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Mit der Helligkeit am Arbeitsplatz kämpfe ich ja immer und einen wirklich gut beleuchteten Handarbeitsplatz habe ich noch nicht gefunden. Daher liebäugle ich schon länger mit einer sogenannten "Tageslichtlampe", mit der alles toller und besser sein soll. Als ich die Möglichkeit bekam, eine zu testen, war ich natürlich sofort dabei. "Twist" von DaylightBild: nowak Bei mir traf dann das Modell "D/E33700" der Firma Daylight ein. Auch genannt "Twist" (oder "Twist Portable Lamp"), also eine tragbare Drehlampe. Bevor das niedliche Ding mit einer Anmutung irgendwo zwischen Grubenlampe und Campingleuchte so vor einem steht muß man allerdings erst mal etwas Hand anlegen. Um die Verpackung kleiner zu gestalten wird der Fuß als "Bausatz" geliefert. Das Anleitungsblatt erklärt aber in Wort (neben Deutsch auch auf Englisch, Französisch und Niederländisch) und Zeichnung wie man vorzugehen hat und jeder der mal mit Legosteinen gespielt hat bekommt das mühelos hin. Dann noch die Lampe aufsetzen und "nach unten drücken, bis sie hörbar einrastet". Schon kann man eine freie Steckdose suchen. Dank des Griffs kann man sie ja überall hin mitnehmen. Das Nächste, was passiert, ist, daß die Lampe umfällt. Aha, mein Gehör ist zu gut, ich habe zwar was einrasten hören, das war aber noch nicht fest genug, die Lampe ist aus ihrem Fuß gefallen. Zum Glück stand sie auf dem Boden (neben der Steckerleiste), ist also nicht tief gefallen und es war nichts kaputt. Also noch mal drücken, bis es noch lauter knackt und die Lampe sitzt stabil und unerschütterlich in ihrem Fuß. Wo sie in den nächsten Monaten, in denen ich sie benutze, auch problemlos bleibt. Drehen kann man sie aber in ihrem Fuß, sehr praktisch, um das Licht gut ausrichten zu können. Tragbare Lampe "Twist" ausgeklapptBild: nowak Also räume ich meine bisherige kleine Halogenlampe auf den Schrank und stelle die tragbare Lampe "Twist" an ihre Stelle. Die Lampe schaltet sich automatisch ein, wenn man sie aufklappt. Mein Geodreieck sagt bei knapp 30° Öffnung. Der Neigungswinkel ist frei bestimmbar, bis 180° kann man sie aufklappen. Der Schirm kann ebenfalls gedreht werden, etwa 45° nach hinten bzw. nach vorne.Man hat also sehr viele Freiheitsgrade, so daß ich durchweg keine Probleme hatte, die Lampe meinen jeweiligen Bedürfnissen anzupassen. Sei es als Hintergrundbeleuchtung für den Laptop, sei es mit gerichtetem Licht bei mehr oder weniger fitzeligen Handarbeiten. Das einzige was meine alte Halogenlampe besser konnte: Hilfslicht hinter der Nähmaschine. Dafür ist der Lampenschirm zu kurz. Allerdings ist die Lichtausbeute auch kein Vergleich. Es ist hell. Wirklich hell. So richtig hell. Egal ob tagsüber als Zusatzlicht, weil ich zu weit vom Fenster entfernt bin oder die Sonne hinter den Wolken ist oder ob abends, wenn es dunkel ist. Abends mit dunklen Stoffen und Garnen zu hantieren... kein Problem. Ich muß solche Arbeiten nicht mehr auf den nächsten (sonnigen) Tag verschieben. Doch nicht nur bei dunklen Materialien ist die Lampe sehr hilfreich. An einem hautfarbenen Dessoustoff war eine Naht zu trennen. Das Garn paßte farblich leider exakt zum Stoff und hatte sich förmlich in den Microfaser "hineingezogen". Ich schaffte es trotz Tageslicht am Fenster nicht, die Stiche zu durchtrennen, ohne ständig Stofffasern zu beschädigen. Ich war schon kurz davor, einfach die Naht abzuschneiden und zu hoffen, daß es einen Zentimeter schmaler auch noch passen würde.... Da erinnerte ich mich an die Lampe und schaltete sie an. Und siehe da... es war immer noch kein Vergnügen, die Stiche zu durchschneiden. Aber es war möglich. Überhaupt gab es die eine oder andere Nähaufgabe, die mit der richtigen Beleuchtung auf einmal gar nicht mehr so schwierig war. Meine früheren Schwierigkeiten lagen also nicht so sehr an meinen Fingern, sondern an der Beleuchtung! (Da muß man erst mal drauf kommen....) Da ich gerne auch mal auf dem Boden sitzend arbeite, war es praktisch, die Lampe einfach wo anders hinstellen zu können. Wobei es häufig reichte, die Lampe statt Richtung Tisch Richtung Boden zu drehen, da kam auch noch genug Licht an. Lampe "Twist" nach einiger BenutzungBild: nowak Die Verarbeitung der Lampe ist durchdacht, der Lampenschirm wird bei mehrstündigem Gebrauch zwar deutlich warm. Aber nicht zu warm, um ihn anfassen zu können. Man kann ihn also jederzeit wieder einklappen. Auch die Kunststoffabdeckung vor dem Leuchtmittel wird nicht gefährlich heiß. Man kann sich also nicht versehentlich verbrennen, was gerade bei Kindern im Haushalt wichtig ist. Nicht ganz so einfach ist der Austausch des Leuchtmittels. Dazu muß man die Lampe erst mal ausstecken. Den Diffusor kann man dann an einem Ende mit einem Schraubenzieher aufhebeln. Der dazu nötige Druck war schon so, daß mir ein wenig mulmig war, ob ich da jetzt was abbreche, was nicht abbrechen soll... aber der Diffusor klappt dann problemlos auf. Danach sagt die Anleitung, man soll "Die Leuchtstoffröhre vorsichtig aus der Fassung herausziehen, dabei die Klemme lösen." Leider war für mich nicht erkennbar, von welcher Klemme die Rede ist und bei "vorsichtigem" Ziehen war da auch nichts zu entfernen. Da es eine Leihlampe ist, wollte ich nicht riskieren, sie kaputt zu machen und habe dann nicht mehr weiter gemacht. Zum Glück muß man Leuchtstoffröhren ja nicht so oft austauschen... Laut Typenschild verbraucht die Lampe 13W und mein primitiver Energiezähler, den ich testweise zwischengeschaltet hatte, bestätigt das. (Ein CE Zeichen hat sie natürlich auch. Nur der Vollständigkeit halber.) Weitere technische Daten: 30,5cm hoch, 1,34 kg schwer und die Helligkeit ist definiert mit 6420 Lux auf 15 cm. Optisch unschön ist lediglich, daß die Lampe sich nicht wieder ganz schließen läßt, sondern ein sichtbarer Spalt bleibt, der unten 3mm breiter ist als oben. (Und auf den mich ein Besucher, der die Lampe bei mir sah, auch von sich aus angesprochen hat.) Auch daß das Typenschild hinten sich schon nach wenigen Wochen anfing abzulösen und dann abstand ist nicht ganz so erfreulich. (Immerhin weiß ich jetzt, daß unter dem Typenschild eine Schraube ist, inzwischen fiel es nämlich auch schon mal ganz ab.) Zwar ist das hauptsächlich ein Schönheitsfehler, aber es steht auch die Bezeichnung des Leuchtmittels drauf, was praktisch ist, falls man die Gebrauchsanweisung irgendwann mal verlegt. (Da ich nur genau eine Lampe getestet habe, kann das natürlich ein Einzelfall sein.) Doch der Reiz einer Tageslichtlampe liegt ja nicht nur darin, daß sie deutlich heller ist als eine "normale" Lampe. Das Lichtspektrum ist auch dem des normalen Tageslichtes ähnlicher. Das heißt, der "Kunstlichteffekt", also daß Farben bei Lampenlicht ganz anderes wirken als bei Tageslicht draußen entfällt. Was gerade für Menschen interessant ist, die oft abends nähen und ihre Entscheidung, welche Stoffe zusammenpassen oder welches Nähgarn den richtigen Farbton hat nicht immer auf den nächsten Morgen verschieben wollen. Oder können. Und nicht nur beim Nähen, auch beim Stricken, Häkeln oder Sticken erleichtert Tageslicht die richtige Farbauswahl. Um zu testen, ob das auch so ist habe ich eine Nähgarnbestellung für ein größeres Projekt genutzt. Ich habe für sechs verschiedene Stoffe abends im Schein der "Twist" Lampe mit Hilfe der Farbkarte (700 Farben) Nähgarne ausgewählt. Die Farbnummern habe ich mir aufgeschrieben und weggelegt. Zwei Tage später habe ich das bei Tageslicht am Vormittag wiederholt. Und siehe da... auch wenn das Licht der Tageslichtlampe auf mich etwas kälter wirkt als normales Tageslicht, die Farbauswahl war bei beiden Bedingungen identisch. Okay.... wenn die Farbdarstellung gut ist... kann man die Lampe vielleicht auch als Photolampe "missbrauchen"? Wenn man mal nicht blitzen will? Hier wird es jetzt ein wenig speziell. Die Frage interessiert sicher nicht alle. Wer es ganz genau wissen will, liest auch den kursiven Text neben den Bildern, der Rest kann einfach weiterscrollen. Die folgenden Bilder wurden alle mit der gleichen Kamera und einem Festbrennweitenobjektiv gemacht. Dabei habe ich alle Einstellungen (Blende, Belichtungszeit, ISO,....) auf Automatik gelassen, außer der Wahl, den Blitz zuzuschalten bzw. abzuschalten. Auch den Weißabgleich habe ich der Kamera überlassen. So sollten die Unterschiede zwischen den Belichtungssituationen auch mit einer einfachen Kamera oder der Handyknipse ähnlich ausfallen. Die Bilder wurden in einem Nord-Ost Zimmer an einem bewölkten Tag direkt hintereinanderweg gemacht, so daß auch die Lichtsituation sich zwischen den Aufnahmen nicht nennenswert verändert hat. Für Stativ war ich zu faul, also aus der Hand geknipst. Außer dem Zuschnitt wurden die Bilder auch nicht nachträglich bearbeitet. (Und wenn ihr auf das Bild klickt, bekommt ihr jeweils eine größere Version zu sehen.) Bei Tageslicht, ohne Kunstlicht. Der Autofokus hat Probleme, das Bild scharf zu stellen. Die Blende stellt sich auf f/2,8 (ein Wert, den einfache Kompaktkameras nicht immer schaffen), die ISO Zahl wird auf 200 hochgedreht, so ist eine Belichtungszeit von 1/60 zu erreichen (das ist die längste Belichtungszeit die auch ein Ungeübter in der Regel noch halten kann, ohne etwas zu verwackeln und gleichzeitig die typische Belichtungszeit für Blitzaufnahmen). Dafür sehen die Farben aber weitgehend realistisch aus. Etwas matt vielleicht. Als nächstes kommt die kleine Halogenlampe zum Einsatz. Das genügt dem Autofokus, um das Bild scharf zu stellen. Blende bleibt auf f/2,8, die ISO Zahl geht auf 100 runter und auch die Belichtungszeit wird mit 1/80 kürzer. Die Farben hingegen sind deutlich wärmer, als in der Wirklichkeit. Anschließend darf die Daylight Portable Lamp in die Szene. Da sie ein längliches und größeres Leuchtmittel hat als die Halogenlampe, ist die Ausleuchtung natürlich schon mal gleichmäßiger. Die Automatik verkleinert die Blendenzahl auf f/4,0 und die Belichtungszeit wird mit 1/125 noch mal schneller. (Das ist dann auch schon für sich langsam bewegende Objekte geeignet.) Durch die größere Schärfentiefe wird dann auch die Schrift auf dem einen oder anderen Objekt besser lesbar. Der Farbeindruck ist angenehm realistisch, das Gelb der Nadelpackung wird hier am Besten wiedergegeben. Zum Vergleich dann auch noch mit dem eingebauten Blitzgerät. Auch hier wieder Blende f/4,0 und erwartungsgemäß der typischen Belichtungszeit von 1/60. Warum die Kameraautomatik die ISO Zahl auf 400 hoch dreht, weiß ich nicht, aber scheinbar reicht das schon, um die kleinen Schriften unschärfer werden zu lassen. Dafür ist nicht nur die Farbdarstellung realistisch, sondern das Bild gleichmäßig ausgeleuchtet. Ich habe es testweise auch noch versucht, die Lampen für eine indirekte Beleuchtung zu verwenden, aber dazu waren beide zu schwach, eine gleichmäßige Beleuchtung kam nicht mehr an. Fazit: Die Daylight "Twist" Tageslichtlampe ist nicht billig. Eine UVP scheint es nicht zu geben, ein Blick in verschiedene Shops zeigt ganz grob Preise zwischen 80 und 90 EUR. Allerdings erleichtert sie einem nicht nur fitzelige Arbeiten am Abend und an diesigen Tagen, sondern macht auch bei nächtlichen Farbwahlen und als Hilfsphotolampe eine gute Figur. Die gebe ich nicht mehr her. Außerdem fürchte ich... langfristig muß ich mir so was noch zusätzlich in größer kaufen ... die Firma Daylight hat da noch mehr Typen im Angebot. Wir danken den Firmen Daylight Company aus London und Junghans-Wolle aus Aachen, die uns die Lampe zur Verfüngung gestellt haben.
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