Asti Geschrieben 6. März 2011 Melden Geschrieben 6. März 2011 Hallo, nun fange ich auch noch an zu Spinnen. Hier meine ersten Spinnversuche mit der Handspindel. Das erste Foto zeigt meine selbstgebaute Spindel, die beiden nächsten gekaufte und das letzte meine allererste selbstgesponnene Wolle.
Gast sanvean Geschrieben 6. März 2011 Melden Geschrieben 6. März 2011 Hallo Astrid, jetzt habe ich Dich schon in Deinem anderen Beitrag nach Deinem Spinnrad gefragt Es gibt so wunderschöne... Klappt das gut mit der Handspindel ? Liebe Grüße Susanne
Asti Geschrieben 12. März 2011 Autor Melden Geschrieben 12. März 2011 (bearbeitet) Hallo Susanne, tut mir leid, das ich hier erst jetzt Antworte. Auf die Frage nach dem Spinnrad hatte ich ja schon im "Vorstell-Thread" geantwortet. Ich habe leider immer noch keins. Aber ich liebäugele mit einem Ashford Traditional. Ja, die Handspindel läuft wie ein "Dääbchen" (Trierer Platt). Mit jeder Übung wird der Faden besser, dünner und die schwangeren Regenwürmer werden immer weniger. Ich mach mal ein Bild von meinem neuesten Faden. Das ist die Wolle vom "Krainer Steinschaf". Sie fühlt sich für mich ein bischen hart an, aber mit der Spindel geht es wunderbar. Bearbeitet 12. März 2011 von Asti
reissnagel Geschrieben 12. Mai 2011 Melden Geschrieben 12. Mai 2011 wir haben ein Ostfriesisches Milchaf. Letzten Sommer hab ich ihm den Pelz ein bisschen mit der Schere gestutzt damit es ihm nicht so warm wird. Das war totale Verschwendung von einem guten Vlies. Ich überleg ob ich lerne das Schaf richtig zu scheren und dann die Wolle entweder zu verspinnen oder zu Filzern. Filzen muss man draussen machen, also tagsüber und da bin ich meist im Garten. Spinnen wär von daher besser. Als Schüler hab ich mal mit der Handspindel versucht aber das ist schon sehr langsam. Wie aufwändig ist das vorberiten, das Spinnen etc? Und was für ein Spinnrad ist gut? Ich bin mehr auf schön dicke Wolle für warme Pullover aus als feines Garn.
Strickforums-frieda Geschrieben 14. Mai 2011 Melden Geschrieben 14. Mai 2011 reissnagel schrieb: Wie aufwändig ist das vorberiten, das Spinnen etc? Und was für ein Spinnrad ist gut? Ich bin mehr auf schön dicke Wolle für warme Pullover aus als feines Garn. Das Vorbereiten ist Waschen und Kardieren. Das geht mehr oder minder flott, je nachdem, wie dreckig das Vlies ist und ob man das mit Handkarden oder einer Kardiermaschine macht. Ich weiche ein Vlies mehrfach über Nacht in einer großen Wanne ein und wasche dann das Fett mit heißem Wasser und Shampoo aus. Danach trocknen lassen und in kleinere Flocke zupfen. Dann kardieren mit der Maschine. Meistens ist das Vlies nach einer Woche spinnfertig.Aber es ist schon eine Portion Arbeit. Mit Handkarden noch mehr ... Kardiermaschinen sind aber teuer, auch gebraucht zahlt man dafür jenseits der 100 EUR-Grenze. Spinnräder sind auch nicht ganz günstig. Man kann aber Glück haben und unter 100 EUR zuschlagen können. Ich würde auf jeden Fall die Finger von wurmstichigen Dachbodenfunden lassen. Für dickere Wolle kannst Du Dich mal nach einem Louet S10 oder so umsehen. Die sind häufig zu kriegen und spinnen meist gut. Und auch Ersatzteile sind gut zu bekommen. Alles in allem muß man sein Schaf schon echt lieb haben, um sich die Arbeit anzutun ... Oder halt Spaß am Spinnen an sich haben. (habt Ihr echt nur ein einzelnes Schaf? Das ist aber nicht gerade artgerecht, das sind Herdentiere, die sollte man nicht alleine halten) Grüßlis, frieda
lysistrata Geschrieben 21. August 2011 Melden Geschrieben 21. August 2011 (bearbeitet) Zitat Als Schüler hab ich mal mit der Handspindel versucht aber das ist schon sehr langsam. Nein, ist es nicht. Am Rad schaffst du mehr pro Sitzung, aber mit einer Handspindel, die du ständig bei dir trägst, schaffst du pro Tag deutlich mehr. Die meisten Anfängerspindeln sind einfach viel zu schwer, um wirklich dünne Fäden spinnen zu können - dafür sollten es höchstens 28g sein (1 Unze). Ich hab eine 10g Spindel, und mache mit in einzelnen Locken gewaschenem Merino (handgekämmt, nicht kardiert) einen Faden, der unter Nähgarnstärke liegt, verzwirnt ist das genau richtig für die Spitzentücher - dauert halt alles nur ewig lange.... (Zusatz: bei dünnen Fäden, die verzwirnt werden, dauert das Spinnen halt dann 3-4 mal so lange, weil man ja entsprechende Meter machen muß - für ein Lace-Tuch mit 800m Garn muß ich ja mindestens 1600m, besser 2400 oder 3200m spinnen...) Für die englisch-Lesenden empfehle ich wärmstens "Abby Franquemont, Respect The Spindle" - DAS Grundlagenwerk zum Handspinnen mit der Spindel. "Schön dicke Wolle für Pullover" , also nur ganz schwach gedrehte Dochtgarne, die nicht verzwirnt werden, sind aber als Strickstück leider nicht sehr haltbar. Die schubbeln sich blitzschnell durch. Ein Strick- oder Webstück ist umso haltbarer, je mehr dünne Einzelfäden miteinander verzwirnt werden, und je weniger Faserenden rausgucken und "pillen" können. Deshalb sind alle wirklich edlen Wolltuche aus Kammgarn, aus dem alle kurzen Fasern ausgekämmt wurden, und die sehr fein versponnen und relativ hart verzwirnt werden. Bei Seide ist es ganz anders, weil bei guten Seidenstoffen nur abgehaspelte Seide benutzt wird (= sehr lange Fasern, die auch mit wenig Drall zusammenhalten), und Spinner meist nur vergleichsweise kurze Fasern (bis zu 50cm gegenüber 1km Haspelseide) als Kammzug bekommen können. Das ist der Grund, warum Seide als Stoff so schön fließt (Ausnahme Organza, da sind die Einzelfäden sehr stark gedreht, da kommt der Stand her). Und keine Sorge - egal ob Rad oder Handspindel - dünn spinnen ergibt sich von ganz allein, nach einem halben Jahr hat man echt Probleme, dicke Fäden zu spinnen... Und nein, entgegen allen Meinungen, man muß nicht unbedingt ein Rad haben als "upgrade" - für viele Fasern ist eine Handspindel sogar besser, weil man viel mehr Kontrolle über die Faser hat. Und ganz grundsätzlich gibt es zwei Arten von Garn, die man spinnen kann: woolen und worsted - Kammgarn und Streichgarn. Und natürlich alles dazwischen. Und es ist nicht jede Faser/Wolle für beides geeignet. Lange Fasern sind eher für Kammgarn passend, und kardierte Fasern ergeben Streichgarn. Kammgarn ist immer sehr ebenmäßig und sehr dünn - bei Streichgarn liegen eben grad nicht alle Fasern parallel, und das gibt dann Garne mit Textur/Flausch. Da kann man alles zusammenkardieren, was man mag, das gibt tw. wundervolle Garne zum Weben als Schußgarn. Für Kettgarne würd ich aber nur Kammgarne nehmen, es wäre sonst zu schade um die ganze Zeit, wenn dauernd die Kette reißt... Und ja, man kann auch aus 2cm kurzen Yak-Unterwolle-Fasern hoch strapazierfähiges Kammgarn machen - die Yurten der Tibetaner und Nepalesen beweisen das. Für den Anfang beim Spinnen reicht aber wirklich ein Stück gekaufter Kammzug und eine Spindel unter 30g. Für Socken zu stricken ist Milchschafvlies übrigens gut, weil es wenig Filzneigung hat, aber 3- oder 4fädig muß das Garn schon sein, sonst überleben die Socken das erste Tragen nicht... Bearbeitet 21. August 2011 von lysistrata
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