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    Vorgestellt und nachgenäht - McCalls Sommer 2022 (mit Kleid M8322)

    Die Handelswege sind nach wie vor langsam, so dass die Sommerschnitte von McCalls dann kurz vor Weihnachten in Deutschland eingetroffen sind. Aber nach dem Sommer ist vor dem Sommer und wer jetzt loslegt, ist dann auch bei einem früheren Sommerstart gerüstet. Kann ja auch im April auf einmal warm werden... Deswegen ein Blick auf die Schnitte.

     

    Kleid McCalls M8331, Copyright McCALL's ® Company, NY

    Die bei McCalls angebotenen Modelle schwanken dieses Mal etwas zwischen den extremen... entweder extrem körperbetont oder extrem locker und lässig.

     

    Das Kleid M8331 gehört zur ersten Kategorie. Asymmetrische Cutouts links und recht, an der Taille wird der Stoff in einen Ring gerafft und je nach dem mit einem langen Arm oder auch nur an einer Schulter geschlossen. Nein, ich weiß auch nicht recht, zu welchem Anlass man (okay, ich...) das tragen kann, aber es gefällt mir trotzdem. Das ist übrigens die Variante in großen Größen.

     

    Das Kleid gibt es aber auch für schlankere Frauen, dann ist die Nummer M8311. (Das ist mir generell aufgefallen, mehrere der Schnitte gibt es unter zwei unterschiedlichen Nummern, einmal die "normalen" Größen, so von den amerikanischen Größe 4-22 (was für deutsche Verhältnisse schon großzügig ist), einmal für die "W" Größen. Wobei die von 20W bis 38W gehen, es gibt also zwei Größen Überlappung, was ich gut finde. Zumal nach meiner Erfahrung 20 und 20W tatsächlich etwas anders geschnitten sind und von anderen Körpermaßen ausgehen.

     

    Wem das als Kleid doch ein wenig zu auffällig ist, reichlich Cutouts oder freie Schultern gibt es auch beim Top M8323. Das außerdem durch einen Shrug etwas entschärft werden kann. Oder auch einfach etwas wärmer gestaltet.

     

    Asymmetrie und oder Raffung sind auch bei Bademode angezeigt. Hier gibt es in der Kollektion auch wieder einen Schnitt. Entweder unter der Nummer M8329 oder M8330, je nach gewünschtem Größenspektrum.

     

    Sehr süß, aber etwas weniger freie Haut zeigt das Blüschen M8324. Zumindest von vorne, da ist es mit weiten Ärmeln und Bauchfrei beinahe unschuldig. Von hinten dann weniger, da besteht es weitgehend aus Schnürung. Aber sicher ein schöner Überraschungseffekt.

     

    Overall McCalls M8314, Copyright McCALL's ® Company, NYWer aber im Sommer lieber lässige, weite Flatterstoffe trägt, kommt genauso auf seine Kosten.

     

    Klar kennt man das von weiten Sommerkleidern, mit gefällt aber der Overall M8314 genauso gut. Der lebt auch sehr vom Stoff, denn der Schnitt ist mehr als überraschend einfach. Der Effekt, die Ärmel durch den Bindegürtel quasi erst zu erzeugen gefällt mir aber sehr gut. Ich bin schon sehr versucht... aber hätte ich lieber die Variante mit dem weiten Bein oder die am Knöchel geraffte?

     

    Natürlich geht es auch weniger ungewöhnlich. Mit dem weiten Hängerkleid M8312 kann die nächste Hitzewelle kommen. Und da man solche Kleider aus ganz leichten Stoffen nähen kann, können sie gerne lange Ärmel habe, so dass trotzdem schon eine Menge Sonnenschutz mitkommt. (Wer alt genug ist, erkennt die Kleidform sicher, das hatten wir schon mal... so in den 1970er, glaube ich?)

     

    Ähnlich, aber mit etwas weniger extremen Ärmeln bietet sich Kleid M8320 an. Je nach Geschmack grade oder mit einer bis mehreren Rüschen am Rockteil. Wobei die Biesen in der Brustpasse schon Blickfang genug sind.

     

    Auch der Stufenrock scheint zurück zu sein. M8326 bietet unterschiedliche Längen  bzw. unterschiedlich viele Stufen. Anfängerfreundlich an solchen Röcken ist ja, dass sie nicht sehr passformsensibel sind. Aber das Raffen von so vielen Stoffbahnen ist ein Geduldstraining.

     

    Wem das alles zu viel Stoff mit wallawalla ist: Ein süßes, weites (aber kurzes) Top ist mit M8325 auch dabei. Spannend finde ich, dass es durch die unterschiedlichen Ärmelvarianten auch ganz unterschiedliche Anmutungen bekommt.

     

    Kleid McCalls M8322, Copyright McCALL's ® Company, NYNachgenäht M8322

     

    Für die eher schwingende Variante hat sich auch unsereTesterin mondwicht mit dem Kleid M8322 entschieden. Der Stufenrock sorgt für eine lässige Silhouette, das Oberteil ist hingegen figurnah. Auch hier erzeugen die unterschiedlichen Längen und Oberteilformen ganz unterschiedliche Stile. (So was mag ich ja immer, denn wenn ich einen Schnitt schon mal an die Figur angepasst habe, ist das ja schön, ihn noch mal zu benutzen, ohne dass es nach dem gleichen Kleid aussieht.) Modell A sollte es sein.

     

    Auf der Schnittmustertüte finden sich viele Informationen. Allerdings nicht auf Deutsch:

    Vorn auf der Verpackung sind Bilder der unterschiedlichen, in der Packung enthaltenen Varianten, die Schnittnummer, die Größengruppe (der Schnitt kommt in zwei unterschiedlichen Größengruppen: kleine Größen – 6 bis 14, europäisch Größe 32 bis 40 – und große Größen – 16 bis 24, europäisch Größe 42 bis 50) und ein QR-Code abgedruckt. Dieser QR-Code führt zu einem YouTube-Video mit einem Tutorial (leider nicht die von mir gewählte Variante).

    Auf der Rückseite gibt es Stoffempfehlungen, eine Maßtabelle (Oberweite, Taille, Hüfte und Rückenlänge), anhand derer man mit seinen Körpermaßen die benötigte Größe bestimmt, und den für die jeweils benötigten Stoffmengen und Kurzwaren wie Einlagen und in diesem Fall dem benötigten Reißverschluss. Außerdem gibt es noch eine Tabelle, in der einige Maße des fertigen Kleidungsstückes angegeben sind: die Taillenweite, die untere Saumweite und die Länge des fertigen Kleides. Hier hätte ich vielleicht noch eine Angabe zur Unterbrustweite des fertigen Kleidungsstückes gut gefunden.

    Die Angaben sind allerdings nur in französischer und englischer Sprache, was z.B. bei den Stoffempfehlungen zu Schwierigkeiten führen kann, wenn man nicht weiß, wie sie korrekt übersetzt werden.

    Die Schwierigkeit des Schnittmusters wird mit mittel angegeben.

     

    Als Größe hatte sich mondwicht die 14 (40) gewünscht, das war nach den Weihnachtsfeiertagen nicht ganz optimal:

    Kurz nach Weihnachten wollte ich mit dem Probenähen anfangen und habe mich noch einmal vermessen. Nach meinen Maßen (Kleider und Oberteile wähle ich nach der Oberweite aus, wie ich es vor Jahren einmal im Nähkurs gelernt habe. Auf der Verpackung konnte ich hierzu keine Hilfe finden, ebensowenig wie im Innern der Aleitung) hätte ich vielleicht eher die Größe 16 zugeschnitten, da ich zwischen den Größen 14 und 16 mit Tendenz zur 16 lag (ups, Danke Weihnachtsfeiertage!).

    Die Größe war in der Packung allerdings nicht enthalten, so daß ich mich zu einem Probeteil aus alter Bettwäsche in Größe 14 entschloss (Probeteile soll man ja eigentlich immer nähen, aber manchmal spare ich mir das auch). Diese habe ich dann genäht und nach der Anprobe habe dann in der Oberweite noch 8 cm weggenommen, da der Armausschnitt sehr stark abstand (ich trage meine Oberweite halt mehr im Rücken als vorn).

    Unter der Brust passte dann aber alles, wie es passen sollte.

    Bei der Größenauswahl hätte ich bei diesem Schnitt gern auf die Unterbrustweite zurückgegriffen, die hätte man schön bei den Maßen des fertigen Kleidungsstückes mit angeben können (sie ist auf dem Schnitt nicht vermerkt). Da das Kleid hinten recht tief ausgeschnitten ist, denke ich, dass die Brustweite hier nicht so aussagekräftig ist. Auch die Taillenweite des fertigen Kleidungsstückes (auf der Packung vermerkt) finde ich hier nicht wirklich wichtig, da das Kleid an dieser Stelle recht weit ist, der Rock wird ja angekräuselt.

     

    Kleid McCalls M8322, Copyright McCALL's ® Company, NYDa unsere Testerin im letzten Sommer ein leichtes Sommerkleid fehlte, war sich auch im Winter motiviert und ihr hat es die Neckholderversion A angetan. Und auch nach dem Nähen blieb die Begeisterung:

    Mir gefällt der Schnitt auch nach dem Nähen an mir immer noch sehr gut – ich habe am Schnitt nichts zu meckern. Ich hatte erst ein paar Bedenken, was die Neckholder-Lösung angeht, da ich es nicht gut haben kann, wenn Oberteile an meinem Nacken „hängen“ (wie z.B. Bikini-Oberteile). Das Kleid ist aber so leicht, dass ich bisher beim Probetragen kein Problem hatte. Falls es aber doch dazu kommen sollte, kann ich die Bindebänder immer noch am Rückenteil als Träger annähen.

     

    Stoffvorschläge gab es, aber mondwicht hatte schon was in ihrem Vorrat:

    Gewählt habe ich einen waxprint, den ich letztes Jahr auf dem Stoffmarkt gekauft habe. Der war noch nicht vorgewaschen, aber da es am Stoffstand eine Griffprobe gab, war ich mir sicher, dass dieser Stoff und der Schnitt zusammen passen würden.

     

    Schnittbogen kennen wir, unsere Testerin gehört aber so wie ich auch zur "trotzdem abpausen" Fraktion.

    Das Papier ist sehr dünn und durchscheinend, wie ich es von anderen McCalls-Schnitten schon kenne. Es ist sehr dünn, reißt schnell und ist deshalb sehr sorgfältig zu handhaben. Da ich meine Schnitte aber immer auf Folie abpause, finde ich das nicht so dramatisch.

    Dieses Mal waren die Schnittbögen aber viel glatter, als ich es befürchtet hatte. Auch der Druck war gut zu erkennen.

     

    Die deutsche Anleitung ist ja etwas klein, aber es gibt eine Lösung:

    Im Original kommt der Schnitt mit einer englischen Anleitung, abgedruckt auf Seiten vom Format ca. A3. Die deutsche und die französische Übersetzung sind auf A4 abgedruckt und dementsprechend kleiner, sowohl was die Schrift, als auch was die Bilder angeht. Zu klein für meine Augen mit Gleitsichtbrille. Daher habe ich mir die Anleitung eingescannt und auf dem PC-Bildschirm angesehen – und bei Bedarf vergößert.

    McCalls M8322, Bild: mondwicht

    Ansonsten ist die Anleitung meist klar strukturiert, einige Stellen sind ein wenig lustig übersetzt, aber trotzdem verständlich. An einigen Stellen ist die schriftliche Anleitung vielleicht ein wenig knapp, dort hilft aber ein Blick auf das zugehörige Bild (von denen es zu jedem Schritt eines gibt) weiter.

    Es gibt ein Glossar mit Zeichenerklärungen, einer allgemeinen Anleitung zum Anpassen des Schnittmusters und Schnittauflagepläne für die unterschiedlichen Größen und Stoffbreiten.

    Natürlich habe ich mir auch das zugehörige Video-Tutorial angeschaut. Dieses ist in englischer Sprache und es wir nur ein Modell genäht – natürlich war es nicht mein Modell – trotzdem war es gut verständlich und es wurden auch einige Kniffe gezeigt. Was mir hier auch gut gefallen hat ist, dass die Dame im Video auf mögliche Fehler hingewiesen hat, da sie auch nicht alles richtig gemacht hatte und im Video darauf einging.

     

    Die Verarbeitung konnte gefallen, nur an einer Stelle ist unsere Testerin abgewichen:

    Es gab eine Stelle bei der Verarbeitung des Oberteils, die vielleicht nicht ganz so geschickt war. Wenn man das obere Vorderteil doppelt und dann die Nahtzugabe auf dem Innenteil feststeppt, damit sich die Kante besser legt, ist es besser, dies erst an der Oberkante komplett zu machen (also nähen und Nahtzugabe flach steppen) und dann an den Seiten. An die Oberkante kommt man sonst nämlich nicht mehr gut heran und der Tunnel für das Bindeband ist dann nicht mehr so ordentlich zu arbeiten. Zum Glück habe ich das beim Probeteil bemerkt und bin dann beim richtigen Kleid in diesem Punkt von der Verarbeitung abgewichen. (...)  Ich habe zuerst die Oberkante von Außen- und Innenteil zusammen genäht und die Nahtzugabe untergesteppt, erst dann habe ich diesen Schritt an den schrägen Seitennähten durchgeführt.

     

    Am Ende ist sie zufrieden, dass es eventuell auch noch eine zweite Variante geben wird:

    Vielleicht werde ich den Schnitt noch einmal in der langen Version nähen, wenn ich günstig an schönen Stoff komme. Für die lange Version braucht es in meiner Größe immerhin 4,4m bei einer Stoffbreite von 150cm bzw. 5,5m bei einer Stoffbreite von 115cm (und ich hatte nur 5,35m vom waxprint, sonst hätte ich wohl direkt die lange Version genäht. Vielleicht hätte es doch gepasst, aber ich habe es nicht probiert und so werde ich mir wohl aus dem „Rest“ noch eine luftige Hose für den Sommer nähen).

    Eventuell nähe ich mir das Kleid auch noch in der anderen Oberteilvariante.

     

    Die Empfehlung ist dann keine Überraschung:

    Empfehlen kann ich den Schnitt für etwas erfahrene Näherinnen und Profis, ambitionierte Anfängerinnen werden aber wohl auch damit klar kommen – besonders, wenn sie sich das zugehörige Video-Tutorial ansehen. Beim Arbeiten des Kleides ist Sorgfalt und Genauigkeit wichtig, besonders an den langen Biesen im Rockteil und beim Einkräuseln.

     

    McCalls M8322 von allen Seiten, Bild Mondwicht

     

    Wir danken der Firma Cremer KG aus Euskirchen (Generalvertrieb für McCall's (Butterick, McCall's, Vogue) in Deutschland), für den zur Verfügung gestellten Schnitt.

    Benutzer-Feedback

    Empfohlene Kommentare

    Was für ein schöner Stoff für dieses Kleid! Vor allem mit dem Musterverlauf im Vorderteil! Die lange Version würde mich jetzt auch sehr interessieren:-)

     danke für die Besprechung!

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    Vielen Dank für die Schnittmuster Vorstellungen und das tolle Kleid!

     

    Der Stoff ist klasse und es sieht nach einer deutlich kleineren Konfektionsgröße aus - aber vielleicht bist du sehr groß?

     

    Es ist ein sehr schönes Kleid und ich liebe sowohl Waxprints als auch Neckholder 🙂

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    @mondwicht

    Sehr hübsch umgesetzt! :klatschen: :klatschen:

     

    @nowak

    Danke für Deinen Bericht. :)

     

    Von den neuen erwähnten Schnitten gefallen mir diese beiden besonders gut: 

    https://somethingdelightful.com/mccalls/pdm8312

     

    https://somethingdelightful.com/mccalls/m8325

     

    Das Kleid-Schnittmuster habe ich sogar in digitaler Form vorliegen, und hat einen Platz auf meiner diesjährigen Sommer-Nähliste bekommen. :D

     

    Liebe Grüsse

    Silvia 

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    Ihr Lieben :winke:,

     

    vielen Dank für die netten Kommentare zu meinem Kleid 🥰 (meine Mutter - 81 - findet es abscheulich, besonders den Stoff! Aber sie muss es ja nicht tragen :clown:)

     

    Für den Musterverlauf habe ich die Schnittteile in der Tat ein wenig länger auf dem Stoff hin und her geschoben und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Schön, dass es euch auch gefällt.

     

     

    Am 28.1.2023 um 09:23 schrieb Ulrike1969:

    Vielen Dank für die Schnittmuster Vorstellungen und das tolle Kleid!

     

    Der Stoff ist klasse und es sieht nach einer deutlich kleineren Konfektionsgröße aus - aber vielleicht bist du sehr groß?

     

    Es ist ein sehr schönes Kleid und ich liebe sowohl Waxprints als auch Neckholder 🙂

    Vielen Dank für das Kompliment :o ich empfinde mich mit einer Größe von 171cm nicht als besonders groß, habe aber recht dürre Stelzen (Beine), was diesen Eindruck vielleicht noch unterstützen mag.

     

    Liebe Grüße, Julia

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