Adventsgedanken 15. Dezember - Die Tantenlampe oder immer wiederkehrende Moden

Im Libretto der Operette Die Fledermaus von Strauß gibt es den schönen Satz "Eine solche Tante noch keine Nichte Tante nannte."

Und das habe ich auch immer gerne von meiner Tante gesagt. Die war auch was besonderes. Vor allem legte sie großen Wert auf Ordnung und auf eine distinguiert zurückhaltend ordentliche Mode.

Von der habe ich eine Lampe geerbt. Man sieht sie oben auf dem Bild. Perlmuttscheiben an kleinen Kettengliedern im Kreis aufgehangen und von einer Glühlampe im Zentrum erleuchtet. Sie macht ein sehr schönes Licht. Bietet viele Perspektiven für das Auge und ist von Ende der 60er.

Das weiß ich daher, weil man sie im Bond Film "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" bewundern kann. Da hängt sie bei Bond im Zimmer.

Und genau so eine Lampe ist mir vor ein paar Wochen in einem Motel One aufgefallen. Da schmückte sie die Bar. Mit ihrem angenehmen Licht und den besagten Perspektiven gab es sie dort auch noch in deutlich größer.

Zuletzt sah ich sie in einem Lampenladen und bei den Preisen habe ich erschrocken Handabdrücke auf der Scheibe hinterlassen.

Wie ich dann gestern überlegte, was heute Thema sein könnte, wurde es dann die immer wiederkehrende Mode in Austattungen, Bekleidungen und wo auch immer sonst das noch gilt. 

Bei der Herrenbekleidung ist es der gefühlt ewige Wechsel zwischen Zweireiher und Einreiher, oder auch der zwischen Schlaghosen und Badewannen Jeans. Ähnlich der Wurstpellen, die vor allem die Damen heute gerne tragen.

Die Kragengrößen waren auch so eine Nummer, die von Mittel zu den Riesenlappen der 70er und wieder zurück auf klein gingen.

Nun bin ich ein großer Verfechter von Geschmacksfreiheit und da mag jeder gerne machen was er will. Aber ich merke immer wieder, die einen gehen mit der Mode und die anderen grenzen sich bewußt davon ab und schaffen ihre eigene Mode.

Spaßeshalber halte ich mich ja immer für DEN Trendsetter der Cargohosenmode. Ich brauchte eine robuste Hose für die tägliche Fahrt mit dem Fahrrad zur Schule und bin über Wanderhosen von Fjaellraven  gestolpert. Die waren dünn, ausgesprochen robust und weilo gewachst trockneten sie sehr schnell wieder. Was wurde ich gehänselt und angemnacht wegen meiner komischen Hosen. Gingen die anderen doch in gelb, rosa oder andersfarbigen dünnen engen Baumwollhosen.

Und irgendwann kamen dann andere ins Geschäft wie Jack Wolfskin und plötzlich rannten alle mit solchen Hosen rum.

Ich bin dann übrigens ausgestiegen und auf klassische Chinos umgestiegen. Ich fuhr auch nicht mehr viel Fahrrad.  

Ein Versuch vor einigen Jahren nochmal auf Fjaellraven Gronland Jeans umzusteigen - so hießen die Hosen - scheiterte nach keinem Jahr an einem defekten Reißverschluß und reißenden Garnen. Ein Vergleich mit meiner ersten, die ich immer noch in einer Ecke liegen hatte, zeigte auch warum. Deutlich dünneres Garn und billige Reißverschlüsse.

Mit denen aus den 80ern konnte man einmal um die Welt laufen und sie den Rest des Lebens behalten. Mit den neuen konnte man allenfalls zweimal im Golfclub aufs Klo gehen.

Nun wünsche ich Euch offene Augen für Eure und andere Mode und immer den nötigen liebenden Humor dabei, wenn das Leben anders ist als erwartet.

Euer Peter

P.S.

Der Text diesmal ist übrigens selbstgeschrieben.