Adventsgedanken 16. Dezember 2023 - Weihnachtsmarktimpressionen

Heute back ich nicht, heute brau ich nicht, heute bin ich einfach spät dran.  

Ich habe einen Ausflug nach Straßburg gemacht und nachdem ich geschlagene zwei Stunden gebraucht habe um einen Parkplatz zu finden, konnte ich endlich nochmal durch Straßburg laufen. Altes Innenstädtchen, beeindruckendes Münster und sowas von rappelvoll, daß ich kaum Platz zum treten fand. Picke Packe Voll.

Die Innenstadt liegt auf einer Insel und diese war komplett für den Autoverkehr gesperrt. Auf den Brücken durfte man durch eine Schleuse gehen und erklären, was man an Taschen dabei hatte. Hier und da standen Polizeiwagen. Es gab auch mit Gewehren bewaffnete Gruppen von Polizisten. Dann kam noch eine Gruppe von Soldaten mit Gewehren, die keinen Zweifel daran ließen, daß sie wußten was sie taten und bereit waren sofort auf alles zu reagieren, was man sich in seinen schlimmsten Albträumen so vorstellen mag. Es gab auch zivil gekleidete Personen, die in der Menge waren, beobachteten und Informationen per Funk im Ohr und Kragen weitergaben.

Nun verbinde ich ja Weihnachten immer mit einem Fest der Freude, des Friedens und der Freiheit. So war der Kontrast entsprechend hoch und ich merkte das mulmige Gefühl, wenn in meiner Kindheit zuhause nebenan die zwei Polizisten mit Gewehren vor der Synagoge standen. Und die standen jeden Tag da. Dasselbe Gefühl hatte ich mal in Nordirland der 80er als dort solche Trupps von Soldaten rumliefen und ich mal auf einer Nebenstrecke plötzlich eine Gruppe mit vorgehaltener Waffe vor mir hatte, die wissen wollte, wo ich denn herkam und hinwollte.

Die Polizisten standen irgendwann nicht mehr vor der Synagoge und saßen im Auto. Irgendwann stand nur noch das Auto leer da rum. In Nordirland kehrte Frieden ein. Jetzt sind wir wieder da, wo wir früher schon mal waren. Ehrlich gesagt, macht mir das Angst.

So wünsche ich Euch heute Mut. Mut das Leben anzunehmen und Mut da stehen zu bleiben, wo es wankt und schwankt.

Euer Peter