Gesine 53 Geschrieben 12. Januar 2018 Melden Geschrieben 12. Januar 2018 Hallo. als alter Veritas Näher kann ich ja fast alles selber reparieren. Leider fällt es mir sehr schwer bei der Famula:confused:. Kann mir hier jemand einen Tipp geben, wie man den Umlaufgreifer bei der Famula ( Veritas gleich Victoria) richtig einjustieren kann, ohne gleich nach den Mechaniker zu rufen? Gesine
Alex.andra Geschrieben 12. Januar 2018 Melden Geschrieben 12. Januar 2018 Hallo, am besten sind immer erst Fotos von der Baustelle, ohne Stichplatte, ohne Nähfüßchen, mit neuer 80ziger Nadel, Nadel auf unteren Totpunkt.
Ramses298 Geschrieben 12. Januar 2018 Melden Geschrieben 12. Januar 2018 (bearbeitet) Hallo Forum! Dieser Umlaufgreifer mit horizontaler Greiferwelle ist dem Pfaffsystem sehr, sehr ähnlich, also wie bei der 230 und 260 bzw. 332 und 360, wir sprechen hier schließlich vom Freiarmmodell. Ich gehe da folgendermaßen an die Sache heran. 1. Schauen, ob die Nadel (frische nehmen!) an das hintere Ende des Stichlochs ran reicht. Je dicker die Nadel, desto weiter (nach vorn!) füllt sie das Stichloch aus. Wenn das nicht passt, dann bitte um Rückmeldung. Die Korrektur kann sehr einfach sein, es aber auch notwendig machen, die komplette Nadelstangenmechanik auszubauen. 2. Stichlage. Die genaue Vorgehensweise kommt darauf an, um welche Famula es sich handelt. Die besseren haben eine stufenlos verstellbare Stichbreite, das einfachere Modell nicht. Beim Geradstich sollte ein Geradstichfuß funktionieren, gleichzeitig aber die Nadel nicht mit der Stichplatte kollidieren (links und rechts). 3. Schlingenhub einstellen. Geradstich, unteren Totpunkt ermitteln, wenn die Nadel um 2 mm nach oben gegangen ist, muss die Greiferspitze hinter der Nadel stehen (meiner Erfahrung ist es meistens besser, wenn sie einen halben mm vor der Nadel steht - entscheidend ist aber, daß sie vernünftig näht!). Zum Verändern der Greiferspitzenposition muss das Zahnrad (b) gelöst werden (2 Schrauben!). Die Greiferwelle weist eine Flachstelle auf, das Zahnrad darauf (im Bild nicht sichtbar, hinter der Kapsel) darf nicht gegenüber der Welle gedreht werden! 4. Vorher schon darauf achten, ob die Greiferspitze mit der Nadel kollidiert. Wenn ja, dann muss Punkt 4 zuerst abgearbeitet werden, zumindest erst einmal provisiorisch. Abstand Nadelkehle - Greiferspitze. Die Greiferspitze muss die Nadel (in der Kehle) FAST berühren. Je kleiner der Abstand, desto weniger werden Stiche insbesonderes bei dünnen Nadeln ausgelassen, wenn in dickem Stoff genäht wird, wenn also der Grenzbereich erreicht wird. An der Stelle ©, von der Vorderseite der Maschine aus gesehen, befindet sich eine Schlitz"schraube". Das ist keine Schraube, sondern ein exzentrischer Bolzen. Wenn daran gedreht wird, neigt sich die gesamte Greifermechanik und verändert dabei den Abstand der Nadel zur Greiferspitze. Vorher müssen aber die Schrauben (a) gelockert werden! Danach wieder festziehen! 5. Breitesten Zickzack einstellen. In der linken Einstichposition muss die Greiferspitze die Nadel etwa 0,5 mm über der Oberkante des Nadelöhrs passieren. Sonst die Nadelstange lösen und neu justieren. Alles Gute! Ramses298. P.S.: Ach so! Manchmal ist es eine echte Kunst, die Maschine so hinzubekommen, daß sie richtig gut näht (die Dinger haben ein Eigenleben ). Erfahrung schadet nicht! Bearbeitet 12. Januar 2018 von Ramses298
Gesine 53 Geschrieben 15. Januar 2018 Autor Melden Geschrieben 15. Januar 2018 (bearbeitet) Hallo Forum! Ramses298. P.S.: Ach so! Manchmal ist es eine echte Kunst, die Maschine so hinzubekommen, daß sie richtig gut näht (die Dinger haben ein Eigenleben ). Erfahrung schadet nicht! Du kannst mir gratulieren. Die Dinger mit ihrem Eigenleben haben mir sehr viel Arbeit, Nerven und Feinfühligkeit gekostet. Vielen Dank für Dein Foto reinstellen. aber meine ist untenrum;) anders ausgestattet . Irgendwie ist da noch ein Fadenabschneider dran gewesen, den ich abgebaut hatte und es ist ihr gut bekommen. Es stimmt die Famula- Baureihe ist sehr kompliziert wieder zusammenzubasteln. Aber wie gesagt diese Maschinen von dieser Firma fordern ein so richtig raus. Dafür näht diese wieder wie ein Bienchen und wird mir noch sehr lange erhalten bleiben. MfG Bearbeitet 15. Januar 2018 von Gesine 53
Ramses298 Geschrieben 16. Januar 2018 Melden Geschrieben 16. Januar 2018 Hallo Forum! Irgendwie ist da noch ein Fadenabschneider dran gewesen, den ich abgebaut hatte und es ist ihr gut bekommen. In der Maschine auf meinem Foto ist der Fadenabschneider vorhanden! Es stimmt die Famula- Baureihe ist sehr kompliziert wieder zusammenzubasteln. Nö, eigentlich nicht! Die Einstellung des Greifers, zumindest, wenn man es gut machen möchte, bedarf eines gewissen Fingerspitzengefühls. Alles Gute! Ramses298.
Clara S Geschrieben 4. Januar 2022 Melden Geschrieben 4. Januar 2022 Hi! ich antworte einfach mal hier weil mein Schlingenhub (Foto 2) nicht stimmt und ich versuche rauszufinden wie ich den Greifer bei der famula veritas (4691) einstelle. Nadel scheint am hintere Ende des Stichlochs zu sein (Foto 1). meine Maschine sieht unten so aus (Foto 3) und ich werde aus Ramses Anleitung zum Greifereinstellen leider nicht schlau, muss ich bei meiner Maschine anders vorgehen? danke für eure Antworten! 💕 LG Clara
Ramses298 Geschrieben 5. Januar 2022 Melden Geschrieben 5. Januar 2022 Hallo Forum! Am 4.1.2022 um 19:53 schrieb Clara S: Nadel scheint am hintere Ende des Stichlochs zu sein (Foto 1). Das ist ja auch in Ordnung! Was ist denn das eigentliche Problem? Schlingenhub ist ja eine Einstellung des Timings. Ich weiß nicht, ob Dir das bekannt ist. Geradstich einstellen, unteren Totpunkt der Nadelstange anfahren. Dann weiterdrehen, daß sich die Nadelstange genau zwei Millimeter nach oben bewegt. Dann müsste die Greiferspitze genau auf Höhe (hinter) der Nadel stehen. (Ich bevorzuge einen Tick davor.) Das muss ziemlich exakt eingestellt werden! Und wenn Du dabei bist, danach den breitesten Zickzack einstellen, wenn die Nadel links in die Stichplatte eintaucht, schauen, ob der Abstand zwischen Nadel und Greiferspitze möglichst klein ist, ohne die Nadel zu berühren. Die Greiferspitze sollte sich dann einen halben Millimeter unter der Oberkante des Öhrs befinden. Dann hast Du praktisch alles, was den Greifer angeht, eingestellt! Man kann anhand der Stichaussetzer zumindest erahnen, welche Einstellung das Problem ist. Wenn v.a. die linken Stiche nicht genäht werden, dann taucht die Nadel höchstwahrscheinlich nicht tief genug in die Stichplatte ein. Bei beiden Seiten (evtl. sporadisch) liegt es wahrscheinlich am Abstand Nadel - Greiferspitze. Den Schlingenhub kann man aber trotzdem überprüfen, tut ja nicht weh! Gerade bei den Famulas mit ihrer 6 mm Stichbreite ist das manchmal etwas tricky. Stellt man eine Sache gut ein, ergibt sich schnell ein anderes Problem. Bei dicken Nadeln und falschem Timing und womöglich gleichzeitig zu tiefer Einstellung der Nadelstange streift die Nadel das Greiferblech oder schlägt in dieses. Zwei linke Hände sollte man zur Einstellung nicht unbedingt haben! Alles Gute! Ramses298.
det Geschrieben 6. Januar 2022 Melden Geschrieben 6. Januar 2022 vor 6 Stunden schrieb Ramses298: Und wenn Du dabei bist, danach den breitesten Zickzack einstellen, wenn die Nadel links in die Stichplatte eintaucht, schauen, ob der Abstand zwischen Nadel und Greiferspitze möglichst klein ist, ohne die Nadel zu berühren. Die Greiferspitze sollte sich dann einen halben Millimeter unter der Oberkante des Öhrs befinden. Wenn die Nadel links genau hinter der Greiferspitze steht, dann muss sich diese Spitze 0,5 mm über dem Öhr befinden!
Ramses298 Geschrieben 6. Januar 2022 Melden Geschrieben 6. Januar 2022 Hallo Forum! Ja, natürlich! Habe die beiden Begriffe (Öhr und Greiferspitze) vertauscht! Öhr UNTER der Greiferspitze! Alles Gute! Ramses298.
Clara S Geschrieben 7. Januar 2022 Melden Geschrieben 7. Januar 2022 hallo liebes Forum, On 1/5/2022 at 3:52 PM, Ramses298 said: Und wenn Du dabei bist, danach den breitesten Zickzack einstellen, wenn die Nadel links in die Stichplatte eintaucht, schauen, ob der Abstand zwischen Nadel und Greiferspitze möglichst klein ist, ohne die Nadel zu berühren. Die Greiferspitze sollte sich dann einen halben Millimeter unter der Oberkante des Öhrs befinden. Das stimmt bei meiner Maschine (mit Greifer über Nadelöhroberkante). On 1/5/2022 at 3:52 PM, Ramses298 said: Geradstich einstellen, unteren Totpunkt der Nadelstange anfahren. Dann weiterdrehen, daß sich die Nadelstange genau zwei Millimeter nach oben bewegt. Dann müsste die Greiferspitze genau auf Höhe (hinter) der Nadel stehen. Wenn ich die Nadel 2mm über den Totpunkt hebe ergibt sich bei mir folgendes Bild (Foto 2 von oben). Die Greiferspitze ist dann bei mir immer noch ein paar Millimeter von der Nadel entfernt. D.h. Ich muss den Greifer einstellen oder? LG Clara
Ramses298 Geschrieben 7. Januar 2022 Melden Geschrieben 7. Januar 2022 Hallo Forum! Ich habe dazu ausführlicher etwas im parallelen Thread geschrieben. vor 2 Stunden schrieb Clara S: D.h. Ich muss den Greifer einstellen oder? Wenn die Maschine Stiche auslässt, dann ja. Mit einer frischen Nadel hast Du aber bereits getestet? Das ist eigentlich der wichtigste Punkt! Sonst justierst Du die Maschine an einer krummen Nadel! vor 2 Stunden schrieb Clara S: Das stimmt bei meiner Maschine (mit Greifer über Nadelöhroberkante). Das ist aber NACH der Justierung des Schlingenhubs zu kontrollieren. Die Einstellung des Schlingenhubs verändert nämlich auch die anderen Werte! Und BEVOR Du das Greifertiming veränderst, prüfe bitte, den Abstand der Nadel nach hinten(!) von der Greiferspitze. Meist ist das das Problem! Also dreh solange am Handrad, bis die Nadel genau vor der Greiferspitze steht - in der linken Nadelposition - und schaue, wie groß der Abstand ist. Ein halber Millimeter ist schon viel zu groß! Ich verwende dafür eine "zuverlässige" dünne Nadel. Wenn man es schlecht erkennen kann, dann drücke ich mit einem kleinen Schraubendreher gegen die Nadel in Richtung Greiferspitze. Anhand der Durchbiegung und des fühlbaren Spiels kann man meist mehr erkennen, als wenn man genau und mit Lupe schaut. Ist der Abstand zu klein, dann erkennt man bei Verwendung einer dünnen Nadel auch viel besser, wenn die Greiferspitze die Nadel berührt, sie bewegt sich dann viel stärker als eine dicke Nadel! Alles Gute! Ramses298.
Clara S Geschrieben 8. Januar 2022 Melden Geschrieben 8. Januar 2022 Hallo, ich hab eine frische 80er Nadel benutzt und den Spielraum zum Greifer beim Zickzackstich links getestet, der Abstand zum Greifer ist super minimal, das sollte also stimmen hoffe ich. LG Clara 🌻
Clara S Geschrieben 19. Januar 2022 Melden Geschrieben 19. Januar 2022 On 1/5/2022 at 10:53 PM, det said: Wenn die Nadel links genau hinter der Greiferspitze steht, dann muss sich diese Spitze 0,5 mm über dem Öhr befinden! Hallihallo, Ich hab es letztendlich geschafft den Greifer mit der Nadel richtig einzustellen. 2mm über dem Totpunkt ist der Greifer bei Gradstich genau hinter der Nadel. Yeah! Nun folgendes Problem: beim linken Zickzack ist das Nadelöhr weit unter der Greiferspitze. Wie und wo stelle ich das korrekt ein? Herzlichen Dank und Liebe Grüße Clara
Ramses298 Geschrieben 19. Januar 2022 Melden Geschrieben 19. Januar 2022 Hallo Forum! Setz mal die dickste (und somit auch längste) Nadel aus Deinem Sortiment in die Maschine und drehe GAAANZ vorsichtig und langsam am Handrad, um zu schauen, ob die Nadel mit dem Greifer kollidiert. Wenn ganz bestimmt nicht, dann teste mal, wie die Maschine näht. Zu tief stehende Nadeln kollidieren normalerweise mit dem Greifer, jdenfalls dicke(re). Der funktionierende Bereich ist recht eng. Normalerweise steht die Nadelstange, durch evtl. Kollisionen der Nadel mit der Stichplatte, zu hoch. Ehe Du eine korrekte Einstellung kaputtmachst, befolge bitte meinen Ratschlag. Alles Gute! Ramses298.
Clara S Geschrieben 20. Januar 2022 Melden Geschrieben 20. Januar 2022 Hi Ramses, Ich habe es mit der dicksten Nadel ausprobiert und es gibt keine Probleme. Dann habe ich mit einer normalen Nadel genäht, es funktioniert wieder alles einwandfrei, vielen lieben Dank! Alles Gute, Clara
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