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    Vorratshaltung

    Stoffvorräte sind hier ja ein Dauerthema. (Ich wurde durch den Thread zum Stoff-Fasten angeregt, mal wieder über das Thema nachzudenken.) Zu viel? Zu wenig? Die falschen? Oder genau richtig?

     

    Ich will euch deswegen einladen, eure Gedanken, Ideen und Strategien dazu zu teilen.

     

    Wie wahrscheinlich die meisten hier hatte ich verschiedene Phasen... wenig Geld, also wird im Schlussverkauf zugeschlagen, weil billig. So lange es Baumwolle ist, kann es so schlecht ja nicht sein.... (war es auch nicht, aber wie viele Kleidungstücke mit witzigen Motiven will ich gleichzeitig?)

     

    Experimente mit Stoffversand (damals noch mit Katalog auf Papier)... muß man natürlich genug bestellen, um die Portofreigrenze zu erreichen. Und dann fällt der eine oder andere Stoff doch anders aus, als gedacht (trotz der Stoffprobe) oder der Versender ist sehr großzügig was die Interpretation der Bestellung für "Ersatzlieferungen" betrifft (aus blau geblümter Seide wird ein grafisches Muster in Lila und Grün in Polyester).

     

    "Kommt nicht wieder" Stoffquellen. Paris, Urlaub in Indien,... und auch die Stoffmarkenhersteller, die jedes Jahr neue Kollektionen rausbringen, wo es dann heißt, wenn weg, dann weg heizen das Gefühl an.

     

    Geerbte Stoffe: Dem schönen Anzugstoff von Oma kann man nicht wegwerfen.

     

    Stoffe, die für konkrete Projekte gekauft wurden, aber von der Realität überholt wurden. (Das Projekt muss jetzt vorgezogen werden, weil dieses Event, jenes Geschenk... und das andere Projekt auch.... und was hatte ich eigentlich vorher angefangen und wo ist das jetzt?)

     

    Ich habe einen Plan, für ein Outfit, weiß aber noch nicht so ganz im Detail wie es werden soll... an die Stoffquelle komme ich nicht mehr so schnell und werde dann auch keine Zeit haben... also nehme ich mal fünf Stoffe mit, von denen ich hinterher drei verwende.

     

    Der Stoff, den ich will, gibt es nur als Coupon, also bleibt jede Menge übrig. Oder sicherheitshalber großzügig gekauft, besser aufgelegt, als vorgesehen, weniger eingegangen, als vorgesehen...

     

    Zuerst wurden die Stoffe in irgendein Schrankfach gestopft, dann ein großes Fach im Kleiderschrank, dann eine Stofftruhe, dann noch ein paar zusätzliche Schublanden für laufende und fast angefangen Projekte...

     

    Dazwischen immer wieder Ausräumaktionen. Stoffe verkaufen, verschenken, tauschen... (bringt nur was, wenn man sie gegen was tauscht, was man grade besser brauchen kann) Dann hatte die Stofftruhe wieder etwas Luft. Aber nie lange.

     

    Denn... ganz ohne Vorräte will ich auch nicht. Auch am Feiertag was nähen können oder wenn ich es nicht zu den Öffnungszeiten ins Stoffgeschäft schaffe. Kurzfristig meine Pläne ändern können, Details anpassen, meine kreative Ader will das, sonst macht mir das Nähen keinen Spaß.

     

    Trotzdem will ich nicht, dass mir die Vorräte über den Kopf wachsen, ich nichts mehr finde, nicht mehr weiß, was ich überhaupt habe, Stoffkartons in irgendeiner Ecke vergessen werden.

     

    Ich glaube nicht, dass es ein allgemeingültiges "richtig" oder "falsch" gibt, jeder näht anders, hat andere Ansprüche, findet seinen Spaß an anderen Sachen. Aber ich glaube... ich habe für mich jetzt im Moment die "richtige" Menge gefunden. Und habe noch ein paar blickdichte Kisten angeschafft, so dass ich einen großen Teil der Stoffe nach Sorten sortieren konnte. Die Kisten müssen noch ihren endgültigen Platz finden, aber generell habe ich den Platz dafür.

     

    MEIN Kriterium für "richtig" ist inzwischen, dass ich den Stoff zum einen sinnvoll lagern können muss, zum anderen lohnt es sich, zu Projektbeginn erst mal zu gucken, was ich selber schon habe. Und ich finde da auch oft was. Und wenn ich zwischendrin an einem Projekt was ändern will, sind die Chancen auch gut, dass ich was passendes da habe. Dafür habe ich meine Stoffvorräte im letzten Jahr bewusst noch mal etwas aufgestockt (an Orten, an die ich deutlich seltener als einmal im Jahr hinkomme), hatte dabei auch im Blick, welche Stoffsorten ich schon habe und welche nicht.

     

    Denn Status hatte ich vor ein paar Jahren bei Knöpfen schon erreicht und auch bei Spitzen, Bänder und Borten. Und dank größerer Trigemabestellungen auch bei Jerseys. Deswegen habe ich mich "getraut" noch etwas zuzukaufen.

     

    Da ich mit meinem Vorrat jetzt zufrieden bin heißt das aber auch: wenn kein Platz mehr in der jeweiligen Kiste ist, kaufe ich keinen Stoff (es sei denn, ich bin mit dem letzten Projekt fertig oder fast fertig, so dass ich einen neu gekauften Stoff tatsächlich unmittelbar verarbeiten werde).

     

    Wobei ich ja in den letzten Jahren mit "muss ich haben, weil so selten" Stoffen schon recht sparsam war. Lustigerweise wurden aber "absichtslos" gekauften Stoffe aus der Kategorie dann fast immer innerhalb von etwa 18 Monaten verarbeitet. (Was für mich schnell ist, meine Stoffkiste hat noch Inhalt aus dem letzten Jahrtausend...) Wobei ich da bei der Definition wohl auch sparsam bin. Dieser Typ Stoff kommt vielleicht einmal in fünf Jahren vor.

     

    Was ich auch gemerkt habe: Standardstoffe kaufen, weil sie gerade günstig sind funktioniert bei mir gar nicht. Ich finde dann doch immer einen interessanteren und lasse den Standard bei mir in der Kiste liegen. Was hingegen gut funktioniert ist, wenn ich nur Stoffe kaufe, die mir wirklich gefallen. Dadurch, dass ich weiß, welche Farben mir stehen und welche ich mag, passen ganz oft Stoffe zusammen, die nicht zusammen gekauft wurden. Weil sie alle zu mir passen. Ich kaufe hingegen nicht mit der konkreten Überlegung "das wird eine Hose" (Wenn nicht der Schnitt schon bereit liegt.), sondern mir fallen eigentlich zu jedem Stoff mehrere Verwendungsmöglichkeiten ein. Da ich in Paris oft Coupons kaufe, sind das 3m, wenn ich einen Hosenanzug oder so was im Kopf habe, dann 5m. Noch größere Mengen kaufe ich nicht auf Vorrat. Das nähe ich nicht so oft, da kaufe ich es dann, falls ich es mal brauche.

     

    Und wenn ein Stoff in meinem Vorrat zu einem Plan passt: DANN NEHME ICH DEN. Auch wenn 1m übrig bleibt. Der wird seine Verwendung finden. Und wenn er verschenkt wird.

     

    Was sind eure Strategien?

     

    Wie sieht für euch ein sinnvoller Einkauf aus? Was hat nicht funktioniert?

    Mit wie viel fühlt ihr euch wohl? Woran seht ihr, dass es zu viel ist? Und wie verbraucht ihr eure Stoffe wieder? Welche bleiben liegen?

     

    Ich bin gespannt auf eure Geschichten!

     

     

     

     

    Benutzer-Feedback

    Empfohlene Kommentare



    Tolles Thema und hat mir gerade so richtig Lust gemacht Stoffe zu sortieren und umzuschichten - geht leider noch nicht, da der Lagerraum erst noch entsteht. Neues wird derzeit mangels Möglichkeiten eh nicht gekauft und der Stoffabbau war die letzten Jahre, was selber nähen anbelangt eher gering.

     

    Stoffkauf hat sich über die letzten rund 20 Jahre eh geändert, am Anfang hab ich alles was vermeintlich günstig war und mir gefallen hat gekauft. Nach einer tollen Farbberatung hat sich dann herausgestellt, dass viele der Bekleidungsstoffe nichts für mich sind , PW hatte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht angefangen. Das war dann der Zeitpunkt für eine große Aussortier-Aktion. Etliche Kisten hat eine liebe Hobbyschneiderin übernommen, zum wegwerfen war es ja dann doch zu schade.

     

    Danach hab ich alle Stoffe in einer Exceltabelle gelistet und in entsprechende Rollboxen (ca. 40 Liter mit Deckel) verpackt. Jersey wurde auf Grund der Menge in dicker und dünner verpackt, da 2 komplette Kisten voll. Dank großem Dach und entsprechend viel Dachschräge wurde rundum Regal gezimmert mit Schiebetüren. Unten die großen Rollboxen und darüber die kleineren, da bekommt man schon einiges verstaut. In der Excel Tabelle waren 18 große Kisten gelistet. In den Kleinen Bänder, Borten, Reißverschlüsse, PW-Stoff etc.

     

    Dieses System werde ich auch beibehalten, nur nicht überwiegend in Kisten sondern in Regalböden. Die Liste ist komplett veraltet, beim Vernähen habe ich immer schön aktualisiert, aber bei der Aussortier- und Verkaufsaktion beim Umzug ist das alles hinten über gekippt. Die Kisten wurden aufgefüllt und im November 22 und Januar 23 mit nach Italien genommen. ...und harren jetzt der Dinge die da kommen.

     

    Zeitweise haben mich die Mengen an Stoffe regelrecht ausgebremst. Schnell vernäht habe ich meistens die Stoffe, die ich trotz großem Vorrat auf dem Stoffmarkt in Kerkrade gekauft habe. Zudem kam erschwerend noch hinzu, dass ich im Umkreis von  5-10 km Stoffoutlet und Zanderino hatte und da auch öfter beim Einkaufen dran vorbei kam. 

     

    Mittlerweile bin ich froh um die Vorräte, hier habe ich keinen Laden in der Nähe, Tagesausflug nach Rom wäre möglich, aber da weiß ich nicht was ich bekomme. Online-Bestellungen in Italien auch eher schwierig, Möglichkeit gibt es jedoch. 

    ,

     

    Liebe Grüße aus Italien,

     

    Lieby

    ...und jetzt ist der Kaffee alle und ich geh raus zum werkeln

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