Creadiva Geschrieben 28. Dezember 2022 Melden Geschrieben 28. Dezember 2022 Kaum bin ich stolze Besitzerin einer 100 jährigen Nähmaschine, tun sich die ersten Fragen auf.. Welche Nadeln soll ich verwenden? In der Anleitung stehen uralte Bezeichnungen, mit denen ich wenig anfangen kann. Eine Nadel ist dabei, sie sieht aber nach einer normalen modernen Nadel aus. Wenn ich sie einsetze und vorsichtig am Handrad drehe, stosst sie nirgends an. Ich hätte bei einer so alten Maschine aber eine Nadel mit Rundkolben erwartet. Es bildet sich auch eine Naht, aber da stimmt noch einiges mit der Fadenspannung nicht. Danke schon mal im Voraus für die Hilfe Monika
JRE Geschrieben 28. Dezember 2022 Melden Geschrieben 28. Dezember 2022 Die benutzt wohl eine 705, auch als 15x1 bekannt. Auch bekannt als das was man kriegt wenn man in eine Geschäft geht und eine Päkchen Nadeln für eine Nähmaschine verlangt. Das damals "eine von vielen Standards" hat sich durchgesetzt und wurde zu das heutige "standard Nadel."
Karina.S Geschrieben 28. Dezember 2022 Melden Geschrieben 28. Dezember 2022 Die Singer waren meines Wissens die ersten, die ein einheitliches Nadelsystem benutzt haben, es sind die ganz normalen Flachkolbennadeln, die wir heute kennen. Die flache Seite muss nach rechts zeigen, der Faden wird dann von links nach rechts gefädelt. Schönes Maschinchen, bei meiner ist das Dekor nicht so gut erhalten und leider die Handkurbel verloren gegangen. LG
Creadiva Geschrieben 29. Dezember 2022 Autor Melden Geschrieben 29. Dezember 2022 Herzlichen Dank für Eure schnelle Hilfe! Dann habe ich anscheinend intuitiv alles richtig gemacht, auch das Einfädeln von links nach Rechts. Bei mir fehlt die Abdeckhaube, aber das stört mich nicht wirklich. Eine Handkurbel hab ich in der Beschreibung gesehen, ist aber auch nicht dabei. Mir ist im Grunde wichtig, dass sie funktioniert (und typisch Frau: dass sie auch hübsch ist). Ich werde wohl noch ein wenig basteln müssen, denn im Moment fehlt es noch an der Feinabstimmung, um eine tadellose Naht zu erzeugen. Auf den neuen Antriebsriemen muss ich auch noch warten.
Nopi Geschrieben 30. Dezember 2022 Melden Geschrieben 30. Dezember 2022 Am 29.12.2022 um 11:52 schrieb Creadiva: Bei mir fehlt die Abdeckhaube, aber das stört mich nicht wirklich. Eine Handkurbel hab ich in der Beschreibung gesehen, ist aber auch nicht dabei. Mir ist im Grunde wichtig, dass sie funktioniert (und typisch Frau: dass sie auch hübsch ist) Diese Maschine stammt aus einer Zeit, wo man nur in Großstädten Strom im Haushalt hatte. Entweder wurde die Nähmaschine mit der Fußwippe angetrieben - wofür aber extra ein Gestell benötigte (kostete mehr Geld) - oder man musste mit der Handkurbel nähen (einfachste und günstigste Lösung) Nun gab es damals schon Näherinnen, die von Hof zu Hof zogen und ihre sachkundigen Dienste anboten. Diese Näherinnen arbeiteten mit den Maschinen, die bei den Kunden waren. Aber einige schleppten Handkurbel Maschinen mit. Oftmals war es bei langen Nähten dann Aufgabe eines Kindes die Handkurbel zu drehen. Abdeckhauben bekommt man immer wieder mal günstig angeboten, weil etliche gusseiserne Nähmaschinen Untergestelle - als Designer Tisch - mit Glas, Holz oder Steinplatte versehen werden und dann im schlimmsten Fall im Garten ausgesetzt werden. Soll die Abdeckhaube jedoch mit Schloss und Verankerungen genau für Deinen Tisch passen, mußt Du unter Umständen lange suchen. So eine Haube selbst herzustellen erfordert Geschick, Fachkunde und etwas Werkzeugeinsatz - ist aber nicht unmöglich. Ich mag diese Tische mit ihren Intarsien - z.T. mit eingelegter Elle / Zoll oder Zentimeter Maß Markierungen.
bianchifan Geschrieben 30. Dezember 2022 Melden Geschrieben 30. Dezember 2022 Am 28.12.2022 um 17:01 schrieb Creadiva: In der Anleitung stehen uralte Bezeichnungen, mit denen ich wenig anfangen kann. Dann verrate sie uns doch einfach.. Die Nähmaschine meiner Oma sah so ähnlich aus, schwarz mit bunt, Riesenhandkurbel plus Hollywoodschaukel. Der Nähkasten hat die gleiche Farbe wie der meiner Mama, gebeizte Eiche gab es bei Singer offenbar schon länger. Abdckhaube?? Selber nähen😜
Creadiva Geschrieben 10. Januar 2023 Autor Melden Geschrieben 10. Januar 2023 Am 30.12.2022 um 12:50 schrieb Nopi: Abdeckhauben bekommt man immer wieder mal günstig angeboten, weil etliche gusseiserne Nähmaschinen Untergestelle - als Designer Tisch - mit Glas, Holz oder Steinplatte versehen werden und dann im schlimmsten Fall im Garten ausgesetzt werden. Danke für den Tipp! Ich bin überrascht, dass ansonsten alles dabei war - auch das Zubehör. Sie stand seit Jahren bei einem älteren Ehepaar nur zur Deko rum. Nun ist endlich der neue Riemen gekommen und die ersten Nähversuche können starten 😀
Creadiva Geschrieben 10. Januar 2023 Autor Melden Geschrieben 10. Januar 2023 Am 30.12.2022 um 12:50 schrieb Nopi: Nun gab es damals schon Näherinnen, die von Hof zu Hof zogen und ihre sachkundigen Dienste anboten. Diese Näherinnen arbeiteten mit den Maschinen, die bei den Kunden waren. Aber einige schleppten Handkurbel Maschinen mit. Oftmals war es bei langen Nähten dann Aufgabe eines Kindes die Handkurbel zu drehen. Verstehe ich dich richtig?! Du meinst, wenn eine Nähmaschine in ein Gestell eingebaut ist, dann hat sie keine Kurbel?! Das würde bedeuten, sie fehlt bei mir nicht, sondern gehörte einfach nicht zu diesem Modell. Ich würde zu gern hören, welche Geschichten meine kleine Singer aus ihrem 100 jährigem Leben erzählen könnte 😍
Creadiva Geschrieben 10. Januar 2023 Autor Melden Geschrieben 10. Januar 2023 Am 30.12.2022 um 17:35 schrieb bianchifan: Dann verrate sie uns doch einfach..
Nopi Geschrieben 10. Januar 2023 Melden Geschrieben 10. Januar 2023 vor 6 Stunden schrieb Creadiva: Verstehe ich dich richtig?! Du meinst, wenn eine Nähmaschine in ein Gestell eingebaut ist, dann hat sie keine Kurbel?! Das würde bedeuten, sie fehlt bei mir nicht, sondern gehörte einfach nicht zu diesem Modell. Ja, richtig, in einem Gestell montiert braucht diese Nähmaschine keine Handkurbel sondern wird mit der Fußwippe angetrieben (Threadle)
JRE Geschrieben 10. Januar 2023 Melden Geschrieben 10. Januar 2023 (bearbeitet) Das gab es sowohl als auch. Es gab Kürbelmaschinen und es gab Treadlemaschinen. Es gab aber auch welche mit beide: Das ist aus einem Anleitung für einen Pfaff K. Wie das Singer 128 is das Pfaff K eine 3/4 größe Maschine. Es gab das Pfaff K in einem Tisch zum treten, aber man könnte eine mit eine Kürbel kaufen - man könnte die Maschine aus dem Tisch nehmen und nur mit der Kürbel arbeiten . Ob eine Kürbel fehlt oder nicht hängt beim Pfaff K also davon ab was der erste Besitzer gekauft hat. Ich habe keinen Hinweis darauf gefunden ob Singer das 128 auch mit Kürbel und Treadle verkauft hat. Es ist aber alles in allem wahrscheinlich das eine Maschine im Tisch mit Treadle nie einen Kürbel hatte. Bearbeitet 10. Januar 2023 von JRE
Nopi Geschrieben 10. Januar 2023 Melden Geschrieben 10. Januar 2023 vor 46 Minuten schrieb JRE: Es ist aber alles in allem wahrscheinlich das eine Maschine im Tisch mit Treadle nie einen Kürbel hatte. ... denn den Kurbelmechanismus muss man mitdrehen - ich habe etwa 8 Maschinen mit Kurbel zwei davon (Langschiff) haben keine Nut für den Lederriemen - können ausschließlich mir der Handkurbel angetrieben werden.
bianchifan Geschrieben 13. Januar 2023 Melden Geschrieben 13. Januar 2023 Kurzer Einwurf ... Ich war heute in eigener Sache in einem Nähmaschinenladen. Im Seitenfenster im Dekoregal standen fünf Geräte für Handkurbelbetrieb, alle schwarz mit bunten Decals und Deinem Gerät sehr Ähnlich. Zwei mit Aufschrift "Singer", eines mit Aufschrift "Gritzner" (mir war gar nicht bewusst, dass es die Firma schon so lange gibt), bei zweien nicht lesbar. Mitte nächster Woche bin ich wieder dort. Ich könnte ggfls. Auskünfte einholen. ... Einwurf Ende Zu Deinem Foto, es stammt ganz offensichtlich aus einer BDA in holländischer Sprache, aber die Bezeichnung 15x1 ist klar ersichtlich. 15X1, HAX1 und noch min. 5 weitere bezeichnen einen Flachkolbennadel, hierzulande mittlerweile eher unter dem Pfaffennamen 750/130 (oder umgekehrt) bzw. System 130 bekannt. Die Zahlen in der ersten Spalte benennen den Singer "Code". 9 -> NM65 11-> 75 12 -> 80 14 -> 90 16 -> 100 18 -> 110 20 -> 120 21 -> 130 Es gibt fernöstliche Nadelproduzenten, die bieten auch eine Nr. 19 an. bei denen staffln sich die Nummern wie folgt: 18 -> 110 19 -> 120 20 -> 125 21 -> 130 22 -> 140 Bei einem dieser Produzenten habe ich letzte Woche diese mir bislang unbekannten Typen bestellt, also 19-22.
det Geschrieben 13. Januar 2023 Melden Geschrieben 13. Januar 2023 (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb bianchifan: Kurzer Einwurf ... ...eines mit Aufschrift "Gritzner" (mir war gar nicht bewusst, dass es die Firma schon so lange gibt) Echt jetzt? 😮 Max Gritzner gründete 1872 mit seinem Vater in Durlach bei Karlsruhe (später Karlsruhe-Durlach) eine Nähmaschinenfabrik, die vor dem ersten Weltkrieg die größte Nähmaschinenfabrik des europäischen Festlands war (die Singerwerke in Kilbowie, Schottland, waren wohl größer). Er erfand den brillenlosen Doppelumlaufgreifer - also das Teil, was heute noch in fast allen Schnellnähern verbaut ist und auch in den älteren hochwertigen Haushaltsmaschinen. Anfang der 1930er Jahre wurde Kayser einverleibt (1931?). Nach einem großen Brand 1955 und Wiederaufbau der Fabriken wurde Gritzner-Kayser dann 1957 von Pfaff übernommen. Marco Seitz hat dann in den 2000er (?) Jahren die Markenrechte an Gritzner übernommen und unter diesem Namen u.a. die Kopien der alten Tipmaticmodelle vertrieben, welche heute noch erhältlich sind. Gruß Detlef Bearbeitet 13. Januar 2023 von det
Nopi Geschrieben 13. Januar 2023 Melden Geschrieben 13. Januar 2023 die Gritzners haben fast ausschließlich für den Haushalt produziert, deren gewerblich genutzte Nähmaschinen sind bedeutungslos
Nopi Geschrieben 14. Januar 2023 Melden Geschrieben 14. Januar 2023 und Fahrräder haben die auch gemacht
det Geschrieben 14. Januar 2023 Melden Geschrieben 14. Januar 2023 vor 13 Stunden schrieb Nopi: die Gritzners haben fast ausschließlich für den Haushalt produziert, deren gewerblich genutzte Nähmaschinen sind bedeutungslos Kann ich so nicht stehen lassen. Die HZ-B beispielsweise ist eindeutig eine Profimaschine: Doppelumlaufgreifer, Königswelle, stufenlose Transporteurversenkung. Auf Grund der Baugröße aber eher für die Damenschneiderei. Das Pendant für die Herrenschneiderei war die SSZ, eine Maschine in der Klasse der Pfaff 138, aber eigenständig. Nach der Fusion mit Pfaff wurde dann die Pfaff 138 auch als SSZ-K verkauft und über die Gritzner-Fachhändler vertrieben. Der Anteil an Haushaltsmaschinen war aber schon deutlich höher. Auch war der Exportanteil wohl ziemlich beträchtlich. Gruß Detlef
bianchifan Geschrieben 16. Januar 2023 Melden Geschrieben 16. Januar 2023 Am 13.1.2023 um 20:18 schrieb det: Echt jetzt? 😮 In meiner Kindheit gab es Singer und Pfaff, die Geschäfte waren streng getrennt. Später, als Fachgeschäfte mit mehreren Marken aufkamen, bemerkte ich noch Husqvarna und BabyLock, in einem Husqvarna-ONly-Laden standen tatsächlich Nähmas neben Rasenmähern und Motorsägen Von Brother kannte ich einen einzigen laden, der führte ausschließlich Strickmaschinen, jedenfalls im Schaufenster. Beim Schuster gab es Dürkopp-Adler. Gritzer bemerkte ich erstmals in einem Internetforum als Anbieter günstiger Ovis.
bianchifan Geschrieben 23. Januar 2023 Melden Geschrieben 23. Januar 2023 Singer mit Handrad im Dekofenster des letzten hiesigen "echten" Nähmaschinengeschäftes
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