
Die Herbstmodelle von Vogue sind schon sehr lange eingetroffen, aber in der Vorweihnachtshektik ging es dann bei allen Beteiligten irgendwie unter, so dass der Schnitt dann erst Anfang des Jahres bei der Testerin landete.

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Andererseits ist das nicht so schlimm, denn die Herbstkollektion ist recht kuschlig, eine reichliche Auswahl an Jacken und Mänteln.
Nicht ganz winterkuschlig, aber dafür um so schicker ist Jacke V1714. Eine sehr weibliche Variante des Bikerstils mit Schößchen. Und wem das Vokuhila-Schößchen zu auffällig ist, das gibt es auch in kurz.
Neben kurvigen Formen gibt es aber auch streng gerade Varianten wie V1717. Das Modell gibt es ebenfall in zwei Längen, als Mantel oder als Jacke. Und den passenden Rock oder die passende Hose sind bei dem Schnitt ebenfalls dabei.
Gerade aber zusätzlich oversized ist die Jacke V1711 von Rachel Comey. Unter die Raglanärmel passt auch ein dicker Pulli, aber ein warmes Steppfutter lässt sich bestimmt auch einbauen.
Den schlichten Hüllenmantel hat auch V1712 von Júlio César als Vorbild. Wie man das bei anderen Modellen dieses Designers schon gesehen hat, ist das fertige Modell aber ein aufwendig dekorierter Hingucker.
Eine ganz spannende Silhouette zusammen mit interessanten Stoffkombinationen findet man bei V1715. Die Kombination von Sandra Betzina setzt sich allerdings aus Hose und Weste zusammen. Da braucht es noch einen Mantel für darüber.

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Lässige und gleichzeitig interessante Formen finden sich auch bei Kleidern, etwa bei Modell 1720 von Tom and Linda Platt. Gleichzeitig lässig, aber auch sehr elegant. Im Prinzip könnte man damit vom Sofalümmeln direkt zum Konzert aufbrechen.
Bei V1723 fällt mir hingegen keine Lösung ein, das alltagstauglich zu bekommen. Hier ist es wirklich Schade, dass im Moment keine großen Auftritte anstehen. Die kurze Variante ist ein absoluter Knallerhingucker.
Bei V1722 sieht es ähnlich aus. Das figurbetonte Kleid von Nicola Finette ist auch nicht zu übersehen. Bzw. die Frau, die es trägt.
Zum Glück gibt es aber auch schöne figurbetonte Kleider wie V1721 von Guy Laroche, die man auch zum Einkaufen oder ins Büro tragen kann.
Ideal für Home Office wäre das Oberteil V1727. Man kann es gemütlich aus Jersey nähen und sieht bei der nächsten Videokonferenz trotzdem schick aus. Und "easy" ist es auch.
Ebenso "easy" ist V1726. Ein Hingucker für die Videokonferenz. Und frau kann die Hemdenstoffe verarbeiten, die der Ehemann jetzt im Homeoffice auch nicht braucht.
Bei allen Kleidern nicht zu vergessen... das Modethema Overall scheint uns auch noch zu begleiten. V1719 ist aus dem passenden Stoff eine sehr "angezogene" Version. Stretch sollte der Stoff aber haben, vor allem in Längsrichtung. Wenn ich mir die Bilder so anschaue.

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Nachgenäht: Hose V1729
Für ein Designermodell hat sich auch unsere Testerin ChaosBiene entschieden. Hose V1729 von Rachel Comey ist an der Hüfte schmal geschnitten, bietet eine gemütliche Beinweite, die aber an der Wade wieder eingefangen wird. Ein eleganter Blickfang.
Für unsere Testerin war es der erste Vogue-Schnitt, daher hätte sie sich noch eine Angabe zur Körpergröße auf dem Schnitt gewünscht. Dafür entsprechen Taillen- und Hüftmaß genau der Maßtabelle, so dass die Wahl einer Größe 16 (oder 42) einfach war.
Wie bei Schnitten, die seinem selber noch unbekannt sind zu empfehlen hat ChaosBiene erst mal ein Probemodell aus einem Baumwollstoff genäht (den sie als ähnlich einem dünnen Jeans beschreibt) und danach den Bund hinten geteilt und die vordere Bundhöhe 2cm tiefer gesetzt. Generell gehört sie (wie viele Frauen...) zur "ein Formbund sitzt einfach besser" Kategorie.
Umso mehr kann die Passform am Po begeistern:
"...es ist die erste Hose die mir am Po sofort passt, ohne dass ich was ändern muss."

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Bei der Anleitung ging diesmal leider was schief, die deutsche Variante fehlte und verraten hat mir unsere Testerin das erst, als sie fertig war, sonst hätten wir die nach bekommen. Wenn einem das bei einer Bestellung mal passiert, kann man die deutsche Anleitung sogar als pdf gemailt bekommen. Man muß also nicht noch mal auf den Versand warten.
Dank der Bilder klappte es aber trotzdem:
"Die Anleitung ist vollständig auf Englisch und in Bildern. An manchen Stellen musste ich etwas grübeln. Die Verarbeitung der Taschenbeutel und auch der Abnäher am Hosenbein, da kam der Klick in meinem Kopf erst mitten drin."
Dafür war sie von der Innenverarbeitung der Taschenbeutel begeistert. Auch sonst kann die Anleitung mit liebevollen Details punkten:
"Die Hose ist mit vielen kleinen Details versehen, die man auf ersten Blick nicht sieht. In den Taschen sind französische Nähte, alle Nähte werden mit Schrägband versäubert."
(Auch wenn ChaosBiene etwas gemogelt hat und dann statt Schrägband doch die Overlock genommen hat... )

Bild: ChaosBiene
Nicht ganz zufrieden ist sie mit iher Stoffwahl, die Anleitung erlaubt da viele Webstoffe, gewählt hat sie Leinen:
"Leinen, Crepe, Satin – Webstoffe, nicht dehnbar. So hab ich es verstanden. (....) Ich habe mich an die Anleitung gehalten, denke aber etwas schwereres, fließenderes wäre besser als Leinen das knittert und sich irgendwie immer aufbauscht."
Für ihr Gefühl fällt das Ergebnis weiter aus, als nach dem Bild erwartet. (Nach dem Gefühl der Redakteurin unterschätzt man leicht, wie mager so ein Model sein kann. )
"Meine Hose wirkt voluminöser irgendwie, also kein Schlankmacher."
Auch die Taschen wurden nicht ganz perfekt:
"Die Taschen klaffen leider auf, bei beiden Hosen die ich gemacht habe."
Trotzdem soll die Hose kein Einzelstück werden. allerdings mit ein paar Änderungen:
"Ja, aber die Raffungen werde ich komplett ändern. Sie sind an einer sehr ungünstigen Stelle, nämlich genau breiteste Stelle Wade. Wenn ich mich setze zieht die Hose nach oben und bleibt beim Aufstehen da. Bei kleineren kurvigeren Frauen passt denke ich die Proportion dann auch nicht, Meine Raffung kommt, wenn dann an den Saum oder sie wird flexibler, Gummi, Schleife etc. Aber der Bereich Po und Schritt passt mir sehr gut und ich werde probieren den auf einen Schnitt mit etwas schmaleren Beinen zu ändern."
Daher gibt es auch eine Empfehlung, allerdings tendentiell eher für größere Frauen. ChaosBiene ist "nur" 1,65m.
Das Gesamtfazit bleibt positiv:
"Ich mag Hosen mit Reißverschluss an der Seite. Ich liebe die detailreiche Verarbeitung der Taschen und werde sicher einiges davon übernehmen.
Nahtzugaben integriert sind für mich als Burdanäherin immer eine Umgewöhnung, aber hat super funktioniert. Es hat mir sehr gefallen, mal nicht husch husch sondern nach Anleitung vorzugehen.
Ich weiß aber jetzt auch, warum der Leinenstoff doch schon eine Weile im Schrank nach hinten gerutscht ist.
Tolle, sehr schöne Hose, die nach einer Änderung der Abnäher am Bein auch sicher getragen wird."

Bild: ChaosBiene
Wir danken der Firma Cremer KG aus Euskirchen (Generalvertrieb für McCall's (Butterick, McCall's, Vogue) in Deutschland), für den zur Verfügung gestellten Schnitt.
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