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Gewebte Wolldecken - Saum wellt sich


missfranzi

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Hallo zusammen,

 

eine Bekannte von mir webt - Tücher, Decken, etc. Momentan hat sie, weil ihre eigenen Webstühle zu 'klein' sind, in einer Weberei Stoffe aus dünner Wolle weben lassen. Daraus will sie Decken machen - und mich gebeten, ihr beim säumen zu helfen.

 

Wie den Saum überhaupt machen war schon so eine Sache - viel überlegen, umnähen, gegennähen, etc. Letztendlich soll er jetzt 2x umgeschlagen und dann 'knappkantig' abgesteppt werden.

Letzte Woche haben wir mit ein paar Decken angefangen, aber die Eva ist noch nicht so ganz zufrieden, die Säume wellen sich wohl, wenn die Decken hängen.

Es geht um die beiden Seiten parallel der Schussfäden. Die neigen dazu sich ziemlich einzurollen. Das haben wir in den Griff bekommen, indem wir den Saum verbreitert haben. Ausserdem haben wir eine dünne Vlieseline auf den Rand gebügelt, damit sich der innere Einschlag nicht einrollt.

 

Der Stoff ist zwar für eine Decke dünn, aber die dreifache Stofflage vom Saum ist doch ein gutes Stück höher als die einfache Lage daneben, so dass der Nähfuss etwas schräg draufliegt. Deswegen habe ich den RV-Fuss genommen (ich nähe auf einer Bernina Aurora - aber mit 9mm Stichbreite wie bei den Artistas), der läuft dann nur auf dem Saum. Geradstich Stichlänge 4mm.

Wie gesagt, der Saum wellt sich wenn er hängt. Es wirkt wohl, wie wenn die Naht zu kurz ist für den Stoff, der also quasi etwas eingehalten wird.

 

Hat einer von Euch eine Idee, was man noch ändern könnte?

Ich habe gerade auch schon in Richtung Nähfussdruck gesucht - weiss da aber nicht, ob es dann wohl eher besser ist, ihn zu erhöhen, damit besser transportiert wird, oder erniedrigen, weil die Stofflagen ja dicker sind (aber doch weich und so) als das was ich normal nähe...

 

Was ich doch auch probieren wollte ist der Obertransportfuss. Die Eva hatte das letzte Woche abgetan, weil der Stoff sei doch dünn, das bräuchte es nicht... Sie möchte es auch doch gar nicht so arg knappkantig, vielleicht könnte es auch reichen (und ordentlich werden) einen normalen (oder den Obertransportfuss) auf dem Saum entlangzufahren, und die Nadel ganz an den Rand zu stellen. Normalerweise steppe ich am liebsten mit dem Blindstichfuss ab - aber der liegt ja wie gesagt schief, und dann rutscht der Stoff so zur Seite weg. Ein Stoffstreifen als Hebamme wär da vielleicht ne Lösung - aber ohne wär es mir lieber, weil das doch mehr gefummel ist, und es eh schon so viele Säume sind (hab ich erwähnt, dass ich Säume eh schon nicht so gern mag... wobei mich meist das ordentliche Umbügeln stört, da ist man fast fertig, und es dauert dann doch nochmal ewig - und das Bügeln macht ja die Eva :-)

 

Wenn Ihr irgendwelche Tipps habt, wie ich die Naht lockerer kriege, bzw. wie das mit dem Nähfussdruck besser ist - die Eva dankts Euch, und ich erst recht!

 

Liebe Grüße,

Franzi

 

PS. Fotos habe ich leider keine und kann ich auch nicht machen - Stoffe sind nicht bei mir...

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Hallo,

 

du schreibst, der Stoff wellt sich, wenn er hängt, und wirkt, als sei die Naht zu kurz bei SL 4.

Dann würde ich zuerst mal die Stichlänge verringern, zB auf 2,5 oder 2, wie es dann ist.

Große SL sind eher zum Einhalten und Kräuseln geeignet.

Transportiert der RV Fuß denn gleichmäßig? Ich könnte mir darin auch einen gewissen Zug vorstellen mit schrägen Fältchen. ?

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Hallo Stoffmadame,

 

du schreibst, der Stoff wellt sich, wenn er hängt, und wirkt, als sei die Naht zu kurz bei SL 4.

Dann würde ich zuerst mal die Stichlänge verringern, zB auf 2,5 oder 2, wie es dann ist.

die Naht zu kurz - ich meine das so, dass es scheint, als müsste mehr Faden auf die Länge der Naht. Ich weiss nicht, wie ich das besser beschreiben soll...

 

Stichlänge verringern - hm, da hab ich ein Problem. Die Eva will die Stiche eher noch länger haben!

Die Naht ansich verschwindet fast in den Decken, den Faden sieht man fast nicht mehr, nur noch die Rille, und eben die Einstichlöcher. Und je kleiner die Stichlänge, umso mehr Löcher, und umso mehr sieht man die Naht und umso unruhiger wird es auch --> unerwünscht.

 

Transportiert der RV Fuß denn gleichmäßig? Ich könnte mir darin auch einen gewissen Zug vorstellen mit schrägen Fältchen. ?

wie Du Dir den Zug vorstellst, versteh ich nicht so ganz. Aber ich werde eh versuchen auf einen anderen Fuss umzusteigen. Der RV-Fuss bei Bernina ist ja ganz schmal, und ich wollte eigentlichdann damit entlang der Kante fahren, um diese dann knapp abzusteppen. Aber das war Eva zu knappkantig, so dass ich dann doch per Auge wieder nen mm von der Kante weg bin - was aber wieder geg. mein Genauigkeitsgefühl geht, denn es ist dann nicht so gerade wie mit nem Kantenabsteppfuss. Und - vielleicht meinst Du das - die oberen Stofflagen wurden immer eher leicht zu mir hingeschoben.

Und es soll ja doch weniger knappkantig sein...

 

Alles nicht so einfach... Die Stoffe sind ja schon so teuer, da kann ich ja schon verstehen, dass alles ganz genau werden soll - soll ja auch verkauft werden und so... Ich bin bei meinen Sachen ja schon auch penibel - nur, da weiss ich was mir 'reicht' und was nicht.

 

Liebe Grüße,

Franzi

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... wenn was doppelt oder dreifach gelegt wird, dann wellt es sich meistens.

darf ich mich da auf Dich beziehen?!

So in die Richtung: das ist halt so, geht nicht anders?

:o

Ich glaub ja auch fast, das das, was die Eva stört, jemand anders gar nicht auffallen würde. Sie ist da grad einfach sehr kritisch. Aber wie gesagt, kann ich auch irgendwie verstehen. Aber deswegen war ich auch erst skeptisch, ob ich ihr wirklich helfen soll...

 

Habt ihr das Gesäumte schon abgedämpft?

abgedämpft = nach dem Nähen mit Dampf gebügelt?

JA.

Bearbeitet von missfranzi
Zitierung nicht korrekt
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Hi,

 

es gibt Wollgarn, dass durch seine natürlichen Eigenschaften auch nach dem Verspinnen noch elastisch ist. (Bestimmte?) Sorten von Merinowolle z.B. Es kann also sein, dass sich beim Hängen die einfache Stofflage einfach aushängt und der dreifach gelegte und abgesteppte seitliche Saum nicht. Wellt es denn auch wenn die Decke liegt?

Gegen das Aushängen würde vielleicht auch leichtes Anfilzen helfen.

 

Bei so einem dünnen Wollstoff würde ich wahrscheinlich nach einer anderen Lösung suchen um den dreifachen Saum zu vermeiden. Früher gab es Decken, die mit breitem Samtband eingefasst waren. Oder die Decken hatten Fransen oben und unten und an den Seiten ließ man einfach die Webkante wie sie ist. Die war dann aber auch entsprechend gestaltet. Ist aber bei nicht so reißfestem Gewebe nicht so gut. Es hat ja dann am Rand keinen Halt wirklichen Halt. Aber da könnte man mit einer Stabilisierungsnaht (wie bei Walk) vielleicht was bewirken.

 

 

Schöne Grüße,

Karin

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Bei locker gewebten Stoffen schneidet man die Webekante oft ab, weil sie fester ist als der Stoff und das kann Wellen erzeugen.

 

Wenn der Stich sehr lang ist zieht das die Naht auch zusammen. Zumindest bei Haushaltsmaschinen ist der nicht gedacht, lockere Stoffe mit langem Stich zu nähen. Du kannst aber mal die Oberfadenspannung lockerer stellen und sehen, ob es reicht. (und den Nähfußdruck lockern, wenn der Stoff dick ist.)

 

Ist es direkt nach dem Nähen glatt? Eventuell den Faden von Alterfil versuchen, der fixiert sich selber beim Bügeln. Zumindest in feinen Stoffen kann man damit leichte Nahtkräusler dauerhaft ausbügeln.

 

Ansonsten... handnähen? :o

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Hallo,

 

du schreibst, es müßte mehr Faden in die Naht.

 

Behandle die Decken doch wie einen elastischen Stoff. Vielleicht hilft ein etwas elastischer Stich der Nähma. Meine hat einen "Elastischen Geradeausstich", das ist eine Art Zick-Zack und wirkt gerade. Notfalls einen schmalen Zick-Zack mittlerer Sticklänge. Falls vorhanden: Der Kettenstich der Cover bzw. Coverlock ist auch elastisch.

 

Viel Erfolg.

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