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Gritzner GU automatic - Entstörfilter erneuern


Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo zusammen,

 

ich habe obige Maschine von der Oma geerbt. Sie war lange nicht in Gebrauch und bei Inbetriebnahme fing es nach kurzer Zeit an zu qualmen und zu stinken. Inzwischen weiß ich, dass sich der Entstörfilter verabschiedet hat. Nachdem ich ihn ausgebaut habe, konnte ich die Maschine wieder anlaufen lassen.

 

Mein Frage ist nun, wo bekomme ich so ein Teil her oder welches kann ich dafür verwenden. Es hat nur 4 Anschlusskabel.

 

Für Tipps wäre ich Euch sehr dankbar.

 

Liebe Grüße

Simone

 

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Bearbeitet von Shine67
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Geschrieben

Auf die Schnelle fällt mir ein großes Elektronikkaufhaus in Hamburg ein.

Und ein Nähmaschinenhändler in Braunschweig.

 

Man kann so etwas nachkaufen, nur die Werte die draufstehen müssen identisch sein.

Geschrieben (bearbeitet)

Hi,

die Werte sind etwas unkonventionell, ich lese da 0,025uF + 5000pF + 2500pF. So etwas kann man heute meiner Erfahrung nach nur noch einzeln kaufen. Aber man hat durchaus Gestaltungsspielraum nach oben und unten - das "Problem" ist die innere Verschaltung.

 

Kannst Du einerseits ein Foto oder eine Zeichnung machen, wie das Ding eingebaut war und andererseits die Verbindung seiner Anschlüsse mit den beiden Netzpolen, dem Motor, dem Fußanlasser, evtl. der Lampe und ggf. dem Metall der Maschine oder des Motors herausfinden, also den Schaltplan? (Verbindungen mit der Maschinenmasse sollten (alt) rot sein oder (neu) gelb-grün.)

 

Heute sind solche XY-Kondensatoren entweder dreipolig zu bekommen (meist bl - sw - ge/gn) oder fünfpolig, wobei die blauen und schwarzen einfach doppelt und farbrichtig miteinander verbunden sind. Ich gehe davon aus, man kann einen solchen dreipoligen mit ähnlichen Werten verwenden und zusätzlich einen zweipoligen mit 4700pF. Es müssen aber unbedingt Entstörkondensatoren der jeweiligen Klasse X bzw. Y sein, keine, bei denen nur die Spannung stimmt! (Ist auf dem Original irgendetwas über die Farben vermerkt?)

 

Nur müssen wir halt herausfinden, wie/wo die dann anzuschließen sind, sonst müssen wir plausibel schätzen. Dazu hätte ich aber lieber vorher noch ein paar Informationen...

 

Bearbeitet von Technikus
Geschrieben

Hallo Technikus,

 

vielen Dank für deinen Support und die Erklärungen. Ich hoffe, wir bekommen das hin.

Ich habe die Anschlüsse fotografiert und werde dir in Kürze die gewünschten Infos liefern.

 

 

Geschrieben (bearbeitet)

Hier sind die Infos:

 

Die bunten mit K bezeichneten Kabel gehen zum Kondensator/Entstörfilter. Das rote Kabel ist am Motorgehäuse befestigt.

Anl 1 und 2 gehen zum Anlasser. Das braune Kabel geht in Richtung Bereich, wo der 220V Stecker von aussen angesteckt wird.

Das Kabel (braun bzw. ocker) von der Lampe sieht man auf dem ersten Bild der Maschine unten an der Schraube.

 

Falls Du noch etwas benötigst, ich versuche es zu besorgen.

 

Vorab schonmal vielen Dank für deine Mühe.

 

Liebe Grüße

Simone

 

 

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Bearbeitet von Shine67
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Geschrieben (bearbeitet)

Hi Simone,

 

ich glaube, das lässt sich entschlüsseln und ersetzen sowieso, aber mit zwei Bauteilen, die wir dann noch aussuchen müssen. Zwei Fragen habe ich aber noch: Da kommen anscheinend zwei braune Kabel aus dem Untergrund (letztes und vorletztes Foto). Das eine kann man gut verfolgen, das andere nicht. Landet das an der ganz rechten unteren Klemme, die in Deiner Zeichnung leer bleibt? Das wäre logisch.

 

Die zweite ist, wie lang das rote Kabel des Kondensators ist - das legt ja offenbar eine recht große Strecke zurück..Da muss man beim Kauf eines neuen Filters aufpassen, dass dessen gelb/grünes lang genug ist oder muss es verlängern. Kann jemand in Deinem Umfeld mit Lötkolben und Schrumpfschlauch umgehen? Oder irgendwo eine ähnliche Klemme auftreiben, deren Metallklötzchen und Schrauben in die ganz linke, bei Dir leere Position passen? (Meist deutet das der Schraubenabstand und -durchmesser an.)

 

Dann hätte ich noch gerne ein Foto von der Steckverbindung für das Netzkabel und beiden am Netzkabel (zur Maschine und Steckdose) oder dass jemand berufenes kontrolliert, dass das alles dreipolig ist, also ein Schukostecker, dreipoliges Kabel und eine sogen. Kaltgeräteverbindung mit zwei Polen und Metallfedern, die den Kontakt zum Kragen der (vermuteten) Maschinensteckdose herstellen.

 

Es geht darum, sicher zu sein, dass die Maschine schutzgeerdet ist. Eigentlich sollte man das auch nach der Reparatur von einem Elektriker mit einem entsprechenden Messgerät prüfen lassen.

 

Weiterhin kommt mir das schwarze Flachkabel zum Pedal ungewohnt vor. Soweit ich weiß, haben diese Gritzners da ein Kabel aus der Maschine baumeln, dass wieder einen solchen Stecker wie das Netzkabel hat, nur mit zwei Rinnen, damit man nicht versehentlich das Netzkabel ins Pedal stecken kann (das würde beim Drautreten knallen und stinken). Aber auch diese Kabel ist dreiadrig, da das Pedal aus Metall besteht. Gegen ein zweiadriges darf man höchstens tauschen, wenn am anderen Ende so ein moderneres Pedal aus Plastik hängt (oder angesteckt wird?)

 

Und dann hoffe ich noch, dass die Nähe der inneren Verkabelung zur Mechanik eine Täuschung durch die Optik der Kamera ist. Da ist auf jeden Fall sicherzustellen, dass kein Kabel an bewegten Teilen schleifen kann.

 

Noch ne Frage: Auf dem Filter gibt es keinerlei Hinweise, was die Farben bedeuten (rt / ge / sw /bl)? Wärst Du bereit, mir den defekten Filter für einen Versuch, das noch auszumessen, per Brief zu schicken? Wir kommen notfalls aber auch ohne klar, indem wir von heutigen Schaltungen ausgehen. Je nach Baujahr wurde da manchmal gespart. Heute kann man leicht großzügiger sein mit Rücksicht auf den Motor, hat aber andererseits keine LW und MW mehr und kein analoges Fernsehen mit den damals typischen Bildstörungen.

 

Letzte Frage, aus Neugierde: Hat die Maschine einen Hebel fürs Spulen, der den Motor leicht kippt? Und hat er eine Nullstellung fürs Wegstellen?

 

Bearbeitet von Technikus
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Technikus,

 

hier die Antworten auf deine Fragen:

 

Bei dem braunen Kabel hast du Recht, es geht auf die rechte untere freie Klemme. Es ist das braune Kabel, das mit den roten zusammen in die Strombuchse geht.

 

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Bild 1 - Kaltgerätebuchse innen

 

20201122_030434.jpg

Bild1a - Lichtschalter mit dickem Kabel im Hintergrund zur Lampe

 

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Bild 1b

 

 

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Bild 2 - Kontaktleiste am Boden

 

Löten und Schrumpfen ist für mich kein Problem :classic_biggrin:

 

Der Anlasser ist korrekt mit einem dreiadrigen Kabel verbunden und alle Kontakte sind verschraubt. Allerdings ist zwischen Netzstecker und dem Kaltgärtestecker nur ein zweiadriges Kabel montiert. Das werde ich beheben, denn der Kaltgerätestecker stellt eine Verbindung zum Gehäuse der Gritzner her.

 

20201122_032417.jpg

Bild 3 - Anlasser

 

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Bild 3 - Kaltgerätestecker zur Nähmaschine

 

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Bild 4 - Buchse im Gehäuse

 

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Bild 5

 

Hier sieht man den Kontakt für die Erdung und darüber den Lichtschalter

 

Mit dem Ausschwenken des Fadenleithebels wird der Mechanismus der Maschine automatisch ausser Gang gesetzt.

 

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Bild 6 - Fadenleithebel rechts oben

 

 

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Bild 6a - Seitenansicht

 

Das Teil ist aus der Maschine gefallen, weißt du wo das hingehört?

 

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Bild 7

 

Den Entstörkondensator kann ich dir gerne zusenden, das geht dann aber sicher nicht öffentlich :-)

 

LG

Simone

 

 

 

 

 

 

 

 

Bearbeitet von Shine67
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Simone,

 

ich schau mir das später noch genau an, leider habe ich keinen passenden "Hauptkondensator" in meinem Sammelsurium, aber den gibt es im Handel. Einzelne (als zusätzliche) habe ich sicher in Sortimenten von Pollin, aber welche muss ich erst noch überdenken.

 

Es ist wirklich (lebens-!) wichtig, dass die Maschine ordentlich schutzgeerdet ist. Mit den heutigen Störfiltern kommt dazu, dass die im Fehlerfall unglücklich auseinanderfliegen können und dann leitende Teile von unter Spannung stehenden Drähten berührt werden könnten (siehe Bild, den oben hat's wie einen Sektkorken aus der Flasche geknallt, das war alles in dem grauen Becherchen und MIFLEX ist keine schlechte Marke!). Deshalb wird so etwas heute mit ganz kurzen Drähten auf eine Platine montiert - da kann höchstens der ganze Kondensator fliegen gehen. Aber das klappt bei einer alten Maschine nun mal nicht.

 

2017-10-11 16.55.28.jpg

 

Das verlorene Teil ist offenbar eine Madenschraube, die irgendein Vor-Reparateur nicht angezogen hatte. Vermutlich fehlt die bei irgendeinem Zahnrad o. ä. in der Buchse, so dass das jetzt nur noch von einer auf der Achse gehalten wird. Such mal nach einem leeren Madenloch ;-)

 

Ob es sich lohnt, mir den defekten Kondensator zuzusenden, hängt m. E. vom Porto ab - wohnst Du in Deutschland? Ich überlege erstmal eine Lösung 'from scratch', dann kannst Du entscheiden.

 

Bis später!

 

Bearbeitet von Technikus
Geschrieben (bearbeitet)

@Shine67

Hi!

Zuerst einmal ein Modell eines Entstörkondensators aus der Wikipedia, wie ich ihn an beide Motoranschlüsse und Motormasse legen würde (der ehemalig rote Schutzleiter ist heutzutage gelb/grün. Der X-Wert darf auch größer sein, 0.047 oder 0.068 μF, wenn das billiger/besser aufzutreiben ist und von der Dicke her passt. (Vermutlich wirst Du den gelb/grünen mittels des alten roten verlängern müssen).

 

Entstörkondensator (Wikimedia)

 

Zwischen jeweils beide Netz- und Anlasseranschlüsse würde ich noch je einen X2-Kondensator von 0.047 oder 0.068 μF legen. Das wäre so ziemlich die Standardlösung. Die Drähte sind 2 cm lang und sollten mit etwas Isolierschlauch versehen werden.

 

20201125_173052.jpg

 

Wenn Du möchtest, schicke ich Dir genau diese beiden per Brief zu. Filter habe ich nur fünfpolige die ich in dem Fall zu schade finde. Die gibt es aber beispielweise bei ebay oder im Spezialhandel (Elosal und andere), vielleicht auch beim örtlichen Elektriker.

 

Ich glaube nicht, dass es sich groß lohnt, den alten Filter zu messen, um ihn genau(er) nachzubauen. Diese "billigen" 5000 pF,  die entweder parallel zum Netz oder zum Anlasser lagen, erschlagen wir einfach mit den beiden Zusatzkondensatoren. Wenn Du willst, kannst Du auch noch in den Anlasser schauen, womöglich könnte man da auch einen wie die beiden oben einbauen oder zumindest schon mal bevorraten, falls der jetzt vorhandene irgendwann auch den Geist aufgeben sollte.

 

Soweit erst mal von der Kondensatorenfront...

 

 

Bearbeitet von Technikus
  • 1 Monat später...
  • 3 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)

Ich hab vergessen, das nicht nur per PN, sondern auch hier zu beantworten:

 

Der verlinkte Filter ist fünfpolig. Das heißt, für die zwei Hauptanschlüsse gibt es jeweils zwei Kabel und eines für den Schutzleiter oder die Motormasse - je nachdem, ob die Maschine schutzgeerdet oder schutzisoliert ist und wie die Entstörwirkung besser ist. Das sieht man ja in der ursprünglichen Verdrahtung.

 

Fünf Pole braucht's hier im Fall nicht, weil nicht genug Klemmen dafür da sind und von daher tut es ein billigerer dreipoliger Filter. Wenn man einen Fünfer schon hat oder nichts anderes hineinpassendes bekommt, kann man aber die Kabel entsprechend auch außen zusammenfassen oder die überflüssigen isolieren.

 

Entscheidend wird wohl meistens die mechanische Größe und die Erhältlichkeit sowie der Preis sein.

Bearbeitet von Technikus

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