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Es gibt viele Hilfsmittel, die beim Nähen zu schöneren Ergebnissen verhelfen können, aber bei einigen gelingt das nicht ohne weiteres, weshalb man sich vor der Verwendung gerne drückt und es dann lieber anders macht. Dazu gehörte für mich immer der Geradstichsäumer, denn bei allen halbherzigen Versuchen, ihn auszuprobieren, war ich mit dem Verlauf des Experiments nie zufrieden. Nach wenigen Zentimetern rutschte die Nahtzugabe unweigerlich aus der Schnecke heraus und wurde nicht mehr eingezogen. Aber jetzt wollte ich doch wissen, ob es eine Möglichkeit gibt, die Tücke des Objekts zu umgehen. Ich kann jetzt schon verraten, dass es mir geglückt ist, ohne kilometerlange Versuchsnähte. Als erstes zeige ich euch meinen Geradstichsäumer, wobei Rollsäumer, Muschelsäumer, Zickzacksäumer oder wie auch immer sie gerade heißen mögen genauso widerspenstig sein können... In der Bedienungsanleitung steht, dass die Stoffkante beim Nähen senkrecht stehen soll und gerade einlaufen muss. Darin lag meine Schwierigkeit. Ich habe gedacht, dass es hilfreich sein könnte, diese Kante vor dem Nähen umzubügeln, um eine Orientierungshilfe zu bekommen. Ich habe den Stoff zweimal schmal eingeschlagen - wie angegeben - und die Gesamtbreite gemessen, ca. 10mm, und die Kante deshalb 10mm umgebügelt. Die Ecken werden etwas abgeschnitten, da mein Stoffstück ringsum gesäumt werden soll. Jetzt kann es losgehen . Dazu wird die Stoffkante einmal umgeschlagen, bis sie auf der Bügellinie liegt, und dann noch einmal umgeschlagen.Die Bügelkante ist nun die Außenkante meines Stückes, und auf dem folgenden Foto könnt ihr sehen, wie "schneckig" der Stoff eingeschlagen wird. Der so vorbereitete Stoff wird unter den Fuß gelegt. Nadelposition Mitte, Stichlänge 1,5 bis 2 (ich habe etwas mehr als 2 gewählt), Stichbreite 0! Ein paar Stiche nähen, Nadel unten lassen, Fuß heben. Jetzt wird der Stoff in die Schnecke des Säumers eingefädelt, indem man ihn straff hält und die Stoffkante nach links in die Schnecke zieht. Das sollte dann so aussehen: Der Stoffbruch, den ihr oben erkennen könnt, das ist der vom 1. Einschlag. Die Außenkante zeigt nach unten... ...die Bügelkante liegt rechts an der langen Zunge des Säumers an. Fuß senken und losnähen. Dabei nur darauf achten, dass die Bügelkante genau an der Zunge einläuft, der Rest wird erledigt. Die Stoffkante muss auch nicht mehr senkrecht gehalten werden. Am Nahtende kann man gut sehen, wie der Fuß den Stoff einschlägt. Die 1. Naht ist geschafft. Es folgt die 1. Ecke. Dazu wird der Stoff wieder zweimal schmal umgeschlagen, und ein starker Faden (ich habe Jeansgarn genommen) durch die Ecke gezogen: Falls sich die gelegte Ecke trotz Faden wieder öffnen will, kann ein einfacher Knoten Wunder wirken! Ecke und Faden gut festhalten, links vom Fuß platzieren und mit der anderen Hand die Stoffkante wieder in die Schnecke einziehen. Gespannt halten und nun den Stoff zu euch ziehen, bis der Anfangspunkt (mit Hilfsfaden) unter der Nadel liegt. Fuß senken. (Kniehebel, ich danke Dir! Aus diesem Grund gibt es auch kein Bild vom festgehaltenen und heranzuziehenden Stoff.) Jetzt langsam losnähen, dabei den Transport durch Festhalten und Ziehen an Hilfsfaden und Nähfäden unterstützen, bis der Fuß nicht mehr auf der Ecke liegt. So sieht die Ecke nach dem Nähen aus, der Hilfsfaden ist noch drin, wird aber gleich entfernt und an der nächsten Ecke wieder benutzt. Nachdem das beim Probestück so gut geklappt hat, habe ich mir meine richtigen Teile vorbereitet zurecht gelegt: Die 3 Seiten werden genäht, am letzten Nahtende wird es etwas fummelig, weil der Säumer da auf die 1. gesäumte Kante trifft. Ich habe diese Ecke deshalb etwas eingeklappt: Dadurch steht sie nicht an der Außenkante über, wenn das nicht gelungen war, habe ich einfach 2 oder 3 der letzten Stiche aufgezogen, die Ecke ein wenig nach innen gedrückt, und mit den übrigen Nähfäden von Hand festgenäht. So sehen meine fertigen Deckchen aus: Und so von der Rückseite: Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden, und der Säumer hat für mich seinen Schrecken verloren. Damit euch das auch so gelingen kann, müsst ihr euch euren Säumerfuß etwas genauer ansehen. Auf der Unterseite ist eine Nut, die verschieden breit sein kann, bei meinem Modell 4,5mm. In dieser Vertiefung läuft der frischgeformte Saum unter dem Fuß durch, ohne zu stören. Um das richtige Maß für die umzubügelnde Kante zu ermitteln, müsst ihr nur die Breite dieser Nut verdoppeln (Stoff wird ja zweimal eingeschlagen), und habt damit auch die genaue Nahtzugabe. Bitte daran denken, dass später der Unterfaden auf der "schönen" Seite sichtbar ist! Ich bin nun richtig im Tischwäsche-Nährausch und wünsche viel Erfolg beim Säumen! Annekatrin
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