
Ein kleiner Ausflug.
Ich mag die Musik von Alex Campbell, der die britische Folkmusik maßgeblich in den 50er und 60er Jahren mitgestaltete. Ich mag nicht nur seine gälischen Lieder, sondern vor allem seinen Stil mit dem schottischen Akzent und der Authentizität seiner Aufnahmen.
Eines seiner Lieder von der Platte "The Best Loved Songs Of Bonnie Scotland" ist "The Wark Of The Weavers" in dem es - man ahnt es schon - um Weber geht.
Weben ist gerade für uns hier eine Grundlage unseres Tuns, denn ohne Weben keine Webware und damit keine Grundlage über Jahrtausende, um etwas zum Anziehen zu haben.
In The Wark Of the Weavers wird genau diese Besonderheit der Arbeit der Weber schwungvoll betont, wie es zum Beispiel im Refrain heißt "Wir hätten keinen Mantel, Nein, weder in schwarz noch in blau".
Das Lied stammt von einem David Shaw aus Forfar. Einem idyllischen Plätzchen in Schottland nördlich von Dundee. Er erlebte den Radical War 1820. Die Gründe für den Aufstand waren vielfältig. Durch die Kriege mit Napoleon war die Wirtschaft geschwächt, es gab Mißernten am Ende der kleinen Eiszeit und es herrschte noch der revolutionäre Geist der französischen Revolution.
Die Weber waren wohl Leute, die oft sich selbst bildeten und eher parlamenetarisch orientiert waren. Sie verdienten gut. Durch die geschilderte Situation und die Industrialisierung vor allem der Weberei, hatten sich ihr Verdienst zwischen 1800 und 1808 halbiert.
1812 wollten sie eine Lohnerhöhung und bekamen diese vom Magistrat zugesprochen, aber die Arbeitgeber bezahlten nicht. So kam es dann 1820 zum Streik und einem Aufstand.
Der Liedtext ist nicht gerade "proper english" und dadurch gefühlt volksnah und zählt aus Sicht der Weber diverse Berufe auf, die alle nichts anzuziehen hätten, wie die Tagelöhner, aber auch die Richter, Soldaten und Matrosen.
Der Schelm in mir sagt ja, daß das heute die Nähmaschinenmechaniker sind, ohne die es nichts anzuziehen gäbe.
Hier der Originaltext:
We’re a’ met thegither here tae sit and tae crack,
Wi’ oor glasses in oor hands and oor wark upon oor back.
There’s no’ a trade amang them a’ could either mend or mak
If it wisnae for the wark o’ the weavers.
If it wisnae for the weavers, what would we do?
We wadnae hae clatih made o’ oor woo’,
We wadnae hae a coat, na, neither black nor blue,
If it wisnae for the wark o’ the weavers.
Now the hireman chiels they mock us and crack aye aboots,
They say that we are thin-faced, bleached like cloots,
And yet for a’ their mockery they canna dae withoots,
Na they winna want the wark o’ the weavers.
REFRAIN
Now oor joiners and oor slaters, oor glaziers and a’,
Oor doctors and oor menisters and them that lead by law,
And oor freends in Sooth Americay, tho’ them we never saw,
Yet we ken they wear the wark o’ the weavers.
REFRAIN
Oor sodgers and oor sailors, we ken they’re a’ bold,
But, faith, if they had nae claes they couldnae fecht for cold,
The high and low, the rich and poor, a’body young or old,
Aye they a’ wear the wark o’ the weavers.
REFRAIN
There’s them that’s independent o’ ither tradesmen’s work,
The women need nae barber, the dykers need nae clerk,
But nane o’ them can dae wi’oot a coat or a sark,
Aye they a’ need the wark o’ the weavers.
REFRAIN
Noo weavin’ is a trade that never can fail,
As lang as we need aye cloot tae keep a body hale,
Sae let us a’ get merry ower a bicker o’ gud ale,
And drink tae the health o’ the weavers.
REFRAIN
In deutsch nach ChatGPT:
Wir alle sind hier zusammengekommen, um zu sitzen und zu plaudern,
Mit unseren Gläsern in den Händen und unserer Arbeit auf dem Rücken.
Es gibt keinen Beruf unter ihnen, der weder verbessern noch erschaffen könnte,
Wenn es nicht für die Arbeit der Weber wäre.
Wenn es nicht für die Weber wäre, was würden wir tun?
Wir hätten keine Kleidung aus unserer Wolle,
Wir hätten weder einen schwarzen noch einen blauen Mantel,
Wenn es nicht für die Arbeit der Weber wäre.
Nun, die Tagelöhner machen sich über uns lustig und scherzen immer,
Sie sagen, wir hätten schmale Gesichter, gebleicht wie Lumpen,
Und doch können sie trotz all ihres Spotts nicht ohne uns auskommen,
Nein, sie werden die Arbeit der Weber nicht vermissen.
REFRAIN
Jetzt, unsere Zimmerleute und unsere Schieferdecker, unsere Glaser und alle,
Unsere Ärzte und unsere Pfarrer und diejenigen, die dem Gesetz folgen,
Und unsere Freunde in Südamerika, auch wenn wir sie nie gesehen haben,
Doch wir wissen, dass sie die Arbeit der Weber tragen.
REFRAIN
Unsere Soldaten und unsere Matrosen, wir wissen, sie sind alle tapfer,
Aber, im Glauben, hätten sie keine Kleidung, könnten sie nicht vor Kälte kämpfen,
Die Hohen und Niedrigen, die Reichen und Armen, alle, jung oder alt,
Ja, sie alle tragen die Arbeit der Weber.
REFRAIN
Es gibt diejenigen, die unabhängig von der Arbeit anderer Handwerker sind,
Die Frauen brauchen keinen Barbier, die Maurer keinen Schreiber,
Aber keiner von ihnen kann ohne Mantel oder Hemd auskommen,
Ja, sie alle benötigen die Arbeit der Weber.
REFRAIN
Das Weben ist ein Handwerk, das niemals versagen kann,
Solange wir immer noch Stoff brauchen, um unseren Körper gesund zu halten.
Also lasst uns alle fröhlich werden über einen Krug gutes Bier,
Und trinkt auf die Gesundheit der Weber.
REFRAIN
Viel Spaß damit:
Quellen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Alex_Campbell_(singer)
https://www.electricscotland.com/culture/features/singasang/weavers.htm
https://mainlynorfolk.info/folk/songs/thewarkotheweavers.html
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