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Gesellschaftskleid 1899 – Meine Version eines Originals


Tarlwen

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man ist das brettig, das steht echt von allein.
Lol. Ich sag ja, mein damit vollversteifter Rock steht fast von alleine:D

Lässt sich aber gut nähen. War ganz erstaunt.

 

Ich hab mir die Überröcke aus der Zeit bei Janet Arnold angeguckt. Die haben zwar keine Falten, aber ausgehend ca. ab Seitennaht nach hinten sind innen Bänder in den Wellentälern aufgenäht(ca. Oberschenkelhöhe), damit die Wellen da bleiben wo sie hingehören. Nach hinten gezogen wird aber nichts im Überrock.

Hoffe, das ist verständlich.

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Huiuiui, also der Damast waere jetzt nicht unbedingt meine erste Wahl gewesen, aber alles andere hast Du bisher sehr schone in Szene gesetzt :super: bin gespannt, wie es weitergeht.

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Hallo Tarlwen,

 

auch ich habe heute mal wieder ein bischen gelünkert :hug:. Ich bewundere wirklich, wie detailverliebt Du Arbeit in all Deine Dinge steckst.

 

Eigentlich müsstest Du eine eigene Ausstellung mit Deinen Werken machen. Ich wette, vom Eintritt könntest du einen Monat leben :D (Wahrscheinlich schon durch alle Forumsmitglieder).

 

Weiter so, liebe Tarlwen

 

Liebe Grüße

Claudia

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Vielen Dank, David! :hug:

 

Aber gerne doch. Sieht u.U. ein klein wenig tief aus, wo das Band sitzt. Das mag aber täuschen. Wirst Du spätestens beim Laufen merken... ;)

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Traumhaft schön, wie immer bei Dir! Und das ist ja erst der Unterrock, wie da das Kleid dann wohl wird!?!?!

 

Da kann ich mit meinem Unterrock von der Tracht nicht mithalten. Der hat zwar auch einen schmalen Spitzenabschluss und eine Rüschenbahn, aber ist bei weitem nicht so aufwändig wie Deiner...

 

 

Heute habe ich das dünne Steifleinen für mein Rockfutter bekommen, man ist das brettig, das steht echt von allein.

 

Wenn das das gleiche Steifleinen wie bei meinem Mieder ist, dann steht das wirklich ganz allein. Aber es lässt sich auch super verarbeiten.

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@ Spotzal-81. Dein Steifleinen scheint gröber gewebt zu sein. Dieses ist eher feiner gewebt. Kann man eben auch als Einlage für Gürtel, Kragen etc. verwenden. Doppelt genommen hab ich das auch schon "verhutet" für kleinere Kopfbedeckungen.

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Hallole

 

Schöner Unterrock. Diese Zugbandlösung finde ich sehr interessant.

 

Den Stoff finde ich sehr schön und bin gespannt wie er als Kleid wirkt. Ich glaube nicht, dass es wie eine Tischdecke aussieht. Dafür wirst du sicher sorgen, mit geschickt gesetzten Abnäher, Spitzen oder Rüschen.

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Naja, die Zugbandlösung ist ja eher eine Notlösung, aber so lang sie ihren Zweck erfüllt... ;)

 

Jetzt gehts also wirklich ans Kleid selbst. :D

Genauer gesagt, an den Rock.

 

Der Schnitt für den Rock besteht wie der Unterrock auch aus fünf Teilen; einem Vorderteil, zwei Seitenteilen und zwei Rückenteilen.

 

Damit der Rock schön steht, wird er mit dünnem Steifleinen gefüttert.

Im Gegensatz zum Moiré ist das Steifleinen nur 90 cm breit, also nähe ich zwei Bahnen an den Webkanten (franst nicht aus) zusammen und schneide die Rockteile versetzt gelegt zu. Hinten in der Mitte gebe ich etwas Länge zu und pinne die Teile erst mal zusammen und probiere an.

Und da zeigt sich schon das erste Problem:

 

DSCF2678.jpg

 

Der Stoff ist zu steif, um sich schön um die Hüften zu legen und hinten, wo die Mehrweite in kleine Fältchen gelegt werden soll, ist der Stoff auch viel zu steif um schön zu fallen.

 

Die Idee ist jetzt, vom Steifleinen die oberen 20 cm wegzunehmen und durch Baumwollnessel zu ersetzen. Dann könnte ich die Falten gut legen, der Stoff würde besser um die Hüften liegen, aber der Rock hätte zum Saum hin genügend Stand. Ich denke, dass der Damast steif genug ist, dass der Ansatz zwischen Steifleinen und Nessel nicht auffällt.

 

Gesagt, getan, danach stecke ich alles noch mal zusammen und probiere noch mal an.

 

DSCF2679.jpg

 

Jetzt liegen vor allem die Fältchen viel besser, finde ich.

Der Saum muss hinten noch etwas korrigiert werden, dazu ordne ich die Falten im hinteren Rockteil etwa so an, wie sie später auch im Inneren mit Bändern fixiert werden.

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Ich bin echt beeindruckt...:) und verfolge deine Fortschritte und Ideen mit sehr viel Interesse. Das Kleid wird bestimmt so, wie du es dir vorstellst. Hut ab...

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Die Röcke wurden, soweit ich es in Erinnerung habe, vor allem vorne und seitlich voll versteift, die hinteren Paneele, die in Falten gelegt werden, nur am Saum.

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Bei Arnold (PoF2) ist ein Kleid aus der Dekade nur am Saum versteift, zwei komplett. Es gab also offenbar beides.

Sicher auch eine Geschmacks- und Optikfrage.

Ich denk mal mit meinem Mittelweg hier bin ich ganz gut dabei.

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Das sieht doch gut aus so. Bei meinem vollversteiften war das egal, weil der nur Unterbau für einen Spitzenrock war und das sowieso nicht A sein sollte. Ich plane aber noch einen Rock und da werde ich das wie Du machen.

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Hallo,

 

mal eine vielleicht blöde Frage: ist so ein steifes Leinen als Unterrock nicht irre kratzig und ungemütlich?

 

Herzliche Grüße,

Ada

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Hallo,

 

mal eine vielleicht blöde Frage: ist so ein steifes Leinen als Unterrock nicht irre kratzig und ungemütlich?

 

Herzliche Grüße,

Ada

 

Nach hundertmal waschen ist es schön weich :). Deshalb mussten früher angeblich die Mägde die neue Wäsche tragen und wenn sie weich war, bekam sie die Herrin ;) (so hab ich das ja jedenfalls mal bei einer Museumsführung gehört :p)

 

Meine Tante hat meiner Mutter auch mal vorgeworfen, dass sie immer die kratzige Wäsche anziehen musste und meine Mutter (ihre jüngere Schwester) sie bekam, wenn sie nicht mehr kratzte! :confused:

 

Heute wird das Leinen aber wahrscheinlich besser von der Bastschicht gereinigt sein als früher ;)

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Hier ist ja ein weicher Unterrock darunter und das Steife ist das Futter für den Rock. Da ist nichts direkt auf der Haut. Außerdem hat man ja auch noch die Unaussprechlichen und Chemise drunter. Ob die Magd die auch vorgetragen hat?:D

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Also das die Magd die Wäsche vorgetragen hat, bis sie weich war, kann ich mir nicht so recht vorstellen. Ich würde mir doch keine teure Wäsche kaufen und sie meiner Angestellten geben! :rolleyes:;)

 

Wäsche aus weicherer Baumwolle war erst im 19. Jahrhundert verbreitet, davor wurde halt primär Leinen getragen. In Ermangelung von Alternativen wird man das Kratzen wohl hingenommen haben und zugesehen, das man möglichst feines Leinen bekam, wenn das der Geldbeutel mit machte.

 

So langsam fängt der Rock hier auch nach einem auszusehen:

Nach dme Anpassen habe ich die Futterteile wieder auseinander genommen, gebügelt die Teile und den Damast nach den angepassten Rockteilen zugeschnitten. Dabei hat der Saum eine großzügige Zugabe bekommen.

 

Bei dem Stoff muss ich höllisch aufpassen beim Zuschneiden; der Stoff hat eine rechte und eine linke Seite und eine Richtung, ähnlich wie der Strich beim Samt und in alle Richtungen sieht der Stoff anders aus bzw. glänzt anders.

Also habe ich alles in einem Rutsch zugeschnitten und für die weiteren Teile die rechte Stoffseite und die Zuschnittrichtung markiert.

 

Dabei passten die Rockteile im korrekten Fadenlauf so perfekt hintereinander (rechtes Rockteil, linkes Rockteil usw.) dass ich quasi keinen Verschnitt hatte und viel weniger Stoff gebraucht habe, als ich dachte und werde also am Ende eine Menge Stoff über haben. * Grummel *

 

Jetzt geht es ans Zusammensetzen des Rockes:

Futter und Oberstoff werden getrennt voneinander zusammen genäht, in der hinteren Mitte bleibt oben in Oberstoff und Futter ein 20 cm langer Schlitz offen.

 

Damit die Nahtzugaben wirklich alle gleich breit werden, habe ich mir auf die Stichplatte ein Stück Isolierband geklebt, die hat ja keine Markierungen.

 

Bevor beide Lagen zusammen kommen, bekommt das Steifleinenfutter am Saum noch eine Rüsche, die den hellen Stoff vor allem hinten vom Boden weg hält und den Saum noch mal etwas auffächert. Die wird genau so angenäht, wie vorher beim Unterrock.

 

DSCF2688.jpg

 

Das mit der Saumrüsche wurde auch im 19. Jahrhundert so gemacht. Vor allem bei Schleppenkleidern und bei Abendkleidern manchmal sogar aus Spitze!

Hier zum Beispiel eine einfachere Version: *klick*

 

Die Nahtzugabe vom Futter ist hier schon umgebügelt, die Rüsche ragt etwas mehr als einen halben cm über die Bügelkante hinaus. Warum seht ihr später.

 

Jetzt nähe ich Oberstoff und Futter oben am Bund erst mal provisorisch zusammen.

Im nächsten Schritt werden jetzt an jeder der vier geschlossenen Nähte jeweils einmal die Nahtzugaben von Oberstoff und Futter aneinander befestigt, mit der Hand und nur am steifen Teil vom Futter.

 

DSCF2686.jpg

 

Links die linke Seite vom Futter, rechts die linke Seite vom Oberstoff.

Nicht schön, aber das verschwindet am Ende eh zwischen den beiden Lagen.

 

Das mache ich jetzt mit allen Nähten arbeite ich mich von der vorderen zur hinteren Mitte vor und schließe als letztes die hintere Mittelnaht bis auf 20 cm am Bund für den Schlitz und nähe auch hier die Nahtzugaben aneinander.

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... In Ermangelung von Alternativen wird man das Kratzen wohl hingenommen haben und zugesehen, das man möglichst feines Leinen bekam, wenn das der Geldbeutel mit machte.

...

Ich wette, ne Menge Mütter haben dann auch einfach gesagt: Ach was, so schlimm ist das gar nicht... :D

... und viel weniger Stoff gebraucht habe, als ich dachte und werde also am Ende eine Menge Stoff über haben. * Grummel *

...

Eiwei, das ist ja bitter. Wenn ich da helfen kann - ich tu's gerne und nehm dir das Zuviel ab. :o

...

Im nächsten Schritt werden jetzt an jeder der vier geschlossenen Nähte jeweils einmal die Nahtzugaben von Oberstoff und Futter aneinander befestigt, mit der Hand und nur am steifen Teil vom Futter.

...

Aha, wieso?

 

Salat

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In Ermangelung von Alternativen wird man das Kratzen wohl hingenommen haben und zugesehen, das man möglichst feines Leinen bekam, wenn das der Geldbeutel mit machte.
Denke auch mal, dass es damals, wenn ich das richtig verstanden habe, auch andere Stoffqualitäten gab als heute. Also, feineres Leinen als man heute noch kaufen kann.
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Denke auch mal, dass es damals, wenn ich das richtig verstanden habe, auch andere Stoffqualitäten gab als heute. Also, feineres Leinen als man heute noch kaufen kann.

 

Es gibt auch heute noch sehr feines Leinen.

 

Das kostet nur proportional genauso viel wie damals... :cool:

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Ich habe mal für ein MA-Unterkleid ganz feines Leinen bekommen. Das ist vollkommen unkratzig. Und es war nicht mal abartig teuer.

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Zitat:

...

Im nächsten Schritt werden jetzt an jeder der vier geschlossenen Nähte jeweils einmal die Nahtzugaben von Oberstoff und Futter aneinander befestigt, mit der Hand und nur am steifen Teil vom Futter.

...

 

Aha, wieso?

 

Damit die Stoffmassen nicht unkontrolliert aufeinander rum rutschen. ;) Klappt ziemlich gut.

 

 

Ich war fleißig heute:

 

Zuerst hab ich mich um das obere, fusselnde Ende vom Rock gekümmert:

Der hintere Rockteil und ein Stückchen vom Seitenteil wurde in Falten gelegt, die jeweils zur hinteren Mitte zeigen.

 

DSCF2693.jpg

 

Anschließend mache ich den Schlitz sauber:

dabei werden die Nahtzugaben vom Schlitz gegeneinander gefaltet und so mit der Hand zusammen genäht, dass der Oberstoff ein wenig über die Kante vom Futter hinaus steht und das Futter so später nicht zu sehen ist.

 

Um ganz sicher zu gehen, dass der Unterrock nicht rausblitzt, nähe ich noch einen Streifen als Untertritt an.

 

DSCF2695.jpg

 

Damit fehlt oben nur noch der Bund:

Der wird 2 cm breit und besteht aus einem Streifen Moiré und einem halb so breiten Streifen aus Steifleinen als Verstärkung.

Geschlossen wird der Rock mit einem Haken und einem Druckknopf.

 

 

Damit ist der Rock obenrum fertig und es fehlt noch der Saum:

Den Oberstoff streiche ich im liegen glatt und stecke Oberstoff und Futter eine Handbreit vom Saum entfernt zusammen. Im Hängen schau ich noch mal ob alles passt und schneide dann den Oberstoff bei; 3 cm länger als das Futter.

Anschließend schlage ich den Oberstoff ein, so dass der Bruch einen cm über die Kante vom Futter hinaussteht und nähe beide Lagen außen unsichtbar zusammen.

Das ist zwar eine Mege Saum, aber sieht einfach besser aus, als wenn ich das mit der Maschine gemacht hätte. ;)

 

DSCF2696.jpg

 

Die Rüsche ist von Außen unsichtbar und nur minimal kürzer als der Rocksaum. Bei Originalen reicht die Rüsche manchmal auch Mininal über den Rocksaum hinaus.

 

Damit ist der Rock FERTIG!! :jump::jump:

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