haca Geschrieben 29. Januar 2012 Melden Geschrieben 29. Januar 2012 Heute habe ich einen alten Motor gerettet, war etwas im Bereich der Kohlen – funktioniert wieder. Nur hat dabei der alte Anlasser (+/- 40 Jahre) eventuell irgendwie Schaden genommen, vorher schien er zu funktionieren. Sobald ich ihn jetzt betätige, rast der Motor mit Höchstgeschwindigkeit los. Typischer Fall von geplatztem Kondensator, dachte ich entspannt. Anlasser aufgemacht – aber keinen Kondensator gefunden. Zufällig habe ich noch die gleiche alte Motor-Anlasser-Kombination ein zweites Mal ... Den zweiten Anlasser angesteckt, Gas gegeben – alles wunderbar. Der Fehler liegt also im ersten Anlasser. Habe beide aufgemacht, kann aber fast keinen Unterschied feststellen, nur das der funktionierende Anlasser schlechter ausschaut ... Die Anlasser haben eine lange Röhre mit Kohleplättchen. Beim funktionierenden Anlasser (rechts im Bild) ist oben in der Röhre ein kurzes weißes Teil, zylinderförmig. Beim nicht funktionierenden Anlasser fehlt dieses weiße Teil, bzw. es hat die Farbe der Kohleplättchen (= dunkelgrau). Zudem hat sich bei dem zwischen zwei Kohleplättchen ein kleines Kohlebruchstück geschoben, wie ein großes Sandkorn. Was muss ich tun, um den defekten Anlasser wieder funktionsfähig zu machen? Rechts auf den Fotos der funktionierende Anlasser, Unter- und Oberteil, links der defekte.
Ramses298 Geschrieben 30. Januar 2012 Melden Geschrieben 30. Januar 2012 (bearbeitet) Hallo haca! Sobald ich ihn jetzt betätige, rast der Motor mit Höchstgeschwindigkeit los. Typischer Fall von geplatztem Kondensator, dachte ich entspannt. Anlasser aufgemacht – aber keinen Kondensator gefunden. Bei einem defekten Kondensator würde der Motor loslaufen, auch wenn Du den Anlasser nicht betätigst! In den Anlassern befindet sich normalerweise ein Kontakt, der den Anlasser bei voll durchgetretenem Pdeal kurzschließt, so daß der Motor dann mit Höchstgeschwindigkeit läuft. Möglicherweise wird dieser Kontakt bei dem defekten Anlasser zu früh geschaltet? Eine weitere Möglichkeit wäre, daß der Anlasser neu justiert werden muß - dann aber wäre normalerweise zumindest im Ansatz eine Regelung der Motordrehzahl durch den Anlasser bemerkbar. Man kann bei den Anlassern, die ich kenne (der alte Anlasser für den Komet Motor der Veritas hat durchaus Ähnlichkeit mit Deinen) sozusagen den Arbeitspunkt und somit die Vorspannung, die auf die Kohleplättchen wirkt, verstellen. Im schlimmsten Fall mußt Du in den sauren Apfel beißen und die Plättchen neu in das Röhrchen einsortieren. Wenigstens ist es nur ein Röhrchen - in den Anlassern des Typs U118(/1) sind es gleich zwei. Alles Gute! Ramses298. P.S.: Die markierten Bereiche kommen mir verdächtig vor! Beim linken Anlasser scheint mir, daß der Anlasser im markierten Bereich überbrückt wird. Bearbeitet 30. Januar 2012 von Ramses298
haca Geschrieben 30. Januar 2012 Autor Melden Geschrieben 30. Januar 2012 Bei einem defekten Kondensator würde der Motor loslaufen, auch wenn Du den Anlasser nicht betätigst! Hallo Ramses, stimmt, daran hatte ich nicht gedacht. Danke für die Hinweise, jetzt weiß ich, wonach ich suchen muss. Eine Überbrückung bei dem Kupferblech gibt es nicht, schaut auf dem (schlechten) mitternächtlichen Foto nur so aus. Ich werde berichten!
haca Geschrieben 30. Januar 2012 Autor Melden Geschrieben 30. Januar 2012 So, bei Tageslicht betrachtet, sieht’s nun etwas klarer aus: Ich habe gesehen, dass der Schieber unter dem Röhrchen falsch saß, d.h. anders als bei dem anderen Anlasser. Wollte ihn verschieben, aber er klemmte aus unerfindlichen Gründen. Aha. Habe dann die stramme Halterung mit der doppelten Drahtklammer entfernt, die das Röhrchen hält – nun ließ sich der Schieber bewegen. Zugleich habe ich bemerkt, dass die Röhre oben gesprungen bzw. sogar gebrochen war ... Da hat die Vorbesitzerin den Anlasser wohl mal fallen gelassen. Ich habe den Drahtbügel wieder befestigt, aber nicht ganz fest angeschraubt. Der Schieber unter dem Röhrchen lässt sich in diesem Zustand noch gut bewegen. Anlasser angeschlossen, und siehe da: Er funktioniert wieder tadellos! Auf dem Foto sieht man links oben den Drahtbügel unter dem Röhrchen, der den Schieber betätigt, rechts oben unter der Klammer den schräg verlaufenden Riss im Röhrchen, und unten die Schraube, die ich nicht ganz angezogen habe. Was mache ich am besten mit dem gebrochenen Röhrchen: so lassen oder irgendwie stabilisieren, vorsorglich? Peterle schaut eh weg, hoffe ich ...
Ramses298 Geschrieben 30. Januar 2012 Melden Geschrieben 30. Januar 2012 Hallo haca! Da wird gleich meine Bastelphantasie aktiv! Hat das Röhrchen evtl. den gleichen Durchmesser wie ein Reagenzglas? Die Dinger sind auch hitzebeständig, man darf die billigen nur keinen Temperatursprüngen aussetzen. Notfalls würde ich mich beim Chemiebedarf umschauen - ein Keramikröhrchen wäre auch geeignet! Alles Gute! Ramses298.
haca Geschrieben 30. Januar 2012 Autor Melden Geschrieben 30. Januar 2012 Hat das Röhrchen evtl. den gleichen Durchmesser wie ein Reagenzglas? Gute Idee! Ich habe so etwas Ähnliches hier, ist aber evtl. zu groß im Durchmesser. Der Austausch des Röhrchens wäre für mich aber eher etwas, wenn das alte endgültig hinüber ist. Ich bastle zwar gern, bin aber eigentlich ein fauler Hund ... Solange es mit dem gebrochenen Röhrchen noch geht, könnte ich mir eher etwas vorstellen, das ich (ohne zuviel Aufwand) über die Bruchstelle schieben kann, entweder ein kurzes Metall- oder Glasrohr, oder einen dünnen Blechstreifen, den ich z.B. mit Schellen befestige. Hitzebeständiges Klebeband gibt’s wohl nicht, oder? Im Anlasser wäre mir die Optik ziemlich wurscht – alles, was die Funktion sichert, passt.
Gast FabricFish Geschrieben 30. Januar 2012 Melden Geschrieben 30. Januar 2012 Hitzebeständiges Klebeband gibt’s wohl nicht, oder? So ein Aluklebeband habe ich schon mal gesehen. Soweit ich mich erinnere auch mit hitzebeständigem Kleber ...
Ramses298 Geschrieben 31. Januar 2012 Melden Geschrieben 31. Januar 2012 Hallo haca! Solange es mit dem gebrochenen Röhrchen noch geht, könnte ich mir eher etwas vorstellen, das ich (ohne zuviel Aufwand) über die Bruchstelle schieben kann, entweder ein kurzes Metall- oder Glasrohr, oder einen dünnen Blechstreifen, den ich z.B. mit Schellen befestige. An ein Metallrohr habe ich gleich zu Anfang gedacht, das könnte man viel flexibler anfertigen als ein Glas- oder Keramikrohr. Dummerweise schließt Metall die Kohleplättchen kurz. Wenn die Bruchstelle zu lang ist, dann würde ich das kategorisch ausschließen. Alles Gute! Ramses298.
haca Geschrieben 31. Januar 2012 Autor Melden Geschrieben 31. Januar 2012 Dummerweise schließt Metall die Kohleplättchen kurz. Wenn die Bruchstelle zu lang ist, dann würde ich das kategorisch ausschließen. Guter Hinweis. Als Manschette um das Röhrchen dachte ich, ein Metallband wäre unproblematisch, aber wenn Kohlestaub durch den Spalt rieselt, wäre das wohl eher ungut. Nach hitzebeständigem Klebeband habe ich geschaut, ist sehr teuer und übersteigt leider deutlich den Wert des Anlassers. Ich schau mal, was ich in meinem Materiallager finde ...
Ramses298 Geschrieben 31. Januar 2012 Melden Geschrieben 31. Januar 2012 Hallo haca! Guter Hinweis. Als Manschette um das Röhrchen dachte ich, ein Metallband wäre unproblematisch, aber wenn Kohlestaub durch den Spalt rieselt, wäre das wohl eher ungut. Das Problem in meinen Augen ist eher, daß das Metall den Widerstand, den die Plättchen bilden überbrücken - und das sogar im unbelasteten Zustand. Die Plättchen bilden einen druckabhängigen Widerstand. Würde man im krassesten Fall ein komplettes Metallrohr verwenden, dann könnte man sich die Kohlenplättchen sparen, weil der Strom über das Metall des Röhrchens fließen würde. Wenn die Schadstelle nur einige Millimeter ausmacht, dann funktioniert das. Das letzte Plättchen müßte ohnehin ein massiveres Kohlestück sein. Wenn Du ein Metallrohr verwenden möchtest, dann solltest Du es innen isolieren - mit etwas Hitzebeständigem. vielleicht Teflon. Alles Gute! Ramses298.
Flickschneider Geschrieben 31. Januar 2012 Melden Geschrieben 31. Januar 2012 Hallo, bei einem Widerstand denke ich an Keramik. Nur mit den Bildern sind die räumlichen Verhältnisse schwer zu beurteilen, aber u. U. könnte man die Bruchstelle in Gießkeramik einbetten. Die nötige Form kann man aus Knetmasse formen. Problematisch könnte eindringendes Wasser werden. Grüße Flickschneider
haca Geschrieben 31. Januar 2012 Autor Melden Geschrieben 31. Januar 2012 Ok, Danke für die Tipps , aber ich glaube, ich lasse es vorerst lieber ... mein Reagenzglas ist wenige Millimeter zu groß, überzeugende Ersatzmaterialien habe ich nicht vorrätig, und bevor ich das Teflon von der Pfanne kratze oder etwas herumgieße ... Er funktioniert ja, was will ich mehr. Auf eBay würde dieser Fußanlasser vermutlich beschrieben mit: „Werkstattgeprüfter, voll funktionsfähiger Industrie-Fußanlasser, unkaputtbar“, usw. usf. pipapo ... Falls er irgendwann muckt, kann ich mich ihm immer noch ausführlich widmen.
freedom-of-passion Geschrieben 31. Januar 2012 Melden Geschrieben 31. Januar 2012 (bearbeitet) haca- schau Dich am Besten mal im Kfz-Zubehör um, denn da gibt es eine ganze Menge aus der Abteilung 'Auspuffreparatur. Vom 'Silberband' über hitzebesändiges Dichtmaterial. Allerdings was die thermische Belastbarkeit anbelangt solltest Du dich nach etwas 'Elastichem' umschauen. Zum Glück betrifft es ja nur das Ende vom Glaskörper. Vielleicht ist es mit Glasfasergewebeband auch getan ;-) Viel Erfolg! Bearbeitet 31. Januar 2012 von freedom-of-passion
Ramses298 Geschrieben 31. Januar 2012 Melden Geschrieben 31. Januar 2012 Hallo haca! Auf Deinem letzten Bild meine ich zu erkennen, daß der Bruch nicht in den Bereich der Plättchen reicht. Ich würde es mir ganz einfach machen, klebende Alufolie besorgen, diese um den beschädigten Bereich wickeln (vielleicht das Glas vorher mit Sekundenkleber fixieren) und zur Sicherheit das ganze mit einem Draht oder Blech sichern (oder auch mit einer nicht zu stark angezogenen Schlauchschelle). Alles Gute! Ramses298.
haca Geschrieben 31. Januar 2012 Autor Melden Geschrieben 31. Januar 2012 Ich würde es mir ganz einfach machen, klebende Alufolie besorgen, diese um den beschädigten Bereich wickeln (vielleicht das Glas vorher mit Sekundenkleber fixieren) und zur Sicherheit das ganze mit einem Draht oder Blech sichern (oder auch mit einer nicht zu stark angezogenen Schlauchschelle). So ungefähr werde ich es in einer Mußestunde mal machen. Derzeit befinde ich mich leider in einem erbitterten Kampf mit einer wartungsfeindlichen Fehlkonstruktion von Oberfadenspanner – den Kampf werde ich aber gewinnen.
glj Geschrieben 10. Februar 2012 Melden Geschrieben 10. Februar 2012 Wenn es doch zur Sicherheit (oder nur für's Gewissen) etwas Isolation sein darf, war die Teflonidee überhaupt nicht schlecht. Mutters gute Pfanne musst du nicht gleich zerstören und das ...teure selbstklebende Zeug muss es auch nicht sein. Es gibt billiges Teflonband zum Abdichten von Gewindeverbindungen in jedem Baumarkt. Damit habe ich früher meine Luftdruckverbindungen an Kleinkompressor und Airbrush abgedichtet. Außen kann dann eine Manschette/ Hülse deiner Wahl angebracht werden und fertig ist die Reparatur. Da rieselt dann auch im schlimmsten Fall nichts heraus.
haca Geschrieben 10. Februar 2012 Autor Melden Geschrieben 10. Februar 2012 Danke, ich werde bei Gelegenheit danach Ausschau halten! Derzeit habe ich eine Alufolienlösung umgesetzt, quasi nur für’s Gewissen – aber es hält (wie ohne auch ...).
Gast Naehman Geschrieben 11. Februar 2012 Melden Geschrieben 11. Februar 2012 Ich hab' noch einen, wenn's nicht hält - Manschette aus Gummi (Fahrradschlauch) und Schlauchschelle aus der Installation drum. Fünf Sekunden, nachdem etwa der Sperrmüll Deinen Anlasser abgeholt hat, wird Dir sowieso ein Stück genau passenden wärmefesten Waschmaschinenablaufschlauch in die Finger fallen, sowas ist ein Naturgesetz ;-) .
Ramses298 Geschrieben 11. Februar 2012 Melden Geschrieben 11. Februar 2012 Hallo Forum! Ich hab' noch einen, wenn's nicht hält - Manschette aus Gummi (Fahrradschlauch) und Schlauchschelle aus der Installation drum. Nach einer Nähorgie könnte das aber "komisch" riechen! Alles Gute! Ramses298.
Gast Naehman Geschrieben 11. Februar 2012 Melden Geschrieben 11. Februar 2012 Hallo Forum! Nach einer Nähorgie könnte das aber "komisch" riechen! Olfaktorische integrierte Belastungswarnung ist doch was Feines. Viel deutlicher als ein roter Punkt am Pfannenstiel
haca Geschrieben 11. Februar 2012 Autor Melden Geschrieben 11. Februar 2012 Fünf Sekunden, nachdem etwa der Sperrmüll Deinen Anlasser abgeholt hat, wird Dir sowieso ein Stück genau passenden wärmefesten Waschmaschinenablaufschlauch in die Finger fallen, sowas ist ein Naturgesetz ;-) . Hallo Naehman, Sperrmüll auf den Straßen wie in Deutschland gibt es in Wien leider nicht – und auf einem der hiesigen Mistplätze wird er sicher nicht landen, sondern als potenzielle Teilequelle sein nächstes Leben fristen. Aber was schreibe ich da: Er ist ja noch nahezu neuwertig – und ohne Gummi bleibt er das hoffentlich auch ...
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