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Koch Adler Klasse 89 - selten?


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Geschrieben

Liebe Hobbyschneider/innen!

 

Aus dem Nachlass meiner Eltern habe ich eine Nähmaschine bekommen. Sie ist irgendwann in der 2. Hälfte der 50-er Jahre erstanden worden und hat damals im Verhältnis zum Einkommen bestimmt viel gekostet. Meine Mutter, die eine Ausbildung zur Schneiderin gemacht hatte, hat darauf vor allem Kinderkleidung, aber auch alles Mögliche andere genäht. Ich denke, sie war damals mächtig stolz auf das schöne Teil.

Die Maschine ist eine „Adler Rundgreifer-Zickzack- und Geradstich-Schnellnähmaschine Klasse 89". Da die Bedienungsanleitung zwar noch vorhanden, aber in einem sehr abgegriffenen bis zerfetzten Zustand ist, habe ich nach einer Download-Möglichkeit für die Bedienungsanleitung gesucht, aber nichts gefunden. Also habe ich die vorhandene Anleitung teils abgetippt, teils eingescannt und konnte sie so gerade eben noch vollständig lesen. Bei meiner Recherche habe ich den Eindruck gewonnen, dass die Adler 89 nicht so häufig vorkommt.

Ich habe auf der Maschine selbst das Nähen gelernt und mich deshalb ziemlich lange gegen eine elektrische Nähmaschine gesträubt (besitze aber inzwischen zwei). Die Adler 89 möchte ich als Tretnähmaschine wieder in Betrieb nehmen, habe aber noch keinen passenden Tisch. Die Maschine ist funktionstüchtig und leichtgängig. Ich habe nur zwei kleinere Mängel feststellen können: die Nadel ist minimal nicht mittig und in der Spulvorrichtung für den Unterfaden fehlt die Feder, die für das Andrücken an das Handrad sorgt.

Meine Fragen: Kennt jemand die Adler 89? Welche (ebenfalls alten) Nähmaschinentische kommen in Frage? Ursprünglich wollte ich die Adler 89 in den Tisch einer versenkbaren Gritzner R-Nähmaschine einsetzen, aber die Abstände der Scharniere passen nicht. Muss es ein Tisch der Firma Adler sein? Würden Tische der Adler 52 passen? Die Adler 52 scheint es vergleichsweise häufig zu geben.

 

Ich freue mich über jeden Hinweis!

 

Mit sommerlichen Grüßen

 

Ulrike

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Geschrieben

Selten ist relativ.

Die Maschine ist damals keine Seltenheit gewesen. Wieviele davon noch erhalten sind und ob da einer Geld für geben will ... keine Ahnung und im Zweifel eher nicht.

 

Die Nadelstellung würde ich beim Alter der Maschine schlicht als zeitgerecht abbuchen, wenn sie denn damit näht. Die Feder aus der Spulvorrichtung kann man ggf. selber bauen/basteln.

 

Tische kannst Du nehmen, welche Du möchtest. Die Grundplatten und Löcher sind "genormt" ... bis auf wenige Ausreißer, wie Du gemerkt hast. :cool:

Geschrieben

Hallo Ulrike,

die Adler 89 sieht man sehr selten in den gängigen Verkaufsplattformen, da sind die 86 oder 87 öfter anzutreffen.

 

Kannst du mal den Abstand der Befestigungslöcher messen?

 

Ich würde gerne mal ein Bild vom Bereich hinter der Kopfplatte dieser Maschine sehen, vielleicht kann man da erkennen, wie die Mittelstellung der Nadel korrigiert werden kann.

 

Gruß

Detlef

Geschrieben

Hallo Peterle, hallo Detlef,

 

danke für eure Antworten, ich freue mich sehr darüber!

 

Die Nadel ist wirklich nur so minimal nicht mittig, dass ich deswegen nicht an der Maschine herumschrauben möchte. Beim Zickzack schlägt sie auch bei der weitesten Einstellung weder rechts noch links an, von daher ist eigentlich alles in Ordnung.

Die fehlende Feder in der Aufspulvorrichtung empfinde ich nur als kleine Einschränkung des Bedienkomforts, mit ein bisschen Fingerspitzengefühl kann man den erforderlichen Druck gegen das Handrad ja auch selbst erzeugen. Oder man kauft eine Maschine zum Ausschlachten, in der die Feder noch vorhanden ist ... :)

Was die Befestigungslöcher betrifft, habe ich ein Foto der Maschine zusammen mit dem Patchworklineal gemacht. Beim Ausmessen ergeben sich etwa folgende Werte: Länge der Grundplatte (ohne die eingesteckte Verlängerung) 37,2 cm, Mitte der Befestigungslöcher je 6,3 cm entfernt von der rechten und linken Seite, Lochdurchmesser etwa 0,6 cm. Im Fall des Falles (wenn mir mal ein schöner Tisch über den Weg läuft) werde ich nachmessen. Dass die Maße normiert sind, hatte ich gehofft. So ein Pech, dass der vorhandene Gritzner-Tisch der Norm nicht entspricht. Egal, ich find's toll, dass die Maschine nun bei mir eingezogen ist.

 

Viele Grüße

 

Ulrike

Adler-Klasse89_2.jpg.eb434ca7e4e11cddf8ec0ec33db614e8.jpg

Geschrieben

Hallo Ulrike,

ich habe gerade mal die Abmessungen verglichen. Die meisten Adler, Anker, Pfaff oder Singer Tische dürften +/- passen, die Abmessungen einer Singer 237, Pfaff 130, Anker RZ und Adler 87 entsprechen denen deiner 89.

 

Ich habe hier noch Teile einer Adler 87 Schlachtmaschine herumliegen, vielleicht ist da die passende Feder für den Spuler dabei. Ich schaue am WE mal nach.

 

Ich würde aus purer Neugier gerne ein Bild von der Unterseite der Adler 89, speziell vom Greiferbereich sehen. Falls du Lust uns Zeit dazu findest, würde ich mich freuen.

 

Gruß

Detlef

Geschrieben

Hallo Detlef,

 

vielen Dank fürs Nachmessen, das sind schon mal Anhaltspunkte.

 

Gerne zeige ich auch Bilder von der Unterseite. Laut Bedienungsanleitung kann die Klasse 89 einen mitgehenden oder querstehenden Greifer haben. Wenn ich die Abbildungen der Bedienungsanleitung richtig interpretiere, hat diese Maschine den querstehenden Greifer. Das heißt, sie könnte auch mit einer Zwillingsnadel zurechtkommen, aber das brauche ich bei meinen Nähprojekten so gut wie nie.

 

Gruß

Ulrike

Adler-Klasse89_Greifer1.jpg.193c6d606f7031519f93db617cb91668.jpg

Adler-Klasse89_Greifer2.jpg.25dace87bd5b70a58569320667ecd8a2.jpg

Adler-Klasse89_Greifer3.jpg.a6f2ec29023024fb5c3df969c75fa785.jpg

Geschrieben

Danke für die Bilder, Ulrike.

Ja, querstehender Doppelumlaufgreifer.

 

Meine Gritzner R hat übrigens zwei verschiedene Halterungen. Einmal die gängigen, die auch deine Adler hat, und dann noch größere Löcher, die weiter von den Rändern entfernt sind.

 

Gruß

Detlef

Geschrieben

Hallo Detlef,

 

habe das mal nachgesehen. Meine Gritzner R hat auch die größeren und die kleineren Befestigungslöcher. Sie steckt in dem Tisch, mit dem zusammen sie seinerzeit angeschafft wurde, und ist mit den größeren Löchern befestigt. Das heißt, dass die Adler 89 nicht in diesen Tisch passt, weil die Scharniere an der falschen Stelle sind und die Befestigungsstifte zu dick sind. Meinen ursprünglichen Plan, die Gritzner R aus ihrem Tisch herauszunehmen und an ihrer Stelle die Adler 89 einzubauen, kann ich daher nicht umsetzen.

 

Die Gritzner tue ich nur deswegen nicht weg, weil sie ebenfalls ein Erinnerungsstück ist. Ich habe nicht viel mit ihr genäht, da sie nur Geradstich beherrscht. Sie sollte ohne Tisch einen Platz im Regal bekommen. Jetzt behält sie ihren Tisch. Und für die Adler wird sich schon eine Lösung finden.

 

Gruß

 

Ulrike

Geschrieben
Und für die Adler wird sich schon eine Lösung finden.

Die Tische bekommt man z.T. hinterhergeworfen, da musst du nur die Augen offenhalten (1,- € ebay-Auktionen oder lokale Kleinanzeigen).

Meist hängt dann noch eine Maschine mit dran, die du aber dann ohne Tisch viel leichter verkaufen kannst.

 

Gruß

Detlef

  • 2 Jahre später...
Geschrieben

Hallo Billie2,

Du schreibst, Du hättest die Bedienungsanleitung für Deine Adler Klasse 89 wieder lesbar gemacht. Ich würde die Maschine meiner Schwiegermutter gerne wieder zum Leben erwecken, komme aber ohne Bedienungsanleitung nicht klar.

Irgendwie mache ich beim Einfädeln einen Fehler, kann ihn aber nicht finden.

Könntest Du mir die Bedienungsanleitung als PDF-Datei schicken?

Liebe Grüße 

Hermanstal

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Hallo zusammen,

 

ich bin neu hier und versuche eine 89-45 in Betrieb zu nehmen ... und bin neu auf dem Gebiet des Nähens.

Da wir aber eben eine solch schöne Adler aus Familienbesitz haben, aber leider keinen mehr, der uns erklären kann wie man die richtig bedient, hoffe ich hier auch Fachkundigen rat. Eine vollständige Anleitung habe ich, aber die beantwortet meine Anfängerprobleme leider nicht 🤔.

Die Maschine ist vollständig, nur der Riemen war gerissen. Den habe ich getauscht, aber wie lang muss der genau sein? Ich habe das Gefühl, dass er zu lang ist. Wenn ich Anfang zu treten, „startet“ die Maschine nicht immer so fort. Muss manchmal mit ein paar Drehungen am Handrad nachhelfen, was es mir nicht unbedingt einfacher macht.

Auch habe ich noch nicht raus gefunden, warum der Transport mal zu mir uns mal von mir weg geht bzw. wie ich das Pedal richtig bedienen muss, dass der Transport von mir weg läuft. Mal klappt es ... mal nicht 😭.

Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt... hatte das letzte mal eine Nähmaschine vom nahen gesehen, da war ich glaube ich 14. Und das ist lange lange her.

Leide habe ich auch keine Videos dazu gefunden ... vielleicht suche ich auch nur nach den falschen Begriffen.

Wäre super, wenn ich hier Antworten/Hilfe bekommen würde.

 

Danke und Gruß

 

Dirk

Geschrieben (bearbeitet)

@dschirr

 

Hi Dirk,

 

soweit ich mich erinnern kann, haben meine Mutter und meine Schwestern immer mit der rechten Hand am Handrad nachgeholfen, wenn das Pedal mal falsch stand. Es gibt ja keine feste Verbindung zwischen Pedal und Maschine, sondern eine mit Schlupf - und wo man jeweils stoppt, hängt von der Naht ab und nicht von der optimalen Stellung des Pleuels.

 

Man kann aber mit dem Vorderfuß und mit der Ferse treten (oder mit beiden, unterschiedlich aufgesetzten Füßen), je nachdem, was für die korrekte Richtung nötig ist und das merkt man dann spätestens beim beschriebenen Andrehen. Die Totpunkte sind noch ein bisschen kritischer - ist wohl alles Übungssache und wurde wohl früher auch "trocken" geübt.

 

(Wäre es nur schwer zu beherrschen, hätten die Fabriken einen Freilauf als Zwischengetriebe eingebaut. Vielleicht sogar einen, der die falsche Treibrichtung per Federkraft speichert und stoppt, um damit schnellstens die richtige zu erzwingen und anzustoßen. Eine Nähmaschine rückwärts anzutreiben führt meines Wissens in keinem Fall zum Rückwärts-Nähen, ist also sinnlos und viele Nähmaschinen-Produzenten bauten im Laufe der Zeiten auch Fahrräder, hatten also vermutlich Erfahrungen mit Freilauf und Bremsen...)

 

Bearbeitet von Technikus
Geschrieben

Hallo,

zunächst wäre es toll, wenn Fotos der Maschine eingestellt würden. Speziell der Greiferbreich unterhalb der Grundplatte ist von Interesse.

 

vor 6 Stunden schrieb Technikus:

@dschirr

 

(Wäre es nur schwer zu beherrschen, hätten die Fabriken einen Freilauf als Zwischengetriebe eingebaut. Vielleicht sogar einen, der die falsche Treibrichtung per Federkraft speichert und stoppt, um damit schnellstens die richtige zu erzwingen und anzustoßen. Eine Nähmaschine rückwärts anzutreiben führt meines Wissens in keinem Fall zum Rückwärts-Nähen, ist also sinnlos und viele Nähmaschinen-Produzenten bauten im Laufe der Zeiten auch Fahrräder, hatten also vermutlich Erfahrungen mit Freilauf und Bremsen...)

 

Bei meinen Phoenix-Gewerbemaschinen ist tatsächlich eine einfache Sperre am Schwungrad des Tretantriebs verbaut, die verhindert, dass es falsch herum dreht.

 

ich würde zunächst mal schauen, ob die Maschine leichtgängig ist. Mit einen kräftigen Schwung am Handrad sollte die Maschine zwei bis fünf Stiche machen. Sind des deutlich weniger, sollte man die Mechanik mal mit Petroleum/WD40 durchspülen und danach alle Ölstellen mit Nähmaschinen-/Feinmechanikeröl nachölen.

 

Wenn der Riemen zu locker ist, dann würde ich ihn um 1 cm kürzen und dann nochmal probieren, ob es besser geworden ist.

 

Beim Losnähen ist es leichter, wenn man mit der rechten Hand am Handrad die Drehrichtung vorgibt und die Füße versetzt (vorne/hinten) auf dem Trittbrett stehen, dann können diese leichter die Richtung erkennen und übernehmen.

 

Gruß

Detlef

 

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