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  • Adventsgedanken 7. Dezember 2023 - Weihnachtsbaum & Symbole


    Die Hamburger Kita Mobi will keinen Weihnachtsbaum, kann man der Presse entnehmen. Sie begründet das mit einem Symbolverzicht und dem Wunsch keine christlichen Feste zu feiern. Es soll kein Kind und sein Glaube dadurch ausgeschlossen werden.

    https://www.welt.de/regionales/hamburg/article248887066/Christliche-Braeuche-Hamburger-Kita-will-keinen-Weihnachtsbaum-mehr-aufstellen.html

     

    Nun habe ich ausgerechnet Weihnachten und christliche Feste immer als besonders inkludierend und nicht ausschließend empfunden. Schließlich kommt mit der Geburt Christi das Licht für die ganze Welt und nicht nur irgendeinen zu definierenden Teil, aber ich will gar nicht nicht die politische Diskussion einsteigen, denn ich las bei ehemals Twitter nun X die kecke Frage, wo denn in der Bibel der Weihnachtsbaum erwähnt würde? Genau genommen nirgendwo. Auch im Stall stand vermutlich keiner in der Ecke, aber die ebenso prompte Antwort war Offenbarung 2,7.

     

    Zitat

    Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Wer den Sieg erringt, dem werde ich zu essen geben vom Baum des Lebens, der im Paradies Gottes steht.

     

    Das war mir jetzt neuer Gedanke - der Weihnachtsbaum als Symbol für den Baum des Lebens im Paradies.

     

    Wikipedia hat etliches zur Geschichte des Weihnachtsbaumes zusammengetragen und da findet sich das Immergrüne als Symbol für das ewige Leben schon bei den alten Ägyptern und Hebräern wieder.

    Auch die Zeitzeugnisse für den Weihnachtsbaum faszinieren mich, denn ab 1492 taucht er immer wieder auf und entwickelt sich dann ab dem 18. Jahrhundert zu einem Hype, der im Standardweihnachtsbaum und der urdeutschen Vehonepiepelung als Dienstweihnachtsbaum samt Vorschrift endet.

     

    Wie dem auch alles sei - Symbole sind so eine Art Sinn, den Dinge für uns tragen und übertragen. Wir geben sie selber in etwas hinein. Bewußt oder Unbewußt. Oder wir nehmen sie übertragen aus Urzeiten als Sinn für etwas wahr und deuten und malen es nach unserem eigenen Bild, wie wir es für uns brauchen.

    Achtet man selber darauf, dann findet man sie ständig und überall.

     

    Nun wünsche ich mir und Euch einen achtsamen und bewußten Umgang mit den Symbolen und Bedeutungen, denen wir begegnen und die wir in uns tragen.

     

    Und natürlich am Ende alle vom Baum des Leben essen zu können.

     

    Euer Peter

     

    P.S.

    Das auf dem Bild ist übrigens mein Opa im Jahre 1979. Die hatten immer einen prächtig geschmückten Baum. Aber im Zimmer nebenan warten müssen auf dieses doofe Glöckchen ... war doof. Doofer als doof. Saudoof. 

    Dann mußten wir alle singen. Singen. Alle. Auch saudoof.

    Als ich vor ein paar Jahren die alte völlig runtergelutschte Schellackplatte mit "Oh Du fröhliche" fand, auflegte und diese ganzen alten Bilder in mir hochkamen. Da kamen mir dann noch ein paar gerührte Tränen. 😊

    Von wegen Symbolen und so. ;) 

     

     


    Benutzer-Feedback

    Empfohlene Kommentare



    nowak

    Geschrieben

    vor 2 Stunden schrieb Lehrling:

    @Gypsy-Sun diese  Schulzeit ist 60 Jahre her

     

    Meine Mutter hat in Österreich in den 1960er auch mal einer alten Frau erlaubt, ihren Kopf genau anzuschauen.

    Denn nachdem man sich kennen gelernt hatte, fand die Frau meine Mutter nicht schlimm, wollte sich aber vergewissern, dass Evangelische KEINE Teufelshörner auf dem Kopf hätten, wie ihnen der Priester das seit ihrer Kindheit beigebracht hätte.:silly:

     

    Ich komme aus einer protestantischen Gegend, es gab nur wenige Katholiken und die wohnten fast alle in der "Siedlung", die vom katholischen Josefswerk nach dem Krieg am damaligen Ortsrand hochgezogen worden war (inklusive Kirche), um vor allem (katholischen und kinderreichen) Flüchtlingsfamilien günstigen Wohnraum zu bieten. Und vorher gab es halt keine Katholiken am Ort.

     

    Da ich am anderen Ortsrand wohnte, lernte ich katholische Kinder erst in der Schule kennen (weil halt keine bei mir um die Ecke wohnten), aber abgesehen davon, dass wir im Religionsunterricht getrennt waren, war das kein Thema mehr bei uns. Im Durchschnitt hatten die Katholischen Kinder vielleicht etwas mehr Geschwister (bei den Protestanten damals so zwei bis drei Kinder pro Familie, bei den Katholiken eher vier, auch mal fünf), aber sonst gab es da keinen Unterschied.

     

    Abgesehen davon, dass der jährliche Kinderfasching immer im katholischen Gemeindesaal stattfand und der auch für die Feier evangelischer Hochzeiten gerne gebucht wurde. Es war der einzige größere Saal im Ort, der zudem über eine angeschlossene Küche verfügte. Der zweite größere Saal gehörte zu einer Gastwirtschaft, den konnte man nicht ohne "Catering" buchen.

     

    Friedhof gab es auch nur einen und dass mein katholischer Großvater ins gleiche Grab kam, in dem schon seine evangelischen Schwiegereltern lagen (und später meine evangelische Großmutter) war auch für niemanden ein Problem.

     

    Diese starke Abgrenzung der Konfessionen gibt es m.E. vor allem in Deutschland, weil zum einen der Kampf immer besonders intensiv war, Luther lebte nun mal in Deutschland, schrieb und redete auf Deutsch, was seine Lehre halt den Menschen hier besonders leicht zugänglich machte und dann war Deutschland politisch ein Flickenteppich in dem sich die Konfession lange Zeit nach dem jeweiligen Landesfürsten richtete. Die Religionsgrenzen waren oft auch politische und kulturelle Grenzen, was das oft zementierte. Und wenn man mit dem "Konkurrenten" in direkter Nachbarschaft lebt, entsteht einfach das Bedürfnis, dem anderen zu zeigen, dass die eigene Seite "besser" ist. Grundsätzlich das gleiche soziale und psychologische Prinzip, das sich zwischen Anhängern verschiedener Fußballvereine zeigt. ;)

     

    In vielen anderen europäischen Ländern ist einfach eine Konfession so eindeutig dominant, dass sich viele Fragen gar nicht stellen.

     

    Und im Osten Europas sind die unterschiedlichen Konfessionen (katholische vs. orthodox) schon so lange getrennt, dass man sich da auch nichts mehr "beweisen" muss.

    sisue

    Geschrieben

    Als eine, die in Bremen zur Schule gegangen ist, finde ich konfessionellen Religionsunterricht eh sehr merkwürdig.

    nowak

    Geschrieben

    In den ersten Jahren unterschied sich das auch in Bayern inhaltlich nicht.

     

    In der dritten Klasse war es hingegen in vielen Gegenden üblich, dass kein freiwilliger Besuch der katholischen Religion (eine Option die teilweise aus Betreuungsgründen von Eltern gewählt wurde, teilweise auch, weil das Kind aus innerfamiliären Gründen nicht getauft war, man aber trotzdem einer christlichen Konfession nahe stand oder eben die eigene Konfession nicht angeboten wurde, weil zu wenige Kinder oder kein Lehrer) mehr möglich war, weil die Kinder ja in die hochheiligen Geheimnisse der Kommunion eingewiesen wurden...

    peterle

    Geschrieben

    Ich fand ja den politischen und gesellschaftlichen Aspekt an der Sache gar nicht so interessant, aber eben las ich, daß ein pfiffiger Weihnachtsbaumverkäufer denen nachts einen Weihnachtsbaum geschmückt mit Geschenken vor die Türe gestellt hat woraufhin die Kita jetzt Terz macht und Anzeige wegen Hausfriedensbruch und Gedöns macht.

     

    Das können die ja alles machen, wenn sie es brauchen, aber meiner Meinung nach, wäre spätestens jetzt ein Marketingexperte das was die Kita braucht. 🙈

    Gypsy-Sun

    Geschrieben

    vor 9 Minuten schrieb peterle:

    aber meiner Meinung nach, wäre spätestens jetzt ein Marketingexperte das was die Kita braucht.

     

    Brauchen sie nicht. Kindergartenplätze sind derart rar, dass berufstätige Eltern sich das gar nicht leisten können, einen zugeteilten Platz abzulehnen. Es gibt einfach keine Alternative, ausser vielleicht auf ein anderes Familienmitglied zurückzugreifen.

    Gestern berichtete unser Regionalprogramm über die Kosten für Kindergärten und wer sie trägt sowie aus welchen Töpfen sie subventioniert werden. Einfach nur absurd!

    Junipau

    Geschrieben

    Zum Thema Kita hat die Zeit inzwischen auch einen Bericht. Demzufolge haben die schon seit Jahren mal einen Baum, mal nicht. Also nicht wirklich ein Aufreger.

    Die Begründung dieses Jahr ist bescheuert, aber daß das jetzt als Sau durch das Dorf der deutschen Medien und Politiker gejagt wird, ist genauso bescheuert. Leute in Kitas haben wohl selten eine theologische Ausbildung, gepflegtes Nichtwissen ist nicht nur dort üblich.

    Dieselben Medien und Politiker, die daraus jetzt eine große Nummer machen und wieder die nächste Portion Menschen in die Arme der Rechtsradikalen treiben, machen dann auch ein riesiges Geschrei, wenn die Faschistenpartei  bei der nächsten Umfrage die nächsten Rekorde einfährt. Gibt aber Klicks.

    Ein fürchterlicher Kreislauf, aus dem ich auch keinen rechten Ausweg sehe. Immerhin könnten wir hier darauf verzichten, die Säue mitzutreiben.

    Scherzkeks

    Geschrieben

    vor 8 Stunden schrieb nowak:

    Grundsätzlich das gleiche soziale und psychologische Prinzip, das sich zwischen Anhängern verschiedener Fußballvereine zeigt. ;)

    :lol: :lol:

    Ich bin anscheinend in einem sehr "tolerantem" Stadtteil gross geworden: ich war als katholisches Kind in einem evangelischen Kindergarten und Grundschule (weil die nächste und zu Fuss erreichbar), und ca. die Hälfte der Kinder waren keine Christen - das gab bei uns in der Hinsicht nie Probleme.

    Ein Arbeiterviertel hat ganz andere Probleme. ;)

     

    Liebe Grüsse

    Silvia 




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