Marieken Geschrieben 16. Februar 2019 Melden Geschrieben 16. Februar 2019 (bearbeitet) Alpenfleece ist ein toller Stoff mit einer Sweatshirt- und einer kuscheligen Fleeceseite. Er wirkt wärmeisolierend, jedoch auch feuchtigkeitsregulierend weshalb ich persönlich ihn gar nicht als schwitzig empfinde. Meistens besteht er aus einer Baumwoll-, Polyester- und Elasthanmischung. Es scheint verschiedene Qualitäten zu geben, darunter wohl auch welche, die leichter zu nähen sind als meines. Bei der Verarbeitung habe ich einiges an Federn gelassen und nur durch die Hilfe dieses Forums und viel Ausprobieren einen Weg gefunden, ihn zu einem guten Ergebnis zu verarbeiten. Danke nochmal an diese Stelle all den Ratgebern 🤗! Deshalb hier meine Tipps zur Verarbeitung ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit oder gar Perfektion. Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen. 1.) Zuschneiden: Bedingt durch die hohe Fleeceseite benötigt man eine scharfe Schere bzw. einen scharfen Rollschneider. Ich bevorzuge eindeutig die Schere. 2.) Markierungen Macht keine Knipse in die Saumzugaben, sondern versucht, Markierungen anders an den Stoff zu bringen, z. B. mit einem Trickmarker oder einem Stück Garn. Hier eine Markierung mit Kontrastgarn: 3.) Versäuberung Für eine insgesamt leichtere Verarbeitung sowie schöne Innennähte sollten die einzelnen Schnitteile versäubert werden. So sieht das mit der Overlock aus: Und so mit dem Overlockstich meiner Nähmaschine: 4.) Äußerst hilfreich: die Handnaht Das Material ist dermaßen flutschig, dass man kaum um vorbereitende Handnähte herumkommt. DAS war definitiv der unbeliebteste Frosch, den ich zu schlucken hatte. Eine einzige Naht aus nur zwei Lagen an meinem Hoodie habe ich übermütig durch die Overlock gejagt und bin direkt auf meinem Allerwertesten gelandet. Selbst bei der Handnaht verschiebt sich der Stoff sehr leicht, also auch an dieser Stelle ist ein wenig Konzentration gefragt. Am Besten macht ihr eine schräge Handnaht, das stabilisiert noch besser. Aus Faultiergründen habe ich dafür ein wasserlösliches Garn verwendet. 5.) Einsatz von Vlies Meistens werdet ihr die weiche Fleeceseite auf dem Transporteur eurer Maschine haben und das will dann gar nicht. Hier hilft ein Streifen Vlies zwischen Transporteur und Stoff. Für kleine Faultiere: wasserlösliches Vlies reduziert Nacharbeiten und optimiert den Anblick. 6a) Nähen auf der Ovi: Neben dem oben erwähnten Einsatz von Vlies sollte man sich vorher überlegen, wieviele Stofflagen maximal dabei aufeinandertreffen. Meine an sich recht gute Ovi wollte/konnte ich da auf Grund der Dicke des Materials mit max. 4 Lagen an den Nahtkreuzungen nicht belasten. Klare Empfehlung, es bei 2 zu belassen. Das mag aber von eurer Ovi abhängen und könnt nur ihr einschätzen. 6b) Nähen auf der Nähmaschine: Die meisten Nähte habe ich mit einem Zickzackstich an der Nähmaschine gemacht. 7.) Weiteres Überlegt euch vorher gut, aus welchem Material ihr Kragen, Kapuzen, Taschenbeutel oder Bündchen macht. Je nach Schnitt treffen da bis zu 6 Lagen an Alpenfleece aufeinander und damit machen die meisten Maschinen die Grätsche. Also hierfür lieber auf einen normalen Sweatshirt- oder Jerseystoff zurückgreifen. Viel Erfolg! PS: Wird ja jetzt Frühling, aber der nächste Winter kommt bestimmt . Bearbeitet 18. Februar 2019 von Marieken
Großefüß Geschrieben 16. Februar 2019 Melden Geschrieben 16. Februar 2019 Danke für diese schöne Zusammenfassung.
Nähbert Geschrieben 16. Februar 2019 Melden Geschrieben 16. Februar 2019 Danke für die Tipps! Ich habe das Material hier auch zum ersten Mal unter der Nadel. Ich bin ja schon noch Großverbraucherin von Reihgarn, aber selbst geriehen rutscht das Material beim Zusammennähen mit der Overlock noch ganz ordentlich. Im Moment überlege ich, wie ich eine Bauchtasche eines Hoodies so annähen kann, dass der Stoff des Vorderteils nicht reißt. Kann man auf die Kuschelseite Vlieseline zum Sichern der Naht aufbügeln oder lieber von unten den Stoff nochmal doppeln?
Marieken Geschrieben 17. Februar 2019 Autor Melden Geschrieben 17. Februar 2019 Danke Großefüß! Nähbert, deshalb habe ich es ja an der Nähmaschine gemacht . Bei der Bauchtasche würde ich glaube ich zwei parallele Nähte machen, ob man sich mit der Zwillingsnadel traut bei dem Stoff ist schon wieder eine andere Frage. Und auf keinen Fall würde ich den Stoff für die Tasche doppeln, wie ich oben schrieb, wird es mit jeder Lage mehr schlimmer zu nähen. Und nein, ich würde kein Vlies aufbügeln, glaube nicht, dass das hält und auch nicht, dass es dem Fleece gut tut . An deiner Stelle würde ich einen dünnen Stoff von innen gegennähen und dann mit zwei parallelen Nähten mein Glück versuchen. Aber vielleicht hat ja noch jemand anders einen Tipp? Ich habe noch nie eine Bauchtasche aufgesetzt . Viel Erfolg!
NadelEule Geschrieben 18. Februar 2019 Melden Geschrieben 18. Februar 2019 Marieken, wie wäre es mit Jerseyschrägband?
Marieken Geschrieben 18. Februar 2019 Autor Melden Geschrieben 18. Februar 2019 Nadeleule, das war ausnahmsweise mal keine Frage von mir, sondern von Nähbert . Ich habe ihr nur geantwortet . Ich weiß, ungewohnt .
uschihexe Geschrieben 18. Februar 2019 Melden Geschrieben 18. Februar 2019 Hallo, ich glaube ich hatte diesen Stoff , der sich relativ gut nähen lies. Ich habe einen Kapuzenpulli mit seitlichen Eingrifftaschen.Schnitt von Pattydoo.
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