matthias.pulsfort Geschrieben 26. Oktober 2020 Melden Geschrieben 26. Oktober 2020 Hallo Josef, seit geraumer Zeit scheint bei meiner Pfaff 1222 der Fußanlasser kaputt zu sein. Ich hab das Poti mal zerlegt und fast egal wo auf dem Schleifring ich ein Ohmmeter anlege, es wird nix angezeigt (außer ganz nah (5-10mm) an den Anschluss- Nieten: 0 Ohm). Der Blechanlasser hat die Bezeichnung AT0001, auf dem Poti steht 150k, es ist ein 30k- Widerstand in Reihe gelötet (zwischen mittlerem Anschluss und Lüsterklemme nach außen), kann also kein 25k- Fußpedal sein. Ich würde mich sehr freue, wenn das Poti repariert werden kann, der Rest der Maschine scheint nämlich gut in Schuss. Seriennummer 29269880, schwarzer Anschluss-Block mit dünnem rotem Ring um die Schraube, die Elektronik habe ich nicht ausgebaut bekommen, wollte auch nix kaputtmachen (ich hab z.B. das Seitenteil nicht demontiert gekriegt). Vielleicht muss auch die ganze Elektronik geprüft werden. Die Maschine hatte ich mal vor einigen Jahren einem Kundendienst gezeigt, weil sie nicht richtig aufs Pedal reagiert hat. Der meinte, da wäre der Motor kaputt, das kann ich mir aber schwer vorstelle, da müssten ja schon die Wicklungen durch sein, damit das irreparabel wird. Aber vielleicht sind tatsächlich die Kohlebürsten runter, das konnte ich nicht erkennen. Ich wohne in Nürnberg und bin in ganz Deutschland unterwegs, kann ich die Maschine mal bringen? Wegen ein paar einzelnen reparablen Teilen will ich die nicht wegschmeißen. Viele Grüße Matthias
josef Geschrieben 27. Oktober 2020 Melden Geschrieben 27. Oktober 2020 in deinen Fotos ist schon die Lösung :
matthias.pulsfort Geschrieben 30. Oktober 2020 Autor Melden Geschrieben 30. Oktober 2020 (bearbeitet) Servus, vielen Dank für die Antwort. Den Schleifer- Halbring hatte ich in die Nut geklebt, hat vielleicht nicht gehalten oder ist beim Zerlegen wieder auseinandergegangen, das versuche ich noch mal. Was ich nicht verstehe: Warum messe ich nirgends einen Widerstandswert zwischen rechtem Lötanschluss und Messtelle irgendwo auf dem Schleifring, so wie der Schleifer das auch tun würde (z.B. zwischen den roten Pfeilen)? Meine Messspitze ist aus Stahl, der Schleifer ist auch nur Blech, oder? In den ersten ca 5-10mm links (orange) ist kein Material und kein bzw unendlicher Widerstandswert, das weiß ich aus einem anderen Forum, aber sonst? Ich will nicht allzuoft an den Eselsohren vom Gehäuse rumbiegen, falls noch mehr gemacht werden sollte oder kann. Ich hab mal was von Vaseline oder Batteriepolfett (gibt's für Kfz-Batterien) auf der Schleifbahn gelesen, taugt das? Ein wenig befürchte ich auch, dass ich den Poti letztens nicht korrekt zusammengebaut hatte und der bis in den 0-Ohm- Bereich gedreht ist und irgendeinen Thyristor amperisiert (zerschossen) hat. Oder hat der 30k- Reihenwiderstand das verhindert? Kann man das feststellen? Viele Grüße Matthias Bearbeitet 30. Oktober 2020 von matthias.pulsfort
Technikus Geschrieben 31. Oktober 2020 Melden Geschrieben 31. Oktober 2020 (bearbeitet) Ob der Thyristor oder Triac amperisiert ist, kann man zuverlässig nur durch den Versuch oder ein taugliches Prüfgerät feststellen (Peak SCR100), nicht mit einem Multimeter. Die Chance, es mit diesen billigen chinesischen Transistor- und Komponententestern von amazon oder ebay zu ermitteln, lässt sich bei von diesem diagnostizierten Defekt allenfalls anhand der Datenblätter verifizieren - ich hatte schon zwei neue der selben Serie (und erst recht unterschiedlicher Hersteller), die auf einem Chinateil unterschiedlich diagnostiziert wurden. Das liegt an Streuungen und am Prinzip. Da ist es oft simpler, den Halbleiter auf Verdacht zu wechseln... Dein Poti ist aber wohl eindeutig hin - blöderweise hat es eine spezielle Achse, sonst würde ich es komplett ersetzen. Hier kannst Du mit beiden Prüfspitzen des Multimeters auf der Kohlebahn "herumstochern", um eine Unterbrechung derselben auszuschließen, meistens einen Haarriss (an einer Stelle gibt es eine schräge Linie?). Am ehesten ist einfach die Lötöse mittels Niet nicht mehr mit der Bahn verbunden, was sich eventuell mit etwas (Silber-)Leitlack beheben lässt. Bei einem Haarriss könnte das kompromissbehaftet (Haltbarkeit, Unstetigkeit) aber auch gehen. Am einfachsten kommt man an den heran, mit dem man heizbare Heckscheiben oder Teile im Eisenbahnmodellbau* reparieren kann - ob er der geeignetste ist, weiß ich leider nicht. Es gibt noch andere, die minimal elastisch bleiben sollen. Dieses schwarze Zeugs, mit dem man Schaltungen "malen" können soll, könnte auch geeignet sein, ich betrachte es gefühlt eher als zweite Wahl. Auf jeden Fall ist die zu reparierende Stelle vor der Applikation zu entfetten. Also keine Versuche mit Polfett vorher und besser auch nicht hinterher - wer weiß, was da aggressiv entoxydierendes drin ist... Die auf den ersten Blick unsinnig erscheinende Leerfläche dient m..E. dazu, den Gate-Anschluss des Thyristors oder Triacs in Aus-Stellung des Anlassers 100% zu isolieren, damit kein noch so leises Brummen oder sporadisches Rucken (bei Störimpulsen im Netz) auftritt. Sie erspart einen zusätzlichen Schalter, wie er hier in einem anderen Thread in einem anderen Anlasser noch vorkam. * Ein Beispiel Bearbeitet 31. Oktober 2020 von Technikus
josef Geschrieben 31. Oktober 2020 Melden Geschrieben 31. Oktober 2020 m. G. macht doch da bitte keine Wissenschaft daraus Kontaktfeder auf den Kunststoff halten und mit dem Lötkolben draufhalten, bis die Feder wieder fest ist dann zusammenbauen und gut ist das fehlende Stück von der Kohlebahn ist der Leerweg für das Pedal und bleibt mit Polfett und anderen "Guten" Sachen weg
Technikus Geschrieben 31. Oktober 2020 Melden Geschrieben 31. Oktober 2020 Sorry Josef, aber matthias.pulsfort beschreibt einen Fehler, der mir aus anderen Geräten mehrfach bekannt ist: Ein Kontaktproblem zwischen einem Endanschluss der Widerstandsschicht (Lötöse-Niet) und eben dieser oder ein Haarriss in der Widerstandsschicht kurz vor dem Niet. Ich gehe davon aus, dass er geprüft hat, dass nicht etwa ein Rest Flussmittel den Kontakt der entsprechenden Prüfspitze mit dem Metall behindert. Vorsichtig auf die Kohlebahn aufgesetzt wird sich die zweite Prüfspitze wie der Schleifer verhalten. Natürlich muss das Messgerät einen tauglichen Messbereich haben. Das mechnische Problem ist ein weiteres und da hast Du Recht, Plastik ist leichter zu schmelzen als zu kleben.
matthias.pulsfort Geschrieben 20. Dezember 2020 Autor Melden Geschrieben 20. Dezember 2020 (bearbeitet) Mit meiner Aussage ganz am Anfang war ich schon auf der richtigen Spur: Es gibt eine Unterbrechung im gelben Kreis, gut erkannt, Technikus. -> Hat jemand eine Idee, ob und wie man das reparieren kann ? (mit dem Silberlack will ich noch nicht, trotzdem Danke) Kann man die Widerstandsbahn austauschen? Weiß jemand ein Poti mit den Maßen, damit ich die Pfaff- Achse da reinbauen kann oder das Pertinax- Teil tauschen kann? (150kOhm, Bohrung 8mm (Achse 6mm, Achsführung 7,5mm), Widerstandsbahn Außendurchmesser 20mm, Bahn innen 13mm), Pertinaxteil ca. 24mm an den Schmalstellen). Danke Matthias --- Erläuterung des Fotos: Zwischen dem orangenen und einem der roten Pfeile messe ich Widerstandswerte bis ca. 200 kOhm (an einer Stelle bis 400kOhm), zwischen den beiden grünen Null Ohm (die Nietöse ist also ok) und zwischen dem orangenen und grünen messe ich nix (also wohl eine Unterbrechung). Der blaue Bereich ist der Einschaltweg, wo die Maschine keinen Strom bekommen soll. Bearbeitet 20. Dezember 2020 von matthias.pulsfort
Technikus Geschrieben 20. Dezember 2020 Melden Geschrieben 20. Dezember 2020 (bearbeitet) Ganz so einfach dürfte sich das nicht machen lassen, der Silberlack o. ä. wäre das Simpelste gewesen. Mal ein paar Überlegungen dazu: Ein Ersatz des Potis wäre sicher nicht schlecht, denn die Kohlebahn sieht insgesamt "mitgenommen" aus. Das Poti soll 150 kOhm haben. Da ein großer Teil der Widerstandsbahn fehlt, gehe ich mal davon aus, der Normwert 220 kOhm wäre als Ersatz brauchbar. Da muss man ja die Kohlebahn an der Aus-Stelle unterbrechen und vermutlich bleiben dann um die 150kOhm übrig. (Ganz wegkratzen muss man sie nicht, denn die dritte Lötöse bleibt ja unverbunden. Aber: Vorher musst Du nachmessen, ob die Charakteristik linear ist/war. Ob also gleiche Abstände der Prüfspitzen an unterschiedlicher Stelle so in etwa den gleichen Widerstandswert ergeben, z. B. von einer angenommenen Mitte gleich weitnach rechts und links. Dabei muss das nicht sehr genau stimmen, da die Prüfspitzen ja nur kleine Kontaktflächen haben (man sollte sie auch mal ein wenig radial hin und her schieben). Wenn dabei heraus kommen sollte, dass die Charkteristik nicht linear ist, wird's noch ein wenig schwieriger mit dem auszusuchenden Wert oder etwas unkomfortabler in der Bedienung. Ob man nun besser versucht, ein neues Poti von der Achse her hinzufummeln oder ob man sich leichter damit tut, den Teil mit der Kohlebahn ins alte einzupassen, eventuell sogar nur die Kohlebahn selbst neu aufzunieten, hängt vom Zufall ab. Potis sind ziemlich aus der Mode gekommen, insbesonder welche mit Gewinden. Die meisten sind aus Plastik und für die Halterung durch die Verlötung in einer Platine gebaut. Da würde ich mir möglichst gleich ein paar unterschiedliche zusammenstellen (220kOhm), zum Beispiel mal Conrad durchstöbern. Man kann halt nicht wissen, wie die drinnen aussehen und ob man welche aus Plastik auf und wieder zu bekommt (man muss ja die Bahn unterbrechen). Interessant mit einigem Gebastel wären auch noch die Piher PT-15, weil die ein Loch haben, in das man die Pfaff-Achse wie einen Schraubendreher hineinmodifizieren könnte (Piher bietet selber Steckachsen dafür an). Ich glaube nur nicht, dass an diese Dinger nach dem Auseinandernehmen nochmal haltbar zusammen bekommt und eigentlich sind es Trimmer, also nicht gerade für intensive Betätigung gedacht. Letzte Möglichkeit, die mir einfällt, wäre, sich etwas selbst zu bauen mit einem Schiebepoti und einem Mikroschalter - womöglich mit einer Feder für die Nullstellung und einem "Seilzug" für die Betätigung. Aber Schiebepotis sind auch nicht gerade Schüttgut und man muss sich noch eine Weg-Übersetzung einfallen lassen, damit Widerstandswert(e) und Betätigungsweg an die Pedalbewegung angepasst werden. Das wäre eigentlich mehr für jemanden, der sich aus einer Kiste mit Elektronikschrott was passendes heraussuchen kann... Übrigens würde ich bei all dem davon ausgehen, dass an dem Poti Netzspannung anliegt (ggf. je nach Polung des Netzsteckers). Also keine Versuche am lebenden Objekt, sondern mit einem Vielfachmessgerät! Bearbeitet 20. Dezember 2020 von Technikus
josef Geschrieben 20. Dezember 2020 Melden Geschrieben 20. Dezember 2020 http://wuerziworld.adbt2.ath.cx/schild/sd15.gif nein, da ist keine volle netzspannung drauf, weil das über den elektronikkasten gesteuert wird ich werde den Matthias kontaktieren
Technikus Geschrieben 20. Dezember 2020 Melden Geschrieben 20. Dezember 2020 Naja, wenn man es nicht sicher weiß, ist Vorsicht die Mutter der Porzellankiste... (Rein theoretisch kann ja auch etwas defekt sein, was dazu führt oder jemand unqualifiziert an dem Ding rumgebastelt haben.) Aber wenn Du Dich der Sache annimmst, ist das eh die sicherste Lösung für Mensch und Maschine 👨🔧
josef Geschrieben 24. Dezember 2020 Melden Geschrieben 24. Dezember 2020 der matthias antwortet nicht
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