lea Geschrieben 16. Oktober 2016 Melden Geschrieben 16. Oktober 2016 Das Format der Sendung gefällt mir richtig gut. 45 min. lang, kein unnötiges Blabla der Kommentatoren, ruhige Kameraführung und aussagekräftige Bilder. Das finde ich auch! Dafür kann man sogar mal fernsehen (tue ich sonst nicht). Was mich erstaunt hat: Der Stoff wird offenbar zugeschnitten, so wie er vom Ballen kommt - ohne vorheriges Abdämpfen. Ich habe mir angewöhnt, Wollstoffe immer vorher zu dämpfen, weil ich schon oft erlebt habe, dass das Material dabei schrumpft (und das will man bei den schon zugeschnittenen oder gar genähten Teilen nicht haben ) Adam, kannst Du dazu etwas sagen? Grüsse, Lea
sewing Adam Geschrieben 16. Oktober 2016 Melden Geschrieben 16. Oktober 2016 Leider nicht, das hat mich auch gewundert das er das nicht gemacht hat. Vielleicht ist das aber auch rausgeschnitten worden? LG Adam
zwirni Geschrieben 16. Oktober 2016 Melden Geschrieben 16. Oktober 2016 Ich hatte mich auch gewundert, allerdings erschien mir das Tuch beim Glattstreichen sehr weich. Daher könnte ich mir auch vorstellen, dass das Abdämpfen rausgeschnitten war.
Allyson Geschrieben 16. Oktober 2016 Melden Geschrieben 16. Oktober 2016 vielleicht ist er aber schon dampfbehandelt gekauft worden? Ich habe einmal in einer Textilfabrik gearbeitet.(Allerdings im Büro, darum habe ich da nicht allzuviel Ahnung von). Ich erinnere mich aber noch sehr gut, dass die gekauften Stoffe, und das waren hochwertige Wollstoffe, meist aus Italien und England, durch eine Maschine laufen mussten, in welcher sie abgedämpft wurden. Ich nenn das so, der richtige Ausdruck ist mir entfallen. Ist ja auch schon was her. Und so einen Ballen Stoff von Hand abzudämpfen würde ja auch endlos dauern. Obwohl, mit dem richtigen Equipment... Während der Sendung habe ich doch tatsächlich überlegt, meinen Dampfbügeltisch wieder aus dem Keller zu holen. Der saugt nicht nur ab, man kann auf Wunsch auch wie auf einem Luftkissen bügeln. Wenn das Teil man bloß nicht so schwer und unhandlich wäre.
peterle Geschrieben 16. Oktober 2016 Melden Geschrieben 16. Oktober 2016 M&S = Müller & Sohn, das ist das in Deutschland gebräuchlichste Schnittsystem - zumindest im Handwerk. Die kenne ich natürlich, ich konnte nur die Abkürzung nicht einsortieren. Danke. Vielleicht ist Kaltdampf auch 100° C heiß und "Heißdampf" noch heißer? Das kann auch sein, aber die "Klatbügelexperten" von Veit erwähnen nichts dergleichen und vom bügeln verstehen die IMHO was. Vielleicht dreht man ja auch einfach nur das Bügeleisen runter.
nowak Geschrieben 16. Oktober 2016 Melden Geschrieben 16. Oktober 2016 Ich nenn das so, der richtige Ausdruck ist mir entfallen. Dekatieren
Gast dark_soul Geschrieben 17. Oktober 2016 Melden Geschrieben 17. Oktober 2016 In den Mediathek-Vorschlägen werden noch andere Videos gezeigt, unter anderem auch ein Schuhmacher, Uhrmacher und Bäcker. Die sind auch sehr interessant. Oben erwähnte jemand, dass sie sich gerne solche dokus anschaut
samba Geschrieben 17. Oktober 2016 Melden Geschrieben 17. Oktober 2016 (bearbeitet) Das finde ich auch! Dafür kann man sogar mal fernsehen (tue ich sonst nicht). Was mich erstaunt hat: Der Stoff wird offenbar zugeschnitten, so wie er vom Ballen kommt - ohne vorheriges Abdämpfen. Ich habe mir angewöhnt, Wollstoffe immer vorher zu dämpfen, weil ich schon oft erlebt habe, dass das Material dabei schrumpft (und das will man bei den schon zugeschnittenen oder gar genähten Teilen nicht haben ) Adam, kannst Du dazu etwas sagen? Grüsse, Lea Ich hoffe, ich darf mich auch zum Thema äußern, obwohl ich nicht Adam bin. Mir fiel das auch auf. Habe die Empfehlung in Erinnerung alle Wollstoffe vor der Verarbeitung abzudämpfen oder sogar professionell abdämpfen zu lassen (in Reinigung etc). Aber vielleicht gilt das nur, wenn man mit Klebeeinlagen arbeitet, und wenn es keine Dressur gibt. Da käme es doch zu Dellen, wenn die Klebeeinlage ohne den Wollstoff vorzudämpfen aufgebügelt wird. Bei Dressur hingegen (also wo der Wollstoff durch Wärme, Feuchtigkeit, Druck und abschließendes Auskühlen ... regelrecht modelliert wird) wird der Stoff ja eh abgebügelt. Vorheriges Dämpfen würde da ja kontraproduktiv sein. Durch ausreichend große Nahtzugaben können Stoffeinsprünge ja ausgeglichen werden. In einer alten Herrenrundschau hab ich gestern einen super bebilderten Artikel zum Thema Dressur gefunden: Wahnsinn, wie der Stoff mit einem schweren Bügeleisen (7 kg !) bearbeitet wird, und wie aus 2D 3D wird - meine damit, wie der Stoff an die Körperform angepasst werden kann (wenn man's kann natürlich ). Außerdem hab ich noch gelesen, dass Maßsakkos nicht so körpernah gefertigt werden, weil sie länger getragen werden. Aber das hängt sicher vom Kunden ab, auch von seinen Finanzen. So gesehen, hätte Herr Hildebrandt eh ein schönes Ergebnis abgegeben. Aber man kennt ja die Realität nicht. HerrenmaßschneiderInnen, bitte bitte klärt uns auf! Samba Bearbeitet 17. Oktober 2016 von samba
KarLa Geschrieben 17. Oktober 2016 Autor Melden Geschrieben 17. Oktober 2016 Ich habe auch gestutzt als ich sah, dass der Stoff vor dem Zuschnitt nicht abgedämpft wurde. Dann ist mir eingefallen, was ich in meiner Ausbildung gelernt habe: Wollstoffe werden dekatiert. Hier könnt ihr nachlesen, was das bedeutet: https://de.wikipedia.org/wiki/Dekatieren Das industrielle Dekatieren ist nicht zu verwechseln mit dem Abdämpfen in Schneidereien oder im Hausgebrauch. Es wird immer unter großem Druck mit speziellen Dekatier Maschinen gemacht.
lea Geschrieben 17. Oktober 2016 Melden Geschrieben 17. Oktober 2016 Ich hoffe, ich darf mich auch zum Thema äußern, obwohl ich nicht Adam bin. :D Klar - ich wollte nur wissen, was ein gelernter Schneider dazu meint. Durch ausreichend große Nahtzugaben können Stoffeinsprünge ja ausgeglichen werden. Dann müsste man aber den Schnitt nach dem Dämpfen nochmals auflegen und neu markieren. Grüsse, Lea
nowak Geschrieben 17. Oktober 2016 Melden Geschrieben 17. Oktober 2016 Meine Vermutung ist ja (weil ich auch schon einige geerbte ältere Wollstoffe verarbeitet habe), daß die meisten Wollstoffe, die ihren Weg in deutsche Stoffgeschäfte finden bereits dekatiert sind. Nur bekommt man als Endverbraucher darüber in der Regel keine Info. Der Schneider, der ggf. genauer weiß, wo er kauft, hat diese Info vielleicht und kann sich dann das Dämpfen vorher sparen.
KarLa Geschrieben 17. Oktober 2016 Autor Melden Geschrieben 17. Oktober 2016 In dem Link unter industrielles Dekatieren steht, dass die Stoffe schon bei der Produktion dekatiert werden. Ich denke, dass es nicht nur die ganz teuren Produkte sind. Ich verstehe es so, dass es immer gemacht wird um ein späteres Einlaufen zu verhindern und der Stoff wird weniger knitteranfällig und formstabiler.
lea Geschrieben 17. Oktober 2016 Melden Geschrieben 17. Oktober 2016 Das hört sich plausibel an. Allerdings habe ich meine Erfahrungen hauptsächlich mit Wollstoffen aus den Fabrikverkäufen von Boss und Gaenslen & Völter gemacht, also mit Stoffen, die für die Konfektion gedacht sind. Da waren einige dabei, die beim Dämpfen deutlich geschrumpft sind. Grüsse, Lea
sewing Adam Geschrieben 17. Oktober 2016 Melden Geschrieben 17. Oktober 2016 (bearbeitet) Also in der Firma bekommen wir große Ballen direkt vom Hersteller, die dekatieren wir selbst. Ich könnte mir aber vorstellen das die kleineren Stücke die an Ateliers versandt werden vor-dekatiert werden. Das könnte auch erklären warum die Stoffe von Boss geschrumpft sind. Gruß Adam Bearbeitet 17. Oktober 2016 von sewing Adam
nowak Geschrieben 17. Oktober 2016 Melden Geschrieben 17. Oktober 2016 Ich wollte gerade sagen... große Firmen dürften eher selber dekatieren, bei Stoffen aus Fabrikverkäufen sieht das also möglicherweise anders aus. (Ich weiß schon, warum ich von "Stoffgeschäften" schrieb. )
Frogsewer Geschrieben 17. Oktober 2016 Melden Geschrieben 17. Oktober 2016 Hallo, Wer genaues zu Tuch, dessen Herstellung und Verarbeitung wissen möchte, der sollte das Tuchmuseum Müller in Euskirchen besuchen. Diese war zu ihrer Zeit die einzige Vollweberei, von der Wolle zum fertigem Tuch. Dort wurden die Stoffe nur auf Kundenwunsch vorgedämpft. Geschichte der Tuchfabrik Müller | LVR-Industriemuseum Mein nächstes Stück wird nachdem ich wieder einmal etwas Damenschneiderei betrieben habe ein Gehrock in schwerem Wolltuch für mich
samba Geschrieben 18. Oktober 2016 Melden Geschrieben 18. Oktober 2016 Dann müsste man aber den Schnitt nach dem Dämpfen nochmals auflegen und neu markieren. Grüsse, Lea Stimmt. Hast recht. Dekatieren: Ist das "Krumpfen"? Oder ist krumpfen wieder etwas anderes. Wieder etwas Neues gelernt! Super. Ich habe mir gestern den Film im TV nochmals angesehen. Eigentlich ist das Sakko sehr schön geworden. Vielleicht lässt die einseitige Beleuchtung mit ihrer verstärkten Schattenbildung den hinteren Oberärmel so schlawutzig wirken. Wenn Herr Hildebrandt in seinen jungen Jahren schon so gut arbeitet, steht ihm ja mit zunehmender Erfahrung eine glänzende Zukunft bevor. Samba
SiRu Geschrieben 18. Oktober 2016 Melden Geschrieben 18. Oktober 2016 Krumpfen ist das schrumpfen selbst, das durch Feuchtigkeit und Wärme passiert. Also das dekatieren lösst das krumpfen dann aus... (Der Krumpf ist der Schrumpf-Faktor... )
samba Geschrieben 18. Oktober 2016 Melden Geschrieben 18. Oktober 2016 Danke, SiRu. Alles klar. Samba
Allyson Geschrieben 18. Oktober 2016 Melden Geschrieben 18. Oktober 2016 wie ich bei Wollstoff vorgehe: ich markiere ein 10cm Quadrat und dämpfe das kräftig ab. Dann messe ich nach. Wenn es bei den 10cm geblieben ist, erspare ich mir das Abdämpfen des gesamten Stoffs. Ist es geschrumpft, ja dann muss halt das ganze Stück abgedämpft werden.
Empfohlene Beiträge
Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren
Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können
Benutzerkonto erstellen
Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!
Neues Benutzerkonto erstellenAnmelden
Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.
Jetzt anmelden