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Kugeln und dergleichen in Eigenherstellung


Allgäu-Basteloma

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Zeitungspapierformen herstellen

 

Kugeln, große Ostereier, Glocken oder auch Herzen kann man, zwar mit einigem Arbeitsaufwand, jedoch fast zum Nulltarif als Hohlkörper selbst herstellen.

Benötigt werden entsprechende Styroporformen, sowie auch jene Plastikglocken, deren Inhalt Süssigkeiten sind, bzw. es waren:D.

 

In etwa der Länge des halben Umfangs der Kugel, bzw. Höhe des Eies werden Zeitungspapierstreifen geschnitten (falten und mit Messer trennen). Für kleinere Teile schmälere und für größere dann eben breitere Streifen.

Dies aber bitte keinesfalls von Kindern machen lassen !!!

 

In ein Schraubdeckelglas gibt man etwa 20 Esslöffel Wasser und einen gestrichenen Esslöffel Tapetenkleister „spezial“, rührt ihn nach Vorschrift an. Vor Gebrauch immer wieder aufrühren oder im geschlossenen Glas aufschütteln, da sich der Kleister „absetzt“.

 

Zuerst werden Papierstreifen nur nassgemacht (kurz in eine Schüssel mit Wasser tauchen), damit die Form belegt und mit einem Lappen alles vorsichtig angedrückt, so daß das Papier zunächst einmal haftet. (Die Meisten kennen das aus Kinderzeiten, wo man auf einem Pozellanteller Pappteller gebastelt hat.)

 

Auf einem Brettchen bestreicht man die Papierstreifen (jeweils 4 – 6 Stück) mittels einem Borstenpinsel mit Kleister, legt sie dann nacheinander auf und drückt/streicht sie mit den Fingern glatt. (Ist zwar „glitschig“, aber lässt sich ja problemlos wieder abwaschen.)

 

Ein großes Teil kann man zur Bearbeitung am Besten auf einen mehrfach zusammengefalteten alten Stofflappen legen, damit es nicht wegrollt!

So macht man zunächst einige Schichten und sollte auch immer wieder mal die Streifen etwas „versetzt“ oder schräg (also andere Richtung) aufbringen, damit die Form nicht „unförmig“ wird.

 

Nach mehreren Schichten wirkt die ganze Sache ziemlich nass und aufgeweicht. Dann ist es gut, die Arbeit trocknen zu lassen, am Besten über Nacht. So ist es zweckmäßig, an 2 – 3 Teilen gleichzeitig zu arbeiten, das ist rationeller.

Man sollte auch wissen, wieviele Schichten bereits aufgebracht sind, dehalb ist es wichtig, das mit der Zahl auf dem Werk zu vermerken, jedoch bei der 6 und 9 dahinter einen Punkt setzen, damit es keine Verwechslung gibt!

Je nach Größe sollen es aber insgesamt schon 10 – 16 Schichten sein, um genügend Stabilität zu bekommen und viele Jahre Freude daran zu haben.

 

Die fast fertige und getrocknete Form muß dann mit einem scharfen Bastelmesser –unter aller Vorsicht und nur von Erwachsenen!– rundum aufgeschnitten (Eier von Spitze zu Spitze) und das Styropor heraus genommen werden.

(Nicht zu tief schneiden und vorsichtig auslösen, so kann der Grundkörper auch oftmals verwendet werden!)

 

Am Zeitungsdruck sieht man ja gut, wie das Teil zusammengehört. Mit Weißleim (Holzleim), der sicherer hält als Kleister, werden die beiden Teile wieder zusammengefügt und zunächst mit einigen Papierstreifen fixiert. Dabei kann man schon eine kleine „Aufhängeöse“ aus Schnur mit einbringen (kleine geknotete Schlaufe/ dafür eventuell eine kleine Kerbe machen). Diese „Schnuröse“ mit Leim einstreichen, dann wird sie hart, fast wie Draht (da kann man dann ein längeres Aufhängebändchen durchziehen).

 

Dann noch etwa 2 Schichten aufbringen, die letzte Schicht aus den weißen Randstreifen, damit der Papierdruck beim Übermalen nicht durchschlägt.

 

Bei der Glocke braucht natürlich nicht aufgeschnitten werden, nur dann unten der Rand ebengeschnitten. Zum Ablösen oben ein Loch einstechen, damit es kein Vakuum bildet und somit das Herunterziehen verhindert. Der untere Rand sollte dann noch mit gekleisterten Papierstreifen versäubert werden.

Wenn genügend Plastikglocken vorhanden sind (von großen „Naschkatzen“;)), können natürlich auch gleich diese „verbastelt“ werden!

 

Unebenheiten können mit Schmirgelpapier eben- und glattgeschliffen werden. Das jedoch bitte im Freien machen, wo eventuell ein leichter Wind den Papier-Schleifstaub fortträgt, denn dieser soll nicht eingeatmet werden!

 

Einen schönen oder interessanten Effekt ergibt es, wenn die oberste/äußere Schicht aus Rauhfasertapete besteht; was so am Besten funktioniert:

Ein Stück Tapete (Reste) eine Weile in Wasser legen, damit sie richtig durchweicht. Dann abtropfen lassen, (event. zwischen einem Tuch drücken) und in kleine Stücke reissen, am Besten feucht verarbeiten, also die Formen bekleben. So sind die „Übergänge“ nicht zu sehen!

 

Hier sollte man jedoch zum Kleister noch etwas Weissleim rühren, da die Tapete bei kleinen Teilen d. h. Rundungen doch etwas „störrisch“ ist.

(Weißleim läßt sich von den Händen problemlos abrubbeln oder als „Haut“ abziehen, da man hier die Teile ja am Besten mit den Fingern andrückt/ -streicht.)

 

Wenn getrocknet, kann bemalt werden. Oder zuvor noch mit Schnur, die durch Weißleim gezogen (vollgesaugt) ist, ein Muster aufbringen (etwa mit Hilfe eingedrückter Stecknadeln), dessen Erhöhung dann z. B. mit Gold bemalt wird.

Auch für Serviettentechnik ist Rauhfaser als Untergrund geeignet, jedoch zuvor unbedingt mit heller Acryl-Bastelfarbe streichen, denn so sind die Kanten der kleinen Holzteilchen auf dem Tapetenpapier geglättet, bzw. „angepasst“.

 

Die Teile sind jedoch nicht für draußen geeignet, also dem Wetter ausgesetzt. Aber vor Regen geschützt –z. B. im Hauseingang– geht es schon außerhalb des Hauses, wenn sie gut lackiert sind.

 

Auch ausgeblasene Eier kann man auf diese Art (mit 2 – 3 Schichten entsprechend schmalen Papierstreifen oder 1 Schicht Rauhfaserstückchen) stabilisieren, d. h. weitgehend bruchsicher machen.

 

Ebenfalls kann man das über einer –von der Form her– geeigneten Schüssel machen, diese dann mit halben Walnuss-Schalen bekleben, als „Nußschale“, für die Adventszeit.

Das Ganze mit Acryl–Goldfarbe bemalen und lackieren.

 

Gold- Silberbronce (hitzebeständige Ofenrohrfarbe) sollte nicht benützt werden, enthält Schwermetalle!

Auch Goldspray finde ich bedenklich, schon das Einatmen beim Aufbringen! (Hatte selber mal einen, den hatte man dann –selbst nach dem Trocknen– an den Händen!)

 

Viel Spass beim "Kleistern"

wünscht: Basteloma

 

Bilder:

1. rote Kugel mit Schnüren, angefangene Glocke,

Serviette "Rosabella" (hatte eine Schleife, aber die war verblasst), grüne Kugel mit Schnur und halbe Erbsen (Farbe mittlerweile teils abgesprungen)

2. mit Serviette "Christrosen", Zwischenräume Strukturschnee.

3. Glocke, ist auch innen mit Rauhfaser beklebt und in Gold bemalt, hat einen in gold bemalten "Klöppel" aus einer "Wattekugel" aus dem Bastelgeschäft, der an einer Goldkordel befestigt ist.

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Bearbeitet von Allgäu-Basteloma
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Hi, ich kenne diese Methode auch aber statt dem Styropor verschiedene Luftballons bis zur gewünschten Größe aufblasen. Wenn das ganze fertig getrocknet ist kann man ganz einfach den Luftballon mit einer Nadel anstechen und dann weiter verarbeiten wie gewünscht. LG Hedi

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Hallo Hedi,

 

für große Teile, wie Lampion herstellen, ist die Luftballon-Methode gewiss prima.

Und so habe ich auch schon Mal eine "Bierkugel" (Wurstsorte) für einen Geburtstags-Spass hergestellt, diese mit abgelösten Bierflaschen-Ettiketten beklebt!

(Das Ganze habe ich in ein Gedicht "verkleidet" und derjenige glaubt wirklich, er bekommt eine riesengroße Wurst!)

 

Aber meine Kugeln haben so 8 - 15 cm Durchmesser und die will ich exakt rund haben.

Und genauso ist es bei den (Oster-)Eiern, daß diese einfach eine natürliche "Eiform" haben.

Da sind mir persönlich die Styroporteile einfach genauer und stabiler zum Arbeiten.

 

Aber auf einem Luftballon kann man auch Gefäße (Schüsseln/Schalen) herstellen und die auf einen Ring kleben.

Oder z. B. für Kinder eine Kopfbedeckung, wie "Erdbeere".

 

Gruß Annemarie

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Hallo an alle,

bin neu hier. Die Idee mit den Kugeln ist sehr schön. Habe ich auch schonmal in einem Bastelbuch gesehn aber wie es eben so ist wenn mans nicht sofort macht wieder vergessen. Das könnten sehr gute Weihnachtsgeschenke für meine Tanten in Hamburg und Bremen sein!!

Danke für die Inspiration ;)

Liebe Grüße

Luci

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