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Haltungsproblem: wie messe ich die vordere Länge?


nähfloh

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Hallo, Ihr Lieben!

 

Ich grüble und grüble über ein Messproblem, aber komm nicht drauf. Vielleicht ist jemand hier, der ein größeres geometrisches Vorstellungsvermögen hat als ich und der mir helfen könnte?

 

Es geht um die Messung der hinteren Länge (h.Lg.) und der vorderen Länge (v.Lg.). Ich möchte diese Maße (und die Seitenlängen) künftig bei der Anpassung von Hosen- und Rockschnitte an meine Figur stärker berücksichtigen. Nur bin ich mir nicht im klaren, wie das Taillenmaßband sitzen muss, um eine richtige Messung zu erhalten: a) parallel zum Boden oder b) gemäß meiner natürlichen Taillenlinie? ich habe dazu meine Nähbücher gewälzt, und darin steht unisono, dass man darauf achten soll, dass Taillenmaßband parallel zum Fußboden ausgerichtet ist.

 

Aber trifft das auch für meine Figur zu? D.h. für eine Figur, deren natürlicher Taillenring nicht parallel zum Boden verläuft? Handele ich mir damit nicht zusätzliche Passformprobleme ein? Muss ich statt dessen nicht meinen natürlichen Taillenring zum Ausgangspunkt der Messen von h.Lg., v.Lg. (und der Seitenlängen) nehmen?

 

Zur Verdeutlichung habe ich eine Zeichnung gemacht:

figurinen.JPG.b5e87dd9af59ee1534ddb73b4bc729b2.JPG

Die linke Figur stellt eine „normale“ Figur dar, d.h. eine Figur, die bei der Entwicklung von Schnittkonstruktionssystemen meist als Standardfigur benutzt wird. Sie steht aufrecht und ihr natürlicher Taillenring verläuft parallel zum Boden und die 'innere Körperachse' (in Ermangelung eines Fachbegriffs habe ich das mal eben so genannt) verläuft senkrecht zum Taillenring bzw. Fußboden. Näht man einer Dame mit dieser Figur einen Rock/eine Hose, so folgen die Seitennähte dieser Körperachse, verlaufen also senkrecht zum Boden und damit ideal.

 

Die rechte Figur ist – übertrieben gezeichnet - meine Figur. Diese Figur hat ein Hohlkreuz und einen exponierteren Po. Der natürliche Taillenring verläuft nicht parallel zum Fußboden, sondern schräg in einem Winkel von ca. 20 Grad. Die 'innere Körperachse' folgt dieser 20-Grad-Abweichung. Nähe ich mir eine Hose mit einem Schnitt, der für eine Standardfigur entwickelt wurde, ist an meinen Seitennähten nichts ideal.

 

Nun frage ich mich: wie messe ich richtigerweise die h.Lg. und die v.Lg.? Die h.Lg.-Messung erscheint mir unproblematisch: die h.Lg. ist die Strecke zwischen dem Punkt R hinunter über den Po bis zum Fußboden.

 

Und die v.Lg.? Wenn ich mich an die Nähbücher halte, so müßte ich die Strecke zwischen dem Punkt V2 und dem Boden messen. Das hieße aber doch, dass ich damit auf eine Vorderhose / einen Vorderrock komme, der am vorderen Taillenring (fast schon) in meiner Bauchmitte liegt. So einen Rock würde ich nie anziehen. Bzw. der Rock würde nach einiger Zeit des Umhergehens, Sitzens usw. sowieso wieder in meinen natürlichen Taillienring rutschen, so dass er letztlich am unteren vorderen Saum herunterhängt – womit mein Figurproblem nur noch betont werden würde (abgesehen davon, dass es schlampig aussieht).

 

Meine Frage: darf ich nun die Strecke V1 bis Fußboden als Maß der vordere Länge ansehen? Das heißt, meinen eigenen 'schiefen' Taillenring als Ausgangspunkt der Messung nehmen – obschon ich in meinen Nähbüchern immer wieder lese, dass das Taillenmaßband nicht schief liegen darf? Vielleicht gilt diese Meßanweisung ja nur für Standardfiguren mit einem Taillenring, der von vorneherein und natürlicherweise parallel zum Boden verläuft?

 

Tut mir leid, es ist lang geworden. Hat jemand eine Idee?

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Das Band muss nach deiner natürlichen Tailenlinie ausgerichtet sein, also "schief". Wenn es paralell zum Boden wäre würdest du ja vorne und hinten und an den Seiten gleichlang messen - und wenn ich mich recht erinnere hast du ja schon erkannt das das bei dir nicht zutrifft...

 

adam

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ich denke paralell zum boden heisst dann in diesem fall bei der vorderen länge das vordere taillienband paralell zum boden. hm verständlich??? das hintere eben hinten... und nicht den ganzen "ring" paralell

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Tja, also ich habe dann wohl andere nähbücher. In meinen steht drin: "genau in der taillenlinie", und ähnlich, aber nirgends was von parallel zum boden.

 

Das habe ich auch noch nie gemacht. Ich messe immer in der natürlichen (selbst so empfundenen) taille, so wie der benähte es dann auch haben möchte. Damit läuft man am wenigsten gefahr, daß ein kleidungsstück nicht paßt.

 

Viele grüße

Gabi

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Von mir kommt ein Votum für "parallel zum Boden".

 

Ich hab das Problem auch, meine "vordere Taille" sitzt etwa 5 cm tiefer als die hintere. Bei den Schnittkonstruktionen, die ich jetzt gemacht habe, hab ich ein Gummiband um die Taille gelegt, so dass es in der hinteren Taille anlag, ansonsten aber parallel zum Boden lief. Danach hab ich meine Messungen orientiert (Seitenlänge, Taillenhöhe, Brusthöhe...).

Die Konstruktion (bisher Hose und Bluse) hab ich dann erstmal mit den "falschen" Werten durchgezogen und dann NACH der Konstruktion bei der Hose den Bund tiefer gelegt (im Vorderteil von der Seitennaht im Bogen bis zur gewünschten Höhe laufen lassen), bei der Bluse hab ich mir die "reale" Taillenlinie zusätzlich zur waagerechten eingezeichnet und die vorderen Taillenabnäher dann entsprechend etwas tiefer gelegt.

Auch messe ich zusätzlich zu Tailen/Hüftumfang noch den hinteren Umfang (von Seitennaht zu Seitennaht), denn da bei mir nicht gleichviel Speck vor und hinter der Seitennaht sitzt, kann ich dadurch die Abnäher besser verteilen.

 

Bei mir sitzt das so viel besser als wenn ich alles in Relation zur schrägen Taille messe - denn da die Konstruktion auf die Parallel-Taille ausgerichtet ist passen dann die ganzen Konstruktionsvorschriften einfach nicht mehr zusammen :nix:

 

Grüße,

Benedicta

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Hallo

 

mir erscheint es auch sinnvoll mit der natürlichen Taillenlinie zu konstruieren und anschließend figurbedingte Schnittkorrekturen vorzunehmen. Ich glaube nicht, daß man solche Änderungen schon bei der Konstruktion berücksichtigen kann.

 

LG

Sabine

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Hallo,

 

bei solchen Problemfiguren nimmt man die Seitenlänge, die hier an "normalsten" ist (Seitenlänge - 1.5 cm, das ist dann die Vorderlänge oder Rückenlänge). Danach wird der Rücken - bzw das Vorderteil auf- oder zugedreht. Dazu wird da gemessen, wo die Taille wirklich liegt.

 

Heidi

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lieben Dank! das hilft weiter. also nehme ich für die Messungen meine natürliche 'schiefe' Taille.

 

heidi, ich habe es richtig verstanden, dass ich zur Berechnung der erforderlichen Änderung (z.B. dicke-Po-Änderung) nicht die übliche "Seitenlänge minus 1 cm minus h.Lg." ansetze, sondern in meinem Fall eben "Seitenlänge minus 1,5 cm minus h.Lg."?

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Hallo,

zum Ausrechnen der Änderungsbeträge nimmst Du die Seitenlänge wie gemessen minus 1 - 1.5 cm (je nach Differenz Hüfte - Taille und dem entsprechenden Hüftabstich, das entspräche einer "normale" Vorderlänge oder Rückenlänge. Oder haben wir aneinader vorbei geredet? Sprichst Du von Konstruktion? Die meisten Konstruktionen haben diese Haltungsunterschiede gar nicht in ihrem Programm. Zur Rockkonstruktion nehmen sie Taille, Hüfte, Rocklänge. Nach welcher Konstruktion zeichnest Du denn? Ich kenne auch welche, die gehen vom Fußboden aus, aber da nimmst Du die gemessenen Werte, wie sie sind.

 

Heidi

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hallo, lieben dank. ich meinte nicht die konstruktion selbst, sondern die Änderung, also die Berechnung des einzufügenden 'Streifens' (z.B. bei der dicke-Po-Änderung).

 

Der erforderliche Änderungsbetrag x , also der Betrag, um den ich den Schnitt quer auseinanderziehen muss, berechnet sich so: x = Seitenlänge - 1 cm (bis 1,5 cm) minus h.Lg.

 

Ich habe mich nur gefragt, von was diese "1 - 1,5 cm" abhängen. In welchem Fall setze ich 1 cm in die Formel ein, in welchem Fall 1,1 oder 1,2 oder ..... 1,5 cm?

 

ich hatte einfach nur gemeint/gedacht, dass Du, wenn Du 1,5 cm empfiehlst, das wegen meines Körperbaus so empfiehlst. und wollte deshalb noch mal nachfragen.

 

Oder vielleicht hängt es einfach nur davon ab, was bei der konstruktion angesetzt wurde? (beim Konstruieren nach M&S wird die Seitennahtlinie ja um 1 bis 1,5 cm erhöht (im Vergleich zur vorderen/hinteren Mitte), der genaue Betrag hängt wiederum von der Hüftausprägung ab).

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zufällig habe ich gestern was "amtliches" ;) zum Thema gefunden: in Messanleitungen von M&S steht folgendes:

 

"Liegt das Taillenband figurbedingt nicht waagrecht in der Taille, so muss die in der Schnittaufstellung beachtet werden." (M&S Passformfehler, S. 12).

 

Also eben, wie Ihr ja schon geraten habt, mit schiefem Taillenband messen.

 

Also mensch, ich habe mich von diesem wiederholtem "die Taillenline ist in ihrer waagrechten Lage genau festzulegen" / "Achten Sie auf einen geraden Sitz des Taillenmaßbandes" so irritieren lassen :o . da hätte ich mich mal vom gesunden Menschenverstand leiten lassen sollen :)

 

danke nochmal für die Antworten,

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