Ich nähen gerade ein T-Shirt mit Bündchenabschlüssen - das mag ich gerne. Ich verarbeite regelmäßig Bündchenware und mag es auch gerne.
Häufiger lese ich, dass Hobbyschneider Probleme damit haben - also habe ich gestern ein paar Fotos gemacht.
Ich erlaube mir meine Erklärung aus meinem Blog letztens dazu zu kopieren:
Für Halsbündchen nehme ich sehr gerne richtige Bündchenware. Da messe ich den Halsausschnitt aus, und ziehe davon 20% ab, plus Nahtzugabe. Wenn es ein Jersey ist, der nicht so sehr elastisch ist, oder wie hier ein etwas dickerer Jacquard-Jersey, dann schneide ich nach Gefühl zum Stoff etwas mehr Länge zu.
Wichtig, ganz wichtig finde ich!, ist es wirklich gut zu stecken, und zwar in Vierteln (oder auch Achteln), und dann noch dazwischen.
Also:
Der Halsausschnitt ist bei mir geschlossen, also Schulternähte bereits genäht.
Erstmal nähe ich das Halsbündchen zusammen, spricht die kurze Naht rechts auf rechts, gerne mit der Nähmaschine - ergibt eine flachere Naht.
Dann stecke ich das Halsbündchen links auf links einmal ordentlich mit Stecknadeln zusammen, damit die langen Kanten möglichst ordentlich aufeinander liegen, und sich nichts verzieht.
Bündchenlänge in Vierteln mit Stecknadeln markieren. Für mich zum besseren Erkennen der Markierungen stecken ich diese Stecknadeln dann mehrfach "auf und ab" in den Stoff, bisschen wie gewebt. Alternativ könnte man auch eng beieinander 2 Stecknadeln nebeneinander stecken. Und auch da liebe ich meine extra langen dünnen Stecknadeln von Prym (die dünnen mit den gelben Köpfen).
Halsausschnittlänge auch in Vierteln mit Stecknadeln markieren. Evtl. sogar in Achteln.
Wichtig dabei ist: jedes für sich! Denn das ergibt verschiedene Abschnitte.
Dann diese Markierungen rechts auf rechts stecken, und dabei hinten/vorne/Seiten nicht vertauschen.
Nun die Abschnitte dazwischen so dehnen, dass das Halsbündchen "glatt" am Ausschnitt liegt, immer für den entsprechenden Abschnitt, und da weitere Stecknadeln stecken. Ich nutze da auch viele Stecknadeln. Das ganze für den ganzen Ausschnitt rundum.
Dann kann genäht werden. Evtl erst mit Nähmaschine und grosser Stichlänge vornähen, bei Bedarf, denn Overlockmesser und Stecknadeln vertragen sich nicht.
Nun noch die Bilder dazu...
Übersicht der Bündchen. Normalerweise nähe ich auch schon die Ärmel ein, habe ich aber wegen Übersichtlichkeit diesmal hier nicht gemacht.
Dann das Bündchen zum Schlauch schliessen. Mit der Nähmaschine gibt das eine flachere Naht.
Bündchenkanten stecken. Und Viertel extra markieren - hier an den roten Strichen zu sehen: ich "webe" die Stecknadeln da in den Stoff.
Viertel auch am T-Shirt Ausschnitt markieren.
Die jeweiligen Markierungen aufeinander stecken.
Die entsprechendenen Viertel des Bündchens zum T-Shirt dehnen und gut stecken. Mir helfen da viele Nadeln und ich kreiere da immer ein "Nadeltier".
Dann nähen. Overlock bevorzugt (an das rechtzeitige Ziehen der Stecknadeln beim nähen denken!), oder mit der Nähmaschine mit schmalen Zickzack, oder mit Nähmaschine vornähen und dann mit der Overlock.
Fertig!
Freue mich über Rückmeldungen, ob es gut verständlich ist.
Liebe Grüsse
Silvia