Rosenrabbatz Geschrieben 6. November 2011 Melden Geschrieben 6. November 2011 In unserem Stadtteil hat ein Trödelladen eröffnet - das könnte für mich (und mein Bankkonto) tödlich sein... Erstes 'Opfer': Dank der hilfreichen Links, die ich in diesem Forumsbereich gefunden habe, weiß ich schon mal, dass die Maschine 1901 in Elizabethport hergestellt wurde. Eine Bedienungsanleitung werde ich auf diesem Wege wohl auch noch ausfindig machen. Nach erster Inaugenscheinnahme meine ich sagen zu können, dass sie funktionsfähig ist. Allerdings hat sie eine gründliche Reinigung nötig und hierzu habe ich doch ein paar Fragen. Kann ich z. B. für den Holztisch Möbelpolitur verwenden? Ich habe hier etwas von Baby- und Leinöl gelesen - um die eigentliche Maschine zu säubern oder für den Tisch? Ich möchte bei meinem neuen alten Schätzchen ja nichts falsch machen, aber ich glaube, seit 1901 ist sie nicht mehr gereinigt worden: Für die mechanischen Teile: WD 40, gut einwirken lassen und mit Nähmaschinenöl gut 'nacharbeiten'? Ich hoffe, ihr habt ein paar Tipps für mich, denn mir fehlen völlig die Erfahrungen mit alten Maschinen. Aber wer weiß, in dem Laden stand auch noch eine Naumann... Vielen Dank schon mal im voraus für hilfreiche Hinweise!
haca Geschrieben 6. November 2011 Melden Geschrieben 6. November 2011 Hallo Rosenrabbatz, zu meinen Reinigungsmittel-Erfahrungen habe ich hier einiges geschrieben: Langschiff-Nähmaschine, Hersteller: AA? - Hobbyschneiderin + Forum Eine Anleitung für Schwingschiff-Nähmaschinen findest du z.B. hier: Hobbyschneiderin + Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Kayser L von 1909 ... und hier: Technik Wofür ist der seltsame Hebel bei deinem Oberfadenspanner?
Rosenrabbatz Geschrieben 6. November 2011 Autor Melden Geschrieben 6. November 2011 Hallo haca, vielen Dank für die Links - Deine Maschine sieht auf den Fotos richtig gut aus. Ich werde mich da wohl an die Öle halten, oben ist von der Blattgoldauflage jedenfalls schon nicht mehr alles übrig... Wofür der Hebel da ist, kann ich noch nicht sagen, ich habe auch noch keine passende Bedienungsanleitung finden können, halt nur ähnliche für Schwingschiffchen-Maschinen, aber ich denke, das reicht mir. Ich werde weiter berichten
haca Geschrieben 7. November 2011 Melden Geschrieben 7. November 2011 Habe gerade einmal geschaut: In der Anleitung für Singer 27 und 28 steht, dass man mit dem Hebel die Spannung löst (Beschreibung auf Seite 13) – mit dem Füßchenheben ist es offenbar nicht getan. Die englische Anleitung ist auf der Singer-Seite zu finden, „27 28“ in das Feld eingeben (ohne Anführungszeichen): Instruction Manuals | Singer Sewing
Rosenrabbatz Geschrieben 7. November 2011 Autor Melden Geschrieben 7. November 2011 Mensch, klasse, danke für den Link zur Anleitung - ich habe es mit der Eingabe der Registriernummer versucht... Das mit dem Hebel habe ich mir schon so gedacht - wozu sollte er auch sonst gut sein? Die Anleitung habe ich mir gerade ausgedruckt und mein erster Eindruck ist, dass es überraschend viel Zubehör für so ein Altertümchen gibt, sogar mit einem kleinen Elektromotor konnte man sie ausrüsten. Wirklich interessiert wäre ich aber an einem Ersatz für diese Lücke hier: Da fehlt leider die Abdeckung. Ich könnte mir zwar in unserer Lehrwerkstatt einen Ersatz maßklöppeln lassen, aber ein Original wäre mir lieber...
haca Geschrieben 7. November 2011 Melden Geschrieben 7. November 2011 Da fehlt leider die Abdeckung. Ich könnte mir zwar in unserer Lehrwerkstatt einen Ersatz maßklöppeln lassen, aber ein Original wäre mir lieber... Tja, schwierig. Ich würde für Maßklöppeln plädieren. Oder du findest eine ähnliche Singer-Maschine und montierst das Teil ab. Bei diesen alten Schwingschiffchen könnte es sein, dass auch Schieber anderer Hersteller passen – keine Ahnung. Diese Schiebeplatte als Einzelstück findest du vermutlich nur online in den USA, entweder bei eBay USA oder bei einem der vielen Teile-Händler – google mal nach etwas wie: Singer sewing machine parts vintage
Rosenrabbatz Geschrieben 7. November 2011 Autor Melden Geschrieben 7. November 2011 Ok, ich forsche dann mal, aber wenn Du mit Deiner Einschätzung Recht hast, ist die Maßanfertigung wohl deutlich günstiger - wenn ich ganz großzügig bin, wird sie mich 20 Euro kosten, dafür bekomme ich wohl nichts aus den USA... Danke nochmals!
Calenberger Geschrieben 7. November 2011 Melden Geschrieben 7. November 2011 Habe gerade einmal geschaut: In der Anleitung für Singer 27 und 28 steht, dass man mit dem Hebel die Spannung löst (Beschreibung auf Seite 13) – mit dem Füßchenheben ist es offenbar nicht getan. :rolleyes ////////////////////////////////// Moin Moin Eigentlich kenn ich es auch von den alten Eisen schon, dass die Fadenspannung durch Heben des Füßchens entspannt wird. In der Ba zu meiner Pfaff 30 steht noch eine andere Möglichkeit, sie hat einen ähnlichen Hebel, über den man die Vorspannung der Fadenanzugsfeder einstellen kann. Das wird angewandt, um die Federspannung besser für dicke oder dünne Stoffe angleichen zu können. Ob der Hebel nun die Fadenspannung entlastet, oder ob es mit füßchenheben getan ist, kann man ja leicht testen. Faden in Oberspannung, Füßchen runter, Faden lässt sich schwer ziehen. Füßchen anheben, Faden läst sich leicht ziehen, dann wird der Hebel evt. Für die Fadenanzugsfeder sein. Läst sich der Faden genau so schwer ziehen, wie mit gesenktem Fuß, muss der Hebel her, um die Fadenspannung zu entspannen. Ich hoffe, ich hab mich einigermaßen verständlich ausgedrückt. Übrigens, eine schöne Näma hast du da ergattert, wenn es noch mehr werden sollen, schau ruhig mal bei Ebay rein, da stehen viele Alte ab einem Euro drin. Habe schon Masch. beobachtet, auf die kein Gebot abgegeben wurde, trotz Startpreis ein Euro. AberVORSICHT : hohe Suchtgefahr. Liebe Grüße Andreas
haca Geschrieben 7. November 2011 Melden Geschrieben 7. November 2011 ... 20 Euro kosten, dafür bekomme ich wohl nichts aus den USA... Vielleicht das Schräubchen dazu – die Vintage-Händler in den USA übertreffen in ihrer „Geschäftstüchtigkeit“ sogar die Wiener Altwarenhändler. @ Calenberger: Sehr interessant, vielen Dank! Eine Regelung der Anzugsfeder ist für Perfektionisten sicher nicht verkehrt.
Rosenrabbatz Geschrieben 7. November 2011 Autor Melden Geschrieben 7. November 2011 Nun denn, ich habe gerade mal eine Anfrage an unseren Ausbildungsleiter geschickt - der ist immer begeistert, wenn er den Azubis mal eine 'etwas andere' Aufgabe anbieten kann @ Andreas: Wie gut, dass GöGa hier nicht mitliest, andernfalls käme wieder ein Kommentar in Richtung 'Anbau'... Bei eBay habe ich schon oft gelinst, die meisten Maschinen werden aber nur an Selbstabholer verkauft und in meiner Nähe war noch nie etwas kaufenswertes dabei. Die Sache mit dem Spannungstest werde ich mal ausprobieren, sobald ich sie halbwegs vom Dreck der Jahrhunderte gereinigt habe - sie riecht sogar muffig Eine Frage habe ich aber noch an die Fachleute - hier konnte mir auch die BA nicht weiter helfen: Was ist das für eine Feder links im Bild?
Calenberger Geschrieben 7. November 2011 Melden Geschrieben 7. November 2011 (bearbeitet) Vielleicht das Schräubchen dazu – die Vintage-Händler in den USA übertreffen in ihrer „Geschäftstüchtigkeit“ sogar die Wiener Altwarenhändler. @ Calenberger: Sehr interessant, vielen Dank! Eine Regelung der Anzugsfeder ist für Perfektionisten sicher nicht verkehrt. Hallo haca Habe die Maschine von einer alten Bauersfrau geschenkt bekommen, vielleicht machte es damals Sinn, die Anzugsfeder nachregeln zu können. Nach dem, was sie erzählte, damit genäht zu haben, könnt ich mir das vorstellen. Sie hat von dickem Leinen, von Säcken bis Leder, Loden und Co. alles auf ihr durchgenudelt. Nach ihrer Aussage hat sie die Verstellung der Anzugsfeder auch benutzt. Kann aber selber noch keine Aussage machen, ob es Sinn macht. Werde das mal bei Zeiten ausprobieren und dann berichten. Hallo Rosenrabbatz Die Feder sieht mir aus, als ob sie aus dem Bereich der Oberfadenspannung kommt, die Dünne scheint eine Fadenanzugsfeder zu sein. Singer ist aber nicht so meine Baustelle, eher Pfaff. Liebe Grüße an alle Andreas Bearbeitet 7. November 2011 von Calenberger
haca Geschrieben 7. November 2011 Melden Geschrieben 7. November 2011 Die Feder sieht eigentlich zu neu aus für die Nähmaschine. Aber vielleicht gehört sie zum Aufspulmechanismus? Bring erst einmal alles zum Laufen, wenn die Feder dann übrig bleibt, ist es auch gut.
Rosenrabbatz Geschrieben 7. November 2011 Autor Melden Geschrieben 7. November 2011 Gut, so werde ich es machen. Erst wird mal gründlich gesäubert - Petroleum haben wir nicht im Haus, besorge ich morgen. Die "Slide Plate" ist bereits in Auftrag gegeben, und wenn alles sauber und komplett ist, darf sie mal loslaufen... Ich bin schon sooo gespannt... Danke Euch noch mal für Eure Hilfe
HAD Geschrieben 2. August 2015 Melden Geschrieben 2. August 2015 Hallo Rosenrabbatz, der Thread ist ja schon sehr alt, aber was ist aus dem Maschinchen geworden? Er bricht so unvermittelt ab. Ich habe inzwischen ebenfalls solch ein Schätzchen Singer 28K bei Ebay ersteigert und restauriert. Es ist lt. Seriennummer 1893 hergetelltworden, vermutlich in Clydebank, Schottland. Unter Altertümchen unter den neueren Threads leicht zu finden. Sie ist jetzt mit einem fast hundert Jahre jüngeren TUR2 Motor ausgestattet.(typisch für DDR Veritas, hergestellt in Polen). Und sie näht wirklich fast alles, z. Zt. mit dickem 3fach Leinenzwirn !!! Damit habe ich gerade einen sehr groben Stoffgürtel (hart wie Rolladengurt) kürzer zusammengenäht. Unglaublich was man diesen Dingern zumuten kann! Gruß Harald
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