Anschlüsse, im Inneren aber eine Diode, so daß das elektrisch auch überhaupt nicht passt. Das sind dann ASW 22-9, für 190 Volt (!!) mit 90 Watt. Davon also auf jeden Fall Finger weg!
Heike.S42 Geschrieben 17. Mai 2021 Autor Melden Geschrieben 17. Mai 2021 ich habe das Handrad jetzt gelöst, als die Maschine schwergängig wurde und dann saust der Motor wieder los. Damit ist es wohl eher nicht der Motor. Mein Mann will da noch mal schrauben. Eventuell finden wir ja das Problemkind
Ramses298 Geschrieben 17. Mai 2021 Melden Geschrieben 17. Mai 2021 Wenns nicht am Motor liegt, dann wirds billig(er)!
Heike.S42 Geschrieben 23. Mai 2021 Autor Melden Geschrieben 23. Mai 2021 Zuerst vielen Dank für die Hilfe. Mein Mann hat jetzt noch mal die Maschine aufgeschraubt und alles getestet. Ter Tipp mit dem Aushängen war der richtige Check. Zuerst läuft er Motor zwar wieder, weil er weniger Last hat, aber schon nach kurzer Zeit hört man, dass er auch im Leerlauf langsamer wird. Wir schauen mal, ob der Motor einer alten Singer Maschine, die wir noch im Keller haben (Erbstück) zufällig passt und wenn nicht, bestellen wir ASPA Typ KN-6b mit 70 Watt oder den mit 80 Watt. Irgendwann kommt die neue Rubina ja hoffentlich von der Garantie Reparatur zurück aber wenn dann die alte noch tut ist klasse.
Ramses298 Geschrieben 24. Mai 2021 Melden Geschrieben 24. Mai 2021 Der Motor der Singer Nähmaschine ist sicher ein Rucksackmotor (außen angeschraubt)? Der dürfte nicht passen, ist höchstwahrscheinlich zu groß, um ihn innen einzubauen. Und sollte er klein genug sein, dann ist das nächste Problem, ihn in den (vorhandenen) Rahmen zu bekommen, der Motor müsste dann ja in der Maschine irgendwie befestigt werden! Die Maschine kann man auf Rucksackmotor umbauen, aber glaube mir, das willst Du / wollt Ihr bestimmt nicht durchziehen! Dazu müsste man den hinteren Deckel austauschen, dann passt aber der Armdeckel nicht mehr. Tauscht man den Armdeckel aus, dann benötigt man auch eine andere Lichtabdeckung! Habe ich schon bei Famulas gemacht, das war aber nur sinnvoll, weil ich die Deckel vorrätig hatte.
Heike.S42 Geschrieben 24. Mai 2021 Autor Melden Geschrieben 24. Mai 2021 Das ist richtig. Mein Mann hat die alte Singer 327 Maschine wieder flott bekommen. Die musste neu justiert werden. Die Nadelposition hat nicht gestimmt. Nun traut er sich dran den Rubina Motor mal aufzuschrauben. Ggf. kann man da auch sehen, ob es nur ein kleines Verschleißteil ist. Ein Freund sagte was von Kohlestiften, die ggf. ausgetauscht werden müssen. - Bis meine Neue von der Reparatur zurückkommt, werde ich über einen Nähmaschinenpark verfügen
Ramses298 Geschrieben 25. Mai 2021 Melden Geschrieben 25. Mai 2021 Es würde mich der Stand interessieren! Aus meiner Sicht ist das ein interessanter Fehler. Daß es an den Kohlen liegt, glaube ich eher nicht, lasse mich aber durch die Praxis gerne eines Besseren belehren. Wenn Ihr nichts findet, vielleicht habt Ihr ein Energiekostenmessgerät im Haushalt. Meines jedenfalls zeigt auch die Leistung an, die ein Gerät aus dem Netz nimmt. Leistung, wenn der Motor noch normal läuft gegenüber langsamem Lauf wäre sehr interessant! Das Problem bei diesen Motoren sind die Wicklungen. Die Motoren werden schon mal bei schwergängigen Maschinen gequält und überlastet. Dann werden sie zu heiß, und die Isolierung leidet. Aber vielleicht liegt es an etwas, das ich überhaupt nicht auf dem Schirm habe!
Heike.S42 Geschrieben 26. Mai 2021 Autor Melden Geschrieben 26. Mai 2021 Gestern hat mein Mann den Motor aufgeschraubt und die Kohlestifte wieder gerade gerückt, alles saubergemacht und geölt, aber der Fehler ist noch da. Der Motor läuft heiß. Das nächste, was wir probieren werden ist, bei aufgeschraubter Maschine bis zur Blockade zu nähen. Ich vermute, dass es einen weitern Grund in irgendeinem Getriebe gibt, da, wenn der Motor zu warm ist, auch das Handrad blockiert. Da muss man mit der Hand anschieben, dann geht es wieder etwas. Wenn wir schon Ersatzteile bestellen, dann soll am Ende nicht eines für ein paar € fehlen. Ich vermute, dass es da irgendeine Wechselwirkung gibt. Ich hoffe, wir finden die Ursache noch.
Ramses298 Geschrieben 26. Mai 2021 Melden Geschrieben 26. Mai 2021 Wichlungsschäden führen normalerweise nicht zum Schwergang des Motors. Gebe mal einen Tropfen Öl an die Lager. Bei diesem Motor ist die Welle ja von hinten zugänglich. Vorne nimm notfalls eine Stricknadel, an dem ein Tropfen Öl hängt und streife diesen Tropfen an der Welle hinter dem Antriebszahnrad ab. Schaden kanns nicht, im besten Fall löst es das Problem, obwohl ich nicht so optimistisch wäre...
Technikus Geschrieben 28. Mai 2021 Melden Geschrieben 28. Mai 2021 Der Motor lief doch auch im Leerlauf immer langsamer. Dann können es doch eigentlich nur die Motorlager sein, wenn es nicht die Isolierung ist. Ist das noch eine DDR-Maschine? Ungeeigneter Schmierstoff in der Mangelwirtschaft? (Der erst glasig-hart ist und mit zunehmender Erwärmung langsam klebrig wird...)
Ramses298 Geschrieben 28. Mai 2021 Melden Geschrieben 28. Mai 2021 Es kann sowohl die Wicklung (Isolierung) sein, als auch die Lager. Aber Du schriebst, der Motor lässt sich auch schwer drehen, wenn er langsam wird, das lässt auf die Lager schließen. Diese Lager sind Gleitlager. Wie ich hier lesen konnte, bestehen die Lager aus Sintermaterial (Pulver, das unter Druck und Temperatur zu einem Festkörper gebracht wurde). Darin ist Schmierstoff enthalten. Normalerweise müssen diese Lager daher nicht geschmiert werden. Bei den Veritassen und deren Motoren habe ich aber die Erfahrung gemacht, daß eine Schmierung sehr wohl einen Effekt hat. Den Motor würde ich auf keinen Fall entsorgen. Versuche auf jeden Fall, die Lager zu schmieren. Elektrisch defekte Motoren kommen viel häufiger vor. Die Lager aus diesen zu verwenden, wäre eine günstige Lösung, diesen zu reparieren! Soetwas hatte ich aber noch nie!
Heike.S42 Geschrieben 28. Mai 2021 Autor Melden Geschrieben 28. Mai 2021 wir haben da bisher noch keine Zeit für weitere Versuche gehabt, aber das klingt nach was, was wir probieren - ich hoffe am Wochenende Zeit zu finden. Morgen ist bei uns erst mal Straßenmusik dran
Heike.S42 Geschrieben 28. Mai 2021 Autor Melden Geschrieben 28. Mai 2021 Es ist eine DDR Maschine von 88 aber die letzten 32 Jahre war sie ganz zuverlässig
Heike.S42 Geschrieben 31. Mai 2021 Autor Melden Geschrieben 31. Mai 2021 (bearbeitet) Moin, ich schreib mal selbst... Ich hab den Motor nochmal ausgebaut und zerlegt. Kontakte mit dem Monitool sauber poliert, Kontaktprobleme sollte es nicht mehr geben (vorher gab es immer mal eine Position, in der der Motor nicht mehr angelaufen ist). Ein Problem mit den Wicklungen kann ich nicht entdecken. Das ist zwar alles alt, sieht aber nicht nach geschmolzen oder so aus, da hab ich früher anderes gesehen bei defekten Trafos. Die Lager sind auf der Achse sehr gut leichtgängig, und wackeln kann ich nicht spüren. Also: wieder zusammengebaut. Stellt sich raus, wenn ich alle 6 Schrauben (2 pro Lager, da ist so eine Schelle drum, und 2 die den Wicklungskern festhalten und gleichzeitig die Kontakte) fest schraube, dann wird die zuvor sehr leicht laufende Welle schwergängig. Also hab ich das mal ein bisschen locker gelassen, damit es leichtgängig bleibt, aber dann fängt der Motor doch ziemlich an zu rattern wie so ein oller Trecker, wenn er komplett wieder eingebaut ist. Läuft der Motor einfach frei, dann kommt er bei bestimmten Geschwindigkeiten ins Wackeln und Vibrieren, also ist offenbar doch ein bisschen zu viel Spiel in den Lagern, und wenn ich die wieder fest anschraube, dann wird es doch ziemlich schwergängig. Hm, ich müsste dazu mal ein Video machen, mal schauen wie ich das von meinem Handy auf diesen Laptop bringe... und es hat geklappt. Hab's extra auf eine weiche Unterlage gelegt, damit man gut sehen kann, wie das Teil anfängt zu schwingen. Bei maximalem Tempo schwingt es schneller, das sieht man nicht, aber man hört es, vor allem wenn der Motor wieder eingebaut ist. WhatsApp Video 2021-05-31 at 16.53.34.mp4 Bearbeitet 31. Mai 2021 von Heike.S42 Video hinzugefügt
Ramses298 Geschrieben 31. Mai 2021 Melden Geschrieben 31. Mai 2021 vor 3 Stunden schrieb Heike.S42: vorher gab es immer mal eine Position, in der der Motor nicht mehr angelaufen ist Ganz sicher, daß das nicht mehr der Fall ist? Die Ruckelei des Motors im Video lässt darauf schließen, daß es Postionen gibt, in denen der Motor kein Drehmoment entwickelt. Das wäre übrigens der verbreitetste Wicklungsschaden (am Rotor)! Halte am Motor die Welle fest und gebe GANZ wenig Leistung über den Anlasser - dazu wäre es am besten, wenn das Gehäuse geschlossen ist, man sollte kein Risiko eingehen. Dabei drehe behutsam an der Welle. Gibt es trotzdem noch Positionen, in denen der Motor "tot" ist, dann weißt Du, was das Problem ist! vor 3 Stunden schrieb Heike.S42: Stellt sich raus, wenn ich alle 6 Schrauben (2 pro Lager, da ist so eine Schelle drum, und 2 die den Wicklungskern festhalten und gleichzeitig die Kontakte) fest schraube, dann wird die zuvor sehr leicht laufende Welle schwergängig. Die Gleitlager befinden sich ein einem kugeligen Gehäuse (wohl aus Sintermaterial, wie bereits erwähnt). Diese Kugeln lassen sich im Gehäuse drumrum drehen, das könnte aber mit der Zeit schwergängig sein. Ich mache das in solchen Fällen folgendermaßen: Alles festziehen, Motorgehäuse zuschrauben. Dann mit einem Gummi- oder Kunststoffhammer (geht auch gefühlvoll mit einem aus Stahl, er sollte aber eine gewisse Masse haben) seitlich gegen die Welle schlagen. Den Motor dabei in der anderen Hand halten. Auch bei einem Gummihammer Gefühl walten lassen, Du möchtest ja nicht das Gehäuse knacken! Normalerweise richten sich dann die beiden Lager, und der Motor dreht leicht! Öl, wie erwähnt, hilft außerdem!
Heike.S42 Geschrieben 31. Mai 2021 Autor Melden Geschrieben 31. Mai 2021 vielen Dank, wir probieren das aus
Heike.S42 Geschrieben 3. Juni 2021 Autor Melden Geschrieben 3. Juni 2021 Das Ausrichten der Lager mit dem Hämmerchen hat funktioniert. Die sind jetzt positioniert und festgeschraubt. Das Vibrieren vom Motor ist immer noch da. Der Test auf einen Wicklungsschaden mit wenig Power deutet nicht auf einen solchen hin. Damit werden wir einen neuen Motor bestellen und einen "Belasungs-EKG" machen. Ich gebe dann noch mal Bescheid. Vielen Dank für die viele Hilfe
Heike.S42 Geschrieben 3. Juni 2021 Autor Melden Geschrieben 3. Juni 2021 Ich hab dann doch nochmals den Motor zerlegt, hab ja Übung inzwischen. Da die Wicklungen alle gut sind (im Sinne von Strom führen) könnte es immer nochwas an der eigentlichen Motorwelle sein. Siehe Foto: Was ich vermute ist folgendes. Man sieht ein Stück Metall in einem Zwischenraum. Das ist ziemlich weich, wenn man dran kratzt. Ich denke, das ist wie mein Autoreifen ein Teil, das eine Unwucht korrigiert. Man sieht aber auch, dass da ziemlich in der Mitte ein dicker Kratzer ist, wo erkennbar etwas an der Welle gerieben hat. Ich vermute mal, das war ein weiteres solches Korrekturteil, das sich halt irgendwann gelöst hat und dann zwischen der Welle und dem umgebenden Metallkörper zerrieben wurde. Beim ersten Öffnen des Motors war da in der Tat auch sowas wie krümeliger Dreck drin, dem hatte ich aber keine Beachtung geschenkt... Wenn das so stimmt, dann müsste man jetzt jemanden finden, der sowas wieder auswuchten kann. Keine Ahnung, wie man das anstellen sollte... und anders ist das jedenfalls für uns nicht zu reparieren.
Empfohlene Beiträge
Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren
Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können
Benutzerkonto erstellen
Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!
Neues Benutzerkonto erstellenAnmelden
Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.
Jetzt anmelden