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Schnittmustergrößen, Paßform und Spielraum


Vichykaro

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Hallo, liebe HobbyschneiderInnen :-)

 

Ich hätte da mal eine Frage zu den obengenannten Themen:

 

Ich habe erst dieses Jahr richtig mit dem Nähen angefangen, habe aber schon etwa 12 Kleidungsstücke genäht, davon 9 Kleider, die meisten im 50-60er Jahre Stil. Meine Schnittmuster sind größtenteils von Butterick und New Look. Obwohl ich bisher keine Probeteile genäht habe, ist mir dank Anfängerglück bisher alles ziemlich gut gelungen. Nun habe ich von Simplicity zwei 70er Vintage Schnitte erstanden, die angeblich auch für die gleichen Maße vorgesehen sind, aber da mir der Papierschnitt so klein vorkam, habe ich mal nachgemessen und rausgefunden, daß der Schnitt zu klein ist. Überhaupt finde ich, daß selbst bei der gleichen Firma, bei den gleichen Maßen die Schnittgrößen ziemlich variieren.

 

Konkret heißt das:

Ich benötige bei gekaufter Ware in Kleidern normalerweise eine 38. Ich habe aber die Maße 95-75-107. Damit hätte ich laut Butterick/McCall/Simplicity/Vogue oben eine 16 und um die Hüften eine 18. (=42 und 44). Ich nehme aber immer eine 14, die eigentlich nur 92-71-97 ist. Obwohl meine Vintagekleider alle ein enges Oberteil und einen ausgestellten Rock haben, sitzen die Oberteile bei mir normal locker, teilweise waren sie etwas zu weit am Rücken, obwohl ich ja laut meiner Größe einen zu kleinen Schnitt benutzt habe. Das ist das erste Rätsel: Wenn ich wirklich 92-71cm Brust und Taille hätte, wäre mir der Schnitt viel zu groß?

 

Nun habe ich das Vintage Schnittmuster ja ausgemessen und rausgefunden, daß es z.B. nur 73cm Taillenumfang hat, obwohl es für 71cm Taille vorgesehen ist. 2cm Luft sind doch viel zu wenig? War das damals so? Es ist mir also definitiv zu eng, weswegen ich versuchen werde, den Schnitt zu vergrößern und auch mal mein erstes Probeteil machen werde. Aber wieviel Luft sollte ich einkalkulieren, damit das Kleid eng anliegt, aber im Sitzen und nach dem Essen nicht zu eng ist?

4 cm?

Die Brustweite muß ich auch noch überprüfen.

 

Ach ja, ich habe meine Maße über der Unterwäsche gemessen, sie sollten also stimmen.

 

Es wäre sehr hilfreich, wenn mir jemand dieses Phänomen erklären könnte und Tipps hätte, um wieviel cm genau ich mein Schnittmuster vergrößern sollte.

 

Kathrin

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Die Frage ist, ob die Vintage-Schnitte nicht auch noch nach Vintage-Masstabellen berechnet sind. Wenn das tatsächlich alte Schnitte sind und nicht neuentwickelte nach alten Vorlagen, dann ist das nicht ganz unwahrscheinlich.

Die Masstabellen ändern sich in mehr oder weniger häufigen Abständen. Es gibt dann eine Reihenvermessung von Teilen der Bevölkerung und es werden neue Tabellen aufgestellt. So ist z.B. das Taillenmaß kontinuierlich grösser geworden im Lauf der letzten Jahrzehnte. Das könnte den Effekt erklären.

 

grüßlis,

 

frieda

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Hallo Kathrin,

 

alle Fragen kann ich nicht beantworten.

Bei gekauften Schnittmustern ist es so, dass irgendwo entweder auf dem äußeren Umschlag oder - was wahrscheinlicher ist - auf dem bedruckten Bogen die Maße des fertig genähten Teils stehen, wie sie für diesen Schnitt von diesem Hersteller gemessen wurden. Also z.B. müsste da eine Angabe zu finden sein wie: Brustumfang bei Größe 42: 95 cm. (die Zahlen sind nur Beispiel). Oder die Hüftweite, wenn es sich um einen Rock handelt bzw. beides bei einem Kleid.

 

Von diesen Maßen ausgehend, kannst du schon vor dem Kauf sehen, ob der Schnitt in den angegebenen Größen auch für dich passt. Wie bei gekaufter Kleidung fallen die Modelle je nach Hersteller unterschiedlich groß aus.

 

Bei den Mehrgrößenschnitten von Simplicity z.B. ist auch ein Schema aufgedruckt, wie du bei unterschiedlichen Größen an Brust und Hüfte (z.B. oben 40 unten 42) den Schnitt so ausschneidest, dass er zu deiner Figur passt.

 

Ich bin auch noch Anfängerin, vor allem beim Nähen von Kleidung, und hoffe, dass die erfahrenen Näherinnen hier im Forum nicht laut aufschreien, ob meiner unfachgemäßen Ausdrucksweise.

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Vielen Dank schon mal für Eure Antworten.

 

Also es ist so, daß bei meinen Schnittmustern (neu oder alt), normalerweise KEINE Fertigmaße angegeben sind. Ab und zu schon mal, aber normal nicht.

 

Ich besitze sowohl neue "Vintage"-Schnittmuster als auch 2 originale. Die Originalmuster zeigen die gleiche Größentabellen wie neue Schnittmuster.

Größe 14 entspricht 92-71-97. Trotzdem ist nach meiner Messung der Schnitt für das alte Schnittmuster viel kleiner als für das neue Schnittmuster. Beide liegen z.B. an der Taille eng an. Nun dachte ich halt, wenn die schonmal Maße angeben bei einem Schnittmuster, würden sie sich auch dran halten, daß es paßt.

 

Bei meinen Vintageschnitten handelt es sich um Eingrößenschnitte. Das heißt, ich muß selbst mal schauen, wie ich die Mehrweite hinbekomme.

 

Unter "paßt" verstehe ich, daß ich mich frei bewegen kann, daß die Nähte nicht spannen und daß ich vor allem bequem sitzen kann. Ich hatte mal ein Schnittmuster, das ich auch extra zu klein genäht habe, wo ich dann links und rechts am hinteren Reißverschluß noch jeweils gut 2 cm weggenommen habe.

 

Stretchstoffe habe ich als Kleid noch nie verarbeitet.

 

Ich besitze auch keine Schnitte, die weiter am Oberkörper sind. Das Schema ist eigentlich immer oben eng, unten weit ausgestellt. Deshalb habe ich mich so gewundert.

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Ich besitze sowohl neue "Vintage"-Schnittmuster als auch 2 originale. Die Originalmuster zeigen die gleiche Größentabellen wie neue Schnittmuster.

Größe 14 entspricht 92-71-97. Trotzdem ist nach meiner Messung der Schnitt für das alte Schnittmuster viel kleiner als für das neue Schnittmuster. Beide liegen z.B. an der Taille eng an.

 

Sicher? Bei meinen Vintageschnittmustern sind die Maßtabellen nicht immer identisch mit den heutigen Tabellen des gleichen Schnittmusteranbieters.

Simplicity "new sizing" beispielsweise sieht in den Maßen ähnlich aus wie die heutige Maßtabelle unterscheidet sich dann aber doch. Wenn man genau hinschaut hat man dann nämlich in Größe 14 92-68-97. Und die davor verwendeten Maßtabellen waren wieder anders, da war eine Oberweite von 92 noch eine Größe 16.

 

Berücksichtigen muss man natürlich auch die entsprechende Mode, die mal mehr mal weniger Bequemlichkeitszugaben vorsah, entsprechend fallen die Schnitte mal weiter und mal enger aus.

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Hallo Vichykaro,

 

[…] und Tipps hätte, um wieviel cm genau ich mein Schnittmuster vergrößern sollte.

 

Hofenbitzer („Schnittkonstruktion für Damenmode“) geht für enge / körpernahe Kleider von 7 bis 9 cm Bequemlichkeitszugabe zum Brustumfang und 4 bis 8 cm Zugabe jeweils zu Taillen- und Hüftumfang aus. Bezogen auf den ganzen Umfang.

 

Liebe Grüße

cochlea

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In den Maßtabellen werden in der Regel die Körpermaße angegeben. Also nicht die fertigen Maße, in denen die Bequemlichkeitszugabe dann noch drin ist.

 

Von daher kann es gut sein, das die Schnitte bei den Originalschnittmustern enger ausfallen, bei gleichen zugrundegelegten Maßen, da evtl. eine geringere Bequemlichkeitszugabe enthalten ist. Damals wurde z. B. die Taille oft stärker betont wie heute, dementsprechend enger war dann auch der Schnitt.

 

Und da wir es heute allgemein gerne eher etwas bequemer haben, ist das in den neueren Schnitten wahrscheinlich auch mit eingebaut. Der Look ist deswegen nicht gleich futsch, denn hier machen es ja auch die Muster in den Stoffen aus.

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Hallo, nochmal :-)

 

Erstmal als Referenz das Schnittmuster, das übrigens original aus den 70ern ist. Ich hatte in meiner Problembeschreibung vergessen zu erwähnen, daß es sich genau bei dem Schnittmuster diesmal nicht um ein 60er Teil handelt.

 

Simplicity 5728 - Vintage Sewing Patterns

 

Am Wochenende habe ich mir das Oberteil mal vorgeknöpft und ein Probeteil genäht. Vorher habe ich das Schnittmuster ausgemessen und dabei festgestellt, daß ich eigentlich nur an der Taille Stoff dazugeben muß. Die Taillenpasse (oder wie man das Teil nennt) läuft Richtung Taillennaht nach unten etwas zusammen.

Das habe ich geändert, indem ich am unteren Ende der Seitennaht jeweils 2,5 cm hinzugegeben habe. In der Mitte der Seitennähte habe ich 1,5cm addiert. Auf diese Weise war die Taillenpasse dann an beiden Seiten gerade. Dann bin ich zum richtigen Stoff übergegangen.

Die beiden vorderen Rockteile habe ich auch jeweils 2,5cm verbreitert. Ich dachte mir, daß dadurch die Seitennähte insgesamt ziemlich nach hinten rutschen würden, aber man sieht es gar nicht. Insgesamt sitzt das Kleid sehr gut. Durch das Bindeband kann man die Taille noch etwas enger schnüren, während für das Büffet beim Asiaten noch genug Stauraum vorhanden sein dürfte.

 

Ich muß mal ein Foto des fertigen Kleids posten.

 

Vielen Dank für Eure Hilfe!

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