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Adventskalender 2015 - 18. Dezember - Paulus


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Geschrieben (bearbeitet)

M.E. ist der Durchmarsch des Christentums zu der Zeit Jesu gar nicht so überraschend. Stark vereinfacht und sicher politisch nicht korrekt:

 

Zum einen haben wir da die Prophezeiungen im Alten Testament, dass ein Messias kommen wird. Das war eine recht alte Erwartung im Judentum und Alle hielten es an der Zeit, dass das endlich mal geschieht.

 

Weiter hatten die Händler und der Kommerz das Leben in der von Römern besetzten Provinz Judäa gestaltet so dass das jüdische Glaubens-Leben in den Hintergrund gedrängt wurde, Profit machen war wichtiger. Da wurde (wie heute) ein Markt nach dem anderen entdeckt – unter anderem mit dem Thema des Messias - natürlich ein wunderbarer Anlass für alle möglichen Leute, ihr Geschäft damit zu machen und auf der anderen Seite waren die, die von solche Geschäfte nicht profitierten, sondern darunter litten.

Es zogen also viele Wanderprediger durch die Gegend – die waren sozusagen das Privat-Fernsehn Live und 3D in Farbe zu der Zeit, berichteten von anderen Städten, brachten die Nachrichten. und Sensationen.

 

Weiter brachten die Römer mit der Besetzung ihre Götter in Vielzahl hierher, bei denen es sogar nette reizvolle Göttinnen gab (und auch solche Priesterinnen). Überall Umbruch.

 

So war es kein Wunder, dass das strenge Staatsgebilde aus Herodes

Zeiten in sich bröckelte. Dazu passte das alttestamentarische Bild eines zürnenden Gottes, der Gehorsam forderte, dem sich auch Herodes beugte und dadurch zur Machtsicherung diente, auch nicht mehr in die Situation.

 

Warum sollte der Gott seine Schöpfung ausgerechnet gegenüber diesen kleinen hilflosen Menschen wie ein Rachegott verteidigen müssen und strafen? Das macht Sinn unter Menschen, aber doch nicht für den Umgang von Seiten eines höheren, moralischen Überwesens.

 

Vermutlich ging es den Menschen damals gar nicht so viel anders als uns heute – man möchte eine Sicherheit im Leben erreichen, eine Vorhersehbarkeit und irgendwie auch geliebt werden. Und da gab es ein paar, die Geld scheffelten, und die anderen mussten sich abstrampeln, nur um zu überleben.

 

Da kam Jesu mit seiner Rückbesinnung auf die „wahren Werte“. Werte wie in den 5 Büchern Moses (Pentateuch), vereinfacht mal die 10 Gebote beschrieben wurden. Wie Jesus die interpretierte und vorlebte, das kam an - wenn er die Händler schon als Kind aus dem Tempel schmiss, sich später um gefallene Mädchen kümmerte und die Liebe Gottes für dessen Schöpfung in den Mittelpunkt stellte und die Nächstenliebe praktizierte, den Kranken half, den Ausländer akzeptierte – das wirkte doch!

 

Hatten die Gelehrten zuvor Gott immer als strafenden vermittelt, der „mal gehörig mit Dir abrechnen wird, wenn Du nicht unseren Befehlen gehorchst“ mit Druck unter das Volk gebracht, so konnte Jesu doch mit seinem vorgelebten Beispiel von „Gott ist Liebe - er wird euch in jeder Lebenslage helfen“ klar punkten. Er machte denen Hoffnung, die zuvor nie eine Chance hatten, oder denen, die ausgestossen waren.

 

Man darf nicht vergessen, Jesus war jüdischen Glaubens – und er hat den Menschen wieder den Zusammenhang dessen gezeigt, die Lebensführungs-Tipps der Thora (=Pentateuch) und das positive väterliche Bild Gottes weiter gegeben.

 

Und nicht nur die jüdische Bevölkerung hatte etwas davon – gerade die Römer hatten das Problem, für jedes und jeden einen eigenen Gott zu haben - Juno, Vesta, Merkur, Salus usw. usw. alles hatte einen eigenen Gott – und all denen musste man Opfer bringen, deren Priester zahlen und so wurde diese Version des Glaubens nicht nur für die Unterdrückten Hoffnung, sondern auch für die Reichen ein „Steuersparmodell“ und Karriere-Chance für spätere Machtpositionen in den Gemeinden (die man so zudem in Kontrolle bekam).

 

Man darf nicht vergessen – das, was wir als die Apostelgeschichte kennen, fand ja nicht zeitgleich mit Jesu statt – auch wenn die Jünger (und deren Jünger – heute würde man Fans dazu sagen) da gleich loszogen und ihre Geschichten verkauften, wahres Merchandising aufzogen – die schriftlichen Berichte sind 40 oder gar 70 Jahre später und ohne Google oder andere schriftliche Quellen aufgezeichnet worden. Und erst noch viel später hat die Kirche dann wieder dafür gesorgt, dass man den Glauben als Machtmittel nutzen konnte. (Erstes Konzil von Nicäa 325)

Bearbeitet von Klaus_Carina
Geschrieben

Danke für die Gedanken!

 

Sie zeigen wie wichtig es ist, unabhängig von religiösen Überzeugungen allen denen entgegenzutreten, die einen Fundamentalismus gleich welcher Art predigen wollen. IS und Neonazis sind da gar nicht soweit voneinander entfernt, aber leider auch die Neokapitalisten, die mit Krieg und Waffenverkäufen Geschäfte machen! Sozialer und solidarischer Ausgleich würde viele Konflikte in sich selbst zusammenfallen oder nicht entstehen lassen. Es gibt keine "heiligen Kriege".

 

Besinnen wir uns auf die vorgenannten wahren christlichen Werte, die auch bei meiner Beschaftigung mit dem Islam und den asiatischen Religionen gar nicht so anders wiedergefunden habe: Ohne Nächstenliebe, ohne Ehrfurcht vor dem Leben, wie es einmal Albert Schweitzer formuierte, gibt es keine Zukunft für uns Menschen auf diesem Planeten. Wer nur an sich selbst denkt, zerstört die Lebensgrundlagen für sich und andere.

 

Wer Hass predigt, hat keine Zukunft!

 

Friede auf Erden!

 

Harald

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