Zum Inhalt springen

Partner

Veritas Famula 4891 - Rundsanierung


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo zusammen,

 

ich bin seit längerer Zeit Gelegenheitsnäher für diverse Basteleien und Reparaturen von Klamotten.

Zu diesem Zweck habe ich mir vor einigen Jahren eine einfache Singer Mercury 8280 in einem großen Warenhaus gekauft. Da ich jedoch häufig mit robusten Materialien (Gurtband, schwere Baumwolle, dünnes Leder...) bastele, habe ich die kleine Singer sicher so einige male etwas überlastet.

Seit einiger Zeit habe ich Zugriff auf eine große Texy Walker Industrienähmaschine. Damit wurden schon so einige hundert Meter Nähte in Kunstleder, LKW-Plane, Polsterstoff usw. genäht.

Die große Maschine finde ich für kleine haushaltsübliche Arbeiten und für Basteleien aber manchmal recht ungeeignet, zumal sie auch nur einen Geradstich beherrscht. Das aber in sehr guter Qualität, Stärke und Präzision.

Meine kleine Singer kommt (oder kam) dann halt doch immer mal wieder zum Einsatz.

Von Anfang an hat mich an der Singer jedoch vorwiegend gestört, dass sie bei etwas dickerem Stoff nicht genug Power hat um sachte loszunähen. Dafür war dann immer ein beherzterer Druck auf den Anlasser notwendig, was wiederum mit für mich viel zu viel Geschwindigkeit einherging. Bei der letzten Reparatur meiner geliebten Arbeitshose war es dann soweit. Ständig Fadensalat bei 15cm Naht. Ich war kurz davor, der Maschine einen Gnadenstoß durch Zusammenprall mit der Zimmerwand zu verpassen. Das war das letzte mal mit dieser Maschine. Zugegebener Weise wurde sie wie beschrieben auch nie geschont. Und ein bisschen Pflege und Feinjustierung hat im Nachgang auch Wunder bewirkt. Nichts desto trotz wollte ich eine andere, kräftigere, robustere Maschine haben. Nicht weil ich sie brauchte, sondern weil ich sie haben will.

 

Nach ein wenig stöbern und recherchieren im Internetz bin ich auf die alten Veritas-Maschinen gestoßen. Dabei hat es mir vor allem die electronic-Serie mit Nadelpositionierung und zusätzlicher Geschwindigkeitsregulierung (Stichwort Langsamnäher) angetan. Sehr günstig konnte ich über ein Gebrauchtwarenportal eine Veritas Famula 4891 bekommen. 

 

Zuhause angekommen habe ich der Veritas erstmal eine Pflegekur verpasst. Sie nähte zwar auch ohne Kur, aber war schon ziemlich verstellt und mit viel Dreck und Fadenresten hinter dem Greifer "ausgestattet". 

Gereinigt, geölt, Nadelstange justiert, Positionierung des Greifers korrigiert, Anlasser repariert, Lüfterhebel entgratet, Handradkupplung gangbar gemacht, Stichlängenregler befestigt, Stichbreite zentriert. Jetzt kann man damit schon ganz gut arbeiten, vor allem Geradstich und ZickZack-Stick in allem Längen und Breiten funktionieren tadellos.. Vielen Dank meinerseits als bisher stiller Mitleser für die vielen Anleitungen und Funktionserklärungen, die ich hier im Forum bereits finden konnte.

 

Und nun komme ich mal zu den Problemen, die ich noch habe.

Die Stichlängen beim vorwärts- und rückwärtsnähen weichen drastisch voneinander ab, auch obwohl bei eingestellter Länge von 0 auch tatsächlich auf der Stelle genäht wird. Für Geradstiche und ZickZack ist das in meinen Augen kein Problem. Allerdings sind die Mehrfachstichprogramme absolut unterirdisch. Das Ergebnis entspricht nicht den aufgedruckten Schemen, und ich denke, dass das mit der Stichlängendifferenz zwischen Vor- und Rückwärtsgang zusammenhängt. An den Justierschrauben in der Stichweitenregelumlenkstange????? habe ich über Versuch und Irrtum schon etwas rumgespielt. Dadurch habe ich bei längster Stichweite im ZickZack auch eine gleiche Stichweite sowohl vorwärts als auch rückwärts hinbekommen. Allerdings hat das bei kleineren Stichlängen schon wieder nicht mehr hingehauen. Und die Maschine tackert bei 0 jetzt auch nicht mehr auf der Stelle, sondern leicht rückwärts. Hier scheinen wohl eine Vielzahl von Justierungen notwendig zu sein, welche sich irgendwie auch gegenseitig beeinflussen. Kann mir jemand sagen, wie ich das einstellen kann? Wo ich anfangen muss und in welcher Reihenfolge zu justieren ist.

 

Natürlich habe ich auch darüber nachgedacht, die Famula in eine Werkstatt zu bringen und dort einstellen zu lassen. Aber mein persönlicher Ehrgeiz, das technische Interesse und die sozusagen "nicht dringende Notwendigkeit der Maschine" spornen mich an, die Maschine selber wieder in Gang zu bringen.

 

Gern stelle ich auch Bilder ein, weiß jedoch nicht genau, was für Bilder für eine Anleitung oder Diagnose hilfreich sein können.

 

Ein Foto von der Mechanik? Ein Bild von den genähten Stichmustern?

 

 

 

 

 

Werbung:
  • Antworten 6
  • Erstellt
  • Letzte Antwort

Top-Benutzer in diesem Thema

  • Iramis

    4

  • Ramses298

    3

Top-Benutzer in diesem Thema

Veröffentlichte Bilder

Geschrieben

Hallo Forum!

 

 

vor 6 Stunden schrieb Iramis:

Lüfterhebel entgratet

Ich weiß ja nicht, was Du da entgratet hast, aber vom Bearbeiten des Lüfterhebels sollte man absehen, sonst rutscht er komplett durch, und es lassen sich nicht alle Höhenniveaus einstellen.

 

vor 6 Stunden schrieb Iramis:

Die Stichlängen beim vorwärts- und rückwärtsnähen weichen drastisch voneinander ab, auch obwohl bei eingestellter Länge von 0 auch tatsächlich auf der Stelle genäht wird.

Ich glaube, eine echte Symmetrie wirst Du da nicht erreichen können.

 

Ich empfehle folgende Vorgehensweise.

 

1. Stichlänge auf 0, dann darf die Maschine nicht transportieren, darf also nur auf der Stelle nähen.

Tut sie das nicht, dann muss der komplette Stichlängensteller gedreht werden.

Näht sie bei 0 vorwärts, dann muss der Steller nach rechts verdreht werden, näht sie rückwärts, dann halt umgekehrt.

 

2. Daß man die Mehrfachstiche bei einer gebrauchten Maschine grundlegend neu einstellen muss, ist völlig normal.

Dazu ist an der gekonterten Verschraubung am Hebel, welcher die Stichlängenkinematik anhebt, zu stellen.

Wenn die Stiche zu weit auseinander stehen, dann muss die Verschraubung angezogen werden, sonst umgekehrt, also gelockert werden..

 

Dann erst die Knopflöcher einstellen!

 

Das war jetzt alles sehr kurz beschrieben.

 

 

Alles Gute!

 

Ramses298.

 

Geschrieben

Der Lüfterhebel ist beim hochstellen immer an dem Hebelchen für die Oberfadenentspannung hängen geblieben. War nur ein kleiner Grat an der Kante. Den habe ich entfernt und jetzt flutscht es wieder.

 

Ich glaube zu wissen, welche gekonterte   Verschraubung du meinst. Wenn ich nachher zuhause bin, mach ich mal ein Foto.

Geschrieben

Hallo Forum!

 

 

ja, genau diese Verschraubung meinte ich!

 

Aber vorher die Nullage einstellen!

Ich habe gerade eine 4892 auf dem "Op-Tisch", da hat es sich angeboten, den Bereich zu fotografieren.

 

Stichsteller.thumb.jpg.3a3d5bc93ec2a25435024f27aaa441e4.jpg

 

Man muss die beiden Schrauben lockern, um den Stichsteller anschließend zu verdrehen!

 

 

Alles Gute!

 

Ramses298.

Geschrieben

Hallo Forum,

 

mit den Einstellschrauben bin ich soweit klar gekommen. Ich finde das Ergebnis bei den Stichmustern ist nicht perfekt, aber durchaus im erträglichen Bereich. Der von mir zu 98% genutzte Geradeaus- oder Zickzackstick inkl. Rückwärts funktionieren wieder einwandfrei.

 

Vielen Dank, vor allem an Ramses.

 

Wenn noch was sein sollte, melde ich mich einfach nochmal.

Geschrieben

Hallo Forum!

 

 

vor 9 Stunden schrieb Iramis:

Ich finde das Ergebnis bei den Stichmustern ist nicht perfekt, aber durchaus im erträglichen Bereich.

Du meinst sicher die Mehrfachstiche?

Selbst wenn diese gut eingestellt sind, sind sie recht empfindlich, was die Fadenspannung angeht.

Man bekommt aber durchaus das, was sich der Hersteller bei gedacht hat!

 

01.jpg.6a838bea7599ffe1640e4b2853d1c506.jpg

 

 

Alles Gute!

 

Ramses298.

 

 

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden



×
×
  • Neu erstellen...