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    Wirecutter und die beste Nähmaschine

    Bei Twitter bin ich über einen Tweet der New York Time gestolpert, der die beste Nähmaschine für Anfänger anpreist und zwar eine Brother CS700X und als Alternative eine Singer Quantum Stylist 9960. Alles weil Wirecutter das alles aus 12 Nähmaschinen getestet habe.

     

    Generell kennen wir in Deutschland z.B. die Stiftung Warentest, die immer wieder auch mal mit Nähmaschinentests aufgefallen sind, wobei diese oft auf schwammigen Kriterien beruhen. Mittlerweile gibt es eine illustre Menge an Test Webseiten, die durch meist im Inbrunst der Wahrheit behauptete Ergebnisse auffallen, ohne daß zumindest ich diese auch nur ansatzweise nachvollziehen kann.

     

    So stellen sich auch hier die Fragen - wie konnte es dazu kommen und wer ist eigentlich wer in dem ganzen Spiel?

     

    Wirecutter ist laut Footer der "Produktempfehlungsservice der New York Times".

     

    Wirecutter is the product recommendation service from The New York Times. Our journalists combine independent research with (occasionally) over-the-top testing to save people time, energy and money when making buying decisions. Whether it's finding great products or discovering helpful advice, we'll help you get it right (the first time).

    https://www.nytimes.com/wirecutter/

     

    Unter dem Header findet sich dann noch der Hinweis, daß sie unabhängig die Produkte betrachten und durch das kaufen über Links Geld verdienen.


    We independently review everything we recommend. When you buy through our links, we may earn a commission.

     

    Wirecutter verdient also sein Geld über Links zu den Produkten die sie empfehlen. Was nicht verwerflich, aber immer gut zu wissen ist.

     

    Wieso wurden nun ausgerechnet diese beiden Maschinen zu Gewinnern?

     

    Das Feld bestand alphabetisch nach Hersteller geordnet aus:

     

    Empfohlen werden dann noch zwei ganz andere Maschinen, eine Janome HD1000, die eigentlich eine klassische und mittlerweile ziemlich alte CB-Maschine sein dürfte, sich allerdings über Jahrzehnte auch bewährt hat und eine EverSewn Sparrow 30s, die es in Deutschland wie viele der anderen Maschinen so erst mal nicht gibt.

     

    Die Argumentation scheint recht simpel zu sein - die Brother näht gut und ist günstig, die Singer bietet mehr Komfort. Warum allerdings diese besser sind, als das ganze Feld erschließt sich mir zumindest nicht. Auch der Gedanke, die Brother habe einen Metallkorpus, scheint mir bei der Bauweise fraglich zu sein, aber da kann ich mich auch täuschen.

    Hoher Komfort durch Fadenabschneider und anderes, erhöht natürlich den Nähkomfort und damit oft den Spaß, was bei der Singer vorgehoben wird.

     

    Also letztendlich ist es wie bei allen anderen Tests auch - am Ende gewinnt immer irgendwer und keiner weiß so genau warum. 

    Allerdings frage ich mich schon seit langem, was denn reproduzierbare Entscheidungskriterien wären?

     

    Sehr interessant an dem Artikel sind die befragten Experten.

     

    • Susan Khalje ist in das Couture Geschäft wohl durch eine Lehre eingestiegen und unterrichtet mittlerweile in eigenen Kursen, was sehr interessant aussieht. Und meinem Wissen nach, sind solche Menschen bei denen man aus dem Bereich etwas lernen kann schwer zu finden. Es gibt auch einen eigenen Online Club dort.
    • Sarai Mitnick die wohl ursprünglich mal Schnittmuster machte, deren Seite aber nicht mehr existiert.
    • Harvey Federmann dem wohl früher mal ein Nähmaschinengeschäft gehörte.
    • Lauren Taylor ebenfalls eine Nählehrerin
    • Leana Lu ebenfalls eine Nählehrerin
    • Kelly Hogaboom sieht nach einer weiteren Nählehrerin, Schneiderin aus, die aber wohl auch als Mentorin für angehende Geschäftsleute zu sein scheint.
    • Samantha Waude die in England selber näht und auf dem englischen Bernina Blog schrieb
    • Rose Parr eine Näh-Ergonomie Expertin, was mir eine sehr interessante Marktlücke zu sein scheint.

    Benutzer-Feedback

    Empfohlene Kommentare

    Deswegen vermisse ich im Bereich Nähmaschinen so was wie die Computertests von c't.

     

    Die testen immer wieder, über Jahre hinweg mit den gleichen Kriterien und viel objektiven Messungen, die Testkriterien und -kategorien sind dargelegt und auch, was wofür relevant ist.

    Am Ende gibt es dann zwar kein Ranking, aber gute Entscheidungshilfen nach den Kriterien, die für einen selber relevant ist.

     

    Bei solchen Tests ist ja schon die Auswahl der Maschinen pro Hersteller völlig zufällig. Oder auch nicht zufällig, wenn was bestimmtes rauskommen soll. Wenn ich von einem Hersteller die zwei einfachsten Modelle in den Test aufnehme und von einem anderen die zwei besten und danach bewerte, welche Maschine am meisten kann, ist das Ergebnis vorher klar.

     

    Solche subjektiven Rankings hingegen haben bestenfalls Unterhaltsungswert.

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    Susan Khalje gibt schon lange eigene Kurse.

    Unter anderem hatte sie mal Kurse auf Craftsy und ich freue mich, daß ich einige ihrer Kurse mein eigen nenne.

    Ebenso ein paar sehr spannende Schnitte von ihr.

     

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    Die Singer Quantum Stylist gibt es hier in Nordamerika an jeder Ecke, sie wird ganz hoch gepriesen und man erhält sie oft zum Angebotspreis. Singer hat hier immer noch einen sehr guten Ruf, d er allerdings wohl eher auf das Image von vor 50 Jahren zurückzuführen ist. 

     

    Brother ist sehr günstig (oder eher billig?), darum bei Hobbyschneidern sehr beliebt. Kaum jemand möchte Geld fuer Qualität ausgeben, es ist viel wichtiger viel Schnickschnack und Gedoens fuer wenig Geld zu bekommen.

     

    Damit spielt bei dieser Wertung wohl auch die allgemeine Meinung der sewing community eine grosse Rolle. 

     

    Wenn man allerdings mit qualifizierten Dressmakern spricht, stellt sich das schon ganz anders da: hier wird Wert auf Qualität und nicht auf den niedrigen Preis und Schnickschnack gelegt. Aber diese Gruppe ist eben deutlich kleiner als die der Hobbyschneider!

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    Stimme nowak zu; eine Test-Instanz nach Art der c't bei Elektronik fehlt mir auch immer wieder (eigentlich bei allen Dingen, die man kaufen kann. Seit ich den sog. NähMa-Test der Stiftung Warentest gelesen habe, zweifele ich auch deren andere Tests ein kleines bisschen an...gut, da sind in der Regel keine Laien dabei. Und es gibt handfeste Daten und andere Kritierien zum Kauf.)

     

    Ich denke schon, dass es möglich wäre, objektive Kriterien für sowas zu finden. Und zwar auch solche, die sich nicht nur auf vorgegebene Hardware beziehen, wie Anzahl, max. Breite und Länge der Stiche, Art des Greifers, Material des Motors etc.

     

    Sondern auch die Eigenschaften beim Nähen selbst. Die Durchstichkraft zB nicht nur anhand der Motor-Werte, sondern auch anhand der maximalen Lagen bei sauberer Stichbildung von einem vorher definierten Material; die Eigenschaft, Jerseys zu nähen anhand der Wellenbildung der Naht und  der fertigen Länge der Naht im Vergleich zur Originallänge; Dichte/Gleichmäßigkeit der Rückwärts-Raupe beim Knopfloch etc. Also genau die Dinge, über die man selbst bei Nähen immer wieder stolpert. Man wird ja noch mal träumen dürfen... :D

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    vor 13 Stunden schrieb SallyCanada:

    Singer hat hier immer noch einen sehr guten Ruf, d er allerdings wohl eher auf das Image von vor 50 Jahren zurückzuführen ist. 

     

    Das ist das gleiche in Deutschland mit Pfaff... hatte schon Oma, muss gut sein.

     

    (Es sei denn, du bist in einer Ecke Deutschlands wo es vor 50 oder 60 Jahre Singer Alemania Fabriken gab und die Leute sich damals deswegen Singer Maschinen zum Mitarbeiterpreis gekauft haben. Dann hat Singer den besseren Ruf. Weil... hatte Oma schon. Und aus der Ex-DDR ist halt Veritas die Marke des Vertrauens, die Oma schon hatte.)

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    Am 12.1.2023 um 12:47 schrieb peterle:

    Alles weil Wirecutter das alles aus 12 Nähmaschinen getestet habe.

    Die NY Times hat wirecutter einen Auftrag erteilt.

    Diesen haben damit eine freie (unabhängige) Journalistin mit überschaubarer Näherfahrung beauftragt.

    Sie sollte wissen, wovon sie schreibt, aber auch unvoreingenommen an die Sache heran gehen.

    Letzlich haben sie wohl eine Dame gefunden, die in ihrer Kindheit zwar schon mal Berührungspunkte hatte, aber erst Mitte 2020 einen Nähkurs bei einer der Damen aus dem "Expertenteam" belegt hatte, der ihre späte Nähleidenschaft verursachte.

     

    Am 12.1.2023 um 12:47 schrieb peterle:

    Warum allerdings diese besser sind, als das ganze Feld erschließt sich mir zumindest nicht

    Diese und nur diese (Anfängerin) hat die 12 Maschinen 40 Stunden lang benähnt und IHRE eigene Meinung in Stein gemeißelt und einzeln begründet.

     

    Am 12.1.2023 um 12:47 schrieb peterle:

    Auch der Gedanke, die Brother habe einen Metallkorpus, scheint mir bei der Bauweise fraglich zu sein, aber da kann ich mich auch täuschen.

    Mit Korpus ist nicht das Außengehäuse gemeint, sondern das Montagegestell aus Aludruckguss?!?

     

    Warum sie bezeichnet sie die Brother CS als 1st pick?

    Weil sie persönlich die mechanischen Modelle als überholt und nicht mehr zeitgemäß betrachtet, sie würden heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht.

    Die Bernette z.B ist teurer als die teuerste Computermaschine im Test und damit keinesfalls einer irgendwie gearteten Empfehlung wert.

    Die vorangegangene Empfehlung ist nach wie vor ok, genügt aber nicht mehr ihren Anforderungen, um die Konkurrenz hinter sich zu lassen.

    Der davor liegenden Empfehlung - nach wie vor das meistverkaufte Nähmaschinenmodell in den USA, der Singer 4423, attestiert sie ebenfalls beste Nähergebnisse auf allem, was ihr unter den Fuß gelegt wurde. Sie fand aber zwei derbe Problemstellen:

    1. das Pedal und 2. das 1-Stufenknopfloch

    Sie war nicht imstande, das Pedal feinfühlig zu bedienen, die Nähma ist immer schlagartig mit min. 50% losgerattert. Für die gleichzeitige Nutzung des Handrades hatte sie nicht viel übrig.

    Es ist ihr im Benähungszeitfenster nicht gelungen, ein für sie akzeptables Knopfloch hin zu bekommen, mit der CS wäre das spielend einfach möglich.

    Die Janome HD1000 näht ebenfalls prima, ist aber sehr eingeschänkt, weniger Stichweite, weniger Stichlänge.

    Die HD1000 ist vom Expertenteum in den Test gehievt worden, weil sie die Favoritin in der Jeans-Selbstnäh-Gemeinde ist, bis zu 12 Lagen Denim lt. diversen Forenberichten.

    Alle anderen mechanischen sind direkt durchgefallen, kein Komfort, nicht mehr zeitgemäß.

    Die CS war von den Computermodellen die billigste, darum Platz 1.

    Die Singer 9960 ist auf Vorschlag des Expertenrates im Test gelandet, sie ist einer der - wenn nicht sogar der - Liebling(e) in der sewing community.  Die Maschine hat sie durch und durch überzeugt, sie ist aber auch mehr als doppelt so teuer und im engeren Sinne keine Anfängermaschine.

    Von daher..: UPGRADE PICK!

    ----

    Zur 9960.. sie kommt aus dem Hause HAPPY JAPAN, die fertigen für Ostasien unter dem Brandinding Singer Japan. Sie heißt dort LIL Deluxe oder 1080DX und ist baugleich mit der Excima/XS10000, diese beiden Modelle unterscheiden sich nur im Gehäuse und im Interface.

    Die XS10000 ist die Blaupause für die W6 N8000.

    Beim 9960 Gehäuse wurden allerdings die Aussparungen für den Nähfußdruck und den Stickanschluss weggelassen, da Singer in den Staaten sticktechnisch eine andere Schiene fährt.

    Eigentlich schade, denn vom Bedienkomfort her ist die 9960 der N8000 IMHO überlegen, ein touchscreen mit ellenlangen Menus ist auch immer nicht das Gelbe vom Ei.

     

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    vor 15 Stunden schrieb SallyCanada:

    Die Singer Quantum Stylist gibt es hier in Nordamerika an jeder Ecke, sie wird ganz hoch gepriesen und man erhält sie oft zum Angebotspreis. Singer hat hier immer noch einen sehr guten Ruf, d er allerdings wohl eher auf das Image von vor 50 Jahren zurückzuführen ist. 

     

    Brother ist sehr günstig (oder eher billig?), darum bei Hobbyschneidern sehr beliebt. Kaum jemand möchte Geld fuer Qualität ausgeben, es ist viel wichtiger viel Schnickschnack und Gedoens fuer wenig Geld zu bekommen.

     

    Damit spielt bei dieser Wertung wohl auch die allgemeine Meinung der sewing community eine grosse Rolle. 

    Zu spät gesehen, aber das trfft es genau!

     

    vor 15 Stunden schrieb SallyCanada:

    Wenn man allerdings mit qualifizierten Dressmakern spricht, stellt sich das schon ganz anders da

    Es soll aber Dressmaker geben, welche privat neben ihrem Juki Schnellnäher mit Nadeltransport auch eine 9960 stehen haben. Und einige sogar eine Singer Heavy Duty..;)

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    vor 12 Stunden schrieb bianchifan:

    Die NY Times hat wirecutter einen Auftrag erteilt.

     

    Wenn ich es richtig sehe, IST Wirecutter die NY Times. 

     

    vor 12 Stunden schrieb bianchifan:

    Mit Korpus ist nicht das Außengehäuse gemeint, sondern das Montagegestell aus Aludruckguss?!?

     

    Es muß kein Montagegestell aus Alu drin sein. Man kann das auch alles aus Kunststoff machen. Die Brother BC Serie war so aufgebaut und erstaunlich robust im harten Schuleinsatz.

     

    vor 12 Stunden schrieb bianchifan:

    Die HD1000 ist vom Expertenteum in den Test gehievt worden, weil sie die Favoritin in der Jeans-Selbstnäh-Gemeinde ist, bis zu 12 Lagen Denim lt. diversen Forenberichten.

     

    Bestimmt ... es gibt kaum etwas, was im Internet nicht irgendwer mal behauptet und tausend Menschen geglaubt haben. :p 

    Ich kann das eh alles nicht mehr ernst nehmen. 

     

    vor 12 Stunden schrieb bianchifan:

    Zur 9960.. sie kommt aus dem Hause HAPPY JAPAN, die fertigen für Ostasien unter dem Brandinding Singer Japan. Sie heißt dort LIL Deluxe oder 1080DX und ist baugleich mit der Excima/XS10000, diese beiden Modelle unterscheiden sich nur im Gehäuse und im Interface.

    Die XS10000 ist die Blaupause für die W6 N8000.

    Beim 9960 Gehäuse wurden allerdings die Aussparungen für den Nähfußdruck und den Stickanschluss weggelassen, da Singer in den Staaten sticktechnisch eine andere Schiene fährt.

    Eigentlich schade, denn vom Bedienkomfort her ist die 9960 der N8000 IMHO überlegen, ein touchscreen mit ellenlangen Menus ist auch immer nicht das Gelbe vom Ei.

     

    Die gibt es auch in Deutschland. Hast Du beide genäht?

     

    Schöne Zusammenfassung des Artikels übrigens. 👍

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    Am 14.1.2023 um 08:04 schrieb peterle:

    Es muß kein Montagegestell aus Alu drin sein. Man kann das auch alles aus Kunststoff machen. Die Brother BC Serie war so aufgebaut und erstaunlich robust im harten Schuleinsatz.

    Ich will Dir keinesfalls widersprechen, ich habe irgendwo auch mal was von Plastik gelesen, deswegen ja auch "!?!" ;)

     

    Am 14.1.2023 um 08:04 schrieb peterle:

    Hast Du beide genäht?

    Nein. Nur die N8000.

    Hatte vor dem Kauf aber entsprechend recherchiert..;)

    Bei der Übersetzung der Nähschriften wurde jedenfalls kräftig geschludert.

    Während es von die 9960 offenbar brauchbare Ergebnisse abliefert, produzieren die W6 Maschinen imho unbrauchbaren Mist, alle Zeichen enden rechts oben und es entstehen sehr große Zwischenräume.

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