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Recycling? Upcycling? Hauptsache wiederverwendet!
sewing Adam erstellte ein Blogbeitrag in Mann macht.
Ihr Lieben! Endlich geht es hier mal wieder weiter Nach dem Urlaub hat mir ein bisschen der Antrieb gefehlt, aber jetzt kommt langsam wieder Schwung in die Sache. Nur am Stoffverbrauch merkt man es nicht Im Urlaub hab ich mal ein bisschen in meinen Schränken gekruschtelt und meine Sockenschublade aussortiert. Und dabei sind mir viele schöne Bunte in die Hände gefallen die ich gar nicht mehr anziehe. Und manchmal hab ich ja ein kleines Problem mit wegwerfen... aber ich hatte dann eine Idee. Mit der Schere in der Hand habe ich mich dannn über die Socken hergemacht, geschnitten und sortiert... und dann sah es so aus: Nach ein bisschen nähen kam dann das heraus. Eine Reihe habe ich allerdings vertauscht, aber damit muss ich leben. Beziehungsweise werde Das ganze habe ich dann mit aufbügelbarem Volumenvlies bebügelt und mit einem Webstoff verstürzt. Den ursprünglichen Plan das ganze entlang der Nähte durchzuquilten habe ich schnell aufgegeben, dafür haben sich die elastischen Strümpfe zu sehr verschoben. Auf Handquilten hatte ich keine Lust und Knöpfe an die Nahtkreuzungen zu setzen wäre beim draufsitzen sehr unbequem geworden, den das ganze, es ist ca. 50x70 cm groß und damit perfekt um es im Rucksack auf Spaziergänge etc. mitzunehmen und sich drauf zu setzen. Letztlich habe ich dann an den Kreuzungspunkten jeweils 1-2 cm im Nahtschatten durchgenäht. Das sollte reichen. Jetzt stehen noch ein paar Reparaturen und Änderungen auf dem Programm und dann schauen wir mal weiter. Eine Entäuschung gab es aber auch: ich war in München und wollte mal wieder die Stoffabteilung vom Karstadt am Bahnhof durchstöbern. Leider macht der zu, der Ausverkauf war schon im vollen Gange und die Stoffabteilung war schon komplett ausgelagert. Schade für mich, gut für meinen Lagerbestand LG Adam -
Guten Abend ihr Lieben! Heute mal nur ein kurzes Update so quasi zum Wiedereinstieg Über die drei Lehrgänge die jeweils 3-4 Monate gedauert haben hat mich eine Tasche begleitet. Ich habe sie mal als Dankeschön bekommen und auch viel verwendet. Für den Unterricht im Lehrgang war sie optimal weil viel Stauraum für Ordner, Schreibzeug und den ganz Kram denn man so braucht. Nur die Gesetze haben idR nicht reingepasst, die sind einfach zu sperrig... andere Geschichte Als ich am Donnerstag ausgepackt habe ist mir aufgefallen das das gute Stüück inzwischen recht mitgenommen aussieht: Auf der anderen Seite sah es genauso aus und auch rundherum hat sie deutliche Spuren. Also habe ich entschieden das es, nach langen Jahren treuen Dienstes, an der Zeit war Abschied zu nehmen. Für den nicht ganz so umfangreichen Alltag habe ich andere Taschen und es gibt auch noch den einen oder anderen Stoff der gerne eine Tasche werden würde. Damit der Abschied aber nicht ganz so endgültig ist habe ich das gute Stück nochmal von allen Seiten, von Innen und Außen und von Oben und Unten gemustert und entschieden das ein Teil noch bleiben darf: Die Träger sind nämlich noch brauchbar Der Schulterriemen ist noch 1A und auch die Henkel sind noch gut. Eventuell den Besatz runter, der ist leicht abgegriffen, aber ansonsten noch sehr brauchbar. Eine schöne Verwendung wird sich finden Nehmt ihr auch brauchbare Teile vor der Entsorgung weg? LG Adam
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Hallo ihr Lieben, vor ein paar Monaten habe ich euch mal dieses Projekt vorgestellt und nach eurer Meinung gefragt. Vor zwei Wochen konnte ich das Projekt dann mal in Angriff nehmen und habe das Teil an runtergenäht. Wie immer bin ich nicht 100 Prozent zufrieden, aber ob dieser Tag jemals kommen wird? Heraus gekommen ist auf jeden Fall wie geplant ein Rock. Die Denim Paneele habe ich in die Mitten gesetzt. Die Naht habe ich bewusst nicht mittig gesetzt, auch weil mir der Denim optisch sonst zu schmal geworden wäre. In die Animal Paneele habe ich sowohl vorne als auch hinten einfache Taschen integriert. In der rechten Seitennaht ist ein Zipper zur Deko integriert. Der Animal Stoff ist aber wohl etwas zu leicht für den schweren Metall-Zipper. Ich habe den Zipper relativ schmerzlos mit der Maschine eingenäht. Sichtbar sollte er sein. Hier kann man auch mit etwas suchen die Taschen erkennen. Geschlossen wird das ganze mit Zipper, Schlaufe und Knopf in der linken Seitennaht: Auch hier habe ich einfach die Maschine genommen. Ursprünglich wollte ich einen festen Bund machen, habe mich dann aber aus Faulheit für einen Beleg entschieden: Der Rock wird auf der nächsten Party seinen Dienst erfüllen. Und dann? Mal schauen. Er ist evtl einen Ticken zu weit, das muss ich nach dem tragen mal sehen. Es war auf jeden Fall mal wieder ein nettes Experiment und was anderes und mit der Stoffkombi bin ich so auch zufrieden. LG Adam
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Hallo, Hallo! Manchmal muss man ja beim wäschemachen etwas aussortieren. Unterhosen mit Löchern im Schritt, Socken mit dünner Ferse oder Löchern an der Spitze... Jedes mal hat es mich geärgert die Teile zu entsorgen weil ja noch so viel gutes Material dran ist. So sieht das dann aus: Socken, Shorts. Da geht noch was. Also erstmal auseinandernehmen: Bei den Socken werden erstmal das Bündchen und die Zehenkappe abgeschnitten... Dann Flach hingelegt und einmal entlang der hinteren Kante aufschneiden und aufklappen. Die Fersenrundung wird beim Overlocken abgeschnitten. Bei den Shorts ist es das gleiche: Erstmal den Bund ab: und dann an den Nähten auseinanderschneiden und die großen Teile sauber ausschneiden: Die Teile werden noch mit der Ovi umgenäht. Die Fäden hab ich noch verknotet und in die Naht gezogen. Im Gegensatz zu meinen Küchentüchern sind diese einlagig. Ich benutze sie zum Beispiel als Taschentücher. Der Stoff ist angenehm an der Nase und natürlich lassen sie sich wunderbar in der WaMa mitwaschen. Da ich bei Wäsche immer Desinfektionsspüler dazugebe reichen auch 40 Grad. Quasi Zero Waste hoch zwei, denn mein Taschentuchbedarf ist rapide gesunken und die Wäsche die sonst in die Mülltonne käme lebt noch weiter. Läuft! LG Adam
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Hallo liebe Lesende! Zum Wochenende ein kleines Upcycling/Recycling-Projekt. Gelegentlich muss man ja doch mal ein gern getragenes Shirt entsorgen, ob selbstgenäht oder gekauft. Manchmal ist der Stoff abgetragen und ausgebleicht, manchmal gibt es kleine Löcher oder Flecken die nicht mehr rausgehen. Für solche Fälle habe ich mir vor einiger Zeit ein kleines Projekt überlegt das ich so praktisch finde das ich mich beinahe schon darauf freue das nächste Shirt auszumustern: Mehrweg Küchentücher! Man könnte es natürlich einfach als Lappen bezeichnen. Anders ist aber schöner. Das aussortierte Shirt wird, wenn nötig gebügelt, glatt auf den Tisch gelegt, das Vorderteil zeigt nach oben. Dann zeichne ich mir ein Quadrat in passender Größe an, z.B. 30x30 oder 40x40 cm. Ich schneide durch alle Lagen so dass der Stoff doppelt liegt. Das ganze umnähe ich mit der Overlock. Da Ecken mit der Ovi nicht sooo schön werden runde ich die Ecken beim nähen ab. Zum Abschluss "quilte" ich das ganze durch damit die beiden Stofflagen verbunden sind und mehr Halt haben. Das mache ich freihand, meistens mit Zick-Zack damit es elastisch bleibt. Dieses mal wurden es Spiralen, ich habe aber auch schon Rautenförmig oder in Linien gesteppt. Da für die Tücher die Garnfarbe egal ist ist das auch ein schönes Projekt um Spulen leer zu nähen. Mehr ist es nicht. Ich habe in der Küche inzwischen einen kleinen Stapel davon liegen und verwende sie wahlweise als Handtuch, Spüllappen oder zum Putzen. 60 Grad Wäsche haben sie bis jetzt alle übrestanden. Das zuletzt ausgemusterte Shirt hatte lange Ärmel, so habe ich noch ein zweites Tuch herausbekommen. Habt ihr auch solche Recycling-Ideen? LG Adam
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T-Shirt upcyclen
Bornator erstellte Thema in Neues in meinem privaten Weblog oder auf meinem Youtubekanal - für Weblogschreiber mit kommerziellem
Ich habe für meinen twitch-Kanal (fairy_nice) ein T-Shirt upcycled, und bedruckt und bemalt... Den Stream habe ich für YouTube dann zurecht geschnitten. Vielleicht inspiriert es jemanden. (Da ich mit YouTube und twitch zusammen ca 40 Euro im Monat einnehme ist es wohl kommerziell...haha) -
Recycling einer alten Jeans - oder eine "Männereinkaufstasche" entsteht
Quälgeist erstellte Thema in Artikel
Auch mir sind, wie einigen anderen hier im Forum, die Plastiktüten ein Graus. (Einkaufstasche von Christiane, der Einkaufstaschennähthread) Seit vielen Jahren ärgere ich mich daher über einen Kollegen, der jeden Tag mit einer Tüte ankommt, in der er sein Frühstück und Mittagessen mitbringt. Diese Tüte nimmt er und legt sie in den Firmenkühlschrank. Persönlich finde ich das sehr unangenehm. Kurz bevor das Thema der Abschaffung von Plastiktüten aufkam, ging ich zu ihm, als ich wiedereinmal diese unsägliche Tüte im Kühlschrank sah, und frug ihn, ob ich ihm nicht eine Lunchbag nähen dürfe. Demgegenüber war er nicht abgeneigt. Ich kaufte Wachstuch und nähte meine erste Lunchbag. Seit dem liegt diese im Kühlschrank. Wir kamen dabei auf das Thema, daß Plastiktüten abgeschafft werden sollen und er jetzt ein oder zwei Einkaufstaschen bräuchte. Sofort fing es in meinem Hirn an zu arbeiten. Das sollte ja nicht so schwer sein und weil ich hin und wieder ein Herz für Kollegen habe, habe ich mich dann ans Werk gemacht. Mir kam dabei der Stapel Jeans in den Sinn, den ich hier liegen habe: klick mich Das ist doch eine wunderbare Gelegenheit für ein Recycling und die Herstellung einer "Männereinkaufstasche". In meinem Bestand sind fast nur blaue Jeans und nur eine einzige schwarze und der Kollege wollte unbedingt eine schwarze Männereinkaufstasche. Also mußte diese Jeans dafür zu neuem Leben erweckt werden. Die Größe der Tasche sollte ungefähr eine "Rewe"-Tüte sein. Persönlich finde ich diese etwas unhandlich, aber hier war nicht mein Geschmack gefragt. Ich habe die Jeansbeine beherzt abgeschnitten und dann an der Naht aufgeschnitten. Die verstärkte Jeansnaht habe ich gesondert abgeschnitten. klick mich klick mich klick mich Danach habe ich die beiden offenen Jeansbeine ausgebügelt und mit Hilfe des Maßbandes die Taschenlänge bestimmt. Der Ursprungsidee lagen folgende Maße zugrund "Breite 55cm/ Höhe 60cm". Dann hatte ich noch die Überlegung mit den Maßen "Breite 45cm/ Höhe 50cm". Letztendlich kommt es aber auf die Breite des alten Hosenbeins an, wie breit und hoch die Tasche wird. Bei diesem Jeansbein wurde es ein Taschenteil mit dem Maß 40cm Breit und 50cm hoch. Darin enthalten sind jeweils 1cm Nahtzugabe. klick mich Danach habe ich die beiden Taschenteile übereinander gelegt und an den Ecken jeweilt ein Quadrat mit je 5cm Kantenlänge für den Taschenboden ausgeschnitten. klick mich Die Taschenteile habe ich dann am Bodenteil übereinander gelegt, mit 1cm Nahtzgabe zusammengenäht und zur Nahtverstärkung mit einem großen Zickzackstich die Nahtzugabe flach genäht. klick mich Das sich der Taschenboden wellt, liegt an der Tatsache, daß die verwendete Jeans einen Elasthananteil hat. Auch Männer tragen solche Jeans, denn die Männereinkaufstasche entsteht aus einer irreparablen Männerjeans. Danach habe ich aus dem restlichen Hosenteil die Hintertaschen aus dem ganzen Po-Teil der Hose herausgeschnitten. klick mich Diese beiden Taschenteile habe ich mir dann quadratisch zurecht geschnitten und mit einem Schrägstreifen an der oberen Kante verstehen. klick mich Anschließend habe ich diese beiden Teile so auf die Taschenteile genäht, daß 2 Taschen, also Tasche mit Tasche entstand. Als Dekoelement habe ich die Tasche mit Jeansgarn genäht und hier den 3-Fach-Zick-Zack-Stich eingesetzt. klick mich Danach habe ich den Taschenboden geschlossen. klick mich Anschließend habe ich die Taschenhenkel aufgenäht. Dabei habe ich 4cm breites Gurtband verwandt, dessen Enden ich mit dem Feuerzeug verschmolzen hatte. Die Länge eines Bandes beträgt 55cm. Ich habe von der Tasche die Mitte ausgemessen, von dort jeweils 10cm nach links und rechts eine Markierung gesetzt. Dann habe ich die Markeriung als Aussenkante für das Gurtband genutzt und es vom oberen Taschenrand 6cm festgesteckt und 1cm unterhalb im Quadrat festgenäht. klick mich Aus weiteren Teilen der Hose habe ich 2 Streifen geschnitten, die ca. 18cm lang waren und knapp 11cm breit waren. klick mich Diese Streifen habe ich um die Gurtbänder gelegt und aufgesteppt. klick mich Aus der Naht des aufgeschnittenen Jeansbeins habe ich einen Streifen gemacht, an dessen Ende ein Haken für den Schlüsselbund ist. klick mich Fertig sieht die Tasche dann so aus: klick mich Die Männereinkaufstasche hat bei dem Kollegen große Begeisterung ausgelöst und weil ich gerade einen Lauf hatte, bekam er noch eine zweite, größere Tasche nach dem gleichen Prinzip. Als Erfahrung aus dieser spontanen Taschennähaktion habe ich mitgenommen, daß ich die Henkel der Taschen künftig erst mit der Polsterung benähe und sie dann gleich auf den einzelnen Taschenteilen befestige. Das geht schneller, einfacher und man hat nicht so ein unförmiges Teil unter der Nadel. Je nach Jeansstoff sind die Teile sehr fest und werden vermutlich sehr lange halten. Viele Spaß beim Recyclen und Nacharbeiten. Idee und Bilder stammen von mir, Ina Lusky/ Quälgeist -
Hallo zusammen, gibt es hier im Forum einen eigenen Bereich für Recycling / Upcycling (oder ähnlich)? Ich habe jedenfalls nichts gefunden und würde somit gerne diese Sparte eröffnen, wo auch jede/jeder gerne seine Projekte und Arbeiten vorstellen kann. (Liebe Forumsredaktion, bitte sonst ggf. löschen oder verschieben). Ich würde dann mal anfangen mit einem über 20 Jahre alten Morgenmantel, den ich mal genäht hatte als Wendemantel, jetzt passt er aber nicht mehr und ich wollte ihn nicht wegwerfen. Zufällig sah ich ein Youtube wo beschrieben wird, wie eine Tasche aus einem Rechteck hergestellt wird ( ). Da habe ich mich überwunden und den Morgenmantel zerschnippert, die Tasche werde ich als Schwimmbadtasche nutzen. Jetzt habe ich noch etwas übrig, da könnte ich noch ein Utensilo oder Ähnliches draus nähen.
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Teppich Rosengång (Ein Klick auf die Bilder zeigt eine größere Version.) Bild: nowak Bei meinem letzten Besuch in Paris war das Wetter nur mäßig hübsch. Und grauer Himmel mit Regen sind doch perfekt, die eine oder andere Ausstellung zu besichtigen. Wenn die ein textiles Thema hat müssen zwar gewisse Widerstände des Reisebegleiters überwunden werden ("Die ist bestimmt nur ganz klein und dauert nicht lange. Sie ist gleich um die Ecke. Die Ausstellung ist in einem denkmalgeschützten Gebäude, das wir auch noch nicht besichtigt haben. Die haben dort auch ein Café, das nett sein soll. Sie ist gratis."), aber mein Interesse ist gleich noch einige Stufen höher. Vorgestellt im Institut Suédois wird das Projekt "ReRagRug" der beiden schwedischen Designerinnen Katarina Brieditis und Katarina Evans. Teppich Kasuri Bild: nowak Der Name ist kompakt und fasst das Projekt wunderbar zusammen. Die Aufgabe die sich die beiden Katarinas 2012 stellten war: Jeden Monat ein Teppich (=Rug) in einer anderen Technik und das alles aus "Rags", also "Lumpen". In diesem Fall kamen die Textilabfälle zu großen Teilen direkt aus der Industrie, teilweise aber auch aus der Altkleiderverwertung. Wiederverwertung ist ja in aller Munde (oder in dem Fall Hände), wie man auch quer durch die DIY Blogs sehen kann. Und alte Textilien wieder zu verwerten ist auf alle Fälle ein sinnvolles Ziel. (Das Ergebnis ist jedoch oft, ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, in vielen Projekten vor allem vom sichtbar guten Willen zum Recycling geprägt. ) In der Ausstellung sieht man sofort sehr deutlich, daß die Designs von echte Profis entwickelt wurden, denn die Teppiche sind definitiv gelungenes Design, Dinge, die man wirklich haben möchte und bei denen es einem schlichtweg egal ist, ob das Ausgangsprodukt Altkleider waren oder nicht. Auch wenn der Flickenteppich ("trasmatta") in Schweden eine lange Tradition hat. Da allerdings (wie wir das ja auch kennen) als echte Resteverwertung, bei der eher schmutzschützende Bodenbeläge für Diele und Küche im Vordergrund stehen und deren "Design" sich schlichtweg nach den vorhandenen Altkleidern richtet. Doch Evans und Brieditis gehen noch einen Schritt weiter. Alle Teppiche sollen ohne Maschinen hergestellt werden, so daß sie im Prinzip überall mit einfachen Mitteln produziert werden können. Auch und besonders direkt dort, wo die Textilabfälle anfallen, etwa in Indien und anderen Ländern Asiens. So daß die Teppiche auch dort vor Ort von Frauen Zuhause hergestellt werden und eine Einnahmequelle für Familien bilden können. Die Ausstellung beweist, daß die Designerinnen ihre selbst gestellte Aufgabe mit Bravour gemeistert haben. Es gibt 12 wunderschöne Teppiche, und es macht richtig Spaß, bei jedem einzelnen die Technik zu ergründen. Am schwierigsten fiel mir das noch bei den geflochtenen Streifen, die zu Teppichen vernäht werden, aber es wurden auch Stoffstreifen verwoben, es wurde genäht, gehäkelt, gestrickt, gestickt,... Und alles ergeben einfach großartige Teppiche. Einer meiner Lieblingsteppiche ist Rosengång. Die weichen, flauschigen Wellen laden dazu ein, barfuß darüber zu laufen. (Was man leider nicht darf. Anschauen und anfassen darf man, drüber laufen jedoch nicht.) Ich bin schon versucht, einen Kleidercontainer zu überfallen und mir so was selber zu nähen. Ganz so schön würde es sicher nicht, aber ich stelle es mir sehr angenehm vor, im Winter die Füße aus dem Bett zu schwingen und darauf zu landen... Teppich Archipelago Bild: nowak Gerätselt, was das wohl für ein Material ist, habe ich bei Nomad. (Es sind Webkanten...) Die Designerinnen haben auch lange gerätselt, nämlich wie sie das wohl verarbeiten könnten. Daher ist es auch der elfte Teppich, elf Monate nachdenken... Das Ergebnis sieht aber beeindruckend aus. Die verwendeten Materialien sind wirklich breit gefächert, von T-Shirts über Anzugstoffe, Pullover, bunte dünne Stoffe, Webkanten,... bei einigen Materialien, besonders den eher dickeren, kann man sich ja relativ einfach vorstellen, wie daraus ein Teppich werden kann. Aber die vielfältigen Techniken ermöglichen es den Künstlerinnen, auch feinere Stoffe zu Teppichen zu verarbeiten. Und wenn man einfach viele Lagen aufeinander näht. Teppich Nomad Bild: nowak (Und wer hätte gedacht, daß man mit Jersey auch sticken kann? Und das so dick, daß ein Teppich draus wird? Archipelago ist der Beweis. Da stand ich auch etwas länger davor, bis mir klar war, wie das gemacht wurde....) Was die verwendeten Techniken betrifft haben sich die beiden Katharinas weltweit umgesehen. Vintergartan läßt sich von Shibori-Technik inspirieren. Daß die gefalteten Stoffstücke zum Färben mit Klemmen zusammen gehalten wurden finde ich ja ziemlich genial. (Eigentlich sollte ich von Hexagons ja nach meiner Häkeldecke die Schnauze erst mal voll haben, aber ich bekomme da schon wieder Lust... ) Genauso weitgefächert ist die Inspiration für die Designs, Re Orient erinnert sofort an einen Kelim im Muster und generell an den Orient in seiner Farbigkeit. Pepita auf der anderen Seite hat eindeutig schwedische Wurzen, sowohl in der zurückhaltenden Farbgebung als auch in der simplen Webart. (Ohne Webstuhl, bei breiten Stoffstreifen geht das auch ohne, da ist mehr liebevolles verflechten gefragt.) Ganz modern, auch in seiner Bedeutungsvielfalt, ist Off Pist. Gestrickter T-Shirt Stoff wird zu großen Strickmaschen. Die aber gestickt sind, damit sie die Stabilität eines Teppichs bekommen. Gestrick ist für einen Teppich ja eher zu weich und formlos, aber mit Squeeze haben es die Künstlerinnen trotzdem versucht. Der Nutzwert als Teppich ist vielleicht nicht so groß, aber als Sofadecke...? Ein weiteres Ziel der Designerinnen war ja, Stücke zu entwerfen, die über das Einzelstück hinaus gehen. Und das ist ihnen auch gelungen. So wird "Kasuri" sowohl im Original der Schöpferinnen gezeigt, als auch in Varianten, die von Frauen in Indien geflochten wurden. Diese Teppiche kann man auch kaufen. (Nicht in der Ausstellung, aber bei den Designerinnen.) Teile des Häkelteppichs ReOrient wurden hingegen in Stockholm gefertigt und von den Designerinnen zu einem großen Teppich zusammengefügt. Auch wurden schon einige Einzelstücke an Anlehnung an die Originale in Auftrag gegeben und ausgeführt. Natürlich nicht identisch, denn es wurden ja wieder Altkleider verwendet. Das Konzept hat also offensichtlich auch echtes wirtschaftliches Potential. Was ich sehr erfreulich finde. Teppich Vintergatan Bild: nowak Gut gefallen hat mir die Präsentation. Die Teppiche sind über mehrere Räume und das Treppenhaus verteilt. Teils auf dem Boden, teils an den Wänden. Man kann ungestört hin und es ist gut ausgeleuchtet, so daß man sowohl die Details aus der Nähe als auch die Gesamtwirkung mit Abstand in Ruhe studieren. Ein Teil der Werke ist dann auf der anderen Seite des Hofs in einem eigenen Raum. Abgesehen davon ist das Gebäude selber auch den einen oder anderen Blick wert. So viele erhaltene und restaurierte Gebäude dieser Art gibt es im Marais nicht mehr. (Besonders die Decke im zweiten Stock...) Informationen über das Projekt und die einzelnen Teppiche kann man sich praktisch von einem DinA4 Block abreißen. Allerdings nur auf Französisch. Dafür ist das Interview mit den Künstlerinnen englisch untertitelt. Die kostenlosen Führungen sind die Zeit ebenfalls wert. (Auch diese natürlich auf Französisch.) Und wer den Entstehungsprozess der einzelnen Teppiche und die aktuelle Entwicklung des Projekts verfolgen möchte, kann das im ReRagRug Blog tun. Auf schwedisch und glücklicherweise auch auf englisch. Sicher lohnt sich der Blick auch für alle, die es in diesem Frühjahr nicht nach Paris schaffen. Denn ich bin recht zuversichtlich, daß es an anderen Orten auch noch Ausstellungen der Teppiche geben wird... Die Ausstellung läuft noch bis zum 10.April 2016 im Institut Suedois in der Rue Payenne 11, 75003 Paris, Frankreich. Nähere Informationen gibt es auf der Webseite.
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SWAP neue Grundgarderobe mit uwyh und Klamottenrecycling
mamaheinrich erstellte Thema in Schritt für Schritt: Entstehungsprozesse
und das ganze als Schildkrötenswap.... weil einen Schneckenswap haben wir ja schon!!! Hallo Ihr Lieben, lange angekündigt und nun gibt es endlich die ersten Fortschritte in meinem Langzeitprojekt Neue Grundgarderobe - diesmal bitte mit System!!!! Soweit der Vorsatz.... Ich will mal einen mini-abriss der Vorgeschichte geben.... Einige von Euch haben ja vielleicht mitbekommen, daß ich im letzten Jahr massiv an Gewicht verloren habe.... daher brauche ich eine komplett neue Garderobe... und wenn ich schreibe komplett, dann meine ich auch wirklich komplett... und zwar total.... das einzige, was mir noch passt von früher (zumindest so einigermaßen), sind meine Strümpfe... lach Einmal neu eingekleidet hatte ich mich schon im November, aber die meisten der Sachen sind jetzt schon wieder mehr als zu groß und damit nicht mehr wirklich tragbar!! Zur Zeit besteht meine Garderobe aus 2 Hosen und 2 Röcken, einigen Unterzieh Tanktops sowie einem dünnen Rollkragenpulli, einer knallroten (Kunst)lederjacke (geiles Teil).... ach und nicht zu vergessen meiner geliebten „Büttenwarder“ Hoodi-Jacke. Also nicht wirklich viel.... da muß unbedingt dringend „Nachschub“ her!! Wie ich aus haniah's Swap gelernt habe, besteht ein Swap aus 11 Teilen.... wußte ich bisher noch gar nicht.....?!?!? Zusammen bekommen tue ich die bestimmt, die Frage ist nur, wie lange werde ich daran nähen? Aber das ist ja egal.... eine Zeitvorgabe mache ich mir nicht... das bringt eh nur Stress!!! So und damit es nicht langweilig wird, werde ich jetzt nicht in ein Stoffgeschäft gehen und mir neue Stoffe kaufen... nein, ich werde die bei mir vorhanden Stoffe nutzen... *örgs... das Sortieren der vorhanden Stoffe hat ergeben, daß ich über 200 m Stoff nur für Bekleidung hier liegen habe.... die Patchworkstoffe habe ich sicherheitshalber mal nicht gezählt / vermessen.... * also dringend Zeit nicht nur für einen swap sondern auch für uwyh!!!! Da das aber noch nicht kompliziert genug ist..... will ich auch noch meine alte Bekleidung weiter verwenden bzw. receylen! Näheres dazu hier: Kreatives aus Insel Da ich die Chance zur totalen Veränderung gleich richtig nutzen wollte, habe ich mir in der letzten Zeit erstmal Gedanken über Farben, Figurtyp, pasende Schnitte etc. gemacht.... wen's interessiert, der kann sich gerne auf meinem Blog (Links siehe weiter oben und ganz unten) umsehen nteressant finde ich auch die Schnittmustergrößen, die jetzt für mich zutreffen..... Laut Tabelle brauche ich für Burda z.B. in Hosen eine Größe 42 (HW 103), allerdings muß ich dann die Taille um 10 cm erweitern..... ARRRGGGHHH.... und das geht bei taillierten Schnitten?!?!?!?! Ich bin sehr gespannt!!! Damit dieser erste Post nicht völlig unübersichtlich wird, werde ich mal beenden und mit den "harten Fakten" einen neuen Post schreiben!! LG Britta- 7 Antworten
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Hallo, bin zufällig über das Buch mit dem interessanten Titel "Es war einmal ein Hosenbein" gestolpert. Hat das jemand zufällig und kann mir sagen, ob es gut ist? Ob man viele taugliche Ideen findet, die auch wirklich umsetzbar sind mit Dingen die man hat ohne noch viel dazu kaufen zu müssen? Also wirkliches recycling : D ? Gibts andere Recyclingbücher zur Empfehlung? Gruß
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Hallo Ihr LIeben, ich habe hier im Forum mal den Link zu einer Seite einer sehr kreativen Frau gesehen, die alle Teile einer Jeans noch verwertet. Also nicht nur den Stoff an sich, sondern auch die Taschenbeuel, Säume, Potaschen, etc. Leider ifnde ich den Link partout nicht mehr. Hat jemand einen Tipp für mich? Ronja6277
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T-Shirt Recycling - Aus Alt mach Neu: Teil 2
Setsuna erstellte Thema in Schritt für Schritt: Entstehungsprozesse
Hallo meine Lieben! Ich sitze schon wieder vor einem alten Shirt und einem neuen Stoff, diesmal im Manga-Style! Dieses Mal möchte ich die Ärmel so lassen wie sie sind (oder falls mir es zum Schluß doch besser gefällt auf T-Shirt kürzen, mal sehen...) und die komplette Vorderseite durch den Mangastoff ersetzen. Was total nervig an dem Shirt ist, dass sich der Kragen immer einkringelt, deshalb wird er auch entfernt und ich denke, deshalb ist diese Variante auch die bessere (Entnahme des kompletten Vorderteils). Vielleicht mach ich auch einen anderen Saumabschluss hin, hier hab ich nämlich das gleiche Problem - zumindest hinten, vorne ist ja der Mangastoff - mal sehen wie es voran geht... Hier seht ihr Shirt + Stoff: Und hier nochmal die 3 kämpfenden Mädls einzeln: Ich kann mich gar nicht entscheiden, welche ich nehmen soll. Schließlich passen nur knapp 2 auf die Vorderseite des Oberteils, welche soll da in den Vordergrund - was meint ihr? -
Sorry, gelöscht - demnächst in der Galerie.