Winselmann-Maschine - seltsames "Anbauteil"

Ich habe gestern eine Winselmann-Maschine (inklusive mit Intarsien versehenem Koffer und Tisch mit Gußeisen-Untergestell!) vor dem Sperrmüll gerettet. Aufgrund der Form der Intarsien und Schnitzarbeiten möchte ich sie auf 1915-20 datieren (Mischung zwischen Jugendstil und sehr frühem Art-Deco).

Der Unterfadenkorb und -Spule sind auf jeden Fall ziemlich außergewöhnlich (und irgendwie sehr niedlich; das Ding hat etwa die Größe meines kleinen Fingers...):

Zuhause ist mir bei der Durchsicht der Fächer am Tisch dieses lustige Ding in die Hände gefallen:

Hat irgendjemand eine Idee, was das sein könnte? Ich bin fast sicher, daß das nicht zur Maschine gehört. Die Haken lassen sich übrigens 'drehen', sieht man recht gut, wenn man die beiden Bilder vergleicht.

Ich wusste doch, dass ich das schon mal gesehen habe: klick

Liebe Grüße, haniah

Ein *Stopfapparat*? Knaller!

Merci!

Aber zeig uns doch mal Deine Maschine!

Das Holz, wenn es zur Maschine gehört, sieht überhaupt nicht sperrmüllwürdig aus! Die Maschien selbst auch?

Martin, Bremen

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Aber zeig uns doch mal Deine Maschine!

 

Das Holz, wenn es zur Maschine gehört, sieht überhaupt nicht sperrmüllwürdig aus!

Das Holz gehört aber zu meinem Gartentisch

Das Holz des Maschinentisches wiederum ist nach Reinigung nun in relativ restaurierungsfähigem Zustand. Das Furnier oben ist an den Rändern teilweile ein- und abgerissen (das war schon vor der Reinigung so...); aber die Intarsien, die sich weiter 'innen' auf dem Tisch befinden, sind unbeschädigt. Ich plane also, das 'äußere' Furnier weitestgehend abzutragen (bis zu den Intarsien), neues zu verleimen und dann neu zu lackieren.

Die Schublade unten ist etwas verzogen und daher schwergängig, aber nichts, was man nicht mit etwas abschleifen wieder beheben könnte.

Oben auf dem Tisch ist noch ein abnehmbarer 'Tischaufsatz' eingelassen (wenn man die Maschine auf einem normalen Tisch betreiben möchte); auch das Holz braucht nur Schliff und Lack.

Der Koffer, mit dem die Maschine geschützt wird, ist bis auf zwei (problemlos klebbare!) aufgerissene Ecken ebenfalls mit Schliff und Lack wieder in quasi-Neuzustand versetzbar.

Und das gußeiserne Untergestell ist zwar, naja, etwas schmodderig, und viel von den Vergoldungen ist z. T. wohl im Laufe der Zeit, z. T. auch bei der heutigen Reinigungsaktion heruntergekommen. Aber nix, was man nicht mit einer Portion Bronze und etwas Öl beheben könnte. Selbst der originale Leder-Treibriemen ist heile; wenn auch etwas ausgeleiert; aber nachspannbar.

Die Maschien selbst auch?

Die Maschine war erst schwergängig (und wie der ganze Rest nach offensichtlichen Jahren in einem Keller) total versifft. Ich habe heute alles auseinandergebaut, gereinigt, geölt, und nun braucht man das Rad der Maschine nur vorsichtig schubsen, und es läuft von selbst drei Umdrehungen weiter

Auch an der Maschine haben die Vergoldungen gelitten; aber auch das ist wohl mit Bronze behebbar.

Fotos mache ich eventuell mal morgen, wenn's hell ist - hab vor der Reinigungsaktion irgendwie keine machen wollen, weil im Prinzip war's nur ein schwarzer, schmieriger und staubiger Klumpen

Übrigens scheint die Maschine lange und oft genutzt worden zu sein; die Abplatzungen des Furniers sind nämlich genau da, wo die Hände liegen. Und auch sonst - rund um die Stichplatte - sind das eindeutig 'Abgrabbelungen'. Außerdem habe ich aus den Schubladen und dem unteren Teil der Maschine grob geschätzt 200 abgebrochene Maschinen-Nadelspitzen unterschiedlichsten Alters (=nach Augenmaß dessen, wie's Metall angelaufen ist...) rausgefischt. Nur in den letzten schätzungsweise mindestens 10 Jahren hat das arme Ding wohl nur im Keller gestanden. Schande, so was wegschmeißen zu wollen.

Hallo Forum!

Das Holz gehört aber zu meinem Gartentisch

 

Das Holz des Maschinentisches wiederum ist nach Reinigung nun in relativ restaurierungsfähigem Zustand. Das Furnier oben ist an den Rändern teilweile ein- und abgerissen (das war schon vor der Reinigung so...); aber die Intarsien, die sich weiter 'innen' auf dem Tisch befinden, sind unbeschädigt. Ich plane also, das 'äußere' Furnier weitestgehend abzutragen (bis zu den Intarsien), neues zu verleimen und dann neu zu lackieren.

Die Schublade unten ist etwas verzogen und daher schwergängig, aber nichts, was man nicht mit etwas abschleifen wieder beheben könnte.

Oben auf dem Tisch ist noch ein abnehmbarer 'Tischaufsatz' eingelassen (wenn man die Maschine auf einem normalen Tisch betreiben möchte); auch das Holz braucht nur Schliff und Lack.

Der Koffer, mit dem die Maschine geschützt wird, ist bis auf zwei (problemlos klebbare!) aufgerissene Ecken ebenfalls mit Schliff und Lack wieder in quasi-Neuzustand versetzbar.

Und das gußeiserne Untergestell ist zwar, naja, etwas schmodderig, und viel von den Vergoldungen ist z. T. wohl im Laufe der Zeit, z. T. auch bei der heutigen Reinigungsaktion heruntergekommen. Aber nix, was man nicht mit einer Portion Bronze und etwas Öl beheben könnte. Selbst der originale Leder-Treibriemen ist heile; wenn auch etwas ausgeleiert; aber nachspannbar.

 

 

 

Die Maschine war erst schwergängig (und wie der ganze Rest nach offensichtlichen Jahren in einem Keller) total versifft. Ich habe heute alles auseinandergebaut, gereinigt, geölt, und nun braucht man das Rad der Maschine nur vorsichtig schubsen, und es läuft von selbst drei Umdrehungen weiter

Auch an der Maschine haben die Vergoldungen gelitten; aber auch das ist wohl mit Bronze behebbar.

 

Fotos mache ich eventuell mal morgen, wenn's hell ist - hab vor der Reinigungsaktion irgendwie keine machen wollen, weil im Prinzip war's nur ein schwarzer, schmieriger und staubiger Klumpen

 

Übrigens scheint die Maschine lange und oft genutzt worden zu sein; die Abplatzungen des Furniers sind nämlich genau da, wo die Hände liegen. Und auch sonst - rund um die Stichplatte - sind das eindeutig 'Abgrabbelungen'. Außerdem habe ich aus den Schubladen und dem unteren Teil der Maschine grob geschätzt 200 abgebrochene Maschinen-Nadelspitzen unterschiedlichsten Alters (=nach Augenmaß dessen, wie's Metall angelaufen ist...) rausgefischt. Nur in den letzten schätzungsweise mindestens 10 Jahren hat das arme Ding wohl nur im Keller gestanden. Schande, so was wegschmeißen zu wollen.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte!

Alles Gute!

Ramses298.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte!

Ja doch! Ich hab doch (in dem von Dir komplett zitierten Beitrag übrigens...) gesagt, daß ich heute welche mache!

Und schon geht's los.

Hier ist erstmal das Untergestell mit Tischplatte:

An dem Untertisch ist - neben der unteren Schublade, die man auf dem ersten Foto gut sieht - auch noch so eine kleine, ausschwenkbare "Stecknadeldose" angebracht, deren Deckel aufspringt, wenn man sie nach vorn ausschwenkt:

Oben in das große quadratische Loch des Tisches gehört dann dieser kleine 'Tischaufsatz' aus Holz, in dem auch noch eine Mini-Schieblade eingelassen ist:

Und da oben gehört dann die Maschine drauf. Die ist normalerweise festgeschraubt; aber ich hab das ganze Teil ja zerlegt:

Hier sieht man schön die doch recht abgegrabbelte Arbeitsfläche:

Die Intarsien am Unter- und Auftisch vor der Maschine sind übrigens nicht nur Zierde. Sie sind Inch- und Zentimetermaße!

Das Label der Maschine ist witzig....

...denn dieses Foto steht NICHT auf dem Kopf! Das Label ist schlichtweg falschrum angenietet:

Und gleich geht's...

...hier mit dem Koffer weiter, der oben auf die Maschine gehört:

Auch dieser hat die Intarsien des Unter- und Auftisches:

...und zusätzlich noch Schnitzereien (hier sieht man auch ein wenig die aufgebrochene Ecke, die sich aber ohne viel Kraftaufwand wieder zusammendrücken und dementsprechend dann auch leimen lässt):

Wie gesagt, die Maschine befindet sich jetzt in gereinigtem, unrestaurierten Zustand und läuft problemlos. Mit ein paar Tagen neu furnieren, schleifen und lackieren sowie dem Auftrag von Flüssigbronze an den fehlenden / beschädigten Vergoldungen und Versilberungen dürfte sie aber wieder nicht nur funktionell, sondern außerordentlich hübsch sein