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Paff 230- 260 ''Ich machs mir selbst''


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Vorwort:

 

Liebe Freunde und Näher der mausgrauen Elefanten diesen Thread möchte ich eröffnen um mechanische Probleme zu erkennen und zu beheben. Nur eine regelmäßig gewartete Maschine kann ordentlich nähen. Das erfordert fundiertes Fachwissen auch über Einstellungen, die bitte nur Fachleute vornehmen sollten. Der Name Pfaff steht nicht umsonst für den Inbegriff qualitativ hochwertiger Feinmechanik. Ganz sicher hat sich an einigen Maschinen im Laufe von 50 und mehr Jahren so einiger versucht. Ich bin ein Gegner von Klebstoffen / Lösungsmittlen und Flickschustereien. Nicht immer ist es möglich für einen Oldie neue Ersatzteile zu bekommen. Für die Mausgrauen gibt es jedoch noch fast alles im Handel. Und wenn nicht bemüht sich gerne der Pfaffkundendienst um die Ersatzteilbeschaffung. Einiges kann man auch als Laie an einer Nähmaschine machen um sie zu erhalten.

Ich möchte darum bitten vorerst von Kommentierungen/ Antworten abzusehen bis dieser Beitrag fertig gestellt ist. Dieser Beitrag ist urheberrechtlich geschützt und wird exklusiv für das Forum Hobbyschneiderin 24 verfasst. Ich mach's mir selbst, ist eine Idee die von den Machern des Forums geboren wurde. Diese Idee wird wird nun von mir unterstützt und so gut es geht umgesetzt.

Es geht mir darum hier fundiertes Wissen zur Selbsthilfe an der Pfaff zusammenzutragen - eine Art Anleitung. Wer mich dabei unterstützen mag, sollte mich über Profilnachricht anschreiben. Und ich wäre für jede Unterstützung von euch dankbar, damit dieses Projekt gelingt. Deshalb versuche ich diesen Beitrag etwas zu unterteilen in verschiedene Bereiche.

Leider bin ich noch nicht so versiert in der Bearbeitung von Fotos, ich hoffe man kann trotzdem erkennen worum es geht. Nach und nach wird hier Schritt für Schritt ein hoffentlich schönes Werk entstehen.

 

Sicherheitshinweis:

Vor allen Arbeiten an der Nähmaschine bitte immer beachten, das man den Netzstecker gezogen hat. Man sollte auch den Netzstecker wenn man nicht näht, weil Kondensatoren platzen können und so Kurzschlüsse erzeugen.

 

Dankeschön: Martin ( Mechaniker & Nähmaschinenrestaurator)

 

P.S.: Ihr dürft gerne diesen Beitrag bewerten, oben in der Fensterleiste findet ihr die Möglichkeit.

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ZZ (Zickzack)- Steller gangbar machen.

 

Der Zickzack- Steller ist eine bauartbedingte Krankheit der Pfaff- Oldies. Richtig funktionieren bedeutet die Einstellung lässt sich ' butterweich' betätigen. Deshalb nehme ich die Einstellvorrichtung hier mal etwas genauer unter die Lupe und ermögliche euch einen tieferen Einblick in den mausgrauen Elefanten.

 

Dazu werde ich die Automatik ausbauen, zum besseren Verständnis. Es ist aber im Normalfall nicht notwendig und auch nicht unbedingt eine Arbeit für den Laien.

 

Und nun geht es los indem ich hier mal die Teilebezeichnung der verantwortlichen Bedienelemente kennzeichne.

1 = Stichlagen- Einstellhebel

2= Zickzackstich- Einstellgriff

3= Wellenkopf mit Schlitz

4= Einstellgriff zum Knopfloch-Rasten-Schieber

5= Stichlagen- Skala

6= Zickzackstichskala

 

Die Problematik: der Zickzack- Einstellgriff ist sehr schwergänig oder sogar fest. Hier bitte nicht gewaltsam versuchen zu drehen denn das Teil könnte dabei Schaden nehmen.

 

Werkzeuge: Exakt passenden Schlitz-Schraubendreher für den Wellenkopf,

einen gewöhnlichen 'Haarföhn', WD-40, Nähmaschinenöl, saugfähige Tücher,

eine Taschenlampe oder ähnliches Licht, unbedingt Augenschutz.

Ich stelle die Maschine für solche Arbeiten auf ein altes Handtuch im ausgebauten Zustand. Wie man die Pfaff ausbaut werde ich auch noch später zeigen.

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Die hier gezeigte Maschine ist eine Pfaff230- Automatik. Der ZZ- Steller ist auch in anderen Maschinenklassen verbaut. Man kann die Mechanik bei der Automatik nicht sehen und ohne Kenntnisse nur erahnen wo der ' Übeltäter' (= ZZ-Steller-Lagerhebel) sitzt. Aber keine Sorge hier im Hobbyschneiderforum wird euch geholfen, so das ihr nicht in die Verlegenheit kommt solchen 'Übeltäter' nicht zu finden!

 

Als erste Maßnahme stellet man alle Bedienelement auf Nullstellung, und hebt den Maschinendeckel ( obere Geäuseabdeckung) ab. Die sitzt etwas fest weil sie geklammert ist- keine Sorge. Nun liegt sie vor uns: Feinmechanik pur wie man sie heute nicht mehr baut. Ich zeige euch nun wie es unter der Automatik aussieht, damit ihr eine Vorstellung bekommt wo wir mit dem WD 40 und dem Nähmaschinenöl hinmüssen. Bitte den langen Sprühaufsatz verwenden ( rotes biegsames Röhrchen). Wir beginnen mit dem alten ZZ- Steller einer 230 Automatik;) Zur 260 kommen wir später. Und hier freie Sicht auf das Hauptproblem. Man findet die Stellen fürs WD-40 mit Hilfe einer einer Taschenlampe ( oder etwas anderes zum Ausleuchten) trotz eingebauter Automatik. Im 2. Bild sehr schön zu erkennen (grün gepunktet) unser Übeltäter, den wir mit WD- 40 wieder gangbar machen. Ein Kinderspiel alle Stellen sind rosa makiert. Auf der Maschinenrückseite steht uns eine Wartungsbohrung ( !!! ) zur Verfügung. So das wir nun mit eingebauter Automatik etwas ausleuchten sollten. Augenschutz nicht vergessen vorm Sprühen und nicht zuviel! In meinem Fall war der ZZ- Steller verklebt.

Man lässt das WD-40 einwirken und füllt die beiden Bohrungen des ZZ-Stellers. Und nun kann man den Haarföhn einsetzen- trotz eingebauter Automatik. Hierfür hält man ausreichend Abstand zu den Kunststoffteilen. Und auch der Zickzack-Einstellgriff wird wie in Bild 3 mit WD- 40 verwöhnt.

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Mein WD-40 ist nun überall hingelangt, ich kann den Einstellknopf nur sehr schwer bewegen.... Erwärmen hilft, im warmen Zustand lässt sich der ZZ-Mechanismus betätigen. Bitte nicht mit der Zange an den Einstellknopf gehen, hier bringt Gewalt nur Schaden. Man darf aber mit dem Schraubendreher unterstützen. Den Zickzack- Einstellgriff könnte man ausbauen, was ebenfalss nicht erforderlich sein sollte. Er ist von unten mit einer kleinen Schraube an der Welle befestigt.

 

Es ist manchmal notwendig mehrmalig zu erwärmen, bis es endlich auch im 'kalten' Zustand schön leichtgängig funktioniert. Alles andere ist schlichtweg gesagt Pfusch. Mein ZZ-Steller und Stichlagenhebel gehen nun butterleicht, ich öle nun mit Nähmaschinenöl nach. Bei der Gelegenheit bekommen alle rot markierten Ölstellen ein Tröpchen Öl. Fertig - Deckel wieder drauf und Probenähen.

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Paff 260/ 262 ZZ-Steller gangbar machen.

 

 

Hier sieht es nicht viel anders aus als in der Klasse 230-332. Die Bedienelente sind etwas moderner. Ich zeige euch nun wie es geht ohne den Ausbau der Automatik unser 'Übeltäter' gleicht dem der 230. Also auch ein Kinderspiel, wenn man etwas Zeit investiert. So kann man seinen Oldie pflegen ohne viel Kohle auszugeben zu müssen. Hier abgebildet eine 260 Automatik zur Tischmaschine umgebaut.

 

Im Bild: Ausbau der Automatik.. ist nicht erfoderlich!

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Und los geht es mit der 260:

 

Ich nehme die Federn der Automatik gerne ab damit ich mehr Platz habe. Diese Arbeit erfordert keinen großen Aufwand, eine Feder + 2 Schrauben, schon kann man die Automatikfedern abnehmen.

 

Grün: hier kann man mit einem gewöhnlichen Föhn etwas erwärmen, aber bitte nicht viel mehr als handwarm.

 

1+ 2 bitte lösen und die Feder1gelb im 2 Bild aushängen, das Federelement noch oben abnehmen.

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Ich habe für diese Aufnahme meine Automatik ausgebaut. Wie die 230 besitzt auch die 260/262 auf der Rückseite eine Wartungsbohrung. Und hier der berühmt berüchtigte 'Übeltäter' einer 260! Hier kommt man ebenfalls ohne Ausbau der Automatik noch gut dran. Die Bezeichnung für den Übeltäter lautet in der Feinmechanik: ZZ-Stichsteller-Lagerhebel

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WD 40, danach den Übeltäter eventuel erwärmen mit dem Föhn. Bei der 260 kann man den ZZ auch über den Mechanismus gangbar bekommen. So wie hier bildlich dargestellt.Es waren 2 Bilder nötig- da ich nicht fotographieren und gleichzeitig beide Hebel betätigen konnte.

 

Dann bitte in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen, wenn die Maschine leichtgängig einstellbar ist.

 

 

Viel Erfolg: Martin ( Mechaniker)

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Pfaff 230-260 und 332 : Nähfussdruck einstellen

 

Wenn alles schön beschrieben wurde, so hat man mit der 230 scheinbar vergessen den Nähfussdruck bedienungsfreundlicher zu gestalten. Klarer Minuspunkt an die altvorderen ' Kaiserlautener Nähmaschinenkonstrukteure.

Die damals 'Neue' setzte voraus eine Näherin schraubt selbst an der Maschine rum. Wenn man bisher den Nähfußdruck bequem per Rändelschraube/ Feder an der Nadelstange einstellen konnte, leistete man sich hier eine fast 'sträfliche' Modernisierung. Das Maschinenoberteil muss abgehoben werden. Damit kann man aber Leben, die mausgrauen Elefanten ziehen fast alles unter den Nähfuß.

 

Werksvoreinstellung: Schraube bündig Gehäusekante

 

Nähfussdruck erhöhen : Schraube kann 4-5 mm eingedreht werden ab Gehäuseoberkante.

 

Leichter Nähfussdruck: Regulierschraube rausdrehen bis ca. 4mm über die Gehäuseoberkante.

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Paff 230-260 u.a.: Unterfadenspannung

 

Die Unterfadenspannung muss sehr selten korrigiert werden. Bei eingelegtem Faden muss ein leicht spürbarer Widerstand ( zieht man an dem Faden) vorhanden sein. Also nicht zu fest und nicht zu locker. Optimale Einstellung: der Faden trägt das Gewicht von Kapsel und Spule gerade so.

Der Unterfaden wird über eine Blattfeder (1) gespannt. Diese Feder hat eine Befestigungs- und eine etwas grössere Einstellschraube S.

Losere Spannung = Linksdrehen

Festere Spannung = Rechtsdrehen

 

Achtung immer nur ganz wenig drehen ca. 1/3 Umdrehung.

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Paff 230-260 : Maschinenpflege und Reinigung

 

Die mausgrauen Elefanten sind recht pflegeleicht, doch sie bauchen immermal etwas Öl. Nähmaschinenöl( auch Weissöl genannt) ist frei von Zusätzen, bedeutet bitte nur mit Nähmaschinenöl arbeiten! Sprühöle, Lösungsmittel oder anderes kommen bitte nicht in betracht.

 

Achtung:

Gummi und Kunststoffteile, Schnurketten, Antriebsriemen und die elektrischen Anschlüsse dürfen kein ÖL abbekommen. Vor dem Abeiten ziehen wir den Netzstecker.

 

Werkzeug: kleiner Pinsel ( aus der Zubehördose unserer Pfaff), saugfähige Tücher, Nähmaschinenöl mit langer Tropfspitze, Schraubendreher ausreichend Licht.

 

 

Wir beginnen mit dem Greifer und bauen die Spulenkapsel aus. Mit dem Pinsel werden alle Flusen entfernt. Danach bekommt die Greiferbahn ein dosiertes Tröpfchen ÖL ( rot markiert). Der Greifer muss natürlich vor dem Ölen gereinigt werden- meiner im Bild ist ungereinigt. So wie hier abgebildet sollte man den Greifer öfter ölen.

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Es gibt immer wieder Stellen, die recht gerne übersehen werden.

Es sind fast alle Ölstellen leicht zu finden dank der roten Markierungen. Und hier muss auch in die beiden rot markierten Bohrungen ein Tropfen Öl.

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Und weiter geht es von unten ist man einmal dran;)

 

Bitte sorgfältig arbeiten und aufpassen das kein Öl in die Elektrik und auf die Schnurketten gelangt. Überflüssiges ÖL tupft man weg.

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Pfaff 230-260 - Ölen + Pflegen von oben.

 

Bitte genau betrachten, damit keine Stelle vergessen wird! Bitte das Maschinenoberteil abnehmen.

 

Bild 1: Spulerwelle, Gummiring kontrollieren und ggf. austauschen

 

Bild 2: - - -> um die zwei Ölbohrungen des Stichsteller-Lagerhebel zufinden bitte etwas ausleuchten. Ihr findet ein Bild davon auf Seite 2.

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Maschinenkopfdeckel entfernen

 

Der Maschinenkopfdeckel ist mit nur einer Schraube befestigt, da das Oberteil bereits abgenommen ist lösen wir diesen Deckel um die Nadelstange etc. zu Ölen und zu entfusseln. Im Bild 4 und 5 zu finden gelb markiert Bolzen und Aufnahme des automatischen Einfädlers. Beim Zusammenbau bitte zuerst den Bolzen in die Aufnahme des Hebel- automatischer Einfädler einsetzen und dann den Kopfdeckel nach oben schieben zum befestigen der Deckelschraube.

 

Das Gehäuse ist offen, nun kann man die Nadelstange und anderes reinigen. Der Pinsel kommt zum Einsatz und als kleine zusätzliche Hilfe eignet sich ein Ohrenstäbchen. Ist die Nadelstange verhartzt kann man sie mit etwas WD40 sauber putzen. An alle ' Durchführungen' der Nadelstange (grosser Pfeil) mache ich einen Tropfen Nähmaschinenöl. Anschliessend wische ich alles wieder schön sauber und lasse die Pfaff über nacht stehen. Nach dem Zusammenbau wird die Nadelstange und Arbeitsfläche saubergewischt, damit man keine Ölflecken auf den Stoff bekommt.

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Pfaff 230-260 und 261: Die automatische Ziersticheinrichtung ausbauen.

 

Vorwort:

 

Die Pfaff- Automatic sollte man nur ausbauen wenn man eine Grundreinigung vornimmt oder sie nicht mehr richtig arbeitet ( Verklebungen von altem Öl und andere Verschmutzungen). Ein Ausbau und Wiedereinbau ist etwas für den begabten Hobbyschrauber mit Fingerspitzengefühl. Also nicht für den absoluten Laien geeignet. Hier gilt der Grundsatz: Wer bedacht vorgeht, und nichts verstellt muss nur in den seltensten Fällen die Automatic neu justieren. Daher empfehle ich euch die eigene Arbeit zu dokumentieren, mit Fotos. Diese Arbeit kann auch von einem professionellen Pfaff-Kundendienst vorgenommen werden, was eine Überlegung wert ist. Schließlich bekommt man in der Regel eine Garantie auf solche Instandsetzungsarbeiten.

Die Pfaff- Automatic ist werkseitig feinjustiert, und auch eingenäht. Es ist wichtig die Einstellungen Ausbau exakt für den Einbau beizubehalten. Ist die Leichtgängigkeit überprüft, kann die Automatic geölt wieder eingebaut werden in der Ausbaueinstellung. Baut man eine andere Automatic ein, bzw eine ZZ- Maschine zu einer Automatic um muss immer eine Feinjustierung vorgenommen werden. Es wäre aber zu umfangreich, das alles hier schriftlich zu erfassen. Es gibt kleinere Unterschiede zwischen der 230- 332-261. Ich zeige hier eine 260. Die Bezeichnungen der Einstellelemente möchte ich aus der Bedienungsanleitung übernehmen, damit hier keine Fehler entstehen.

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Die Automatic steuert die den Zickzack-Stichsteller an über Steuerkurven und 3 Schaltstangen. Die hier gezeigten Einstellungen bitte übernehmen. Die Automatic ist so in Ruhestellung - der ZZ ebenfalls.

Anschliessend den oberen Gehäusedeckel abnehmen.

Als erste Hilfe führe ich grob beschrieben die Einstellelemente auf. Und Schritt für Schritt was sie bewirken.

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Nun werfen wir einen Blick ins Herz deutscher Wertarbeit- Feinmechanik vom feinsten! Über 3 Schaltstagen(d1-d3- grün) der Automatic wird der Zickzackstichsteller bewegt. Zierstiche ganz ohne Elektronik, diese mechanische 'Grundart' der Steuerung ist die Basis aller Zierstichsteuerungen. Ich habe die Arbeitsschritte rot nummeriert.

 

Rot 1: Feder des ZZ-Stichsteller-Lagerhebel aushängen (grüner Pfeil)

 

Rot 2 + 3 : Schrauben des Druckfederhalters lösen ( zwei gelbe Pfeile)

 

Rot 4+5+6+7: Schrauben der Automatic- Grundplatte lösen ( vier orange Pfeile)

 

Nun bitte die Schaltstangen d1-d3 ( grün- gestrichelt) anheben, nun kann das komplette Automatic-Element vorsichtig abgehoben und nach hinten weg gezogen werden ( Bild10) um es dann gangbar zu machen.

 

Dabei ist auf die Ausbaustellung von D zu achten, ebenfalls von C !

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Hier sieht man sehr schön die Unterseite der Automatic. Es darf überall WD 40 hin. Scheint sie sehr verklebt kann man sie aber auch übernacht in Petroleum/ Diesel einweichen. Ehrlich gesagt habe ich soetwas noch nie erlebt. Mit WD40 etwas putzen, anschliessend ein Tröpchen Nähmaschinenöl an jedes bewegliches Teil- schon schnurrt sie wieder.

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Ziwischen 230 und 260 hat sich etwas verändert, weshalb manchmal gerade eine winzige Kleinigkeit zu Irritationen führen kann. Dennoch blieb die Funktions- und Bauweise der Automatic grundlegend gleich. Ich zeige euch hier nun kurz die Kleinigkeiten auf. Dazu nehmen wir meine 230 mal unter die Lupe. Sonst ist meine kleine Anleitung ebenfalls wie zuvor bei der 260 zu befolgen.

 

Stichlageneinstellung mittig, C auf Null, Zickzacksteller ganz rechts = Null, Gehäuseoberteil Hebel E in Nullstellung. Die Ausbaueinstellungen sind beim Einbau beizubehlaten achtet bitte auch auf D.

 

Ich wünsche euch viel Erfolg: Martin

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Und nun wie versprochen noch etwas über die Funktion verschiedener Bedienelemente im direkten Zusammenhang mit der mechanischen Automatik.

Ich fange mit Stellknopf C an.

 

 

Stellknopf C wirkt über c auf die Schaltstangen. Unterteilt habe ich das in hintere, mittlere und vordere Schaltstange.

 

Steht Einstellscheibe C auf der 1: Die Mittlere Schaltstange rastet im Cm ein und steuert den Zickzack automatisch bist zur mittleren Stichbreite. Hier bei kann die Stichlagelage manuell verändert werden.

 

 

Steht die Einstellscheibe C auf der 2: Die Schaltstange m ( mitte) und die hintere Schaltstange arbeiten gleichzeitig. Die Mittlere übernimmt die automatische Ansteuerung der bis zur Halben Stichbreite, die hintere Schaltstange übernimmt die automatische Stichlagensteuerung.

 

Steht die Einstellscheibe auf der 3: Die hintere Schaltstange steuert automatisch die Stichlage und ist eingerastet. Die Stichbreite ( ZZ) kann manuell eingestellt werden.

 

Steht die Einstellscheibe C auf der 4: Die vodere Schaltstange steuert die volle Stichbreite automatisch an. Sticlage kann manulell verändert werden.

 

Steht die Einstellscheibe C auf position 5: Vordere und hintere Schaltstange gleichzeitig steuern bis zur vollen Stichbreite und Stichlagensteuerung an.

 

Das Wesentliche hierbei: dreht man den Einsteller C im Uhrzeigersinn müssen sich die 3 Schaltstangen bewegen.

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Einstellung für das Federpaket:

 

Die Federspannung* sollte gerade darauf begrenzt werden das sie die Schaltstangen mit der Nut in den Bolzen der Aufnahmen drückt(= Zapfenstifte cv,cm,ch im Bild 15+16)- also mit einer sehr geringen, leichten Spannung!

 

Eine Nachjustierung ist ziemlich selten notwendig- ausser man tauscht das Federpaket aus. Man reguliert die Federspannung indem man die Regulierschrauben 2-3 Umdrehungen rausdreht, um sie dann langsam auf sehr leichte Spannung einjustiert werden.

 

Es gibt nur 2 Möglichkeiten der Einstellung: Die Federspannung und das Verbindungsgestänge der Automatic.

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Schaltstangen Einregulierung

 

Das klingt furchtbar kompliziert:cool: Aber nun kommt das i-Tüpfelchen

 

Im Bild 19 seht ihr wie kinderleicht das ist ohne eine Wissenschaft daraus zu machen. Wir Stellen den Drehgriff ( Einstellknopf) D auf Markierung 4, C auf 1,

Wenn jetzt alle drei Schaltstangenköpfte in die Zapfenstiftaufnahme einfallen ohne das eine Schaltststange in der Aufnahme ungleichmässig überstehen haben wir schon gewonnen. Dafür drehen wir das Steuerkurvenpaket an der gerändelten Schraube, bis der vierte Tastfinger auf der vierten Steuerkurve auf dem tiefsten Punkt steht. Gedreht wird nur im Uhrzeigersinn. An der Verbindungsstange kann die Einstellung korrigiert/ justiert werden. Dieser Hinweis gilt für die Einstellung aller Schaltstangen.

 

Einzelne Überprüfung/ Justierung:

 

Vordere Schaltstange:

Zickzackeinstelscheibe auf 0, Sichlagenhebel auf Mitte und die Einstelscheibe C auf die Zahl 4 drehen. Die Schaltstange sollte etwas über dem Arretierstift im ersten Mitnehmerbolzen fallen. Passt das nicht wird am Exzenter vom obersten Punkt aus nachgestellt.

 

Mittlere Schaltstange:

ZZ einstelscheibe auf 0, Stichlagenhebel auf rechts, C auf 1 . Sonst nachjustieren am Exzenter .

 

Hintere Schaltstange:

Zickzackbreite auf 0, Stichlage linkseitig, C auf 3. Justierung wie zuvor beschrieben.

Die 260 hat auf der Verbindungsstange eine Feder sitzen.

 

 

Bevor wie nun das Oberteil aufsetzen, müssen wir den Hebel E auf 1 stellen und vorsichtig das der schwarze Finger in die Aufnahme der Automatic geführt wird.

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Einnähen Pfaff 230-260 die Schlußprüfung

 

 

Zum besseren Verständnis 'Einnähen' bedeutet die Pfaffmaschine muss bei sehr langsamen Lauf ohne Störungen/ Unregelmässigkeiten vom breiten Zickzack- Überstich in den Geradestich übergehen. Hierfür testet man die Musterkombinationen der Automatic durch. So ist man auf der sicheren Seite wenn alle Funktionen gehen und die Maschine sauber näht.

Ich werde das nach und nach mit Bildern aufführen.

 

 

'Einnähen' der Automatic

 

Geprüft wird in der Stichlage links

Hebel E in Position 3

Zickzackbreite (A) in Nullstellung

 

Die Maschine wird nun langsam betätigt mit dem Drehgriff D werden alle 8 Grundmuster nacheinander genäht.

 

 

 

Muster die unregelmässig sind deuten auf eine fehlerhafte Spannung der Schaltstangenfedern hin... D7-C3- E1 mit Stichlage links

 

oder: Der ZZ-Steller der ZZ-Stichsteller-Lagerhebel ist zu schwergängig,

 

oder: die Automatic ist unzureichend geölt worden

 

oder: Die Stichmuster werden unvollständig genäht ( Stiche fehlen), die Federspannung der Schaltstangen prüfen und ggf. verstärken.

 

last but least: Einstellung C4 in Stichlagestellung mitte fallen ungleichmässig aus. Der Überstich hat sich verstellt ( verschoben) Eine neue Justierung ist notwendig.

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Funktionsprüfung der Automatic

 

 

 

D3-C2-Stichlage (B) links- E1

 

D4-C5-Stichlage (B) links-E1

 

D4-C5-Stichlage (B) links - E1

 

 

Ich habe meine 260 auf Feinleder eingenäht und verschiedene Muster probiert. Hier das Ergebnis im Bild 22. Je öfter man die Zierstiche näht, desto besser wird die Automatic funktionieren. Aber nicht vergessen ab und zu etwas ölen.

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Nadelsymmetrie- Nadelmitte korrigieren.

 

 

Was tun wenn die Nadel nicht genau in der Mitte der Stichplatte steht?

Armdeckel ( oberer Gehäusedeckel) abnehmen und den Kopfdeckel.

 

Die Automatic muss ausgeschaltet sein, Zickzackeinstellscheibe A auf Nullmarkierung, Stichlage B auf Mitte stehen. Nun muss die Nadel in der Mitte des Stichplattenschlitzes eintauchen ( Bild 23).

 

Die Nadelsymetrie muss erst verändert werden wenn: Auf beiden Seiten der Überstich gleich groß ist! Das kann man am besten auf einem Stück Papier sehen. Handrad drehen - einstechen

1.: Hierfür versenkt man den Transport! Stichlagenhebel B zuerst auf Mitte stellen, ZZ= A auf Nullmarkierung drehen, C auf 0

 

2. Stichlage B links... wie zuvor ... einstechen

 

3.Stichlage B rechts '' ''

 

Sind beide Abstände gleich groß, aber der Einstich 1 sitzt nicht mittig in der Stichplatte kann nachjustiert werden.

 

 

Überstich Zickzack prüfen!

 

Wie in Punkt 1 - mittlerer Einstich

 

zur Kontrolle stellt man die ZZ- Breite an A auf eine Größe, und vergleicht die Stichlage links und rechts ( Überstich).

 

Es kann verschiedene Ursachen haben, das die Nadel unterschiedlich einsticht. Ich verweise hier auf das Thema Stichsteller-Lager-Hebel! Fällt der ZZ- Stich ungleichmässig aus, kann man überwiegen von einer Verklebung/ Verschmutzung ausgehen.

 

 

Reguliermöglichkeit für den Einstich der Nadel im Stichlochschlitz (Stichplatte) Bild 24. A= Exzenterbolzen in der Nadelstangenschwinge, a = Konterschraube. Konterschraube lösen, Exzenter A nach recht oder links drehen bis die Madel in der Mitte einsticht. Bitte mehrmals kontrollieren und ggf. nachjustieren. Bitte schaut auch mal auf Bild 3-5 die Reinigungs und Ölhinweise an.

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Bearbeitet von freedom-of-passion
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Stichlage mitte nachjustieren bei Klasse 130-230, 332 und andere???

Die Stichlage wird erst dann eingestellt wenn der Überstich stimmt!!!!!!!! Diese Einstellungen sind nur für geübte Mechaniker ausführbar.

 

Es kommt vor das sich das sich der Überstich verschiebt. Wenn der ZickZack-Stellknopf zu schwergänig ist, kann er sich etwas auf der Welle verdrehen.

 

Ich zeige hier nun wie man den Einstellknopf nachjustiert. Die hier abgebildete Maschine ist eine 130-6 . Überprüfung Hebel B ( Stichlage) mittlere Position, ZZ-Breite ( EinstellKnopf A) auf Nullmarkierung. Achtung die Automatic muss immer Ausgeschaltet sein ( = C auf 0 ). Die Nadel darf im Geradestich keinesfalls eine Seitwärtsbewegung ausführen.

 

 

Die Maschine geht nich mehr aus dem ZZ ganz raus, der Geradestich zeigt sich leicht versetzt ( mit Überstich). Konterschraube lösen und Wellenkopf etwas ( minimal!!!) nach rechts drehen. Konterschraube wieder anziehen. Prüfen- um ggf. nachzustellen, s. Bild 26

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Bearbeitet von freedom-of-passion
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