scwarzewitwe Geschrieben 25. Januar 2005 Melden Geschrieben 25. Januar 2005 Hallo Ihr! Ich suche dringend Material oder Links über die Reitkleider, die die Frauen früher getragen haben. Also die, die teilweise das ganze Pferd beim Reiten bedeckt haben (nur den Hinterteil natürlich) und die man hochknöpfen konnte, wenn man abgestiegen ist. Ich möchte alles darüber wissen: wie genau die aussahen, aus welchem Material die waren, wie man sie genäht hat usw. Ich wäre dankbar für jeden Tip! Eure Susanne
Sew Geschrieben 26. Januar 2005 Melden Geschrieben 26. Januar 2005 Schau mal in diesem Shop nach, vielleicht kann die Inhaberin Dir auf eine email-Anfrage helfen. Auf alle Fälle gibt es dort schon mal jede Menge Augenfutter. Jeanette hat auch schon tolle Reitkleider genäht, deren Bilder sich in der Galerie finden lassen. Möglicherweise kann sie ebenfalls Tipps geben. LG Kerstin
lenalotte Geschrieben 26. Januar 2005 Melden Geschrieben 26. Januar 2005 Hallo Susanne, bist Du sicher, Du meinst 18. Jahrhundert? Also diese Röcke zum Hochknöpfen kenne ich erst aus dem 19. Jahrhundert. Schau' mal hier: http://users.tinyworld.co.uk/sidesaddlelady/Museum%20-%20riding%20habits.html http://users.tinyworld.co.uk/sidesaddlelady/Exhibits%20-%20riding%20habits.html Ich hoffe, Jeanette meldet sich noch - sie ist hier die Expertin Das wäre hier ein Beispiel des 18. Jahrhunderts: http://users.tinyworld.co.uk/sidesaddlelady/1770%20Colonial%20habit%20detail.html Das ist übrigens ein Schnittmuster von Rockinghorse Farm; das ist in Deutschland normalerweise auch bei http://www.neheleniapatterns.com/ erhältlich; momentan ist der Schnitt aber ausverkauft. Oder melde Dich doch direkt bei Nehelenia/Christine; sie ist hier als BellaBelinda unterwegs? Und das hier ist so ein hochknöpfbarer Rock (19. Jh.): Schnittmuster für Reitkostüme durch die Jahrhunderte: http://users.tinyworld.co.uk/sidesaddlelady/Catalogue%20-%20dressmaking%20patterns.html Liebe Grüße, Lena
scwarzewitwe Geschrieben 27. Januar 2005 Autor Melden Geschrieben 27. Januar 2005 Hallo ihr zwei! Habt schon mal vielen Dank! Es kann schon sein, daß die Kleider aus dem 19. Jahrhundert sind. Ich soll da evtl. ne Diplomarbeit drüber schreiben und deshalb will ich alles genau wissen! Ich weiß auch nicht, ob die Kleider immer zum Hochknöpfen waren. Ich hab da bloß mal was drüber gefunden! Eure Susanne
lenalotte Geschrieben 27. Januar 2005 Melden Geschrieben 27. Januar 2005 Hallo Susanne, huch - ich dachte, Du wolltest Dir selber was schneidern... Ok, Diplomarbeit. Äh, welches Fach denn? Die oben genannte Seite ist doch für's Erste schon mal ganz informativ, ebenso die dazu gehörige Linkseite ? Liebe Grüße, Lena
jeanette Geschrieben 27. Januar 2005 Melden Geschrieben 27. Januar 2005 Hmmm, die Reitröcke zum seitlich hochknöpfen sind eindeutig später entstanden, es handelt sich um die sogenannte "Sicherheitsschürze" für den Damensattel. Diese fallen aber nicht über den Pferderücken. Ich nähe zwar auch teilweise Röcke, die hinten übers Pferd fallen, allerdings sind die dann für den normalen Sattel, ist meiner Meinung nach halt schön für die Optik bei Auftritten, aber nicht unbedingt originalgetreu. Gib doch mal den Suchbegriff "Riding Habit" ein, vielleicht findest Du dann das gewünschte Modell, und dann kann man ja weiterreden.
lenalotte Geschrieben 27. Januar 2005 Melden Geschrieben 27. Januar 2005 Das mit der Sicherheitsschürze steht hier auch nochmal: The early twentieth century saw habits with flared, long-line jackets and patented safety skirts. The first safety skirt had been introduced in about 1875, but the design by Alice Hayes at the turn of the nineteenth century, with the length of skirt unbuttoning, gradually evolved into the practical open-sided apron of 1930s aside riding, accompanied by a cutaway jacket, a design, albeit modified, still used today as the epitome of elegance of modern side-saddle equestrianism of the twenty-first century. (http://users.tinyworld.co.uk/sidesaddlelady/Museum%20-%20riding%20habits.html) Das dürfte als Quellenangabe für eine Diplomarbeit allerdings nicht WIRKLICH hinreichend sein
scwarzewitwe Geschrieben 16. Februar 2005 Autor Melden Geschrieben 16. Februar 2005 Hallo! Also ich schreibe das Diplom im Fach Textil- und Ledertechnik! Es müssen auch nicht die Kleider zum Hochköpfen sein. Auf alle Fälle geht es nicht um Kleider für die Sattel, wo die Frauen seitlich drauf sitzen. Es geht um die normalen Sattel und um die Kleider, die hinten so weit über das Pferd fallen!
lenalotte Geschrieben 16. Februar 2005 Melden Geschrieben 16. Februar 2005 Dann müsste man mal erforschen, ab wann die Weibsbilder denn überhaupt den Damensattel verlassen haben (und zwar nicht ausnahmsweise, sondern generell). Ich kenne mich zwar nicht sonderlich gut aus (Jeanette aber *winke*), aber das dürfte IMHO um einiges später sein als das 18. Jh. Zumal die hochknöpfbaren Röcke ja aus dem 19. JH. sind und diese eigens für den Damensattel gedacht/designt wurden. Vielleicht steht das aber auch in dem Link, den ich in einem vorherigen Posting gesetzt habe (bin jetzt zu faul, um nachzusehen). Jedenfalls: Toitoitoi für Deine Diplomarbeit und liebe Grüße, Lena
lenalotte Geschrieben 16. Februar 2005 Melden Geschrieben 16. Februar 2005 Hm, eigentlich hat Jeanette sich dazu ja auch schon geäußert: Ich nähe zwar auch teilweise Röcke, die hinten übers Pferd fallen, allerdings sind die dann für den normalen Sattel, ist meiner Meinung nach halt schön für die Optik bei Auftritten, aber nicht unbedingt originalgetreu.
gakawa Geschrieben 16. Februar 2005 Melden Geschrieben 16. Februar 2005 hallo susanne, vielleicht hilft dir der link weiter : http://www.damensattel.org viel erfolg !! gabi
lenalotte Geschrieben 16. Februar 2005 Melden Geschrieben 16. Februar 2005 Aber sie will doch gerade NICHT über Kleider für den Damensattel schreiben, sondern für den normalen
Pim Geschrieben 16. Februar 2005 Melden Geschrieben 16. Februar 2005 Aber über die zeitliche Entwicklung steht da was... "Mitte des 19. Jhdt. erwachte das Volk und kämpfte für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, d. h. die Bürgerlichen kommen zu Wohlstand und konnten sich Freizeitpferde halten. Es entstanden Reitschulen. Man promenierte, ritt bei Hubertusjagden mit, hält in Reitschulen Reitvorführungen ab = Vorreiter der heutigen Turnierreiterei. Aber ab diesem Zeitpunkt drängten immer mehr Frauen zum Herrensattel, um ihren Kavalieren nicht nachzustehen. Der Reitsport ist heute einer der wenigen Sportarten, wo Damen und Herren sich gleichberechtigt messen können."
lenalotte Geschrieben 16. Februar 2005 Melden Geschrieben 16. Februar 2005 Das verwirrt mich jetzt.... Und dann sind die mit anderen Kleidern (als die mit den Röcken zum Hochknöpfen) auf die Herrensättel (heißt das so im Plural?) gestiegen? Diese hochknöpfbaren Röcke waren ja IMHO bis zum Ende des 19. Jh. reichlich verbreitet ...
Pim Geschrieben 16. Februar 2005 Melden Geschrieben 16. Februar 2005 Ich denke, man kann davon ausgehen, dass nicht ALLE Frauen schlagartig auf den Herrensattel und eine andere Mode umgestiegen sind... Eine "Mischzeit" von 20-30 Jahren ist doch durchaus zu erklären, oder? Mal ganz davon abgesehen, daß ich nicht weiß, wie genau diese Zeitangabe zu nehmen ist...
lenalotte Geschrieben 16. Februar 2005 Melden Geschrieben 16. Februar 2005 Genau - darauf wollte ich hinaus Nix Genaues weiß man nich' ... Es dürfte schwer sein, eine ganze Diplomarbeit auf sowas aufzubauen... Liebe Grüße, Lena
Raaga Geschrieben 19. Februar 2005 Melden Geschrieben 19. Februar 2005 Es gibt heute noch eine ausgeprägte Gruppe von Damensattelreiterinnen, die regelmäßig trainieren und natürlich im Rock auftreten. In England gibt es spezielle Damensattelturniere mit strengen Bekleidungsregeln. Der Übergang zu Herrensätteln ist meines Wissen ein Emanzipationsakt, der eigentlich zum Reithosentragen gehört! Was mir total neu ist, ist eine Damen(rock)mode mit Tradition im Herrensattel außer zu Fastnacht oder Showzwecken - wobei ich bei Shows immer den Eindruck habe, dass diese Damen so tun wollen, als könnten sie....., aber... (Entschludigung, ich weiß, das ist gemein, denn Damensattelreiten ist am Anfang unheimlich wie ein Alptraum und Sättel sind richtig teuer!). Es würde mich doch sehr interessieren, ob ich da etwas falsch sehe! Gruß Raaga Es ist schwer, das Glück in uns zu finden, und es ist ganz unmöglich, es anderswo zu finden
lenalotte Geschrieben 19. Februar 2005 Melden Geschrieben 19. Februar 2005 Hi, klingt logisch. Ich glaube sowieso, dass diese langen - über das Pferd drapierten Röcke - eine neuzeitliche Erfindung und nix Historisches sind. Und wenn historisch, dann nicht unbedingt explizit zum Reiten erdacht, also keine ausgesprochene Reitkleidung. Erscheint mir persönlich auch zu unpraktisch dafür? Ich habe aber keine Ahnung. Es sieht jedenfalls nett aus Ich finde es auch logisch, dass die weibliche Eroberung des Herrensattels mit einer Eroberung des Beinkleides einhergeht. Tja, aber da sich scwarzewitwe auch nicht mehr gemeldet hat - vielleicht hat sich die Chose ja auch schon erledigt? Liebe Grüße, Lena
Raaga Geschrieben 19. Februar 2005 Melden Geschrieben 19. Februar 2005 Wo du recht hast, hast du recht! Unpraktisch zum laufen sind diese Kleider; damit aufs Pferd kommen oder herumlaufen ist eine Clownsnummer. Zum Laufen brauchst du auch eine Vorrichtung zum Hochstecken! Auf dem Pferd ist die Länge aber kein Problem mehr und historisch sind sie auch. Z.B. im Modemagazin"Godey" 1858 gab es so ein Bild mit ellenlangem Rock oder bei einem Empirekleidchen von Katharina von Westfalen. Für Reittrachen gab es Moden genau wie für alle anden Kleider. Raaga Es ist schwer, das Glück in uns zu finden, und es ist ganz unmöglich, es anderswo zu finden
lenalotte Geschrieben 19. Februar 2005 Melden Geschrieben 19. Februar 2005 Aha! Das widerspricht ja der Theorie, dass es die hochknöpfbaren Röcke erst in der zweiten Hälfte des 19. Jh. gab! Bleibt nur das Problem, dass es scwarzewitwe nicht um Kleidung für den Damensattel ging .... Denn diesen würde ich jetzt spontan sowohl der Jahreszahl 1858 als auch dem 'Empire-Kleidchen' (NOCH früher!) zuordnen, oder? Liebe Grüße, Lena
lenalotte Geschrieben 19. Februar 2005 Melden Geschrieben 19. Februar 2005 EDIT: Wobei das alleinige Hochknöpfen eines 'normalen' Rockschnitts nochmal unterschieden werden muss von der andersartigen Konstruktion eines 'Safety-Rockes', nehme ich mal an...
lenalotte Geschrieben 19. Februar 2005 Melden Geschrieben 19. Februar 2005 Nochmal EDIT: Genau das meinte ich ja - Schleppen wurden (in den höheren Ständen) ja auch am Boden getragen - das muss ja keine eigens für den Pferdehintern erdachte Konstruktion sein. Ein Empire/Regency-Reitkleid (eigens fürs Reiten erdacht) wäre mir neu (was aber nichts heißt )
knusperkecks Geschrieben 26. März 2005 Melden Geschrieben 26. März 2005 Hallo, ich bin neu in diesem Forum, und habe mich sehr gefreut, gleich in der ersten Viertelstunde einen Link zu meiner Seite http://www.kleiner-hexenladen.de gefunden zu haben ;-) Zu dem Thema Reitkleider im Herrensattel: Das ist definitiv eine neuzeitliche Modeerfindung, da es früher unheimlich verpönt war, im Herrensattel zu reiten. Anfang 1900 waren die Frauen dann so emanzpiert, daß sie Hosen trugen und im Herrensattel ritten, und die wollten dann von Kleidern nix mehr wissen. Ich beschäftige mich schon sehr lange mit historischer Reitmode, deshalb kann ich das mit gutem Gewissen sagen
Sew Geschrieben 26. März 2005 Melden Geschrieben 26. März 2005 So trifft man sich wieder. Hallo Kecks!
Gast Pompadour Geschrieben 6. April 2005 Melden Geschrieben 6. April 2005 Ähm, es gibt da einen Modestich aus dem Modejournal "Galerie des Modes" aus den 1780ern auf dem eine Dame im Rock im Herrensattel reitet...
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