Alblady Geschrieben 19. September 2010 Melden Geschrieben 19. September 2010 Ich hab für kleines Geld dieses Schaukelpferd gekauft und beschlossen es zu überarbeiten. Ursprünglich hatte ich angedacht es mit einem tollen Plüsch der Fa. Schulte zu überziehen. Dieser Plüsch hat eine feste Rückseite und ist deshalb zum Bären nähen ganz hervorragend. Ich hatte diesen schönen Plüsch testhalber schon angehalten und mich wie Bolle gefreut, wie fein das wird. Ich besitze noch ein ähnliches Schaukelpferd, das gute 100 Jahre alt ist und aus Echtfell besteht. (Das gezeigte Pferd ist ca. 50 Jahre alt.) Diesem wollte ich jetzt eine leichte Fleecedecke nähen um es ein wenig zu schützen. Da ich ohnehin ein Schnittmuster für den Youngster brauche, habe ich angefangen eine Seite bis Deckenhöhe abzukleben. Dabei stellte sich heraus, dass der Po eine extreme Rundung hat. Ich musste an dieser Stelle 2mal einschneiden um es auf Zeitungspapier kleben zu können. Naja, mit lange denken hab ich es nicht immer und so hab ich das entstandene Schnittmuster auf den Stoff (im Bruch an der Brust) gelegt und losgeschnippelt. Gütigerweise mit 1 cm Nahtzugabe. Dann zusammengsteckt, zum Pferd gegangen, übergezogen und erschüttert geguckt. Viel zu klein und das am Po ist ja grauslig! Ok, da gehört noch mind. 1 Abnäher rein, aber trotzdem! Es sitzt total eng und überhaupt ist das so nix für "Opa" Einige Erkenntnisse hab ich durch die Aktion jedoch gewonnen. 1.) Ich ahne jetzt, wie ich das Schnittmuster abnehmen kann. 2.) Mit festem Plüsch werde ich nicht weiter kommen. Der Rücken muss sich dehnen lassen. Gut, ich hab noch beigen Plüsch hier, der diese Anforderung erfüllt. Nun stellt sich mir jedoch die Frage, wie ich es schaffe ein Schnitmuster zu bekommen, ohne Abnäher für die starke Porundung einarbeiten zu müssen. Irgendwie muss das gehen, denn am Original sind da auch keine Nähte. Nur der Stoff ist leicht dehnbar. Über Tipps, Anregungen, mitlachen, tröstende Worte und einfach nur Spass haben von Euch, freue ich mich
Gast Nähna Geschrieben 19. September 2010 Melden Geschrieben 19. September 2010 Schönes Pferdchen, wenn auch etwas mitgenommen durch die Jahre. Das wird bestimmt mal ein hochedles Ross, wenns erst fertig ist! Schön, dass du es uns hier vorstellst, ich freu mich schon sehr aufs zugucken!
Pim Geschrieben 20. September 2010 Melden Geschrieben 20. September 2010 Nun stellt sich mir jedoch die Frage, wie ich es schaffe ein Schnitmuster zu bekommen, ohne Abnäher für die starke Porundung einarbeiten zu müssen. Gar nicht. Es sei denn, der Stoff ist dehnbar wie beim Original. Verstehe ich das richtig, du willst das komplette Pferd überarbeiten aus neuem Plüsch, nicht nur eine Decke. Das war nur die Vorarbeit? Wenn das so ist, wirst du mit einem groben Schnitt aus Zeitungspapier und zwei, drei Abnähern kaum zu einem befriedigenden Ergebnis kommen. Das erfordert etwas mehr Feinarbeiten...
Alblady Geschrieben 20. September 2010 Autor Melden Geschrieben 20. September 2010 Danke, Nähna. Ich bin richtig verliebt in meine beiden Schaukelpferde. Jedes hat auf seine Art Charme und ich hoffe, dass das "Junge" auch nach dem umarbeiten so bleibt. Ja, Pim, das komplette Pferd soll überarbeitet werden. Die Decke ist eine Art Vorarbeit und soll aber später ein gleich grosses gut 100 Jahre altes Pferdchen ein bisschen schützen. Damit die etwas lockerer sitzt, werde ich einfach vorne ein Stück einarbeiten und das wird mit Klett verschlossen, damit ich das echte Fell nicht überstrapaziere. Das jüngere Pferd muss auch noch mit Holzwolle gepolstert werden, da sich die Füllung sehr gesetzt hat. Als es hergestellt wurde, musste auf biligeres Matrial zurückgegriffen werden wie Sägespäne. Das ist nicht halb so haltbar wie "Opas" Füllung aus Holzwolle. Und Opa sieht körperlich fitter aus als das jüngere (Opa werde ich vorstellen, wenn die Decke endlich passt.) Das aufplostern wird wohl der schlimmste Part, weil ich sowas noch nie gemacht habe und ich die Proportionen richtig treffen muss. Und dann wird neu befellt Leider ist der Krankenstand auf der Arbeit total hoch. Es ist wohl eine Grippewelle im Anmarsch. Deshalb hab ich heute nichts tolles gemacht. Aber ich hab versucht die Decke am Pferd abzustecken, was einigermassen gut geht. Ich werde wohl eine billige Fleecedecke zerschnippeln und mich so an den Schnitt weiter rantasten bzw. die eingesetzten Keile wieder mit der Klebemethode rekonstruieren.
Pim Geschrieben 21. September 2010 Melden Geschrieben 21. September 2010 Ich werde wohl eine billige Fleecedecke zerschnippeln und mich so an den Schnitt weiter rantasten bzw. die eingesetzten Keile wieder mit der Klebemethode rekonstruieren.Denk aber daran, dass der Fleece dehnbar ist. Da das Fell, das du später nutzen möchtest es nicht ist, kommt es zu Problemen...
Mausespeck32 Geschrieben 21. September 2010 Melden Geschrieben 21. September 2010 Hallo Ihr, ausnahmsweise möchte ich hier mal ganz laut Stop rufen. Ich habe liebevoll ein Wendt und Kühn Engelorchester restauriert, das völlig kaputt und vergammelt war. In seinem Ursprungszustand hätte ich es sehr! teuer verkaufen können, das wußte ich leider nicht, als ich es geschenkt bekam. Viele Sammler kaufen gerade Sachen im Originalzustand und manchmal ist kaputt besonders wertvoll. Um diesen dummen Fehler nicht zu wiederholen, würde ich eine möglicherweise kostbare Antiquität nicht selbst und dazu wahrscheinlich noch nicht artgerecht restaurieren. Ich würde mich über Google, bzw. den Restauratorenverband erstmal mit einem Fachmann in Verbindung setzen und abklären, wie eine Restaurierung erfolgen würde und was diese kostet. Dann kannst Du Dir immer noch Bücher zum Thema kaufen und selber loslegen. Liebe Grüße M
klebefro Geschrieben 21. September 2010 Melden Geschrieben 21. September 2010 ich hab ja keine ahnung davon, aber wenn du das pferd eh ganz neu beziehen musst, warum trennst du dann den alten stoff nicht vorsichtig ab und nimmst davon das schnittmuster ab?
Alblady Geschrieben 21. September 2010 Autor Melden Geschrieben 21. September 2010 Denk aber daran, dass der Fleece dehnbar ist. Da das Fell, das du später nutzen möchtest es nicht ist, kommt es zu Problemen... Da hab ich mich sehr missverständlich ausgedrückt Der tolle Schulte-Plüsch, den ist zuerst im Auge hatte, hat einen festen Rücken. Nachdem ich feststellte, dass der ursprüngliche Überzug leicht dehnbar ist, hab ich umdisponiert und nehme einen billigeren Plüsch, der sich auchj dehnen lässt. Mausespeck, Dein Einwand ist absolut berechtigt. Ich hatte zunächst auch schwere Skrupel so ein altes Stück "zu Tode" zu restaurieren. Ähnliche Pferde (nicht unbedingt Traber, wie meins) werden zuhauf angeboten. Auch für sehr kleines Geld. Die Pferdchen wurden in der ehemaligen DDR für den Westen hergestellt und in ziemlich grosser Stückzahl in den Westen verkauft. Als ich dann noch merkte, dass das Pferd im Gegensatz zu älteren Modellen einen Kunststoffkopf unter dem Plüsch versteckt, verschwanden die Skrupel zusehends. Ganz ausgeräumt sind sie allerdings noch nicht. Die Idee mit dem Restauratorenverband werde ich aber aufgreifen, Vielen Dank dafür! Ich hab ja noch "Opa" und ein kleines Mohairpferd, die ich dringend mal von Fachleuten einschätzen lassen sollte. Klebefro, so ähnlich hatte ich mir das auch gedacht. Dummerweise ist der Originalbezug jedoch nicht nur genäht sondern zum Teil auch verklebt und vernagelt. Als ich ganz vorsichtig eine kleine Stelle lösen wollte, merkte ich, dass der Bezug dehnbar ist. Den kriege ich also niemals ordentlich runter sondern der wird sich heftigst verziehen. Heute keine weiteren Neuerungen, Mausespecks Gedanken haben mich doch wieder ein wenig verunsichert. Aber manchmal ist ein überdenken nicht verkehrt. Ich wurschtel die Tage weiter an Opas Decke rum und berichte. Danke Euch allen fürs Mitlesen und das einbringen Eurer Gedanken
Klara2011 Geschrieben 11. Oktober 2011 Melden Geschrieben 11. Oktober 2011 Hallo ich bin neu bei euch aber vieleicht kann ich ja behilflich sein mit deinem Schaukelpferd. Ich habe schon ein paar mal solche pferde bezogen und der beste Weg ist immer die Konturen eines richtigen Pferdes zu übernehmen! Am besten so: 1.zuerst den Kopf; 2. Halspartie aus 2 Teilen; 3.rumpf aus 2Teilen; 4.vordere Läufe aus jeweils einem Teil; 5.Hinterläufe aus jeweils zwei Teilen. Alle Teile mit verzogenen Nähten miteinander vernähen! Kleben würde ich nicht, der Falten wegen und dann noch der Heißfön dazu - neee. bekommst du nur Schreikrämpfe. Kleiner Tipp am Rande: nimm dir kleine Blaukuppen- oder andere Polsternägel zur hilfe. Ist ja viel aus Holz an dem Pferd. Na dann viel Glück.
Fimo616 Geschrieben 11. Oktober 2011 Melden Geschrieben 11. Oktober 2011 Das Pferdchen hast du selbst bezogen? Was man nicht alles machen kann... SEHR, SEHR schön!!!
jeanette Geschrieben 11. Oktober 2011 Melden Geschrieben 11. Oktober 2011 Diesem wollte ich jetzt eine leichte Fleecedecke nähen um es ein wenig zu schützen. ........... Dann zusammengsteckt, zum Pferd gegangen, übergezogen und erschüttert geguckt. Viel zu klein und das am Po ist ja grauslig! Ok, da gehört noch mind. 1 Abnäher rein, aber trotzdem! Es sitzt total eng und überhaupt ist das so nix für "Opa" Zum Pferd beziehen kann ich zwar nichts beitragen, aber bei der Decke könnte ich vielleicht helfen. Ich vermute, Du hast sie hinten um den Po geschlossen? Deshalb sieht das so komisch aus. Pferdedecken sind hinten offen, die liegen hinten rum nicht an. Schau mal bei einem Versandhandel die Bilder an, dann weißt Du, was ich meine (z.B. Loesdau, Krämer, Horze)
Pim Geschrieben 12. Oktober 2011 Melden Geschrieben 12. Oktober 2011 DIESER THREAT IST ÜBER EIN JAHR ALT!!! Und die TE hat damals das letzte Mal hier etwas gepostet. Aber Klaras Arbeit ist wirklich beeindruckend!
Klara2011 Geschrieben 13. Oktober 2011 Melden Geschrieben 13. Oktober 2011 (bearbeitet) Guten Morgen alle zusammen. Altes Handwerk ist meine Leidenschaft. wenn ich so etwas zwischen die Finger kriege - dann blühe ich auf. Sooo schaue ich also hin. Dann ist es also schon fertig das Pferdchen. Ist mir das peinlich. Bearbeitet 13. Oktober 2011 von Klara2011
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