Zum Inhalt springen

Partner

Fleece verarbeiten


jore

Empfohlene Beiträge

Hallo,

 

ich möchte mir eine Fleecejacke nähen und habe mir schönen Fleecestoff gekauft (in eine Richtung elastisch, in die ander quasi nicht).

 

Den Schnitt habe ich von einer bisherigen Fleecejacke abgenommen, die so langsam fadenscheinig wird und durch die neue ersetzt werden soll.

 

Zugeschnitten habe ich auch bereits und zwar

 

  • die Ärmel so, daß die elastische Fleece-Richtung längs der Ärmel ist (so daß einem beim Beugen des Ellebogens die Jacke den Unterarm hochrutscht)

  • den Torso so, daß die elastische Fleece-Richtung hochkant ist (so daß einem beim Bücken nicht die Jacke hinten nach oben rutscht)

Ich möchte die gesamte Fleecejacke durch einfache Nähte auf links zusammennähen, danach die Nahtzugaben zurückschneiden und mit Überwendlingstich versäubern und gleichzeitig zusammennähen.

 

Da ich noch nie Fleece vernäht habe, folgende Fragen:

 

1. Ich würde mit etwas verminderter Fadenspannung und längerem Stich nähen, damit sich der vernähte Fleece-Stoff nicht schon alleine durch das Vernähen zusammenrafft und kräuselt. Spricht da was gegen?

 

2. Da ich natürlich nur Untertransport habe, würde ich die zu vernähenden Stücke schön eng quer zur Naht mit Nadeln zusammenheften und auch alle paar cm mal den Fuß anheben und wieder absetzen, damit er gleichmäßig vorwärts fährt. Richtige Vorgehensweise?

 

3. Ich habe davon gehört, daß man zum Vernähen von elastischen Stoffen (wie Fleece oder Jersey) spezielle Füße nehmen soll und auch elastisches Garn. Hat da von euch jemand Erfahrung mit?

 

4. Ich habe davon gehört, daß man auch mit nicht elastischem Garn flexible Nähte nähen kann und sollte, bspw. indem man einen leichten Zickzackstich näht. Dazu: sieht das dann auf rechts nicht merkwürdig aus, wenn man auf links mit einem Zickzack vernäht hat? Und: wie zickzackig soll der denn sein? Wenn ich bspw. einen 3 mm langen, 1 mm breiten Zickzackstich nehme, dann kann man sich ja über einfache Mathematik leicht ausrechnen, daß das nur 5% Elastizität bringt - was für Fleece so gut wie garnix ist! Hat wer Erfahrungen hiermit?

 

Freue mich auf Tipps und Tricks!

 

Gruß,

jore

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Werbung:
  • Antworten 6
  • Erstellt
  • Letzte Antwort

Top-Benutzer in diesem Thema

  • jore

    3

  • Capricorna

    1

  • nowak

    1

  • AnkeHe

    1

Top-Benutzer in diesem Thema

Hallo Jore,

 

erstmal viel Erfolg für dein Projekt.

 

Sollen die Nahtzugaben nach innen zeigen oder nach außen?

 

Wenn nach innen, dann würde ich die Teile rechts auf rechts legen, "einfach" mit einem elastischen Stich zusammennähen und ggf. zur Dekoration von rechts zum Beispiel mit einem Wabenstich absteppen. Dabei die Nahtzugaben möglichst flach auseinanderlegen.

Wenn nach außen, dann Teile links auf links legen und mit einem elastischen Stich zusammennähen. Nahtzugaben zurückschneiden und fertig. Da Fleece nicht ausfranst, ist so eine offenkantige Verarbeitung wie auch bei Walkstoffen sehr gut möglich.

 

Leicht reduzierte Fadenspannung hört sich gut an - vielleicht einfach mal an einem Probestoffstückchen ausprobieren.

 

Damit sich die Stofflagen nicht gegeneinader verschieben kannst du auch den Nähfußdruck reduzieren. Wenn ich Fleece verarbeite, stecke ich nicht besonders eng ab und musste bisher auch den Nähfuß nicht regelmäßig anheben. Das ging einfach so.

Einen speziellen Fuß für elastische Stoffe brauchst du nicht. Elastisches Garn auch nicht. Fleece ist da sehr einfach zu verarbeiten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Anke,

Sollen die Nahtzugaben nach innen zeigen oder nach außen?

Nach innen. Einfache Naht auf links eben.

 

Wenn nach innen, dann würde ich die Teile rechts auf rechts legen, "einfach" mit einem elastischen Stich zusammennähen

Welchen Stich meinst Du hier mit "elastischer Stich"? Meinst Du da den Zickzackstich? Gibt es da eine bestimmte Stichlänge und -breite kannst Du da empfehlen?

 

Damit sich die Stofflagen nicht gegeneinader verschieben kannst du auch den Nähfußdruck reduzieren.

Puh, da muss ich mal schauen, ob meine Brother innov-is 10 da kann... glaube nicht.

 

Wenn ich Fleece verarbeite, stecke ich nicht besonders eng ab und musste bisher auch den Nähfuß nicht regelmäßig anheben. Das ging einfach so. Einen speziellen Fuß für elastische Stoffe brauchst du nicht. Elastisches Garn auch nicht. Fleece ist da sehr einfach zu verarbeiten.

 

Danke für's Mutmachen und die Tipps!!

 

Gruß,

jore

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hm,

 

bei Kleidung wird die größte Dehnbarkeit eigentlich meist quer eingesetzt. Dein Gedankengang ist zwar prinzipiell richtig, aber wenn du z.B. deinen Oberarm anspannst, wird der dicker, nicht länger, daher hilft die Quer-Dehnbarkeit.

 

Hochrutschen tun die Sachen nur, wenn sie zu kurz und/oder zu eng sind. Bzw. sie rutschen natürlich immer hoch, aber wenn sie ausreichend weit und/oder lang sind, steht man halt trotzdem nicht im Freien dann... :)

 

(Die Mode ist derzeit allerdings so, dass alles eine Nummer zu klein getragen wird; mit den entsprechenden Folgen für die dann nicht mehr vorhandene Passform. Aber deswegen nähen wir ja selbst, damit es passt. :) )

 

Bei einem weiten Fleece-Teil macht die Dehnrichtung aber vielleicht nicht soviel aus. Wenn du deine Erfahrungen beim Tragen später hier noch mal wiedergeben könntest, würde mich das sehr interessieren! :)

 

Dehnbares Garn brauchst du nicht; nimm einfach einen Polyester-Allesnäher. (Auf keinen Fall Baumwollgarn.)

 

Fleece ist meines Wissens nach immer eine sog. Wirkware, d.h. sie hat Maschen, die den Stoff dehnbar machen, wie etwas Gestricktes. Daher empfiehlt sich meines Erachtens nach eine Jersey- oder Stretch-Nadel; die machen die Maschen nicht kaputt.

 

Welche Zickzack der beste ist, würde ich mal an Reststücken vom Verschnitt testen.

 

Ist das Teil denn sehr eng, dass du die Dehnbarkeit brauchst? Ansonsten sind Nähte eigentlich meist nicht dehnbar. Nur die Säume, damit man es da nicht ausreißt. - Probiere es mal bei deinen gekauften Sachen. - Wenn du nicht gerade hautenge Trikots nähst, reicht ein normaler Zickzack für beides völlig aus! :)

 

Liebe Grüße

Kerstin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Jore,

 

Also, ich habe für meine beiden Kinder zwei Fleecepullis genäht. Wenn ich das so sehe, dann sollte der Fadenlauf immer von oben nach unten gehen. Beim Ärmel ist das genauso. Die Dehnunsrichtung ist dann quasi quer zum Körper, also wie Kerstin schon sagte. Bei meinem Schnittmuster ist das genauso. Genäht hab ich das alles mit einem normalen Stich Länge 3 genäht.

 

Die Säume Habe ich ca. 2 cm umgeschlagen und mit einem ZickZack vernäht.

 

Die Pullis passen hervorragend und haben sich bislang auch nicht verzogen und die werden oft getragen.

 

Gruß Mario

Bearbeitet von fixes schneiderlein
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Kerstin,

bei Kleidung wird die größte Dehnbarkeit eigentlich meist quer eingesetzt. Dein Gedankengang ist zwar prinzipiell richtig, aber wenn du z.B. deinen Oberarm anspannst, wird der dicker, nicht länger, daher hilft die Quer-Dehnbarkeit.

Dann muss ich mal sehen, ob das so auch Tragekomfort ergibt. Die Fleecejacke ist nicht hauteng, vielleicht macht es gar nicht so viel aus.

 

Dehnbares Garn brauchst du nicht; nimm einfach einen Polyester-Allesnäher. (Auf keinen Fall Baumwollgarn.)

Ok, Polyester-Garn habe ich in den verschiedensten Stärken und Farben da. Wobei es auf die Farbe ja nicht so ankommt, da ich ja ausschließlich Nähte auf links haben werde und in Fleece das Garn ja eh "versinkt".

 

Fleece ist meines Wissens nach immer eine sog. Wirkware, d.h. sie hat Maschen, die den Stoff dehnbar machen, wie etwas Gestricktes. Daher empfiehlt sich meines Erachtens nach eine Jersey- oder Stretch-Nadel; die machen die Maschen nicht kaputt.

Ich hab noch einige stumpf gewordene "normale" Nadeln aufbewahrt. Dann nehme ich davon eine ;-)

 

Welche Zickzack der beste ist, würde ich mal an Reststücken vom Verschnitt testen.

Werde ich wohl machen. Bin ich noch nicht zu gekommen. Ich kann mir nur vorstellen, daß das komisch auf rechts aussieht, wenn auf links eine Zickzacknaht genäht worden ist. Mal sehen.

 

Ist das Teil denn sehr eng, dass du die Dehnbarkeit brauchst? Ansonsten sind Nähte eigentlich meist nicht dehnbar. Nur die Säume, damit man es da nicht ausreißt. - Probiere es mal bei deinen gekauften Sachen. - Wenn du nicht gerade hautenge Trikots nähst, reicht ein normaler Zickzack für beides völlig aus! :)

Nein, die Jacke wird nicht eng. Aber im Kreuz und an den Ellenbogen vermute ich schon, daß die Dehnbarkeit in Anspruch genommen wird. Und da möchte ich natürlich keine Nähte machen, die die Dehnbarkeit verunmöglichen...

 

Danke für deine Tipps!

 

Gruß,

jore

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich hab noch einige stumpf gewordene "normale" Nadeln aufbewahrt. Dann nehme ich davon eine ;-)

 

Kaputt ist leider nicht das gleiche wie eine Rundspitze... :rolleyes:

 

Fleece ist meistens relativ robust, die Chancen daß es keine Schäden gibt sind auch bei stumpfen oder ungeeigneten Nadeln ganz gut, aber falls es Probleme gibt (auch Fehlstiche, Fadengewurstel irgendwo,...) dann bitte erst mit einer frischen geeigneten Nadel testen. Bevor du irgendwelche anderen Fehlerquellen absuchst. :rolleyes:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden



×
×
  • Neu erstellen...