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Frage zu altem Anlasser Pfaff 362


dan

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Hallo,

 

vorhin beim Fegen unterm Tisch ist mir aufgefallen, dass in dem dort immer geparkten Anlasser meiner alten Pfaff 362 irgendwas klappert. Sowas macht mich ja übelst mißtrauisch, noch dazu bei Uralt-Technik ohne Schutzleiter. Also ist das Ding sofort auf den Tisch gekommen um mal genauer inspiziert zu werden.

 

Nachdem die Staubwolken nach dem Öffnen der Gerätschaft verzogen waren ist der Übeltäter auch schnell aufgefallen: Eine dieser Gummi-Unterlegscheiben, die auch innen unter den Schrauben sitzen, war durchmarodiert, und eine Hälfte flatterte da lose drin rum. Jetzt nicht mehr, eine recht passende Ersatz"scheibe" hatte ich sogar noch in der Grabbelkiste. Soweit mal so positiv. Ebenfalls positiv war, dass die Elektrik nach kleiner optischer Sichtprüfung noch recht vertrauenswürdig aussah (zumindest für zeitgenössische Technik).

 

Interessant sah aber dieser tolle Kohle-Rundwiderstand linkerhand aus. Einerseits ist dem Ding deutlich anzusehen, dass ein Vorbesitzer der Maschine offenbar notorischer Langsamnäher war. Zum anderen fiel mein Blick dabei auf diverse "Pocken" in dem ja eigentlich runden Widerstandskonstrukt.

 

Und das ist auch die Frage: sind diese kleinen "Pocken", die da an ein paar Stellen zu sehen sind, die von innen kommenden Anschlusspunkte an die Kohleschicht? Also quasi produktionsmäßig so gewollt? Oder handelt es sich dabei um Defekte in der Kohleschicht, die z. B. mal durch Überhitzung o. ä. entstanden sein könnten?

 

Eine kurze elektrische Brachialprüfung (Trenntrafo mit FI vor das ganze Gelump, Erdungsbändchen ans Handgelenk und an den FI-Eingang, zum Schalthebel umfunktionierter Plastik-Reifenheber aus dem Fahrradkurier-Repertoire, und ab dafür...) hat zumindest die verschiedenen "Nähstufen", die der Anlasser realisiert, sämtlichst als funktionsfähig ergeben. Also technisch das, was ich eigentlich von der Nutzung der Maschine her auch erwartet hatte.

 

Insofern: sind diese Formabweichungen an dem Widerstand nun besorgniserregend oder nicht?

 

Danke schon mal...

Bearbeitet von dan
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  • dan

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  • Ramses298

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  • peterle

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So ein wenig unrund waren die meine ich immer und bei dem Alter ist interessant, ob de Isolation noch da ist und ob er funktioniert - scheint er ja beides zu leisten, aber wofür war das Erdungsbändchen? :confused:

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Hallo Forum!

 

 

... aber wofür war das Erdungsbändchen? :confused:

Das frage ich mich auch!

 

Soetwas schützt empfindliche Elektronik vor statischer Aufladung des menschlichen Körpers.

In einer alten Pfaff gibt es das aber kaum!

 

Eine zusätzliche Erdung des Menschen birgt im Normalfall beim Basteln an einer Nähmaschine sogar eine nicht unerhebliche Gefahr!

Ist man mittels Teppich(bodens) schlecht geerdet, dann überlebt man den Griff an die Phase womöglich mit einem Schrecken. Über ein Erdungsbändchen (in diesem Fall sinnfrei) geerdet, hat man u.U. keine Chance.

Salopp formuliert ist das so, als wenn man aus der Badewanne heraus an einer Nähmaschine schrauben würde. :rolleyes:

 

Die alten Pfaffs haben übrigens durchaus unterschiedliche Anlasser.

So kenne ich Exemplare, die stufig verschaltete Widerstände verbaut haben. Dann fährt die Maschine auch nicht stufenlos hoch und runter.

 

 

Alles Gute!

 

Ramses298.

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Man kann diese Erdungsbändchen missbrauchen, um Fehlerströme definiert auf einen Schutzschalter zu leiten. Zumindest wenn sie mit etwas dickerem Leiterquerschnitt daherkommen (sonst macht's "puff" und sie sind wirkungslos).

 

Warum ich das gemacht habe? Wenn man mit 'nem Plastikteil den offenen unter Strom stehenden "Metallfächer" bedient, dann muss man ja ohne die Hebelwirkung des Pedals doch etwas Kraft aufwenden. Da besteht ein Restrisiko abzurutschen. Und wenn man abrutscht, dann hat man die Pfoten direkt auf 'nem schönen langen Metallblech hängen, was einen mit voller Kraft unter Strom setzt.

 

In der Konstellation "mäßige, aber nicht 100 % definierte Isolation zum Boden" und "Armbändel an Schutzleitereingang des Trenntrafos" fließt in so einem Störfall Strom definiert zum FI des Netzteils ab, den es dann raushaut.

 

Entspricht vielleicht nicht ganz der reinen Lehre diese Eigenschutzmethode, hat mich in anderem Kontext aber schon einige Male vor Stromschlägen bewahrt.

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Hallo dan!

 

 

Wenn der Trenntrafo Dich in (falscher) Sicherheit wiegt, dann lebst Du gefährlich!

Wenn Du Deinen rechten Arm geerdet hast und mit der linken Hand an Spannung kommst, dann fließt der Strom ungünstigsterweise genau über Dein Herz.

 

Wie auch immer würde ich an einem Gerät unter Spannung nicht arbeiten, wenn ich nicht mit Sicherheit ausschließen könnte, spannungsführende Teile zu berühren.

Kommst Du bei einem Trenntrafo mit beiden Polen in Kontakt, dann wirkt keine Sicherung und auch kein FI-Schalter!

Der Trenntrafo soll ja genau den Stromfluß über Erde (was der FI-Schalter überwacht) verhindern.

 

Die neuen Maschinen sind fast idiotensicher. Spannungsführende Teile sind selbst bei geöffnetem Gehäuse i.d.R. nochmals gegen Berührungen geschützt.

Davon sollte man aber zur eigenen Sicherheit nicht ausgehen!

Bei den alten Kisten ist das oft anders! Da kann man oft von außen durch Ritzen die spannungsführenden Teile erkennen.

Wer nicht mit seinem Leben spielen möchte, schließt keine Spannung an, sofern noch etwas geöffnet ist.

 

Im gewerblichen Bereich ist der Arbeitsplatz meist selbstschützend, so daß selbst dann nichts/nicht viel passieren kann, wenn man ohne Verstand, müde nicht bei der Sache ist.

Im privaten Bereich hindert einen keiner, etwas unter Spannung zu zerlegen.

 

Ich hoffe, daß Du wirkich weißt, was Du tust!

 

 

Alles Gute!

 

Ramses298.

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@Ramses298:

 

Danke für Deine warnenden Worte. Die Prüfung ist nach dem Prinzip "linke Hand in der Hosentasche" (sinnbildlich) verlaufen.

 

Bei den alten Pfaff-Anlassern liegen nunmal spannungsführende Teile offen und wie oben beschrieben lässt sich beim Testen ein riskanter Kontakt mit spannungsführenden Teilen eben nicht mit 100 %iger Sicherheit ausschließen. Die Überlegung war daher eine ganz pragmatische: Sollte das passieren, was nicht passieren darf, dann schaltet der Trenntrafo über die Bedingung "Fehlerstrom" ab und mir tut im Zweifelsfall nur die rechte Hand weh.

 

Dass ein zwischengeschalteter Trenntrafo nicht nur Nutzen, sondern auch neue Risiken mit ins Spiel bringt, ist mir durchaus auch bekannt. Ach ja: und den FI des Trafos teste ich vor jedem Gebrauch.

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Hallo dan!

 

 

Ach ja: und den FI des Trafos teste ich vor jedem Gebrauch.

Da muß ich doof fragen:

Welchen Sinn hat ein FI-Schalter bei einem Trenntrafo - zumindest für Deine Konstellation?

Mangels Erdung dürfte ein Fehlerstrom gar nicht auftreten. :confused:

 

Der Knackpunkt - da war ich wahrscheinlich etwas undeutlich ist, daß man, um sich vor Stromschlägen zu schützen, seine Isolierung möglichst gut wählt und sie nicht mittels eines Erdungsbandes zunichte macht.

 

Ich hatte auch schon so manchen Anlasser und so manchen Motor auseinandergebaut.

Eine Reparatur bzw. Verbesserung der Funktion konnte ich bislang aber im spannungsfreien Zustand bewirken - durch Nachdenken und genaues Hinschauen.

 

Ich hatte vor wenigen Wochen einen alten Anlasser, der kaum noch geregelt hat.

Nachdem ich mich daran zu schaffen gemacht hat, hatte er eine seltsame Macke:

Er regelte den Motor hoch, bei fast der vollen Drehzahl hatte er aber einen kleinen Sacker.

 

Als ich mir den Anlasser nochmals anschaute (im spannungsfreien Zustand natürlich), fiel mir auf, daß die eine Endkohle abgebrochen war, so daß der Kontakt über einen Keramikring gestört war. Nachdem ich den Keramikring ein wenig abgeschliffen habe, funktionierte der Anlasser wieder gut.

 

 

Die Gefahr lauert nicht in Dingen, die wir erkennen, sondern hauptsächlich durch Dinge, die uns überraschen!

 

 

Alles Gute!

 

Ramses298.

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Den Fehlerstromeingang des Trenntrafos habe ich schlicht dazu missbraucht, dass der in dem Falle, dass ich doch einen gebratzt bekomme, eben sofort abschaltet. Das Erdungsband, und da habe ich mich vielleicht undeutlich ausgedrückt, sollte dabei keineswegs die Rolle übernommen, mich solide zu erden. Sondern für den Fall, dass überhaupt Strom in meine rechte Hand fließt, den Kontakt zum "Ausschalter" herzustellen.

 

Ansonsten habe ich natürlich schon darauf geachtet, mich im Rahmen der hier vorhandenen Möglichkeiten bestmöglich gegen Erde zu isolieren. D. h. wenn Stromfluss, dann eben nur von rechter Hand (mit der ich in dem Ding drin war) über das "Erdungs"bändel zum Fehlerstromeingang des Netzteils. Und eben nicht durch den restlichen Körper, da dort Widerstand gegen Erde nahe unendlich. Und Strom nimmt ja bekannterweise immer den besten Weg, den er finden kann...

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