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Kann Burda sich das leisten?


Minou

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Hallo,

 

ich muss umdenken.

In unserer Kleinstadt gibt es keine Burdaschnitte mehr.

Burda setzt die Geschäfte so unter Druck (Mindestumsatz), dass sie die Schnitte nicht mehr führen.

Ich werde von Burda notgedrungen Abstand nehmen.

Andere Anbieter haben auch schöne Schnitte.

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Ich finde auch, gerade was die Anleitungen betrifft ist Burda unschlagbar, in den Einzelschnitten sind die Anleitungen so ausführlich, das fehlt mir bei fast allen anderen Anbietern.

 

Liebe Grüße

Tati

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Hallo,

am Anfang hatte ich auch alle Burda-Schnitte vorrätig. Aber ich verkaufte immer weniger, weil ich im Laden und meine Nähkursleiterin von anderen Schnitten einfach begeistert waren und diese dann mehr zum Einsatz kamen.

Burda bot dann eine Schnittauswahl "Best of Burda" an. Das sind die meistverkauften Schnitte. Aber ich finde, das ist nichts halbes und nichts ganzes. Dadurch verkauft man dann noch weniger.

 

Irgendwann musste ich dann auch diese Schnittauswahl zurückgeben. Zugegeben, jetzt fehlt was. Aber die Bestelllösung mit Burda finde ich nicht gut und deshalb habe ich im Moment keine ausser den o.g. Schnitten. Wenn die Kundin in den Laden kommt, will sie den Schnitt doch mitnehmen und nicht 2 Tage warten, bis er mit der Post kommt!

 

Dazu kommt, dass ich zu der Fraktion gehöre, die den Schnitten von Burda nichts mehr abgewinnen kann. Ich verkaufe jede Menge Knipmode und Patrones, aber die Burda liegt schwer wie Blei. Viele Kundinnen klagen und bestellen entweder das Abo ab oder kaufen keine mehr. Manchmal ist ein Heft dabei, da denkt man: ja, jetzt wird's wieder - und dann kommt das nächste und es ist wieder gar nichts!

Kritik? Bei Telefonumfragen konnte ich schon 2 mal in langen Gesprächen meinen Unmut äußern und aus Händler- und Verbrauchersicht Anmerkungen machen, aber ich habe nicht den Eindruck, dass sich jemand Gedanken darüber macht!

Nur ein Satz, den ich bei solch einem Gespräch zu hören bekam: Die Burda möchte als Zielgruppe die erfolgreiche Frau, die einen gut bezahlten Job hat und sich ihre individuelle Kleidung schneidern läßt. Die Anregungen dazu und die Schnitte sucht sie sich aus der Burda! Die Hobbyschneiderin ist nicht Zielgruppe!

 

Grüsse von Sabine

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Mindestumsatz oder eben Mindermengenaufschläge sind übrigens absolut üblich. (Der Getränkedienst liefert auch nur Kastenweise und nicht eine Einzelflasche Limo ;) ) Und wenn Geschäfte den Mindestumsatz nicht erreichen, dann heißt das ja letztlich, daß die Schnitte (oder welcher Artikel auch immer) nicht ausreichend gekauft wurde.

 

Und was nicht verkauft wird... sollte sich ein Händler schon aus Eigennutz gar nicht hertun.

 

(Das ist natürlich immer ärgerlich für die wenigen, die das Produkt gerne hätten... aber nicht wirklich zu ändern.)

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In unserer Kleinstadt gibt es keine Burdaschnitte mehr.

Sei doch froh, dass es nur die Burdaschnitte sind...

Bei uns gibt es nicht mal mehr ein Stoffgeschäft -auch in der Umgegend nicht.

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Und was nicht verkauft wird... sollte sich ein Händler schon aus Eigennutz gar nicht hertun.

 

Richtig.

Und wenn ein Produzent feststellt, daß sein Produkt sich schlechter verkauft, generell oder auch nur in Bereichen, sollte ich mich als Hersteller fragen, was wohl der Grund dafür ist: die falsche Ware? Die falsche Zielgruppe? Oder welche von vielen anderen möglichen Gründen?

Und noch wichtiger: was kann ich als Hersteller dagegen tun, daß mein Produkt wieder mehr ver- bzw. gekauft wird? Druck auf den Vertrieb/ den Einzelhändler ist m.E. der schlechteste Ansatz.

so mal vor mich hin gedacht

Kerstin

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Nur ein Satz, den ich bei solch einem Gespräch zu hören bekam: Die Burda möchte als Zielgruppe die erfolgreiche Frau, die einen gut bezahlten Job hat und sich ihre individuelle Kleidung schneidern läßt. Die Anregungen dazu und die Schnitte sucht sie sich aus der Burda! Die Hobbyschneiderin ist nicht Zielgruppe!

 

Grüsse von Sabine

 

 

Gibt es solche Frauen überhaupt? Gehen die nicht eher in den Desingerboutiquen einkaufen?

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Eine müßige Diskussion.

 

Dass Burda außerordentlich kundenwunschresistent zu sein scheint, sieht man ja regelmäßig an den Heft- und Schnittreviews hier im Board:

Da ist ein harter Kern, der's mag und/oder aus Prinzip kauft, zur Not in der Hoffnung, später mal etwas brauchbares zu finden.

Aber da ist auch eine wachsende Gruppe von Mitgliedern, die ihr Abo gekündigt haben oder vorhaben zu kündigen. Generell finden sich viele, an deren Bedürfnissen Burda kilometerweit vorbeigeht - oder maximal ausreicht, um sich darüber lustig zu machen. Die schönste Nähanleitung nützt wenig, wenn die Schnitte nicht gefallen.

An dieser Stelle wäre es normalerweise am Produzenten, sein Konzept zu überdenken... Aber, wie Sabine schon sagt: wir sind eh die falsche Zielgruppe, daher irrelevant. Und ich ohnehin. Ich habe bis dato keine Burda-Einzelschnitte gekauft, nur sporadisch alle paar Monate mal eine Zeitschrift. Allem Anschein nach wird auch in Zukunft mein Bedarf danach nicht ansteigen.

 

Zur eigentlichen Problematik: ich finde einen Mindestumsatz unmöglich. Gerade, wenn es sich um kleine Lädchen handelt.

So vernichtet man m.E. bewusst Vielfalt und treibt die Käufer in diese großen, hässlichen "Arcaden", die sich stetig vermehren, eins so sagrotanig-langweilig wie das andere, immer die gleichen Ladenketten, immer der gleiche, minderwertige und überteuerte Mist mit inkompetenten Aushi^WVerkäufern und miesepetrigen Kunden. Und dort, wo mal Vielfalt, Qualität und gute Beratung herrschte, haben wir nun die nächste Döner- oder Pizzabude, das nächste Sonnenstudio, den nächsten Ramschladen und den übernächsten Matratzen-Sonderverkauf... Diese typischen, sich monoton wiederholenden Problemviertelgeschäfte, regelmäßig unterbrochen von "Zu vermieten! Keine Provision!" (Man fahre einmal in einer beliebigen nordrhein-westfälischen Kleinstadt die Straße entlang - zwecks Nachvollziehenkönnen.

Hier werden immer wieder Lanzen für den kleinen lokalen Händler gebrochen - wie ist das damit vereinbar?

Ich verstehe, dass evtl. bei jeder Bestellung eine Mindestmenge geordert werden muss. Aber die sollte doch in einem vertretbaren Rahmen bleiben - und vor allem sollte der Hersteller keinen "Verkaufsdruck" erzeugen. Schnitte verfaulen schließlich nicht...

 

Schulterzuckend,

Muddern

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Zitat: Die Burda möchte als Zielgruppe die erfolgreiche Frau, die einen gut bezahlten Job hat und sich ihre individuelle Kleidung schneidern läßt. Die Anregungen dazu und die Schnitte sucht sie sich aus der Burda! Die Hobbyschneiderin ist nicht Zielgruppe!

Grüsse von Sabine

 

 

:) Hallo und schönen Abend!

Da fühle ich mich jetzt sehr bestätigt!

Das ist genau der Eindruck, den ich seit Monaten habe und warum ich diesen Monat mein Abo endlich gekündigt und dies auch an Burda geschrieben habe!

 

Und wenn Du im Hamburger Alsterhaus in der Modeschnittabteilung eine Weile zuschaust dann hast Du schon den Eindruck die Rechnung geht auf. :cool:Aber ich glaube einfach nicht, dass das reicht. Oder ich will und kann es einfach nicht glauben... :mad:

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Zitat:

Die Burda möchte als Zielgruppe die erfolgreiche Frau, die einen gut bezahlten Job hat und sich ihre individuelle Kleidung schneidern läßt. Die Anregungen dazu und die Schnitte sucht sie sich aus der Burda! Die Hobbyschneiderin ist nicht Zielgruppe!

 

Das nehm ich jetzt mal als diplomierte Familienfrau im Fortbildungsstress auseinander :p

 

die erfogreiche Frau - was ist Erfolg, offenbar nicht nur das Geld, denn es kommt noch der Zusatz

 

die einen gut bezahlten Job hat - Frauen werden für die gleiche Arbeit bekanntermaßen schlechter bezahlt als Männer. Die meisten Elterngeldempfängerinnen erhalten weniger als 400 Euro oder jedenfalls was in dieser Größenordnung. Ob es also so viele sehr gut verdienende Frauen gibt? Denn Frau muß also schon sehr gut bezahlt sein, wenn sie...

 

sich ihre individuelle Kleidung schneidern läßt - das kostet, denn in einem individuell geschneidertem Kleid stecken viele Arbeitsstunden. Frau will ja schließlich ihre Schneiderin a) nicht ausbeuten sondern fair und angemessen bezahlen, und b) nicht eine Hobbyschneiderin zum Schwarznähen bringen - da ist ja die Hobbyschneiderin wieder...

 

...also ob die angestrebte Zielgruppe groß genug ist, vor allem größer als die Zielgruppe der minderverdienenden Hobbyschneiderinnen? Oder ist da ein sozialer Wandel an meiner Erkenntnis vorbeigegangen?

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Hi,

 

Nur ein Satz, den ich bei solch einem Gespräch zu hören bekam: Die Burda möchte als Zielgruppe die erfolgreiche Frau, die einen gut bezahlten Job hat und sich ihre individuelle Kleidung schneidern läßt. Die Anregungen dazu und die Schnitte sucht sie sich aus der Burda! Die Hobbyschneiderin ist nicht Zielgruppe!

 

:confused::confused::confused::confused::confused:

 

da scheine ich ja all die Jahre was gründlich falsch verstanden zu haben. Ich dachte immer Burda wäre eine Zeitschrift explizit für Hobbyschneiderinnen. Da gab's doch sogar bis in die 90er Hobbyschneiderinnenwettbewerbe (die hießen tatsächlich so wenn ich mich nicht furchtbar irre) und auch sonst war viel von Hobbyschneiderinnen die Rede. Den Umschwung hab ich wohl verpasst. Das oben beschriebene Konzept ist ja absolut lächerlich. Dieses Marktsegment, wenn überhaupt vorhanden, dürfte verschwindent klein sein. Viel kleiner als das der Hobbyschneiderinnen, die sich ihre Kleidung selbst nähen.

Bei so Äußerungen habe ich echt kein Mitleid wenn sie sich damit völlig ins Abseits befördern. Bleibt nur die Hoffnung, dass jemand die Lücke füllt.

 

Gruß,

Karin

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Nur ein Satz, den ich bei solch einem Gespräch zu hören bekam: Die Burda möchte als Zielgruppe die erfolgreiche Frau, die einen gut bezahlten Job hat und sich ihre individuelle Kleidung schneidern läßt. Die Anregungen dazu und die Schnitte sucht sie sich aus der Burda! Die Hobbyschneiderin ist nicht Zielgruppe!

 

Na, ob dieser Satz mit der Geschäftsleitung von Burda abgestimmt war? ;)

 

Fakt ist: die richtig Reichen nehmen zu in Deutschland. Auch die sehr gut verdienenden Frauen. Gestern las ich in einem Figaro-Artikel von Januar, dass auch die Pariser Haute Couture zweistellige Zuwächse verzeichnen kann dank der neuen Reichen. Es ist chic, sich nicht nur einfach was in einem Designerladen zu kaufen, sondern es sich vom Designer höchst persönlich schneidern zu lassen.

 

Aber ob die die Burda kaufen? :rolleyes: :D

 

Höchstens doch Frauen, die auch gerne Anschluss an diese Einkommensschicht hätten, sich diese Haute Couture aber nicht leisten können, und dann mit dem Burda-Hefterl zur Schneiderin um die Ecke laufen. Also mehr die gut verdienende Mittelschicht. Die wird aber bekanntlich immer weniger. Vor allem in Deutschland verschwindet sie dramatisch schnell, die Mittelschicht.

 

Ich glaube, mit dieser Strategie setzt Burda auf's falsche Pferd. Sie sollten ihren Marketing-Verantwortlichen austauschen. Falls der wirklich diese Richtung ansteuert.

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Ich habe mal durchgezählt:

 

- 4 ganzseitige Anzeigen

- 44 Seiten Modell Vorstellen

- 2 Seiten Rätsel

- 9 Seiten Basteln für Ostern

- 6 Seiten Inhaltsübersicht incl. Impressum und Vorschau

- 19 Seiten Accessoires zum Kaufen

- 9 Seiten Designer Vorstellen

- 13 Seiten Sonstiges

- 1 Seite Bezugsquellennachweis

incl. einiger 1/2 - 1/3 Werbeseiten

 

+ das Schnittmusterheft

 

Imho versucht Burda, eine möglichst grosse Kundinnengruppe anzusprechen, es ist sozusagen für jeden etwas dabei. Ob das ein Konzept ist, das langfristig aufgeht?

 

Leider habe ich keine alte Burda, an der ich durchzählen könnte, wieviel Seiten zum jeweiligen Thema verwendet wurden. Zum Jahresende schaue ich noch einmal genau hin, ob die "Gewichte" verlagert wurden.

 

"Meine" Mischung ist es nicht, das viele Drum und Dran nervt mich. Deshalb werde ich sie abbestellen.

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Nur ein Satz, den ich bei solch einem Gespräch zu hören bekam: Die Burda möchte als Zielgruppe die erfolgreiche Frau, die einen gut bezahlten Job hat und sich ihre individuelle Kleidung schneidern läßt. Die Anregungen dazu und die Schnitte sucht sie sich aus der Burda! Die Hobbyschneiderin ist nicht Zielgruppe!

 

Grüsse von Sabine

 

 

Bei der Aussage habe ich ja nun auch endlich den Grund gefunden weswegen Burda die gewerbliche Nacharbeitung gestattet, solange die zu benähende Kundin den Schnitt regulär gekauft hat.:o

Klar!!!! Sie gehört ja zur angepeilten "Zielgruppe"!!!!:idee:

 

Schade bloß das diese Zielgruppe ausgesprochen klein ist und wir für uns selbstnähende Hobbyschneiderinnen nicht ernst genommen werden.:mad:

Ich selber habe hier Burdazeitschriften aus den vergangenen 30 Jahren hier liegen und so schlecht wie in den Jahren nach Aenne Burdas Tod ist die Zeitung nie gewesen. Ich denke mal wenn sie das mitbekommen würde was aus ihrem Lebenswerk geworden ist würde sie sich im Grab umdrehen.:(

 

Für mich ist alleine schon diese Aussage ein Grund mich weiter von Burda zu distanzieren. Das meiste ist für mich eh nicht tragbar. Ganz abgesehen davon wird mein Bedarf als Mutter von 3 Söhnen eh permanent ignoriert.:rolleyes:

 

Was die verfügbarkeit im Einzelhandel von Schnittmustern betrifft kann ich nix beisteuern. Hier vor Ort bekomme ich grundsätzlich jedes Schnittmuster was im Katalog enthalten ist. Entweder im Stoffladen oder bei Hertie.

Ob ich sie allerdings weiterhin kaufen werde lasse ich jetzt so mal im Raum stehen.:cool:

 

LG Andrea

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Hallo ,

 

wer kommt eigentlich auf die Idee, daß man mit so einem Konzept Umsatz machen kann :confused::confused:

 

Ich hab mir auch schon seit Jahren keine Burda mehr gekauft. Irgendwann war immer weniger dabei was mir gefiel .... Und das scheint ja wohl vielen hier so zu gehen.

 

LG

hilde

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Ich finde auch, gerade was die Anleitungen betrifft ist Burda unschlagbar, in den Einzelschnitten sind die Anleitungen so ausführlich, das fehlt mir bei fast allen anderen Anbietern.

 

Liebe Grüße

Tati

 

Mmmh, da habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht. Ich nähe viel mit amerikanischen Schnittmustern (Simplicity, McCall's, New Look und ähnliche) und liebe sie, weil sie so schön ausführlich sind. Damit kann ich als Anfängerin was anfangen - und das obwohl sie auf englisch sind. Bei den Burdaschnitten komme ich nur mit den absoluten Anfängerschnitten gut hin...

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Da wir ja alle nicht wissen, ob Burda sich tatsächlich "ins Abseits befördert" und wie die Verkaufzahlen weltweit sind (der deutsche Markt ist nun mal nur ein kleines Stück am gesamten Kuchen), ist es natürlich auch nur eine Unterstellung, diese Zielgruppe gäbe es nicht. Wir wissen es nicht, ob es die nicht gibt. Vielleicht einfach nur nicht in Deutschland.

 

Für Dienstleistungen geben wir hier nun mal ungerne Geld aus, lieber für Flachbildfernseher, Videorekorder, DVD-Player und Autos. (Und wer sich jetzt aufregen möchte, daß er ganz sicher kein Geld hat, guckt bitte vorher mal in der Wohnung um sich, ob der Haushalt wirklich nur einen gewölbten Röhrenfernseher hat, keinen Videorekorder, keinen DVD-Player, keinen MP3-Player, keine Computerspiele,... und dann vielleicht aufregen. Aber ganz ehrlich, das ist dann auch eine Minderheit. - Und bitte, ich meine das auch nicht als Kritik, jeder darf sein Geld ausgeben wie er mag, auch für den dritten Fernseher, den schicken Beamer oder was auch immer... das ist auch nicht "falsch". Nur weil wir in Deutschland lieber "greifbares" kaufen, muß das halt noch lange nicht für andere Länder gelten.)

 

Ich habe mir im Übrigen auch schon Businessanzüge nähen lassen, als Maßkonfektion, einfach weil ich was brauchte um Brötchen zu verdienen und aber wegen des Brötchenverdienens keine Zeit hatte, schnell und in ausreichender Menge zu nähen.

 

Und was Zielgruppen betrifft... Ein monatliches Magazin wie Burda lebt letztlich doch nicht von den paar Euro Heftverkaufspreis. Davon kann man das nicht produzieren. Das lebt von der Werbung. Und da ist es nun mal so, daß Leute, die kein oder wenig Geld haben für die Industrie (die ja die Werbung schaltet und zahlt) weniger interessant sind, als Leute, die Geld haben. Das mag ungerecht sein, aber all die Kosmetik und Kramhersteller können auch nur leben und wiederum ihre Arbeiter und Angestellten bezahlen, wenn jemand den Kram kauft. Also können 1000 Heftleser, die Geld haben und für entsprechenden (überflüssigen) Luxus auch ausgeben schlichtweg lukrativer sein als 10000, die aber kein Geld haben. Die Masse macht es also nicht immer.

 

Das mag nicht fair oder gerecht sein, aber es zahlt die Gehälter.

 

Und was Mindestumsatz betrifft: Natürlich ist das hart für kleine Geschäfte. Aber wie stellt ihr euch das denn von Seitens des Herstellers vor? Soll der draufzahlen? Wie stellt ihr euch denn vor, daß Vertrieb funktioniert?

 

Die Kosten, die entstehen, einen Schnitt zu schicken (die Bestellung muß entgegen genommen werden, der Schnitt gesucht, ein Adressaufkleber gedruckt, der Schnitt verpackt und dann dem Versender übergeben) sind beinahe die gleichen, wie für zwanzig oder hundert Schnitte. Nur das raussuchen der Schnitte dauert etwas länger (wenn das nicht eh schon ein Roboter übernimmt, keine Ahnung, wie Burda das macht), eventuell sind die Versandkosten etwas geringer. Vielleicht aber auch nicht, weil das Versandunternehmen möglicherweise auch einen Betrag bis 2kg oder so hat.

 

Nehmen wir mal an (ich sag jetzt nur mal eine Zahl als Beispiel, keine Ahnung, ob die realistisch ist), ein Bestellvorgang kostet den Verlag 10 EUR. Bei hundert Schnitten entfallen dann noch 10 cent auf jeden Schnitt, damit kann ein Verlag oder Hersteller vermutlich leben. Die 10 Cent pro Schnitt verdient der Verlag natürlich weniger, aber ich unterstelle mal, daß die Gewinnspanne höher als 10 cent ist.

 

Wenn jetzt aber hundert Händler einen Schnitt bestellen, kostet das den Verlag auch pro Schnitt 10 EUR, was dann teurer ist, als die Kosten des Schnittes und mehr als die Gewinnspanne. Der Verlag würde also mit jeder Einzelbestellung 10 EUR verlieren. Das muß ich jetzt nicht erklären, warum das nicht geht, oder? :o (Und würde der Verlag die 10 EUR auf den Preis aufschlagen, könnte ihn der Händler am Ende nicht mehr verkaufen, da würde ja dessen Kunden auch sagen "Du spinnst wohl!")

 

Wie gesagt, für den kleinen Händler ist das blöd, aber anders kann es nicht funktionieren. Alles andere führt direkt in die Pleite.

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Ich glaube, dass die Zielgruppe haeufiger vorkommt, als wir das denken. Ich habe schon von 2 deutschen Bekannten, die beide nicht extrem wohlhabend sind, aber auch nicht am Existenzminimum leben, zu hoeren bekommen: "ich naehe nicht, ich lasse naehen."

 

Klar, die Masse der Deutschen laesst sicher nicht naehen, aber die Masse der Deutschen naeht auch nicht selbst. Und von den Selbstnaeherinnen naehen viele gar nicht nach burda, viele kaufen burda nur sporadisch, denn wir kennen noch onion, patrones, knip...

 

Wer naehen laesst, muss sich nicht selbst mit Passformen, Aenderungen usw. rumschlagen und wird daher kaum Zeit fuer Schnittmusterrecherchen "verschwenden".

In der burda

-ist die aktuelle Mode (auch wenn es uns nicht immer gefaellt, es ist eben "in" und vielen anderen gefaellt es),

-die Praesentation ist eher "stylisch" als "praktisch orientiert" (meine Mutter zB. naeht nicht- sie beurteilt Naehzeitungen nach dem Grad der stylischen Darstellung, und reagiert immer ganz verstaendnislos, wenn ich die ottobre bei ihr "bestelle" und auf Nachfrage antworte: Nee, die burda diesmal nicht)

-und die naehfremden Mode-und Wellnessthemen hat man als kleine Schmankerl dazu (fuer die Nichthobbyschneiderin ist das moeglicherweise ein angenehmer Bonus).

 

Will man ein Kleid etwas anders haben, dann sucht man da keinen passenden Schnitt bei anderen Herstellern (ganz ehrlich, bevor ich angefangen habe mit naehen,habe ich noch nie von patrones, Onion, ottobre ... gehoert) sondern sagt der Schneiderin "das Kleid, aber so und so", die wirds schon passend naehen. Wenn man dann burda schon vom Heft her kennt und sie mag, wird man sich dann vielleicht auch bei Einzelschnittmustern eher an burda halten . (zumal viele Kaufhaeuser in denen ich nach Schnitten gesucht hatte, gar keine anderen hatten).

 

Zum Thema bestellen, also vogue, butterick etc. muss man auch alles bestellen und die kommen nicht unbedingt schon nach 3 Tagen. Also so schlimm finde ich das nicht.

 

Zum Thema, ob burda sich das leisten kann: Ein Unternehmen wie burda macht doch sicher Marktforschung, bevor sie ihre Zielgruppe und ihr neues Konzept festlegen, aendern oder so. Es ist ja ein gewinnorientiertes Unternehmen und wird dementsprechend auf relevante Umsatzeinbussen reagieren.

 

Mal andersrum gedacht, wenn wir als Zielgruppe moeglicherweise nicht ausreichen, dann muessten wir froh sein, dass es noch eine andere Zielgruppe gibt, denn das sichert dann uns wieder die eine oder andere burda Ausgabe, und bestellbare und downlowdbare aktuelle Einzelschnitte, auf die wir vielleicht doch nicht verzichten wollen.

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Die Burda möchte als Zielgruppe die erfolgreiche Frau, die einen gut bezahlten Job hat und sich ihre individuelle Kleidung schneidern läßt. Die Anregungen dazu und die Schnitte sucht sie sich aus der Burda! Die Hobbyschneiderin ist nicht Zielgruppe!

 

Auf jeden Fall weiß ich jetzt, warum ich schon so lange keine Schnitte mehr darin finde, die mir gefallen!

 

Neulich habe ich in im Wartezimmer beim Arzt übrigens einen Test gelesen: 5 Outfits (ohne Person drin) wurden von Psychologen (?) gedeutet:

Bei einer Kombination aus blauer Stoffhose und türkisfarbenem Shirt mit Seidenschal hieß es dann: nicht berufstätig, zu informell, aber geschmackvoll, kreativ usw.

Berufstätig heißt also nur Bürojob, oder?

Also unsere Hausärztin hätte ich mir darin gut vorstellen können, die trägt aber eher Jeans und Sweatshirt; für eine Erzieherin war es fast schon zu unpraktisch, für eine Lehrerin war es klasse, ...

Sind das KEINE berufstätigen Frauen????

 

Für mich wären diese Büro-Klamotten schon ein Grund, nie Karrierefrau zu werden - aber diese Gefahr ist nach 12 Jahren zuhause ja zum Glück gebannt...

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Gibt es solche Frauen überhaupt? Gehen die nicht eher in den Desingerboutiquen einkaufen?

 

Ja, die gibt es, und gab es wohl schon immer.

Ich habe mit 14/15 J. in einer Familie Babygesittet, da gab es "nur Schönes".

Die Familie war zwar nicht abgehoben "snobbig", legte aber sehr viel Wert auf gute Qualität und Indiviualität und konnte das auch bezahlen.

Die Frau hatte ein Burda-Abo, mein erster Kontakt zu Burda (den aus meiner Familie nähte bis dahin keiner wirklich).

Aber sie selbst nähte nicht, sondern liess nähen.

Ich weiss nicht, ob sie es nicht konnte, oder ob Ihr schlicht die Zeit fehlte.

 

Von der Beschreibung her von Sabine passte es aber gut, alles Stimmig.

Ich selbst habe Burda nicht im Angebot (allerdings privat noch selbst im Abo).

Aber immer wenn mein Abo kommt, gruselt es mich schon vor den Kundenfragen... die Stoffvorschläge sind sehr "edel",

ich würde sagen eher ordentlich hochpreisig.

Den Kunden bleibt häufig der Mund offen stehen wenn sie die Preise bei den entsprechenden Anbietern sehen.

(Ich selbst lege mir solche Stoffe nicht in den Laden, zum Nur-Streicheln sind sie mir einfach zu teuer.)

 

Das mit dem Mindestbestellwert ist mir allerdings neu,

aber mag sein das sich da etwas geändert hat.

Meist zahlen wir Händler dann einen Mindermengen-Zuschlag,

der das "Geschäft" seltens lohnenswert macht für kleine Läden.

Aber, wie so oft, ist das nunmal das Problem kleiner Läden,

mit anderen Dingen ja auch.

 

Liebe Grüsse

Silvia

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Hallo Ihr,

 

ich freue mich gerade teuflisch:p:p, daß Ihr genau meiner Meinung seid, die ich seit einigen Jahrem sprich so 2002, habe... DANKE - ich dachte schon, ich hab was am Kopf, denn die Burdas sind seitdem von mal zu mal unattraktiver geworden...

 

Mal abgesehen von den Modellen, das Magazin selbst besteht fast nur noch aus Werbung und das bei diesem Preis; vor der €-Umstellung zahlte ich was ich im Kopf hab so 6,80DM und heute? für WERBUNG HALLO Gehts noch DM 9,80!!!!! Ja spinnt der Beppi!!!

 

Gleiches gilt auch für die Fertigschnitte, frührer 8-10DM, heute 8€!!!!!

 

Eigentlich gehöre ich zu der Zielgruppe, die Burda da will - aber ich will sie schon lange nicht mehr, was interessieren mich z.B. lausige Einrichtungstipps, noch dazu ohne irgendwelche Anleitungen zum Selbstmachen!!! in einer "Schneiderzeitung für Hobbynäherinnen". Und wenn was dabei ist, war das schon mal vor Jahren in einer anderen Ausgabe!!! Dafür hab ich viele Beispiele!!!

 

Eins noch zum Schluß: der Familie Burda sind meines Erachtens die Leser/Kundinnen und ihre Wünsche schon lange wurscht, denn der Konzernertrag wird, wie bei fast allen Medienriesen, über andere Sparten verdient...und in einer Fast-Monopolstellung für Modemagazine mit Schnitten kann man halt machen was man will, Konkurrenz kann und wird das Geschäft nicht stören..und wenn, wird es einfach gekauft!!!!Schluß!

 

ich hab nur eine Hoffnung: Kleinvieh macht auch Mist und ich wünsche mir, daß noch viele Hobbyschneiderinnen so denken wie wir und mit Verzicht reagieren.Toll wäre noch, wenn mal ein Burda-Häuptling hier liest, was das Volk denkt...

 

vG Schneckerl

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Nur ein Beispiel: Meine Mutter ist nicht unbedingt in einer hohen Einkommensgruppe. Trotzdem hat sie sich vor ca.10 Jahren bei einer richtigen, echten, gelernten Schneiderin eine Kombination aus Blazer, Rock und Hose nähen lassen. Sie wollte etwas dauerhaft tragbares in guter Qualität und mit guter Passform. Sie trägt die Sachen NICHT zur Arbeit, aber bei privaten Anlässen. Klar macht die Durchschnittsfrau sowas nicht allzu oft, aber ein Auto kauft man auch nicht jedes Jahr und die Hersteller haben trotzdem ausreichend Umsatz zum Überleben. Diese Kundengruppe gibt es also durchaus, nur weiß man wenig darüber. Man sieht es den Klamotten schließlich nicht unbedingt an. Meine Mutter zB hat soweit ich weiß keinem groß erzählt, dass sie diese Sachen extra für sich nähen lassen hat. Sie zieht sie halt an und fertig.

 

Ich glaube gerade für besondere Anlässe wie wichtige Familienereignisse lässt man sich eher mal ein Kleid oder Kostüm nähen. Denn solche Sachen sind (wenn sie gut sind) auch im Laden nicht wesentlich preiswerter. Deswegen ist sowas auch sicher so überproportional oft in der Burda drin.

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Hallo,

 

ich muss da mal widersprechen.

 

Seit langer Zeit nähe ich selber überhaupt nicht mehr nach Burda, weil andere mir erheblich besser gefallen und Marfy mein Favorit ist. Das ist aber meine persönliche Meinung.

 

Als im Juli 2007 Neue Mode alle Händler (also auch mich) darüber informierte, dass sie aufhören, habe ich mit Neue Mode die meine Abschlussrechnung gemacht und die Schnitte zurückgegeben.

Übrigens wurde ich auch von Neue Mode eine Stufe zurückgesetzt, weil ich nicht "den angestrebten Monatsumsatz" hatte. (Das gab es dort also auch)

 

Bei meinem 1. Kontakt mit Burda habe ich darauf hingewiesen, dass ich als kleineres Fachgeschäft in einer kleineren Stadt sicherlich nicht die angestrebten oder erforderlichen Montagszahlen erzielen könnte.

 

Die Antwort von Burda: "In Ordnung, wir werden es aber gerne mit Ihnen (also mir) versuchen und dann sehen wir weiter".

 

Jawohl, es gab auch Zeiten wo keine Schnitte verkauft wurden. Aber das lag nicht an mir, meinem Geschäft oder an der Stadt, sondern eher am Kaufverhalten der Kunden.

Wenn man aus seinen Orten rausgeht in die großen Zentren, auf die Stoffmärkte, etc. muss man sich auch nicht wundern, dass die kleine Fachgeschäfte diesen oder jenen Artikel nicht mehr haben. Das ist alles eine finanzielle Überlegung, wie lange man sich leisten kann durchzuhalten.

 

Als nächster Schritt werden dann die kleine Geschäfte verschwinden und so dreht sich die Spirale weiter.

Vielleicht einfach mal zum nachdenken.

 

Viele Grüße

Helga

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Also Eure Erfahrungen zum Thema selbernähen oder nähen lassen kann sind schon sehr interessant. In meinem eigenen Umfeld gibt es auch Leute, die nähen lassen, aber leider können die engagierten Schneiderinnen bei diesen Hungerlöhnen nicht wirklich gute Passform liefern - dazu bräuchte man einen Nesselschnitt und der kostet - und auch nicht wirklichen Chic - habt Ihr Euch die trutschigen Näherinnen und die Verkäuferinnen in den Geschäften mal angesehen ????...

 

Wozu dann eigentlich bei einem Profi Burdaschnitte gut sein sollen, weiss ich auch nicht. Die Profis haben ihre eigenen Schnitte und können ein Modell genau so gut von jedem anderen beliebigen Photo kopieren.

 

Ich sehe das Problem ganz woanders: Burda ist ein Verlag, kein Institut zur Förderung der Handarbeit. Aenne Burda war Verlegerin, keine Modeikone und auch keine Handarbeitslehrerin. Die Zeitungen müssen verkauft werden, die Anzeigen darin auch und zwar an zahlungskräftiges Publikum. Und die typische deutsche Hobbyschneiderin gibt kein Geld für richtig teure Sachen aus, die in den Hochglanzseiten beworben werden.

 

Also ehrlich gesagt, ich als Unternehmer würde mit der Hobbyschneiderinnengemeinde auch keine Geschäfte machen wollen. Hier zählt doch leider bei den meisten nur der Preis und das schnelle Ergebnis. Jedenfalls mit der DEUTSCHEN nicht. Jemand - Nowak ? - schrieb vorher, Burda werde ja weltweit verkauft - und das ist der Schlüssel zum Heft. Ich bin überzeugt, in Polen, Tschechien und Russland !!!!! - ist das genau das, was die Leserinnen wollen und auch kaufen.

 

Wirklich interessant finde ich aber die emotionale Bindung zum Heft. Könnt Ihr Euch ähnliche Diskussionen bei der Frage vorstellen, ob man jetzt das letzte Heft der Elle oder der Vogue oder der Brigitte gut gefunden hat ? Oder Essen und Trinken ?

 

Im Grunde genommen fühle ich mich mit Burda verheiratet - weil ich so lange Jahre mit ihr gearbeitet habe. Die Beziehung ist ähnlich wie in einer alten Ehe. Mal ärgert man sich, mal ist man fast wieder verliebt, aber man kann nicht ohneeinander. Und so lange sie mich nicht verlässt, ich gehe nicht von selbst.

 

Gruss Isebill.

 

Und seid nicht so geizig mit Eurem Hobby.....

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